Part 1 Falk
Sleeping
City streets
Genetic
machinery
Neon
lights under darkest heights
Light up
the Scenery
Theb rusty wheels of mankind
Stilltwist and turn
Anotherconflict
Let’s yourmind Burn
Zwanzigster Stock. Hinter der Betonmauer ging es mehr als
fünfzig Meter grade in die Tiefe, bis man auf dem erkaltenden Asphalt der
Straßen aufschlagen würde.
Selbst nachts war es fast unerträglich heiß. Die
Klimatisierten Türme der inneren City-Ebenen von Vektor waren fast alle klimatisiert, hier draußen
jedoch wäre selbst diese Kleinigkeit
noch
Luxus.
Die Temperaturen in den Ballungszentren stiegen selbst im
Spätherbst nun gerne über 30 Grad und auch im Winter wurde es selten kälter als
10 Grad. Das Klima war seit Jahrzehnten hinüber.
Dem Mann, der durch einem geöffnetem Fenster nach draußen
sah schien das alles wenig zu kümmern.
Durch das Glas fiel das Licht der Stadt, die in der Ferne
schimmerte. Wolkenkratzer , gewaltige Träger aus Glas und Stahl, die in den Himmel ragten
und eine weitere Plattform, weitere Ebenen, trugen auf denen wiederum neue Lichtsäulen in den dunklen Himmel ragten.
Bis an den Horizont erstreckte sich das Lichtermeer,
durchsetzt von unendlichen Farben. Von blendend hellem weiß, dass das Licht
der
Sterne überstrahlte und den Himmel sein Funkelspiel nahm, über orange
Natriumlampen bis hin zu den bunt blitzenden Neonreklamen und Plakatscheinwerfer.
Ein Sternenhimmel am Boden um den im Himmel zu ersetzen.
Ein Himmel… oder ein Hölle… ein Spielplatz für die Mächtigen und den Geist.
Falk wendete sich von dem Anblick ab. Er war ihn
gewohnt,
sah ihn jeden Tag.
Er besah sich einen kurzen Augenblick im Spiegel des
kleinen Badezimmers.
Das Glas war an mehreren Stellen angelaufen und der
Rahmen gesprungen, aber das störte ihn nicht.
Langsam besah er sich im Spiegel. Ihm blieben noch
ein
paar Stunden.
Eine Feder an seinem Arm fiel ihm ins Auge.
Die würde auffallen…
Selbst unter der Jacke konnte er sie nicht ganz verbergen.
Er zögerte kurz, dann
riss er den schwarzen Kiel mit einem Ruck raus. Er zuckte kurz, dann legte er
die dunkle Feder beiseite.
Die Farbe schien das
spärliche Licht der nackten Glühbirne an der Decke zu schlucken. Rabenfedern. Eigentlich ganz passend, dachte Falk.
Ein schmales, fast raubvogelartiges Gesicht und blaue
Augen sahen ihn aus dem Spiegel heraus an.
Die dunklen Federn, die eine seiner Schultern bedeckten
und sich bis über den Rücken zogen
bildeten einen scharfen Kontrast zu den
ansonsten Blonde Haaren.
Wenigstens konnte er diese Auffälligen Merkmale meist
unter einer Jacke verstecken. Nur im Gesicht zog sich vom Auge bis über die
Wange ein Streifen kleiner dunkler Daunen, die die Form eines auf der Seite
liegenden M hatten.
Falk hatte eigentlich noch Glück.
Andere waren teilweise vollständig
gezeichnet. Trotzdem…
ein fragwürdiges Glück. Heute jedoch sollte sich das alles ändern.
Die Verträge sollten heute stehen.
Er trat aus dem Bad in ein etwas heruntergekommenes
Wohnzimmer.
,, Einschalten.“
Das Licht ging auf Kommando an und
auf einen weiteren
Befehl schaltete sich auch der Fernseher an. Eine flache Metallplatte auf einem
niedrigen Schrank, welche das Bild und Bedienelemente direkt an die Wand
projizierte. Das war allerdings ohnehin mehr Dekoration. Die Sprachsteuerung
funktionierte reibungslos.
,, Such nach Nachrichten. Alles zu den EV-Verträgen
bitte. Und Ton aus“
,, Sehr wohl.“ Antwortete eine künstlich
klingende
Stimme. Wie er den kalten Computerton hasste.
Falk ließ sich aufs Sofa fallen und beobachtete lediglich
die Bilder, die in einem schier endlosen Strom vorbeirauschten. Ein paar
hundert Kanäle, die gleichzeitig berichteten. Einem Menschen wäre es unmöglich
gewesen, sich auf alles gleichzeitig zu konzentrieren. Aber er war ja auch kein
Mensch. Nicht vollständig.
Ein Beitrag erregte seien Aufmerksamkeit.
,, Kanal oben links. Stopp, Ton an.“
Das entsprechende Bild wurde vergrößert, bis es die
übrigen parallel laufenden Kanäle verdrängte.
