Diese Frage ist an Ort und Stelle in zweifacher Hinsicht etwas seltsam. Zum einen sollte man meinen, dass sie im Rahmen der Schreibtipps ausgesprochen früh kommt, schließlich steht ja eine Veröffentlichung naturgemäß ganz am Ende der Textproduktion. Zum anderen trifft sie doch im Prinzip auf diesem Portal die Falschen, wo doch die meisten, die hier schreiben, längst mindestens einen Text auf dieser Plattform veröffentlicht haben.
Aber einerseits beschäftigt diese Frage viele angehende Autoren oft schon, bevor sie auch nur einen Satz zu Papier gebracht haben. Andererseits denken die meisten bei einer Veröffentlichung letztlich an Publikationen im Printbereich.
Beschäftigen wir uns also hier und jetzt mit dieser und angrenzenden Fragen.
Denn eines sollte man sich von Beginn an klar machen: Die Entscheidung ob, wie und wo man einen Text veröffentlicht, selbst dann, wenn es scheinbar völlig unkompliziert und kostenlos ist, bleibt immer eine enorm wichtige. Hat man sie erst einmal getroffen, wird man sie meist nicht mehr rückgängig machen können und muss mit allen Konsequenzen leben. Hält man sich nun vor Augen, welche Zeit und Liebe man in die Vollendung eines Textes steckt, dann ist es umso unverständlicher, wenn bei der anschließenden Veröffentlichung alles schnell, schnell, schnell gehen muss.
Ein mit Herzblut geschriebener Text ist wie ein eigenes Kind. Und wie man für das Kind mit viel Sorgfalt den richtigen Kindergartenplatz auswählt, sollte man mit ähnlicher Sorgfalt die Möglichkeiten zur Veröffentlichung des eigenen Textes prüfen.
1. Wann gilt mein Text als veröffentlicht?
Wie die Einleitung schon andeutet, kann man mit Fug und Recht behaupten, alle Autoren, die z.B. bei mySTORYs mindestens einen Text freigeschaltet haben, sind damit dem Kreise veröffentlichter Autoren beigetreten. Denn damit, dass der Text für eine Öffentlichkeit lesbar ist, ist er eben veröffentlicht.
Im weitesten Sinne veröffentlicht ein Autor seine Arbeit, sobald er sie einer anderen Person zu lesen gibt. Trotzdem würden wohl die Wenigsten in diesem Fall von einer Veröffentlichung sprechen. Denn im engeren Sinn gehört dazu, dass ein Text jedem potentiellen Leser zugänglich ist. Nicht der Autor oder eine dritte Person entscheiden, wer ihn lesen kann, sondern der potentielle Konsument.
In der Regel muss er dazu gewisse Voraussetzungen erfüllen, über die er aber frei entscheiden kann (natürlich ist das ein Idealfall, denn es kann durchaus sein, dass sich der Kreis potentieller Leser zum Beispiel aufgrund finanzieller Möglichkeiten beschränkt): Er muss sich das Buch kaufen, muss einen bestimmten Ort aufsuchen oder einen Internetzugang besitzen und sich eventuell in einer Community wie dieser anmelden.
Da sich also bei mySTORYs jeder, der das möchte, anmelden kann, um Zugang zu allen hier veröffentlichten Texten zu bekommen, erfüllen auch alle vom Autor für die gesamte Community freigeschalteten Texte diese Kriterien.
Dennoch gibt es einen Punkt, der unter anderen dem reinen mySTORYs Autor zu schaffen machen könnte. Selbst wenn er sich nach diesen Ausführungen im Brustton der Überzeugung überall als veröffentlichter Autor ausgeben sollte, wird er kaum dieselbe Anerkennung ernten, wie der Autor, dessen Bücher man in den Regalen des Buchhandels findet.
Zum einen gilt zumindest in der Öffentlichkeit (nicht unbedingt zu Recht) die Printveröffentlichung als deutlich seriöser und anerkennenswerter als eine Veröffentlichung im Internet, zum anderen, und das ist der weit interessantere Punkt, gehört im Literaturbetrieb zu einer wirklich ernsthaften Veröffentlichung die personelle Trennung von Autor und Verleger.
2. Autor und Verleger
Der Autor schreibt, der Verleger verlegt. So einfach ist das. Zumindest scheint es so einfach. Wenn ich meinen Text auf mySTORYs veröffentliche, habe ich dann keinen Verleger? Oder ist der Verleger in diesem Fall der Betreiber der Seite? Weder noch. In diesem Fall bin ich selbst der Verleger, nämlich der sogenannte Selbstverleger.
Verleger ist immer derjenige, der den Text des Autors in eine publikationsreife Form bringt und diese dem Lesepublikum zur Verfügung stellt. Er bringt den Text des Autors auf den Markt, eventuell unter Zuhilfenahme der Dienstleistungen Dritter. Dabei trägt er für die Publikation die Hauptverantwortung und, sofern es ein solches gibt, neben dem rechtlichen auch das finanzielle Risiko.
