Eigentlich wissen wir es alle. Ein Name ist nicht nur ein Name. Das einzige, was dabei von ziemlich grosser Bedeutung ist, ist ob man so heisst, oder ob man so ist.
Wie ich das meine?
Nun. Manche stellen sich vor mit: "Mein Name ist..." - andere stellen sich vor mit: "Ich bin...".
Es ist ein sehr grosser Unterschied, ob man heisst oder ist.
Zur Zeit heisse ich "bloodredmoon" - aber ich bin jemand anderes.
Ich brauchte und brauche die Zeit, für mich selbst, einfach nur zu heissen. Ich musste diejenige, die ich bin, von mir wegstossen, ganz weit weg gehen um mich wieder zu finden. Die Anonymität im Ganzen, dieses "jemand unter vielen" sein, unpopulär, unbekannt und oft ungesehen und ungehört. Zeiten der Unsichtbaren Anwesenheit, Zeiten der Einsamkeit im ganzen Trubel.
Noch bin ich auf dem Weg. Genau genommen auf dem Rückweg. Nur dass dieser Weg der langwierigere ist. Es geht steil aufwärts, der Weg ist teilweise äusserst schmal und meine Lungen brauchen Zeit sich zu gewöhnen, weshalb ich oft innehalten muss. Innehalten um mich umzusehen. Zu sehen ob alles noch so ist, wie es war. Ob es noch da ist, ob es gewachsen ist - die Metamorphose des Lebens.
Vieles hat sich verändert, einiges ist nicht mehr hier. Vieles ist neu und vieles ist wie die Lichter in der Strasse die zu meinem Heim führt. Schritt für Schritt nähere ich mich dem, was ich bin. Meinem zu Hause.
In meinem ganzen Körper dieses leise Kribbeln, nach der langen Reise endlich anzukommen. Die ziehende Ungeduld, vor der Tür zu stehen, den Schlüssel zu drehen und da zu sein. Je näher dieser Moment kommt, umso kribbelnder, umso ziehender wird es.
Der Moment der Erlösung. Die Erlösung aus "ich heisse" und wieder "ich bin" sein zu dürfen.
So viel Macht haben Namen.