Wenn man als Frau – und ich meine als Frau von mindestens 35 Jahren, bei der die innere Uhr dröhnend tickt – keine Kinder hat, wird man von allen Seiten komisch beäugt. Egal, wo man ist, das Thema kommt auf den Tisch. Das führt mittlerweile dazu, dass ich nur ungern irgendwo hingehe, wo es Kinder gibt. Irgendwann kommt immer der Spruch, vor dem sich jede Frau ab 35 fürchtet: Und, wann ist es bei Euch soweit? Noch schlimmer wird es, wenn du dich erdreistest, ein fremdes Kind im Arm zu halten. „Selber machen“ kommt dann gerne. Spätestens jetzt schaust du verlegen zur Seite und wünschst dich woanders hin. Was soll man auch darauf antworten? „Habe ich schon probiert, aber es gibt Lieferprobleme“? ODER: Ich mag Kinder. Aber ich mag auch Eis und kaufe mir trotzdem keine Eismaschine.
Seltsamerweise bleiben Männer vor solchen Sprüchen verschont. Männer müssen keine innigen Kinderwunsch hegen – Frauen schon. Frauen werden immer noch auf das Thema „Kinder“ reduziert.
Mich hat noch nie jemand gefragt: Und, wann willst du deine Karriere mal richtig in Schwung bringen? Du kannst auch Klofrau sein, solange du Kinder hast. Da bist du in der Gesellschaft absolut geachtet. Kinderlos sieht das anders aus.
Das einzige, was du dagegen tun kannst, ist, dich schnell von deinem Partner zu trennen. Dann bist du offiziell Single und Kinder sind kein Thema mehr. Denn trotz allem: Allein erziehend ist auch nicht gut.
Allerdings kommt dann auf jeder Familienfeier die Frage: Immer noch Single? Denn eins ist noch schlimmer als kinderlos und über 35 – und das sind Singles über 35.
MarionG Liebe Martina, sorry, dass ich erst jetzt auf Deinen Kommentar antworte. Ist mir wohl durchgegangen. das Problem ist einfach, es geht doch keinen etwas an. Wie ich schon schrieb, werden Frauen oft sehr auf die Familie reduziert. Wer fragt einen denn, ob man beruflich eine tolle Karriere anstrebt? Männer hingegen werden selten gefragt, wann sie denn nun beabsichtigen, eine Familie zu gründen. Liebe Grüße Marion |
MarionG Liebe Hopeless, um Gottes Willen, natürlich hasse ich keine Kinder - im Gegenteil. Ich habe Patenkinder und Neffen, mit denen ich Zeit verbringe. Mit meinen Patenkindern war ich auch schon mal im Skiurlaub. Mich nervt es immer nur, mich dafür zu rechtfertigen, dass ich keine habe. Der Grund, weshalb man keine Kinder hat, ist dabei zweitrangig. Danke, dass Du Deine Meinung hinterlassen hast. Liebe Grüße Marion |
hopeless Ich finde es total blöd und überhaupt nicht neugierig oder sonst etwas in der Art, wenn Erwachsene mit Kindern Erwachsene ohne Kinder fragen, warum es noch nicht soweit sei. Das ist einfach nicht fair. Und mit dem Alter hat das ganze Kinder kriegen oder Kinder nicht kriegen auch nichts zu tun. Denn eins ist klar: Das Alter, wann man Kinder bekommt, spielt in dieser Hinsicht doch gar keine Rolle, manche warten halt, bis sie ein Haus haben und ein geregeltes Einkommen, andere glauben einfach zu wissen, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Es gibt 16 Jährige Mütter von denen gesagt wird, dass sie das eh nicht schaffen, doch oft sind sie "bessere Mütter" als 30 Jährige, denn sie können sich leichter ins Kind hineinversetzen und wenn sie sich ein Kind mit 16 zutrauen und auch der Meinung sind, es groß ziehen zu können und es dann auch schaffen, haben sie Respekt verdient, den sie so gut wie gar nicht bekommen, da sie "zu jung" sind. Andere sind wiederum zu alt. Aber meine Meinung bleibt, das Alter spielt in dieser Hinsicht keine Rolle, oder kaum eine. Und zu Luzifer, ich glaube nicht wirklich, dass du Kinder hasst, das kann ich mir nicht vorstellen, erstens warst du selbst eins, und zweitens haben wir ganz normal miteinander geschrieben, und du hast nichts hasserfülltes geschrieben, und ich meine, ich bin ja noch "jung und ein Kind". :) lg hopeless |
grabgestein Das ist wie immer unsere Gesellschaft..! Ich kenne es komplett andersrum, ich war keine 20..! Da kommen dann Aussagen wie, Du verbaust dir dein Leben. Willst du nicht Arbeiten gehen? Wie willst du mit der Situation fertig werden? Du bist doch selbst noch fast Kind. Und das schlimmste war immer, aha wieder ein Kind das ohne Vater groß wird, die Jugend von heute und die herum Hurerrei, die können nicht mal aufpassen. Aber egal welches extrem, am besten ist eh wenn jeder selbst vor seiner Türe kehrt..! Lg Jess |
MarionG Da gebe ich Dir vollkommen recht. Mit knapp 20 ein Kind zu bekommen, ist sicher früh. Aber auch das ist schaffbar. Und Du scheinst es ja geschafft zu haben. Wer entscheidet überhaupt, ob es zu früh oder zu spät für ein Kind ist? Doch höchstens die Eltern selbst. Grundsätzlich finde ich, jeder soll so glücklich werden, wie er möchte. Liebe Grüße Marion |
hanni86 Um mich herum war in den letzten zwei Jahren ne Babyexplosion (also nich im wörtlichen Sinne^^), drei Stück von ebensovielen Damen. Das bedeutet wann immer ich mich mit Bekannten treffe sind die Dreikäsehochs Thema Nummer eins. Das gibt einem dann schon zu denken. Vor allem wenn man die Zweibeiner dann in die Hand und auf den Schoß bekommt und kaum einmal schlecht gelaunt erlebt. Und so beginn ich mir seit nunmehr einem Jahr Gedanken über die tickende Uhr zu machen, die mich gleichermaßen zu dem Nachwuchs hin (den ich irgendwann schon haben will), wie auch von ihm weg trägt, weil die mir eben davonläuft, die Zeit. Und da kommst du ins Spiel.^^ Denn die Wertigkeit eines Menschen an seiner Miltiplizierung zu messen ist natürlicb Blödsinn. Wer will der soll, wenn er kann finde ich. Und weder sollten Damen oder Herren, mit oder ohne Partner für ihre Entscheidungen und Leben beurteilt werden, noch sollten sie bewertet werden. In quasi diesem Sinne kann ich auch gleich sagen, dass es mir herzlich wurscht ist wer sich wann mit wem (na gut, das "mit wem" kann mitunter interessant sein^^) fortpflanzt. ;-) Liebe Grüße, Hanni |