Ich verlege also auf mySTORYs meinen eigenen Text, wobei ich mangels eigener auf die Möglichkeiten der Plattform zurückgreife. Rein theoretisch könnte ich mich hier auch als reiner Verleger betätigen, die Texte anderer Autoren sichten, entscheiden, welche ich davon in meinem "Verlag" veröffentlichen möchte, sie lektorieren (lassen), die Titel wählen, die Cover erstellen oder in Auftrag geben, die Texte in die mySTORYs-Buchform bringen (lassen) und sie freistellen, um anschließend dafür zu werben und so dafür zu sorgen, dass sie möglichst viele Leser finden. Natürlich hätte ich als Verleger für andere wenig davon, weil ich ohne Aussicht auf Gewinn Zeit und unter Umständen sogar Geld investieren würde. Auch würde ich dem Autor kaum etwas bieten, das er nicht genauso gut alleine machen könnte. Es war also nur ein theoretisches Gedankenspiel, bei dem es darauf ankam, sich klarzumachen, dass die Autoren dieser Plattform sich eigentlich selbst verlegen.
Gleiches gilt letztendlich auch im Printbereich. Der vom Prinzip her einfachste Weg, seinen Text zu veröffentlichen, ist, sich selbst zu verlegen. Ob ich meinen Text zu Hause ausdrucke, zusammenhefte und irgendwie unter die Leute bringe, oder ob ich die Dienstleistungen einer Druckerei oder eines P.o.D.-Anbieters in Anspruch nehme, bleibt sich dabei zunächst einmal gleich. Selbst wenn ich einen Vertrag mit einem der vielen Druckkostenzuschussverlage unterschreibe, bei dem ich also zumindest einen Teil der Druckkosten trage, übernehme ich damit in Wirklichkeit auch zumindest einen Teil des verlegerischen Risikos. Inwieweit der DKZV tatsächlich noch Verlag bleibt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob er nach Drucklegung seine Kosten (durch den sogenannten Zuschuss des Autors) bereits eingespielt hat oder ob er noch vom Verkauf des Buches abhängig ist.
Um es noch einmal deutlich zu machen: Im Geschäft zwischen Autor und Verleger hat der Autor seinen Teil im Wesentlichen abgegolten, wenn er dem Verleger das vertragsgemäße Manuskript abgeliefert hat (was erst dann der Fall ist, wenn die Arbeit mit dem Lektorat erfolgreich abgeschlossen ist). Der gesamte Herstellungs-, Veröffentlichungs-, Vertriebs- und Marketingprozess liegt in der Verantwortung des Verlegers. Sobald der Autor auch diesen Teil der Arbeit ganz oder in Teilen übernimmt, wird er zum Selbstverleger.
Und nun kommen wir zum oben schon angesprochenen Problem. Mit der Verantwortung trägt der Verleger auch das Risiko der Veröffentlichung. Nicht nur in finanzieller Hinsicht, denn wer lässt sich schon gerne vorwerfen, er würde etwas veröffentlichen, was niemand lesen will oder was miserabel geschrieben oder vielleicht nicht einmal lesbar ist. Aber auch diese Punkte werden für den Verleger letztlich in das finanzielle Risiko mit einfließen. Ein Verleger, der andere verlegt, wird sich also gut überlegen müssen, welche Texte er veröffentlicht und bei welchen er fürchten muss, möglicherweise nicht einmal die Kosten wieder einzuspielen.
Damit wird der Verleger bestimmte Kriterien an ein Manuskript herantragen, mit denen er über die Veröffentlichungsreife dieses Manuskripts entscheidet. Er ist also eine unabhängig vom Autor beurteilende Person, die ausscheidet, wenn der Autor als Selbstverleger auftritt. Und allein dieser Umstand sorgt im Literaturbetrieb dafür, dass eine selbst verlegte Veröffentlichung nicht als ernsthafte Veröffentlichung gilt.
Damit ist pauschal keinerlei Urteil über die Qualität des entsprechenden Textes gefällt. Und natürlich kann sich ein Selbstverleger selbstkritisch und möglicherweise unter Zuhilfenahme der Einschätzungen anderer durchaus verantwortungsvoll bei der Veröffentlichung der eigenen Texte verhalten. Aber es fehlt eben die nachgewiesene kritische Beurteilung von außen, um die Veröffentlichung zu einer allseits anerkannten zu machen.
3. Welche Veröffentlichungsmöglichkeiten gibt es?
Grundsätzlich gibt es also zwei Möglichkeiten, einen Text zu publizieren:
3.1. als Selbstverleger in Eigenverantwortung und auf eigenes Risiko,
3.2. mit Hilfe eines Verlegers (Verlags), der das gesamte Risiko der Veröffentlichung trägt.
Konkret sind das im Printbereich im Wesentlichen die folgenden Möglichkeiten:
3.1.1. Druckereien:
Ob es sich um die Druckerei um die Ecke handelt oder eine Firma, die man sich im Internet gesucht hat, es lohnt sich immer Preise zu vergleichen. Vor allem sollte man die Anzahl der gedruckten Exemplare einkalkulieren, denn häufig gilt, je mehr Bücher man bestellt, desto günstiger wird die Druckerei.
In der Regel wird es aber schwer werden, mit geringeren Kosten als beim P.o.D.-Anbieter auszukommen, zumal man über das Drucken hinaus kaum Dienstleistungen erwarten kann, die Verlagsarbeiten ersetzen könnten. Gerade der Nicht-Profi unter den Verlegern wird sich außerdem schwerer mit Satz und Layout tun, weil meist Vorlagen wie bei den spezialisierten P.o.D.-Anbietern fehlen. Auch Marketing, Verkauf und Versand bleiben vollkommen am Selbstverleger haften.
