Ich glaube, ich freue mich auf Weihnachten. Es ist nicht so, als stünde in meiner Wohnung ein Weihnachtsbaum, der ... Moment ... Okay, also noch mal: Sogar ein Weihnachtsbaum steht in meiner Wohnung, und sei er auch nur knappe vierzig Zentimeter groß (Er heißt Ephraim.), immerhin gibt es einen und er leuchtet sogar ein bisschen.
Uh, ich glaube, dies wird ein Text ohne Hand und Fuß und ohne jegliche stilistische Raffinesse. Ach, sei's drum!
Was jetzt banal klingt, ist schon irgendwie ein Ding. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal auf ein Weihnachtsfest gefreut habe. Ich hätte es noch vor gar nicht allzu langer Zeit nur ungern zugegeben, aber Zweisamkeit kann etwas sehr Schönes sein. Ach, und das sage ich, wo ich doch eigentlich über die Vorzüge des Chrome-Browsers bloggen wollte. (Man kann »Plants vs. Zombies« in ihm spielen!) Es gab Feiertage, die habe ich in abgedunkelten Zimmern verbracht, auf dass sie spurlos an mir vorübergehen würden und bei alledem fragte ich mich doch tatsächlich nie (nie wirklich jedenfalls), ob das nicht seltsam war, ob es nicht sein konnte, dass ich in die falsche Richtung steuerte. Mann und Pferd in der weiten einsamen Prärie mögen ein durchaus abenteuerromantisches Motiv sein, doch nachts bei Mondschein fühlen sich kalte Sattel besonders einsam an. Und kalte Hintern sind besonders, nun, kalt.
Da mir um die Feiertage herum nicht danach sein wird, eine Jahreszusammenfassung zu schreiben (Familiengedöns, Liebste und Kekse warten.), kann ich diese hier gleich mit hineinwürfeln. Geht ganz schnell, versprochen!
Ich denke, 2011 war ein gutes Jahr. Sicher, es gibt immer Optimierungspotenzial und so manches Tief blieb nicht aus, aber wäre das anders, dann könnte ich ja getrost sterben. Es war ein ruhiges Jahr, so ganz ohne Aufregung, ohne die Rastlosigkeit der Vorjahre, ohne andauernde Wut im Bauch als Motor für einen erfolgreichen Tag. 2011 war kein Jahr großer Veränderungen, wie es noch 2010 der Fall war, in dem sich so ziemlich alles veränderte und ich ein wenig den Draht zu mir selbst verlor. Es gab eigentlich nur eine große Veränderung, die dafür aber auch gleich zum Jahresanfang, eine Veränderung die andauert und die mich - Ich gestehe es mir selbst ein, äußere es aber nicht oft. - sehr glücklich macht. Das Gefühl, gelandet zu sein, eine emotionale Bleibe zu haben, beruhigt mich tatsächlich ungemein. Emotionale Bleibe - auch eine Errungenschaft dieses Jahres. Ein Platz am Kamin ist doch gemütlicher als ein Platz am Lagerfeuer, um die ausgelatschte Cowboyromantik noch einmal am schütteren Haar herbeizuzerren.
War ich in den Vorjahren am Jahresende irgendwie von allem ein bisschen, bin ich gegen Ende dieses Jahres doch vor allem eines: dankbar.
Ein Grund eben, sich auf Weihnachten zu freuen und heute dann doch nicht über die Vorzüge des Chrome-Browsers zu bloggen (in dem man auch prima »Angry Birds« spielen kann).