Dämlich Gedrucktes.
Achtung: Es folgt eine schonungslose Buchkritik, in deren Abhandlung die Abwesenheit von Schimpfwörtern nicht garantiert werden kann. Für jegliche Folgeschäden übernimmt PhanThomas keinerlei Haftung.
Ich habe es geahnt! Eigentlich hätten mich das Cover und der halbgare Klappentext bereits abschrecken müssen. Ach, vielleicht hätte ich auch einfach nur eine oder zwei Seiten im Laden lesen und das Ding angewidert in die Ecke pfeffern sollen. Habe ich aber nicht getan und so ein paar Stunden meiner kostbaren Lebenszeit im Lokus grausiger, uh, »Literatur« heruntergespült. Aber erst mal alles zurück auf Anfang.
Als ich Royce Buckinghams »Dämliche Dämonen« zur Hand nahm, dachte ich doch tatsächlich, dass das Buch ja soooo schlecht gar nicht sein könne, schließlich klebte ein Spiegel-Bestseller-Sticker drauf. Das muss nichts heißen, erweckt aber doch zumindest den Eindruck, ein klein wenig Unterhaltungswert in Seitenform in seinen Händen zu halten. Doch dann ...
Aber ach, bevor ich mich gleich in Schimpftiraden ergehe, vielleicht noch in Kürze, worum's denn eigentlich geht: Nate ist Dämonenhüter in einem großen, düsteren Haus irgendwo im verregneten Seattle, das, nun ja, mit Dämonen vollgestopft ist. Unter anderem mit einem dicken großen TIER, das im Keller sein hungerndes Dasein fristet. Irgendwann bricht das Vieh aus und Nate macht sich dran, das Biest wieder einzufangen. Zur Hilfe kommen ihm dabei ein paar kleine Dämonen sowie die Bibliothekarin Sandy. So weit, so gähn.
Sobald man beginnt, sich vom Inhalt mehr Fleisch zu versprechen, als von meiner mickrigen Zusammenfassung hier, hat man schon verloren. Die Geschichte, so man sie denn so nennen möchte, ist vorhersehbarer als ein Arztroman. Geschickter Spannungsaufbau? Unerwartete Wendungen? Grandioser Humor? Alles Fehlanzeige. Der Autor versucht entweder nicht einmal lustig zu sein, oder aber die Übersetzerin hat sämtliche unterhaltsamen Passagen ersatzlos gestrichen. Die Geschichte geht gerade und unspektakulär durch die Schüssel wie eine Klospülung. Wenn sich das scheußliche Machwerk dabei doch nur auch so lesen würde ... Tut es nämlich nicht! Beim Lesen überkam mich unweigerlich das Gefühl, dass meine Augen sich in Gelee verwandelt haben müssten, so groß war die Weigerung meiner Augäpfel, sich weiterhin über die Zeilen zu bewegen.
Und dann der Klappentext! Der Teufel persönlich muss dieses Lügenmärchen verfasst haben, das so gar nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Der Kerl, der selbigen verzapft hat, ist zu beneiden, hat er doch das Buch offensichtlich nicht gelesen. Derselbe Typ vermutlich, der nach Abschluss der Erzählung auch noch ganz frech annimmt, dass einem das Buch doch bestimmt so gut gefallen habe, dass man garantiert gleich noch die Leseprobe des Folgeromans verschlingen solle. Nein, danke!
Es ist ... ach ... grausam! Schlimm! Übelkeit erregend! Hämorrhoiden fördernd! Gern würde ich behaupten, auch schon Schlimmeres gelesen zu haben. Doch das habe ich nicht. Niemals nicht! Was lustige Bücher anbelangt, werde ich jetzt wohl bei Terry Pratchett bleiben. Aus.