Dennoch kann die Druckerei vor allem bei höheren Auflagen die bessere Alternative sein. Das gilt vor allem dann, wenn der Auftraggeber Erfahrungen im Bereich des Layoutens und des Vermarktens hat, weil die Druckerei seine Wünsche flexibler umsetzen kann. Obendrein entfallen die Kosten, die mancher P.o.D.-Anbieter für das Bereithalten der Druckdateien verlangt.
3.1.2. P.o.D.-Anbieter:
Print on Demand bedeutet zunächst nichts weiter, als dass Bücher im Print-on-Demand-Verfahren (P.o.D.) hergestellt werden. Das heißt, die Bücher liegen beim entsprechenden Anbieter als Vorlagen nur in digitaler Form vor. Aus der Druckdatei wird bei Bestellung durch den Kunden das fertige Buch erstellt und verschickt. Anders als beim traditionellen Offset-Verfahren müssen so keine hohen Auflagen produziert werden. Damit entstehen die Herstellungskosten für das Buch fast ausschließlich, wenn das Buch auch bestellt und verkauft wird. Allerdings sind die Kosten pro verkauftem Buch höher als beim klassischen Buchdruck.
Der P.o.D.-Anbieter geht auf diese Weise kein finanzielles Risiko ein. Daher bietet es sich an, Autoren das Selbstverlegen ohne hohen Aufwand zu ermöglichen.
In der Regel bieten solche Anbieter verschiedene Pakete zur Auswahl an, von der Grunddienstleistung, die Möglichkeiten der Bucherstellung zu nutzen, um zum Beispiel einzelne Exemplare als Geschenk drucken zu lassen, über die ISBN-Vergabe (International Standard Book Number - dient der eindeutigen Kennzeichnung eines Werkes und der Bestellmöglichkeit durch den Buchhandel) bis hin zu Lektorats- und Marketingdiensten.
Theoretisch bedeutet das, je mehr der Selbstverleger in sein Buch investiert, desto höher sind die Chancen, mit der Veröffentlichung überhaupt wahrgenommen zu werden. In der Praxis bedeutet es leider meistens, je höher die Investition, desto höher der Verlust.
Die Vorteile von P.o.D. liegen dennoch auf der Hand. Mit der vorhandenen Infrastruktur wird es dem Selbstverleger mit wenigen Klicks möglich, ein Buch zu publizieren, das, von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, von Qualität und Layout mehr oder weniger mit denen großer Verlage mithalten kann. Ist der Verleger auf mögliche Zusatzdienstleistungen nicht angewiesen, wird das Verlegen für ihn außerdem relativ günstig. Durch das Print-on-Demand-Prinzip wird das Risiko, auf hohen Auflagen sitzen zu bleiben, auf ein Minimum reduziert.
Dennoch bleiben die Nachteile, die Selbstverleger generell betreffen und die ich weiter unten noch thematisieren will.
3.1.3. Eigenverlag:
Der Selbstverleger kann natürlich gleich Nägel mit Köpfen machen und einen Verlag gründen, in dem er nur oder auch seine eigenen Werke veröffentlicht. Im Grunde genommen nutzt er dazu die Möglichkeiten 3.1.1. oder 3.1.2., meldet allerdings, so er es nicht bereits besitzt, ein Gewerbe an und gründet einen Verlag. Mit viel Engagement und Arbeit sieht das zumindest professioneller aus. Der Literaturbetrieb lässt sich dennoch kaum beeindrucken, wenn es heißt: "Autor XY überzeugte mit seinem Manuskript den Verlag XY, bei dem nun auch seine Folgeromane erscheinen sollen."
3.1.4. Druckkostenzuschussverlag:
Ein Druckkostenzuschussverlag ist rein theoretisch das Zwischenmodell zwischen dem Selbstverleger und einem Publikumsverlag. Häufig handelt es sich um kleinere Verlage, die das Verlagsrisiko für die Veröffentlichung nicht allein tragen wollen und daher den Autor an den Druckkosten beteiligen. Der Autor wird damit also zum Mitverleger.
Machen wir uns zunächst klar, von welchen Kosten wir hier sprechen. Ich habe zu diesem Zweck die Verlegerin Martina Campbell vom Sieben Verlag (http://www.sieben-verlag.de/) befragt, einem mittelgroßen Publikumsverlag, der die Druckaufträge an eine externe Druckerei gibt. Gehen wir davon aus, mein Buch hat 300 Seiten und soll zunächst in einer Auflage von 500 Stück erscheinen. Die Druckerei würde dem Verlag in diesem Rechenbeispiel eine Rechnung über 1420,- Euro schreiben, das einzelne Buch demnach 2,84 Euro kosten.
Anders als beim Sieben Verlag, der als Publikumsverlag das verlegerische Risiko komplett trägt, müssten sich beim DKZV Verlag und Autor diese Kosten teilen, damit man von einem Zuschuss sprechen kann. Dazu kämen noch eventuelle Kosten für das Layout und einen Grafiker für das Cover, sofern man einen solchen beauftragen möchte, dennoch dürften selbst in diesem Fall die Kosten nicht mehr dramatisch ansteigen.
