Es soll ein Theaterstück für meinen Bruder werden, bei dem es um eine Verwechselung geht. Ich stelle mir das ganze so vor, dass Vater und Sohn zusammen eine Landwirtschaft betreiben. Der Sohn ist nun der Meinung, dass endlich wieder eine Partnerin für den Vater auf den Hof muss. Um seinem Vater behilflich zu sein, schlägt er ihm vor, den gemeinsam benutzten PC dazu zu verwenden. Aber schon bei der Kontaktaufnahme passiert es, dass letztendlich der Vater mit der Partnerin des Sohnes und umgekehrt der Sohn mit der Auserwählten des Vaters kommuniziert.
Um überhaupt erst einmal einen Anfang zu machen, schreibe ich hier jetzt einige Situationen auf, die ich später in Form bringen werde.
Am Frühstückstisch:
Sohn: Hast du das Frühstück gemacht?
Vater: Wieso, stimmt damit irgendetwas nicht?
Sohn: Der Kaffee ist zu stark, die Eier sind zu weich und die Wurst ist abgelaufen. Der Käse kringelt sich schon am Rand und die Tassen sind nicht sauber.
Vater: Ich kann das eben nicht so gut. Der Käse, ja, den habe ich gestern Abend vergessen, der stand die Nacht über auf dem Tisch.
Sohn: Und dann waren da die Mäuse dran oder weshalb hat der Löcher am Rand?
Vater, dreht sich um und sieht strafend die Katze an: Muschi, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht auf den Tisch darfst?
Sohn, skeptisch: Stand die Milch auch über Nacht auf dem Tisch? Ich meine nur, ich teile meine Milch nur ungern mit der Katze.
Der Vater zuckt mit den Schultern: Weiß nicht, kann mich nicht daran erinnern, es war spät gestern Abend wegen der Ernte und dann haben wir auch noch ein paar Bier getrunken.
Sohn: Vater, so geht das wirklich nicht weiter, du musst dir unbedingt eine neue Frau suchen und zwar schnell.
Vater: Wie denn und wann denn? Du weißt das doch am besten, entweder sind wir im Stall, auf dem Hof oder helfen anderen bei der Ernte, damit sie später uns helfen. Ich habe einfach keine Zeit. Warum suchst du dir keine Frau? Junges Blut auf dem Hof wäre gut. Außerdem schafft eine junge Frau viel mehr als eine alte.
Sohn: Eine alte!!!! Du bist gerade mal 50 Jahre alt, das ist doch kein Alter, du findest noch jede Menge Frauen, wenn du nur willst.
Vater: Soll ich vielleicht zur Disco gehen und da irgend so ein junges Ding anschnacken und die dann hier auf den Hof entführen? Außerdem weißt du ganz genau, dass die meisten Frauen ganz schnell einen Rückzieher machen, wenn sie sehen, wieviel Arbeit die hier haben. Die wollen sich schön machen, die Nägel lackieren, die Augenbrauen zupfen aber auf keinen Fall ihre Fingerchen dreckig machen. Also, Thema durch.
Aus dem Backofen steigen dunkle Rauchwolken zur Decke, der Feuermelder gibt einen schrillen Klang von sich. Verschreckt springen beide Männer gleichzeitig auf.
Vater: Die Brötchen, total verbrannt. Kannst du dich vielleicht auch mal um irgendetwas kümmern? Alles muss ich selber machen.
Sohn beleidigt: Die Brötchen sind total schwarz, die kannst du echt vergessen, also gibt es wieder einmal Toastbrot.
Der Sohn verzieht das Gesicht, steckt zwei Toastbrote in den Toaster und schaltet ihn ein. Es gibt einen Knall, Licht und Radio gehen aus. Der Sohn zieht verschreckt seine Hand vom Toaster zurück und sieht seinen Vater vorwurfsvoll an: Es reicht, jetzt muss endlich eine Frau auf den Hof.