Biografien & Erinnerungen
Es ist so, wie es ist..

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"Es ist so, wie es ist.."
Veröffentlicht am 22. August 2008, 12 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Habe so viele Gedanken, ich lache so gern, ich bin ein positiver Mensch, ich sage Ja zum Leben
Es ist so, wie es ist..

Es ist so, wie es ist..

Beschreibung

Meine Kindheit und Jugend. Hiermit muss ich anfangen. Das wird sehr lang...

Meine Mutter

ich bin die erstgeborene. Die ersten 4 Jahre waren glaube ich ganz schön, meine Mutter ist blutjung. Gerade 17 Jahre alt. Sie hat meinen Vater während seiner Armeezeit kennen gelernt. Nach den Erzählungen meiner Stiefoma, ist sie sehr oft heimlich zu Ihm getrampt. Und das war eine ganz schöne Strecke. Ja, und dann war sie unerwartet schwanger mit mir. Sie ist mit ihm abgehauen, mein Vater ist Engländer. Ich bin in Osnabrück geboren, bis zu meinem 2. Lebensjahr haben wir in England gelebt. Dann wurde das Geld knapp, mit 2 Koffern und mir auf dem Arm, kamen sie dann wieder zurück.

Dann kam mein Bruder zur Welt, ein Wunschkind. Und es begann für mich die Hölle. Ich weiß nicht mehr wann sie mich das 1, Mal schlug. Es war nicht nur eine Ohrfeige oder ein paar auf den Hintern. Sie wurde immer Brutaler. Mal kam der Kleiderbügel zum Einsatz, oder der Handfeger, oder die Hochhackigen Schuhe. Als das nicht mehr reichte.. kamen die Tritte und das würgen hinzu. Ich habe mich nie gewehrt. Ich hatte zuviel Respekt. .

Wenn sie trank dann wurde es schlimmer. Bis zu einem bestimmten Punkt war sie lustig. Noch ein Schluck mehr, dann war es vorbei. Und immer war ich die jenige, die dran war.
Ich wusste nicht wie viel Kraft eine Frau haben kann. Einmal kamen wir zusammen mit meinen Eltern von Ihrem Doppelkopfspiel zurück. Meine Mutter hatte wieder sehr viel getrunken. An der Eingangstür fing sie wieder an, mich aus irgend einem Grund mit ihren langen Fingernägeln ins Gesicht zu kneifen. Mein Vater ging dazwischen und schickte uns Kinder ins Bett. Mein Bruder und ich hatten ein Zimmer zusammen. Dann hörten wir schon wieder das schreien meiner Eltern. Das Türen schlagen meiner Mutter. Mein Bruder und ich versteckten uns schon, unter unserem Hochbett. Da kam sie ins Zimmer, und ich glaube es manchmal bis heute nicht.. Sie hatte die Kraft alle unsere Schränke und das Bett umzuschmeissen. Und in diesem Chaos schaffte sie es sogar mich unter dem Bett hervor zu zerren, um wieder mal zu schlagen.

Das war das 1. Mal, dass ich sah wie unser Vater unsere Mutter schlug. Aber auch er war leider kein Heiliger..

Mein Opa aus England

Wie ich schon erwähnte. Mein Vater ist Engländer. Und mindestens 2x im Jahr besuchten wir meine Großeltern in England.

Bis zu meinem 9. Lebensjahr fand ich es auch immer schön.

Bis zu diesem einem Morgen..

Meine Eltern waren mit meiner Oma und meinem Bruder in die Stadt gefahren. Ich saß im Wohnzimmer vor dem Fernseher und schaute mir einen Zeichentrickfilm an.
Mein Opa kam hinzu. Er bat mich, mich zu ihm zu setzen. Er fing an mich zu berühren, zu küssen und schließlich passierte es..

Ich tat so, als wäre nichts passiert. Er nutzte ab diesem Tag, jede Gelegenheit. Das "schlimmste" tat er nur einmal, aber das betaschen und küssen blieb.

Mit wem sollte ich darüber reden?? Mit meiner Mutter?? Mit dem eigenen Sohn, den ich bis zu einem bestimmten Tag vergöttert habe??
Nein, ich schwieg. Die Ausraster meiner Mutter waren schlimmer..

