mySTORYs Schreibratgeber
Für Anfänger und Fortgeschrittene

0

Interview

Das sagt Frauke Scheunemann

Foto: © Melanie Dreysse

Gewinnspiel: Das sagt Frauke Scheunemann zu deiner Geschichte

Gewinne eine Einschätzung der Autorin zu deinem Kurzexposé! Sie verspricht, dir in einigen Sätzen ihre ehrliche Meinung dazu abzugeben. Sicher, das kann hart werden, aber kompetente Kritik bringt dich schließlich weiter. Und vielleicht ist Frauke ja auch ganz begeistert, dann hast du eine Empfehlung aus mehr als berufenem Munde. Schwarz auf weiß! Eine, die vielleicht sogar Türen öffnen kann.

Und so geht es:

Beantworte meine Gewinnspielfrage und sende sie an hfaquote@pb-netz.de. Unter allen richtigen Einsendungen und unter Ausschluss des Rechtsweges ziehe ich einen Gewinner oder eine Gewinnerin. Dieser/diese darf mir dann ein Kurzexposé von maximal einer DIN-A4-Seite schicken, und ich leite es an die Autorin weiter. Dann heißt es, gespannt sein!

Einsendeschluss ist der 15. November 2014!

Die heutige Frage:

Welche Aussage stimmt?

Wendet der/die Autor*in das erzählerische Stilmittel der Analepse an, …

a) blickt er/sie nach vorn,

b) blickt er/sie zurück,

c) blickt er/sie umher,

d) blickt er/sie in die Richtung des Protagonisten/der Protagonistin,

e) blickt er/sie gar nichts mehr.

 

Na, das ist doch gar nicht so schwer. Viel Glück!

 

Interview

Klar, obligatorische Frage: Wie hat das bei dir mit dem Schreiben begonnen? Gibt es einen Zeitpunkt in deinem Leben, von dem du sagen würdest: „Von da an war ich Autorin/Schriftstellerin“?

Ich habe schon neben meinem Jurastudium für Zeitungen gearbeitet, für den Kulturteil der BILD (jaha, den gibt´s!) Theaterkritiken geschrieben. Weil mir das Schreiben eigentlich mehr Spaß machte als die Arbeit als Juristin, habe ich nach dem Examen noch ein journalistisches Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk absolviert. Schon in dieser Zeit habe ich zusammen mit meiner Schwester für den Droemer Knaur Verlag ein Kochbuch geschrieben – so ein lustiges à la „Im Tiefflug durch das Kühlregal“. Wir haben uns beide beim Schreiben schlapp gelacht. Danach haben wir noch ein Projekt für Droemer umgesetzt – nämlich das Buch zu einem bereits existierenden Film geschrieben – und als das immer noch Spaß machte, haben wir uns unter dem Pseudonym „Anne Hertz“ an unseren ersten gemeinsamen Roman gewagt. Ich würde sagen: Von da an war ich Schriftstellerin.

 

Siehst du dein Schreiben heute mehr als Hobby oder mehr als Beruf? Gibt es da überhaupt einen Unterschied für dich?

Ganz klar: Schreiben ist mein Beruf. Mein Hobby besteht darin, mit der Süddeutschen Zeitung auf dem Sofa rumzuliegen und selbiges mit Schokoladenkeksen vollzukrümeln. Leider gibt es dafür kein Geld ...

 

Welche drei Dinge haben dich deiner Meinung nach auf deinem Weg als Autorin am meisten vorangebracht?

Erstens: Meine Schwester Wiebke. Ohne die hätte ich niemals mit dem Schreiben von Büchern angefangen. Von ihr habe ich auch durch die gemeinsame Arbeit am meisten gelernt.

Zweitens: Kaum zu glauben, aber wahr – mein Jurastudium. Logisches Denken wird in diesem Studiengang immens geschult, und das ist gleichzeitig eine seeehr wichtige Voraussetzung, um heil durch den eigenen Roman zu kommen.

Drittens: Meine Ausbildung und Arbeit als Journalistin. Schreiben ist eben auch Handwerk.

 

Gab es vielleicht auch einen „Fehler“, eine „Schwäche“, die du erkannt und abgestellt hast, um in deinem Sinne als Autorin erfolgreicher zu sein?

Klar! Meine Scheu vor Romantik und Dramatik. Ich bin ziemlich norddeutsch geprägt und habe schnell Angst, etwas könnte kitschig geraten. Dabei geht es gerade in der Unterhaltung nicht ohne große Gefühle. Kann man ja sparsam einsetzten – aber weglassen sollte man sie nicht!

 

By the way – was bedeutet für dich persönlich Erfolg in deiner Autorinnenkarriere?

Auch ganz klar: von vielen Menschen gelesen zu werden.

 

Glaubst du eher an schriftstellerisches Talent oder Handwerk?

Das ist meiner Meinung nach fifty-fifty. Es muss beides da sein.

 

Hattest du Hilfe auf deinem Weg? Welche Möglichkeiten für einen angehenden Autor oder eine angehende Autorin, von anderen zu lernen, kannst du besonders empfehlen?

Lesen, lesen, LESEN! Und: Mitmenschen beobachten. Wie reden sie miteinander? Und wie nicht? Meine Lektorin sagte mir einmal, dass nichts so schrecklich ist wie gestelzte, „unechte“ Dialoge. Sie frage sich da immer, ob der betreffende Autor überhaupt jemals zuhöre, wenn sich Menschen unterhalten.

 

Und welche Ratschläge hinsichtlich des Schreibhandwerks findest du für angehende Autoren/Autorinnen besonders wichtig? Was sollte man unbedingt versuchen, was unbedingt vermeiden?

Also, am wichtigsten ist es meiner Meinung nach, überhaupt mal anzufangen. Selbst wenn man die ersten Seiten nachher wegen des hohen Schrottgehalts wieder löscht, geht es nicht anders. Überwindet euch! Bringt eure Geschichte zu Papier! Ganz wichtig: ruhig mal ein kurzes Exposé, zwei Seiten reichen. Aber da merkt man meist selbst schon, ob die Idee etwas taugt oder nicht.

 

Was braucht es deiner Meinung nach, um als Autor/Autorin zu einer Verlagsveröffentlichung zu kommen? Welchen Weg schlägst du vor?

Ich selbst wurde von Anfang an von einer Agentur vertreten und kann das nur empfehlen. Ein guter Agent ist Anwalt, Selbsthilfegruppe, Cheerleader und Coach zugleich.

 

Wäre für dich aus heutiger Sicht Selfpublishing generell oder in bestimmten Fällen eine Alternative oder sogar mehr? Wo liegen die Vorteile, wo die Nachteile gegenüber einem klassischen Verlag?

Hm. Da bin ich mir nicht sicher. Ich finde, zu einem guten Buch gehört auf alle Fälle ein gutes Lektorat. Klar, Lektoren kann man auch selbst einkaufen – aber in dieser Beziehung bietet der Verlag das Rundum-Sorglos-Paket an. Auch um alles, was danach kommt und immens wichtig ist, kümmert sich der Verlag. Ich greife auf diesen Service extrem gern zu! Klar, man ist sich auch mal uneins mit einem Verlag oder muss schon mal Überzeugungsarbeit leisten. Aber in welchem Beruf muss man das nicht?

 

Vielen Dank für das interessante Interview!

 

 

Veröffentlicht am 29.10.2014
121

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung