Appetite for music
Hm, ich erinnere mich noch an meinen ersten Walkman. Das war so ein weißes oder leicht beiges, recht großes Ding, das mir gern mal die Kassetten ramponiert hat. Schlimm war's dann anschließend, wenn auf meinen wieder aufgefädelten Hörspielkassetten Musik gespielt wurde. Uh, das leierte dann ganz arg. Aber irgendwie kam man damit ja doch zurecht und war zufrieden. Hach, was hab ich meine Ghostbusters-Kassette geliebt. Na ja.
Später, das Thema Walkman war zwischenzeitlich für Jahre zu den Akten gelegt, kaufte ich mir einen neuen mobilen Kassettenspieler. Das war übrigens im seligen Jahr 2000. Hörspiele waren da schon lange nichts mehr für mich. Aber dennoch wollte ich ein solches Ding haben. Denn so konnte ich mich vor die Stereoanlage hocken, den Finger auf der Aufnahmetaste ruhend und draufdrücken, sobald eines meiner Lieblingslieder gespielt wurde. Na ja, kennt wohl eh jeder. Und ja, ich weiß, dass es da schon das Internet gab und jeder mit Hilfe von Napster seine Musikvorräte mehr oder weniger, hm, grauzonenlegal erweiterte. Ich eben nicht. War teuer und so. Und meine Mutter dachte wohl, da steckte der Teufel drin, in diesem Internet.
Dann, irgendwie gerade mal ein halbes Jahr später, bekam ich einen Diskman. Diese großen Teile, wo man ganze CDs reinstecken konnte. Glücklicherweise waren zu dieser Zeit gerade so noch diese hässlichen Hosen tragbar, die an den Seiten riesige Taschen hatten. So konnte ich in einer den Diskman verstauen, während in der anderen, ähm, eine oder zwei weitere CDs für den abwechslungsreicheren Hörgenuss schlummerten. Und nun ja, auf dem Fahrrad musste ich dann schön ruhig fahren, weil das blöde Ding irgendwie nur 160 Sekunden »Anti Shock« besaß und anschließend bei zu viel Ruckelei den Dienst quittierte. Toll. Kopfsteinpflaster waren also nicht sonderlich musiktauglich. Asphalt, olé!
Und heute? Tja, heute schmeiße ich meinen geliebten iPod Nano in die Tasche oder klemme ihn sonstwo hin, wenn ich mich mal zum Joggen, zum Einkaufen oder zum Müllraustragen bequeme. Acht Gigabyte hat das Teil, was, hm, in Liedern umgerechnet, um die 2.000 Stück ergeben soll (bei meinem Geschmack wohl eher 4.000, aber gut...). Wenn ich diese Summe früher an CDs in die Taschen zu stopfen versucht hätte, dann wär ich wohl nicht mehr vom Fleck gekommen. Und ach, das Ding leiert nicht, ich kriege den Gesamtvorrat an Musik an einem Tag nicht angehört, und dennoch ärgere ich mich. Denn das verdammte Teil ist voll. Dreck. Wo soll ich jetzt meine »Queens Of The Stone Age«-Lieblingsplatte unterbringen?
Irgendwie wird man tatsächlich nicht satt, oder? Hm.