Und mit der Zeit konnte ich damit sehr gut leben, da mein Vater sich nach einer Meinungsverschiedenheit von seinen Eltern verabschiedete, und der Kontakt nur  noch sehr selten statt fand.

Auch heute weiß ich noch, wie das Haus aussah. Wie die Tapete war, die große Treppe, sie war mit einem bunten Teppich bezogen. Irgendwann fanden meiner Bruder und ich es lustig auf dem Bauch an ihr herunter zu rutschen, auch wenn hinterher alles wund war. Meine Oma die so furchtbar kitschige Tagesdecken auf den Betten hatte. Die Küche, mit dem Extra Grill über dem Kochfeld, für das Toast am Morgen. Schwarzer Tee mit Milch und Zucker, und darin das Toast getunkt..Der große Garten mit dem riesigen Gewächshaus. Mein Opa ist vor Jahren gestorben, mich liess es kalt..

Meine geliebte Ersatzmami

Ich fragte meinen Psychologie Lehrer einmal: "Warum gibt es die Menschen, die aus schlimmen Erfahrungen in ihrer Kindheit oder Jugend, in ihrem späteren Leben, sehr schlimme Dinge tun? Und warum gibt es solche, die damit fertig werden? Er antwortete, diejenigen, die Lernen damit zu leben, haben mindestens einen Menschen in Ihrem Leben gehabt, die sie irgendwie gerettet haben. Und so ist es. In diesem Fall meine Ersatzmami.

Meine Tante Bärbel,

sie war nicht meine Tante, sie war nicht meine Oma, und auch nicht meine leibliche Mutter. Aber sie hat all die Dinge getan, die eine Mutter tun würde die ihre Kinder über alles liebt.

Bärbel vermietete das Haus in dem wir wohnten. Sie lebte in der unteren Etage. Sehr schnell nahm sie mich und meinen Bruder als ihre Enkel an.
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Hörbuch

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Wimper33
Habe so viele Gedanken, ich lache so gern,
ich bin ein positiver Mensch,
ich sage Ja zum Leben

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Christina_Maverik Es ist, wie es ist - ..eine sehr schmerzvolle Erfahrung in deutliche Worte gebracht. Ich habe Deinen Schmerz, den Du beim schreiben empfunden hast, beim lesen gespürt.
LG Christina
PS: Schau mal in meine Texte: "Schmerzliches Erwachen/Vergessen"
Du wirst Vergleiche ziehen können.
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Schreiben kann helfen - schreiben kann viel mehr bewirken, als man manchmal glaubt, denn ich denke, es befreit die Seele, also schreibe weiter. Ich werde es auch gerne lesen. Ich habe zum Glück niemals so schlimme Erfahrungen machen müssen, habe aber mit vielen Menschen - schon beruflich - Kontakt, die Dinge erleiden mussten, die andere sich gar nicht vorstellen können. Meine beste Freundin war viele Jahre im Heim, weil sie in ihrer Ursprungsfamilie sehr schlimme Erfahrungen, besonders mit ihrer Mutter, gemacht hat. Ich selbst kann es mir wie gesagt nicht vorstellen, weil ich die beste Mutter habe, die es auf der Welt gibt. Ich würde mich freuen, wenn du mal mein 'Wir klagen an' liest und mir einen Kommentar dazu abgibst. Jetzt möchte ich auch gerne wissen, wie es weitergeht. Wenn du ein Ohr brauchen solltest, ich habe sogar zwei davon.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Coeur Retter - Mit wem sollte ich darüber reden? Mit meiner Mutter? Mit
dem eigenen Sohn?
Wer ist der "eigene Sohn" ist für mich nicht ganz schlüssig... dein Vater vielleicht?
Du hast deine Erinnerungen schon sehr distanziert erzählt was ich verstehen kann, denn so gibt es keine Tränen mehr...
Die Idee mit dem Retter, Tante Bärbel finde ich sehr schön und hoffe, dass jedes gequälte Kind einer Bärbel begegnen...
LG, Erna
Vor langer Zeit - Antworten
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