Im angenommenen Idealfall übernimmt von nun an alles weitere der Verlag und versucht, über Marketing und Vertrieb die Kosten wieder einzuspielen. Im eigenen Interesse und im Interesse des Autors, der am Erlös aus den Verkäufen mit Tantiemen beteiligt ist. Die Höhe der Tantiemen sollte dabei abhängig vom geleisteten Zuschuss ansteigen.
Dieses Verlagsmodell, so einleuchtend es möglicherweise erscheinen mag, bietet für den Autor jede Menge Haken. Selbst im angenommenen Idealfall, in dem der DKZV mit offenen Karten spielt, dem Autor die tatsächlichen Kosten für eine tatsächlich produzierte Auflage offenlegt und tatsächlich nur eine Beteiligung verlangt.
Denn zunächst einmal muss man sich fragen, warum jemand ein Buch verlegen will, von dessen Markttauglichkeit er nicht so überzeugt ist, dass er daran glaubt, die Produktionskosten in vollem Umfang wieder einspielen zu können. Viel wichtiger aber ist noch die Frage, ob ein solcher Verleger im Anschluss an die Publikation überhaupt die Mittel besitzt, das Buch eines unbekannten Autors im nötigen Maß an den Leser zu bringen. Klar ist, dass auch bei vergleichsweise hohen Tantiemen der Verlag schon mit relativ wenigen verkauften Exemplaren seinen Anteil an den Kosten wieder wettgemacht haben dürfte, während der Autor auf wesentlich mehr Verkäufe hoffen muss.
In der Regel kauft der Autor außerdem einen Teil der Auflage zum Eigenverkauf, der dann erst einmal nur dem Verlag Geld in die Kasse spielt.
Wirklich problematisch wird es dann, wenn wir weniger blauäugig nicht mehr den Idealfall annehmen. Wenn zum Beispiel der sogenannte Druckkostenzuschuss die eigentlichen Druckkosten weit übersteigt. Nicht selten verlangen angebliche DKZV Summen, die weit in den fünfstelligen Bereich hineinreichen. Von einem Zuschuss kann da längst nicht mehr die Rede sein. Oft begründet mit weiteren Dienstleistungen, die zum Verlagsgeschäft in Wirklichkeit selbstverständlich dazugehören, wie das Lektorat oder das spätere Marketing.
Gern wird der Gewinn für das Unternehmen noch erhöht, indem die Auflage gar nicht in der vereinbarten Höhe gedruckt oder das Buch ohne Wissen des Autors gleich als Print on Demand umgesetzt wird.
Ist also das Geschäftsmodell des DKZV in der Literaturbranche ohnehin alles andere als anerkannt, zählt ein nicht unerheblicher Teil der Unternehmen, die sich dieses Geschäftsmodell auf die Fahnen geschrieben haben, ganz eindeutig zu den schwarzen Schafen. Für diese gibt es dementsprechende Bezeichnungen wie Pseudoverlag oder Bezahlverlag. Im Unterschied zu den Publikumsverlagen, deren Bestreben es eben ist, ein Publikum für ihre Publikationen zu erreichen, nennt man diese DKZV auch Autorenverlage.
Autorenverlage heißen sie nicht deshalb, weil sie die Autoren so nett betreuen, sondern weil sie ihr Geld am Autor verdienen. Mehr noch, sie streichen allein durch die angeblichen Druckkostenzuschüsse enorme Gewinne ein. Daher ist es für sie wichtiger, neue Autoren zu gewinnen, als die Bücher der bereits unter Vertrag stehenden Autoren an den Leser zu bringen. Dieses Ziel verfolgen sie selbst auf Buchmessen, wo sie jungen Autoren das Blaue vom Himmel versprechen, während ein Blick in ihre Regale schnell zeigt, dass es ihnen mehr als unwichtig ist, ob ein Buch überhaupt als verkäuflich gelten kann. Es gibt für Autorenverlage also keinen Grund, ein Manuskript abzulehnen, stattdessen werden sie dem Autor in jedem (!!!) Fall erklären, wie großartig sein Text sei.
Da sich inzwischen Initiativen wie Fairlag (http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/) darum bemühen, Aufklärung gegen Pseudoverlage zu leisten, entwickeln diese ständig neue Strategien, um Autoren weiterhin abzuschröpfen. Diese reichen von versteckten "Druckkostenzuschüssen" durch die Abnahmeverpflichtung von Büchern für den Eigenbedarf oder die Vermittlung an nur angeblich externe Lektorate oder Agenturen bis hin zu aggressiven Werbestrategien, nicht selten mit dem Hinweis auf angeblich beim Verlag veröffentlichende Prominenz.
3.1.5. Probleme des Selbstverlegers:
Generell gibt es bei all diesen Möglichkeiten des Selbstverlegens die gleichen Nachteile. Nachdem das Buch verlegt ist, passiert nicht mehr viel. Das Werk ist bestenfalls im Handel erhältlich. Es ist aber nicht wirklich im Handel. Denn das Buch in den Handel zu bringen, die potentiellen Leser darauf aufmerksam zu machen, ist eben Sache des Verlegers. Ist man selbst der Verleger, bleibt diese Aufgabe demnach an einem selbst haften.
