Jeder kennt es, manche mögen es, manche hassen es. Das gute alte Happy End. Natürlich. Man mag es gerne, wenn die Charaktere, die einem ans Herz gewachsen sind am Ende ihre wohlverdiente Belohnung bekommen. Sie bekommen meistens Das Mädchen und ihre Wünsche gehen in Erfüllung. Allerdings stellt sich mir häufiger die Frage: Muss das eigentlich sein?
Nicht nur, dass es abgedroschener Standard ist. Nach einiger Zeit wird es langweilig, wenn sich alles immer nur zum guten wendet. Das Leben besteht nun mal nicht immer nur aus positiven Eindrücken und Erlebnissen. Man verliert auch mal. Der Held wird von seinem Widersacher geschlagen. Die schöne und anmutige Prinzessin ist doch nicht so brav und nett, wie sie allen weis machen will.
Sein wir doch ehrlich: Wir mögen es, wenn die guten in Schwierigkeiten geraten, wenn sie gefordert werden. Wir fiebern mit, wenn sie schwere Schicksalsschläge erleiden und ihre Weltansicht in Frage gestellt wird. Das macht eine gute Geschichte aus. Meiner Meinung nach ist dies gar der wichtigste Aspekt, um die Akteure in einer Geschichte zu formen. Sie müssen leiden. Lernen und auch Fehler machen. Nur dadurch wachen sie.
Der gute Samariter der immer gewinnt und zu allen freundlich ist, ist doch schon lange abgedroschen. Ein dröges Erscheinungsbild der Vergangenheit. Heutzutage braucht es Tiefe. Nicht nur bei den Guten, sondern auch bei den Bösen. Auch die dürfen gewinnen. Auch sie haben ihre Lebensgeschichte, denn sie sind meistens auch Menschen aus Fleisch und Blut, die ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Gefühle haben.
Sicher. Wir alle wollen, dass die Geschichte unseren Vorstellung nach endet. Ein Ende an dem alle sterben ist zwar dramatisch, aber es hinterlässt eine Leere. Manchmal braucht es diese, um mitzufühlen. Um die Situation wirklich erfassen zu können. Wenn ein geliebter Charakter stirbt, sind wir betroffener, als wenn es jemanden erwischt, dem wir wenig Sympathie entgegen bringen. Wir beginnen mit den Hinterbliebenen mitzufiebern. Wir hoffen, dass sie in der schlimmsten Zeit ihres Lebens wieder Kraft schöpfen können, um weiter voran zu schreiten.
Am Ende ist es nicht der strahlende Sonnenuntergang, in denen der Held reitet, der uns davon überzeugt, dass es ein gelungenes Ende ist. Nein. Ich denke, es ist der Umstand, dass wir ein Ergebnis sehen. Das Ergebnis eines langen und beschwerlichen Weges, denn letztendlich besteht ein gutes Ende einer Geschichte immer aus der Summe des Gesamtbildes.
So muss der gute nicht immer siegen, und der böse nicht immer verlieren, denn auch sie sind nur Menschen, die am Ende ihres Tuns mit ihren Entscheidungen leben. Dabei müssen sie entscheiden, wie sie damit umgehen, und wie sie sich den Begebenheiten anpassen. Ob sie am Ende glücklich sind, dass ist eine andere Frage.
Das waren mal so ein paar Gedanken von mir zu dem Thema. Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen dieses Blogs und allen einen angenehmen tag.
Liebe Grüße
Thommy