Vorbemerkung
Lied aus dem dritten Kapitel meines Romans "Insula araneae - Vom Öffnen der Augen"
Ewig schreiten die Stunden,
an die Tür klopft Windes Hauch,
doch mein Wille ist verschwunden,
meine Seele gibt längst auf.
Und die Krähen sie kreisen,
krächzen laut und fliegen tief.
Fast als wollten sie beweisen,
dass mein Herz bis dahin schlief.
Denn der Schmerz zerreißt, was einst so stark war.
Die Erinnerung vereist, versiegt unsagbar.
Der Gedanke er kreist, verharrt untrennbar,
hängt an dem, der weiß, dass er,
dass er,
mir nah war.
Langsam wachsen die Schatten,
treten durch die Fenster ein.
Und es kratzen die Ratten,
wollen mit der Furcht herein.
Und die Äste sie knarren,
biegen sich im sanften Wind.
Die Dämonen verharren,
lauern auf das nächste Kind.
Und der Schmerz zerreißt, was einst so stark war.
Die Erinnerung vereist, versiegt
unsagbar.
Der Gedanke er kreist, verharrt untrennbar,
hängt an dem, der weiß, dass er,
dass er,
mir nah war.
Die einstige Schönheit
verraucht mit der Zeit.
Vergangene Heiterkeit
hat Trauer im Geleit.
Und der Wind er spielt,
treibt die Wolken stets voran.
Und der Gedanke er quält,
seit die Wahrheit ich ersann.
Und der Schmerz zerreißt, was einst so stark war.
Die Erinnerung vereist, versiegt unsagbar.
Der Gedanke er kreist, verharrt untrennbar,
hängt an dem, der weiß, dass er,
dass er,
mir nah war.
Denn du liegst auf weitem Feld,
hast die Augen geschlossen,
warst zwar in der Schlacht ein Held,
hast vieler Feinde Blut
vergossen.
Doch mein Herz ruht ganz nah,
hat zugleich den Tod gefunden.
Die Gedanken sind starr,
bin auf ewig dir verbunden.
Und der Schmerz zerreißt, was einst so stark war.
Die Erinnerung vereist, versiegt unsagbar.
Der Gedanke er kreist, verharrt untrennbar,
hängt an dem, der weiß, dass er,
dass er,
mir nah war.
© Fianna 06/11/2013