Ein großer Teil der Zeit, die man als Autor eigentlich mit dem Schreiben neuer Texte verbringen sollte, wird also fortan mit Klinkenputzen draufgehen, will man für das bisher Investierte auch irgendeinen Erfolg sehen. Buchhandlungen erreicht man allenfalls im regionalen Umfeld und sie sind meist auf Autoren, die ihnen ihre selbst verlegten Werke aufschwatzen wollen, alles andere als gut zu sprechen. Davon gibt es nämlich mehr als genug. Mit viel Engagement wird man vielleicht ein paar Bücher bei unbezahlten Lesungen los und gewinnt ein paar Leser dazu, indem man ganz unbescheiden im Internet die Werbetrommel rührt.
In der Regel bedeutet es sehr viel investierte Zeit bei mäßigem bis magerem Erfolg.
Das ist wenig verwunderlich, finden die Leser doch bereits ein nahezu unerschöpfliches Angebot in den Buchhandlungen vor, von Autoren, die sie bereits kennen bis zu solchen, die sich ihnen über große Verlagsnamen oder umfangreiche Rezensionen empfehlen, während sie beim Selbstverleger die Katze im Sack kaufen müssen, noch dazu nicht selten zu Preisen, die die der Publikumsverlage übersteigen.
Aus der Masse der selbst verlegten Titel, die rein qualitativ schlecht bis unverkäuflich sind, wird es dagegen selbst eine literarische Perle schwer haben, hervorzustechen. Halbwegs lohnenswert kann man daher als Selbstverleger nur dann veröffentlichen, wenn man sich bei der Themenwahl anpasst, indem man sich spezialisiert. Wer sich zum Beispiel die internen Bestseller bei BoD Norderstedt, dem Marktführer unter den P.o.D.-Anbietern, ansieht, wird schnell feststellen, dass man sowohl im Sachbuch- wie im Belletristikbereich am ehesten mit den Themen Gesundheit, Liebe, Erotik, Sex und Spiritualität / Esoterik die Aufmerksamkeit der Leser erreicht. Immer vorausgesetzt, dass man sich selbst gut vermarktet und immer noch mit einem gehörigen Abstand zu den Bestsellern aus den Publikumsverlagen.
Ich will also hier noch einmal auf meine Sätze in der Einleitung verweisen. Es kann durchaus gute Gründe geben, als Selbstverleger aufzutreten. Vor allem die Dienstleistungen der P.o.D.-Anbieter sind hier zu nennen. Solche Gründe können zum Beispiel sein, dass man letztlich nur ein paar Exemplare zum Verschenken erstellen möchte, Liebhaberei, eine Sammlung kurzer Texte, die man bei Lesungen bereithalten will, spezielle Nischenthemen, von denen man weiß, dass dafür kein großer Markt vorhanden ist, oder der feste Glaube an die eigenen Möglichkeiten und die eigene Individualität.
Eines ist das Selbstverlegen aber in keinem Fall: Eine echte Alternative zur Veröffentlichung im Publikumsverlag. Wer mit seinem Roman auf Erfolge beim Publikum hofft, landet als Selbstverleger in der Regel in einer Sackgasse. Wer das obendrein nur deshalb tut, weil er mit seinen Manuskripten bis dato keinen Weg in die Publikumsverlage gefunden hat, schlägt denen nicht etwa ein Schnippchen. Er sollte stattdessen lieber an seinen Manuskripten arbeiten, herausfinden, was er verbessern kann, um schließlich einen weiteren Anlauf in den echten Literaturbetrieb zu starten.
3.2. Publikumsverlage
Wie ich hoffentlich schon bis hierhin aufzeigen konnte, sind es nur diese Verlage, die den Namen Verlag zu Recht tragen. Das gilt schon allein etymologisch. Ich zitiere an dieser Stelle den Duden Band 7 - Das Herkunftswörterbuch aus dem Eintrag zu "verlegen":
"Die Bedeutung "Bücher herstellen und verbreiten, herausbringen" hat sich aus "Geld, Kosten vorlegen, vorstrecken, für jemanden übernehmen" entwickelt ..." *
Und genau das tut ein Verlag: Er geht in Vorleistung. Sämtliche Kosten, die für die Herausgabe und Verbreitung des Werkes erforderlich sind, trägt der Verlag. Zumindest die größeren Verlage bieten dem Autor obendrein ein Garantiehonorar, also einen Vorschuss auf die zu erwartenden Tantiemen, den der Autor auch dann nicht zurückzahlen muss, sollte der Verkauf der Bücher hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Damit wird der Verlag erfolgsabhängig. Um überhaupt wirtschaftlich arbeiten zu können, muss der Verlag Bücher verkaufen. Er verdient nicht am Autor, sondern am Buchverkauf. Natürlich bedeutet das nicht, dass er mit jedem einzelnen Buch schwarze Zahlen schreiben muss, aber in seinem Verlagsprogramm müssen sich zumindest so viele Titel gut verkaufen, dass diejenigen, die hinter den Erwartungen zurückbleiben (oder bei denen der Verleger die wirtschaftlichen Gesichtspunkte hinter andere zurückgestellt hat), dem Verlag nicht schaden.
Nur hier haben wir also die eindeutige personelle Trennung von Autor und Verleger. Der Verleger wählt in der Regel (aber nicht immer und nicht nur) nach marktwirtschaftlichen Kriterien aus und erteilt damit dem ausgewählten Manuskript den Ritterschlag, dass es überhaupt zur Veröffentlichung taugt.
