Iny Lorentz ist das gemeinsame Pseudonym von Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Nach etlichen Kurzgeschichten, einem Kinderbuch und mehreren Begleitbüchern zu Fernsehserien gelang ihnen 2003 mit 'Die Kastratin' der Durchbruch als Autoren historischer Romane. Ihr zweiter Roman, 'Die Wanderhure' ließ die Millionengrenze weit hinter sich, errang als Hörbuch eine Goldene Schallplatte und wurde mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle verfilmt. Außerdem wurde 'Die Wanderhure' für das Theater adaptiert. Alle Iny-Lorentz-Romane bis auf den ersten erreichten Plätze auf den Bestsellerlisten. Mit 'Die Kastellanin' (als 'Die Rache der Wanderhure'), 'Das Vermächtnis der Wanderhure', 'Die Pilgerin' und 'Das goldene Ufer' wurden vier weitere Romane im Auftrag von Sat1, bzw. dem ZDF ebenfalls filmisch umgesetzt.
Besuchen Sie ihre Homepage: www.inys-und-elmars-romane.de
Gewinne eine Einschätzung des Autorenduos zu deinem Kurzexposé! Die beiden versprechen, dir in einigen Sätzen ihre ehrliche Meinung dazu abzugeben. Sicher, das kann hart werden, aber kompetente Kritik bringt dich schließlich weiter. Und vielleicht sind Iny uns Elmar ja auch ganz begeistert, dann hast du eine Empfehlung aus mehr als berufenem Munde. Schwarz auf weiß! Eine, die vielleicht sogar Türen öffnen kann.
Und so geht es:
Beantworte meine Gewinnspielfrage und sende sie an hfaquote@pb-netz.de. Unter allen richtigen Einsendungen und unter Ausschluss des Rechtsweges ziehe ich einen Gewinner oder eine Gewinnerin. Dieser/diese darf mir dann ein Kurzexposé von maximal 3000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) schicken, und ich leite es an die Autoren weiter. Dann heißt es, gespannt sein!
Einsendeschluss ist der 15. August 2015!
Die heutige Frage:
Welche der folgenden Zeilen würde man im deutschen Versmaß als jambisch bezeichnen?
a) Alle meine Entchen …
b) Der Mond ist aufgegangen …
c) Kommt ein Vogel geflogen …
Na, das ist doch gar nicht so schwer. Viel Glück!
Klar, obligatorische Frage: Wie hat das bei euch mit dem Schreiben begonnen? Gibt es einen Zeitpunkt in eurem Leben, von dem ihr sagen würdet: „Von da an waren wir Autoren/Schriftsteller“?
Wir haben beide mit zwölf Jahren unsere ersten Gedanken zu Papier gebracht und dabei den Wunsch verspürt, Schriftsteller werden zu wollen. Natürlich hatten wir nicht die geringste Ahnung, wie wir das schaffen würden, aber wir haben immer wieder auf dieses Ziel hingearbeitet. Nach ersten kleineren Erfolgen folgten einige Rückschläge, bis wir 2003 endgültig sagen konnten: Wir haben es geschafft! Wir sind Schriftsteller.
Seht ihr euer Schreiben heute mehr als Hobby oder mehr als Beruf? Gibt es da überhaupt einen Unterschied für euch?
Es ist ganz bestimmt kein Hobby und mehr als ein Beruf. Es ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Unsere Lektorin nennt es mit Recht eine spezielle Lebensform, da sich alles bei uns um das Schreiben dreht.
Welche drei Dinge haben euch eurer Meinung nach auf dem Weg als Autoren am meisten vorangebracht?
Zum einen ist das Lesen sehr vieler Romane ungeheuer wichtig, denn nur so kann man den Aufbau eines spannenden Romans schließlich analysieren und verinnerlichen. Zweitens darf man seiner Fantasie keine zu straffen Zügel anlegen, sondern muss ausprobieren, welches Genre einem am besten liegt, und zum dritten ist, wenn man einen Verlag gefunden hat, Disziplin gefragt. Wer seine Ablieferungstermine mehrfach großzügig überzieht, darf sich nicht wundern, wenn ein anderer Autor den Programmplatz einnimmt, den er selbst gerne hätte.
Gab es vielleicht auch einen „Fehler“, eine „Schwäche“, die ihr erkannt und abgestellt habt, um in eurem Sinne als Autoren erfolgreicher zu sein?
Wir würden nicht Fehler dazu sagen. Es waren Tests, die nicht immer das Ergebnis gebracht haben, das wir uns gewünscht hätten. Sie waren jedoch nicht vergebens, denn wir haben dadurch sehr viel gelernt, und wenn es die Tatsache war, dass uns dieses Genre eben nicht liegt.
By the way – was bedeutet für euch persönlich Erfolg in eurer Autorinnenkarriere?