Das, da muss man sich gar nichts vormachen, erschwert dem einzelnen Autor natürlich den Zugang. Der Verlag muss bei jedem Manuskript ganz genau abwägen, ob er eine Veröffentlichung vertreten kann. Und die Manuskripte stapeln sich in den Verlagslektoraten. Der Prozentsatz der angenommenen Manuskripte ist dementsprechend gering und dürfte nicht selten bei etwa einem Prozent liegen.
So schwer der Weg in die Verlage auch ist, er ist keineswegs unmöglich, wie es gerade die Autorenverlage angehenden Autoren gerne weismachen wollen. Die Zahl der deutschen Autoren, die jedes Jahr neu in die Programme der Publikumsverlage aufgenommen werden, ist weit höher als gemeinhin angenommen. Trotz all der Manuskriptstapel und Ablehnungen, das bestätigt auch Verlegerin Campbell, suchen die Verlage durchaus nach deutschen Autoren, die ihr Handwerk verstehen und mitreißende Geschichten schreiben. Nur ändert das nichts am zwingend notwendigen Auswahlverfahren. Wenn das eingesandte Manuskript im Verlagslektorat nicht überzeugen kann, wird es nicht veröffentlicht. Es liegt also am Autor, vor der Einsendung alles ihm Mögliche zu tun, ein überzeugendes Manuskript vorzulegen.
Die Wege in die Publikumsverlage sind also nicht sehr vielfältig und nur mit dem entsprechenden Manuskript vielversprechend. Von wenigen Ausnahme- und glücklichen Zufällen abgesehen, sind es genau drei, die in einem weiterführenden Artikel ("Der Weg ins Verlagslektorat") eingehender besprochen werden sollen:
3.2.1. Verlagslektorat:
Der klassische und bekannteste Weg. Man schickt sein Manuskript an den Verlag, dort landet es im Lektorat bei den unverlangt eingesandten Manuskripten und wird irgendwann begutachtet. Dann kommt die Ab- oder Zusage. Wie wahrscheinlich eine Zusage ist, hängt im Wesentlichen davon ab, wie viel Zeit und Arbeit der Autor in seinen Text gesteckt hat.
3.2.2. Ausschreibungen:
Am häufigsten sind Ausschreibungen für Anthologien und Zeitschriften. Aber auch die Ausschreibungen für Romane nehmen zu. Der Autor beteiligt sich mit einem passenden Manuskript, eine Jury wählt den oder die Texte für die Veröffentlichung aus. Zusätzlich oder alternativ zur Veröffentlichung kann auch ein Preis ausgeschrieben sein.
3.2.3. Literaturagentur:
Die Literaturagentur tritt als Mittler zwischen Autor und Verlag. Der Autor schickt also sein Manuskript nicht an einen Verlag, sondern an eine Agentur. Sieht diese Chancen für das Manuskript, nimmt sie es unter Vertrag und versucht, es an einen Verlag weiterzuvermitteln. Im Erfolgsfall verdient die Agentur an den Einnahmen durch den Buchverkauf mit. Will eine Agentur bereits vorher Geld sehen, ist sie nicht seriös.
4. Was ist seriös, was nicht?
Hinsichtlich der Seriosität will ich mich mit zwei Aspekten befassen: Wann gilt ein Verlag oder ein Dienstleistungsunternehmen als seriös und wann gilt eine Veröffentlichung als seriös?
4.1. Wann gilt ein Verlag oder ein Dienstleistungsunternehmen als seriös?
Die Frage lässt sich leicht beantworten: Wie bei anderen Unternehmen auch gelten Ehrlichkeit, Offenheit und Fairness dem Kunden bzw. dem Autor gegenüber als seriös.
Das beginnt schon bei der Benennung. Nur das Unternehmen bezeichnet sich in seriöser Weise als Verlag, das die bereits angesprochenen Verlegertätigkeiten in vollem Umfang übernimmt und dabei die Kosten vollumfänglich vorlegt. Denn das ist das Geschäftsmodell eines Verlags. Wer diesem Geschäftsmodell nicht nachkommt, sollte dies auch nicht durch entsprechende Benennung vortäuschen.
So bezeichnet sich BoD Norderstedt, von vielen gern als Verlag missverstanden, eindeutig als Dienstleistungsunternehmen:
"Das schnell wachsende Unternehmen bietet mit seiner einzigartigen digitalen Publikationsplattform Verlagen, Autoren und anderen Contentanbietern professionelle Dienstleistungen im Bereich Herstellung und Vertrieb." **
Ein Dienstleistungsunternehmen ist also ein Dienstleistungsunternehmen, ein Verlag ein Verlag. Und wie weiter oben schon angesprochen ist ein Druckkostenzuschussverlag nur dann ein Druckkostenzuschussverlag, wenn es sich bei dem Zuschuss wirklich nur um einen Zuschuss handelt. Und genau genommen trägt er nach dem einschränkenden Vorsatz "Druckkostenzuschuss" die Bezeichnung "Verlag" auch nur dann zurecht, wenn er ansonsten die volle verlegerische Verantwortung übernimmt, das Buch also erfolgsorientiert vermarktet und vertreibt.
Seriös ist also zunächst, wer sich den Namen gibt, der dem praktizierten Geschäftsmodell entspricht. Und zwar unmissverständlich und von vorneherein ohne plötzliche Überraschungen, die möglicherweise erst im Kleingedruckten des Vertrags auftauchen.
Zur Seriosität gehört darüber hinaus, dass das Unternehmen nicht mehr verspricht, als es einhalten kann oder will. Wer dagegen die Autoren respektive Kunden mit Bestsellerversprechungen und dergleichen lockt, sollte damit sofort Misstrauen erwecken. Gleiches gilt für täuschende Aussagen über die Situation am Buchmarkt und unehrliche Beurteilungen über die Markttauglichkeit des konkret verhandelten Manuskripts.
Besonders wichtig ist das nicht zuletzt auch bei denjenigen Verlagen, die zweigleisig fahren, sich also aus wirtschaftlichen Gründen neben dem klassischen Verlagsmodell auch die Möglichkeit als Dienstleister aufrechterhalten. Einem Autor, dessen Manuskript von einem solchen Verlag nicht als wert befunden wird, ins klassische Verlagsprogramm aufgenommen zu werden, dem sollte das auch mit aller Deutlichkeit gesagt werden, bevor ihm angeboten wird, das Manuskript auf eigenes Risiko im Dienstleistungsbereich zu publizieren.
Bevor manchem Gerücht Vorschub geleistet wird: Solche "Zweigleiser" gibt es nicht unter den großen Publikumsverlagen. Und auch bei Kleinverlagen gibt es diverse, die einzig dem klassischen Verlagsmodell verpflichtet sind.
4.2. Wann gilt eine Veröffentlichung als seriös?
Darüber, wann eine Veröffentlichung im Literaturbetrieb als eine ernsthafte angesehen wird, habe ich schon gesprochen. Dabei ging es um die strikte personelle Trennung von Autor und Verleger. Obwohl damit in der Regel die Seriosität einhergeht, wird diese durch einen anderen Aspekt bestimmt. Ein Aspekt, der vielen, die Schreiben als ihr Hobby betrachten, leider oft nicht bewusst ist.
Wer schreibt, vollbringt eine Arbeitsleistung, selbst dann, wenn er es zum eigenen Vergnügen tut. Da geht es dem Autor nicht anders als vielen anderen. Auch, wer als Hobby schneidert, tischlert oder gärtnert, vollbringt eine Arbeitsleistung. Und ebenso wie beim Autor entstehen dabei Produkte, die unter Umständen verkäuflich sind. Es bestünde also die Möglichkeit, an den entstandenen Produkten auch andere teilhaben zu lassen.
Wenn es mir Freude bereitet, kann ich die selbst gestrickten Socken Verwandten und Freunden schenken. Wenn ich sie für verkäuflich halte, kann ich sie auch auf einem Markt anbieten. Wenn ein Bekleidungshändler sie dort entdeckt und für großartig hält, bietet er mir vielleicht an, meine Socken in seinem Geschäft zu verkaufen, wobei er sie mir vorher entweder abkauft oder mich am Umsatz beteiligt.
Wie auch immer – würde ich jemanden bezahlen, damit er die von mir mühsam gestrickten Socken annimmt, würde man mich für ziemlich verrückt halten.
Und da geht es dem Autor nicht anders. Er vollbringt eine Arbeitsleistung und schafft damit einen (mehr oder weniger) verkäuflichen Wert. Eine seriöse Veröffentlichung hat diese Leistung und diesen Wert zu würdigen, was nichts anderes heißt, als dass der Schöpfer eines Werkes für dessen Veröffentlichung bezahlt werden muss, damit man von einer seriösen Veröffentlichung sprechen kann. Das gilt natürlich umso mehr, wenn Dritte (also der Verlag mit all seinen Mitarbeitern und in gleicher Weise der Buchhandel) an diesem vom Autor geschaffenen Werk verdienen.
Leider ist vielen veröffentlichungswilligen Autoren das nicht klar. Sie glauben, ihre Dankbarkeit, dass jemand ihr Werk publizieren will, müsse so weit gehen, dass sie bereit sind, Unsummen dafür auszugeben, damit jemand ihre Socken in ein ungeputztes Hinterhofschaufenster legt.
Eine seriöse Veröffentlichung ist also eine, bei der das Geld ausschließlich vom Verlag zum Autor fließt, nicht umgekehrt.
5. Wie wird ein Text denn nun veröffentlichungsreif?
Durch harte Arbeit. Denn man muss es schon so deutlich sagen: Menschen, die den Traum vom eigenen veröffentlichten Buch verfolgen, sind zu einem nicht zu kleinen Teil ein seltsames Völkchen. Praktisch im gleichen Maß, wie sie den Wert ihrer Tätigkeit als Arbeitsleistung unterschätzen, überschätzen sie das daraus hervorgegangene Produkt.
Um noch einmal zu meinem Sockenbeispiel zurückzukehren:
Es ist doch ziemlich unwahrscheinlich, dass ich mich zum ersten Mal, möglicherweise nur mit einem vagen Gefühl, wie es gehen könnte, daran mache, ein Paar Socken zu stricken, diese einem Bekleidungshändler in die Hand drücke und der sie mir voller Begeisterung abkauft. Der wird stattdessen mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht nur feststellen, dass die Dinger besch... aussehen, sondern dass sie auch handwerklich nichts taugen, dass man sie möglicherweise nicht einmal über die Füße ziehen kann.