Für uns bedeutet es Erfolg, wenn der Verlag bereit ist, weitere Romane von uns zu veröffentlichen. Zudem ist es angenehm, vom Frühstückstisch nur zehn bis fünfzehn Schritte zum Schreibtisch zurücklegen zu müssen. Wir sind lange genug durch Wind und Wetter zu unseren Arbeitsplätzen gelaufen und gefahren, um diesen Zustand genießen zu können.
Glaubt ihr eher an schriftstellerisches Talent oder Handwerk?
Das eine ist ohne das andere kaum möglich. Nur wer Talent besitzt und gleichzeitig gelernt hat, eine Geschichte, die in seinem Kopf entsteht, in einer Form zu Papier zu bringen, dass es genug Leser gibt, die sie weiterempfehlen, wird Erfolg haben. Die Leser sind das Wichtigste. Um sie dreht sich alles, wenn man veröffentlicht. Eine Lektorin kann sich mal irren, die Leser tun das nie. Entweder mögen sie die Bücher eines Autors oder aber die Werke sind nicht ihr Ding.
Hattet ihr Hilfe auf eurem Weg? Welche Möglichkeiten für einen angehenden Autor oder eine angehende Autorin, von anderen zu lernen, könnt ihr besonders empfehlen?
Wir haben lange Zeit allein gegen die Windmühlen des Literaturbetriebes gekämpft. Hilfe bekamen wir erst von unserer jetzigen Agentin, der wir zu einem großen Teil unseren Erfolg verdanken. Ebenfalls hervorzuheben ist unsere Freundin Ingeborg, die uns früher in der Agentur betreut hat und immer noch unsere wichtigste Testleserin ist. Ob man von anderen lernen kann? Wir haben es sicher nicht bewusst getan, sondern eine Riesenmenge an Romanen gelesen. Die einen haben uns besser gefallen, andere weniger, und so haben wir uns unwillkürlich mehr an jenen orientiert, die uns gefesselt haben.
Und welche Ratschläge hinsichtlich des Schreibhandwerks findet ihr für angehende Autoren/Autorinnen besonders wichtig? Was sollte man unbedingt versuchen, was unbedingt vermeiden?
Wichtig ist es, an sich zu glauben und sich von Ablehnungen durch Verlage und Agenturen nicht kopfscheu machen zu lassen. Besitzt man genug Talent und Können, wird man sich irgendwann durchsetzen. Bei uns hat es von der ersten Kurzgeschichte bei einem bekannten Verlag bis zum Durchbruch 20 Jahre gedauert.
Was braucht es eurer Meinung nach, um als Autor/Autorin zu einer Verlagsveröffentlichung zu kommen? Welchen Weg schlagt ihr vor?
Da wir den traditionellen Weg über Agentur und Verlag gegangen sind, schlagen wir natürlich vor, sich eine gute Agentur zu suchen. Man muss hier allerdings Acht geben, um nicht auf ganz spezielle „Agenten“ hereinzufallen. Eine gute Agentur verdient ihr Geld mit der Vermittlung der Manuskripte an Verlage und nicht durch Zahlungen der Autoren. Gelegentlich dauert es einige Zeit, bis man die richtige Agentur findet. Danach muss man sich selbst die Daumen drücken, dass es dieser gelingt, für den eigenen Text einen Verlag zu finden.
Wäre für euch aus heutiger Sicht Selfpublishing generell oder in bestimmten Fällen eine Alternative oder sogar mehr? Wo liegen die Vorteile, wo die Nachteile gegenüber einem klassischen Verlag?
Wir haben uns nie mit Selfpublishing befasst und können daher wenig dazu sagen. Es gibt mehrere Beispiele, dass sich eine Autorin oder ein Autor im Selfpublishing durchgesetzt hat, und einige davon auch erfolgreich in Verlage gewechselt sind. Allerdings ist die Prozentzahl derer, die es auf diesem Weg geschafft haben, noch weitaus geringer als bei dem direkten Weg über einen Verlag.
Und, weil ihr es seid, noch eine zusätzliche Frage, die sicher für den einen oder die andere sehr hilfreich sein kann: Was könnt ihr Autorenduos raten, wie man gemeinsam Bücher schreibt und trotzdem in so vielen Jahren den Brei nicht verdirbt?
Am wichtigsten ist, dass keiner den anderen dominieren will. Außerdem sollte jede Kritik am Schreibpartner ohne Häme geübt werden. Beides würde über kurz oder lang zu Streit führen und das gemeinsame Schaffen behindern und schließlich sogar beenden. Außerdem sollte sich jeder sagen, dass sie beide das Gleiche wollen, nämlich den denkbar besten Roman schreiben. Dann müsste die Zusammenarbeit erfolgreich sein.
Vielen Dank für das interessante Interview!