Aber genau diese Vorgehensweise ist bei angehenden Autoren gang und gäbe. Man setzt sich hin, schreibt sein erstes Manuskript und sobald man das Wörtchen "Ende" daruntergetippt hat, tütet man es ein und schickt es an die großen Publikumsverlage. Und wundert sich, wenn man abgelehnt wird.
Diese Seltsamkeiten scheinen ihre Ursache in einem grundsätzlichen Paradoxon zu haben. Denn obwohl der Autorenberuf gesellschaftlich durchaus einen hoch angesehenen Status genießt, sind sich offenbar viele sicher, schreiben könne doch jeder. Und zwar aus dem Stand. Obwohl Leser immer wieder bewundern, welch schöne Geschichten in welch schönen Worten die Autoren doch zu Papier bringen, erkennen sie darin keine handwerkliche Leistung. Möglicherweise spielt dabei der mysteriöse Begriff "Talent" eine Rolle. Und wer sich eben dieses Talent selbst zutraut, der muss nur eben eine Geschichte niederschreiben, um sich alsbald auf den Bestsellerlisten wiederzufinden.
Aber so einfach ist es eben nicht. Das Talent macht nur einen Teil des Schreibens aus. Es gilt vor allem, sich mit dem Schreibhandwerk auseinanderzusetzen, es zu lernen und zu üben. Es gilt außerdem, sich sehr kritisch mit den eigenen Manuskripten auseinanderzusetzen, sie mehrfach zu überarbeiten und wenn möglich von anderen testlesen zu lassen. Es gehört auch dazu, sich mit dem Literaturmarkt auseinanderzusetzen, zu wissen, in welches Verlagsprogramm das eigene Werk überhaupt passen könnte, wie die Zielgruppe aussieht und ob man mit dem Werk einer Tradition oder einem Genre neue Facetten abgewinnt oder ob man nur wiederkäut (was hinsichtlich mancher Trends kein Nachteil sein muss).
Kurz: Wer an einer ernsthaften und seriösen Veröffentlichung interessiert ist, sollte sich ebenso ernsthaft mit dem eigenen Text wie mit den möglichen Veröffentlichungsbedingungen auseinandersetzen.
Ob im großen, mittleren oder kleinen Publikumsverlag, ob in dem, der dem Mainstream folgt, oder dem Nischenverlag – was veröffentlichungsreif ist, bestimmen letztlich die Verlagslektorate anhand ihrer Markteinschätzung und ihrer Qualitätskriterien. Ob der Autor diese erfüllen will und kann, liegt in seiner Hand. Will er es, bedeutet das Arbeit, will er es nicht, wird er sich selbst verlegen müssen. Wer auch dann sorgsam und realistisch abwägt, kann auch so den richtigen Weg für sich finden.
* Duden : Herkunftswörterbuch : Etymologie der deutschen Sprache, 3. Auflage, Mannheim 2001, S. 476
** Website von BoD : Books on Demand, Über BoD, http://www.bod.de/ueber-bod.html
kullerchen Bisher hab ich mich gedanklich zwar mit dem "Was dann?" beschäftigt, doch es immer wieder in den "Pausenraum" verfrachtet. Seit kurzem kene ich einen sagen wir etwas erfolgreicheren Autoren, der mich an die Hand genommen hat. Dem armen Kerl frage ich gerade Löcher in den Bauch und um nicht als Stalker dazustehen, habe ich nach Alternativen gesucht. Witzig, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht findet. Nun meine Betriebsblindheit lag zunächst an den vielen Zweifeln. Doch ich will bei allem Üben meinZiel nicht aus den Augen verlieren. Ich will schreiben, erfolgreich schreiben, dass sich ausdrückt im Gelesen werden, ja, im gerne Gelesen werden. Noch sende ich nichts ab, noch arbeite ich an dem Kinderbuch, einem Fantasiemärchen und ständig kommt Mr. Zweifel und haut alles um. Der Weg wird kein leichter sein, was ich bisher unterbewusst vermutet habe, bestätigt sich, noch bevor ich etwas geschaffen habe, die Grundlage! Hey, ich finde gut, dass du uns die rosarote Brille putzt und doch auf den Weg führst, einen richtigen Weg. Der Rest liegt dann wohl bis zur Annahme des Manuskripts bei uns. Damit ich nicht Aufgebe, habe ich investiert, in eine Illustratorin und das wirkt. Ich will mit den fantastischen Zeichnungen Schritt halten und weiß jetzt schon, dass ich die ersten Kapitel umschreiben werde. Danke bis hierhin und ich freu mich auf weitere Tipps. Den Feinschliff, hol ich mir dann, bei meinem persönlichen Mentor ab, der noch nicht weiß, dass er einer ist! :0) auf Wiederlesen |
NicolasYiShu guter Text :P vor allem gefällt mir, dass alle Sorten von "Verlagen" behandelt werden und der Verfasser des Textes versucht hat, möglichst objektiv zu sein. Den MS Neulingen sollten wir das als Pflichtlektüre empfehlen ^^ |
schreiber304 Diese Hinweise, sind sehr hilfreich! |