Eine Reporterin
mit kurzgeschnittenen braunen Haaren unterhielt sich mit einem grauhaarigen,
hochgewachsenen Mann, der sie um fast
zwei Köpfe überragte.
Er trug einen schlichten Laborkittel und sah aus, als
hätte er ein paar Tage nicht geschlafen. Trotzdem blitzten seine Augen
intelligent und wach und er lächelte breit.
Einen Teil der Einleitung hatte Falk wohl verpasst, aber
es interessierte ihn auch nicht wirklich. Er kannte die Details.
,, Zu den K-EV -Verträgen über Halbhumane… Dr. Isaac
Sterling. Einer der Vorreiter auf dem Gebiet der Chimärologie und Gründer von
Future Dynamics. Doktor, sie waren es
vor nun fast 20 Jahren, der als erster mit der Forschung im Bereich der
Genübertragung auf menschliche Embryonen begann.“
Der grauhaarige Mann räusperte sich,, Das ist durchaus
richtig, wobei ich klar stellen muss, das Chimärologie nicht ein Begriff ist,
den ich wählen würde. Das klingt nach
schwarzer Magie, was nun wirklich albern
ist. Aber die Menschen denken sich ja gerne Haarsträubende Begriffe aus.“ Er
lachte leise.
,, Ein Begriff, den sie bevorzugen würden ?“
,, Experimentalgenetik vielleicht ? Auch wenn das für
viele Menschen wieder nach Frankensteins Laboratorium klingen dürfte.“
Die Reporterin schein einen Moment nicht zu wissen, wie
sie fortfahren sollte, dann jedoch begann sie: ,,Wieso glauben sie, das
einheitliche Rechte für Menschen und K- EVs nötig sind?“
,, Ich glaube die meisten werden den Begriff künstlich
Evolvierte vorziehen. EV klingt so
abwertend Mrs… „ Er blickte kurz zu dem Namensschild an ihrer Bluse. ,, Mrs. McTyre
Ich versuche mit diesen Vorurteilen
grade aufzuräumen. Es war immer mein Ziel, zu helfen, egal was
mein Kritiker zur Genetischen Forschung sagen oder die Leute die mir
finanzielle Motivationen vorwerfen behaupten.
EVs sind wertvolle Mitglieder der Gesellschaft, sie übernehmen Aufgaben,
die für Menschen zu gefährlich sind, aber es wird Zeit, dass wir sie auch als
Mitglieder der normalen Gesellschaft behandeln. Nur dann wird das Leben durch
unsere Forschung wirklich für alle besser, nicht nur für Vollmenschen. “
,, Nun gut Doktor Sterling. Was sagen sie aber zu den vielen Bedenkend er Menschen, die
wie ich finde durchaus berechtigt sind.“
,, Welche genau ?“
,, Stadtkanzler Kian Featherstone gab an, da EVs den
meisten Menschen in einigen Bereichen immer überlegen seien, das die Gefahr
besteht, das beispielsweise viele Arbeitsplätze wegfallen würden.
,, Kian ist Politiker.“ , erwiderte Sterling als würde
das die Frage beantworten. ,, Die Wahlen stehen an und ich denke mal er…“
,, Doktor Sterling… könnten wir zurück zum Thema kommen
?“
,, Das ist Teil des Themas.“ , erklärte der Mann.
,, Natürlich… Also, können sie diese
Vorwürfe
entkräften?“
,, Das Arbeitsplätze verloren gehen könnten ist
Schwachsinn. EVs können ganz einfach schwerere oder gefährliche Arbeiten
übernehmen, wie schon immer. Nur mit echten rechten, richtiger Bezahlung und
als vollständige Bürger. Und noch sehr viel wichtiger, werden eher neue Jobs
entstehen.
Die Experimentalgenetik würde einen Aufschwung erleben
der
zehntausenden einen Arbeitsplatz geben würde, Aufbau von Industrien, Laboratorien, wir könnten
vielleicht endgültig dazu übergehen unsere größeren Ziele ins Auge zu fassen.“
,, Ihre größeren Ziele Doktor ?“
,, Sicher, Eigenschaften willkürlich zu übertragen ist
doch erst der Anfang, eine Spielerei bei dem was möglich sein wird. Wenn wir
die Forschung weiter vorantreiben… „
Sterling zögerte kurz ,, Krankheiten
werdend der Vergangenheit angehören, Produktivität und Fitness bis ins hohe Alter, ja vielleicht der Tod
selbst wird nicht länger existent sein.“
,, Vielen Dank. Das war Doktor Isaac Sterling, Der
Schöpfer der Experimentalgenetik und Vorsitzender von Future Dynamics mi seinem
Statement zum EV-Vertrag, der morgen im Foyer des Light-Towers auf dem 2
Cityring unterzeichnet werden soll.“
Falk schaltete den Fernseher ab.
Auch wenn er Sterlings Ansichten nicht vollkommen teilte,
vor allem wohl nicht seinen schier grenzenlosen Optimismus, der Doktor setzte
sich ein. Das war etwas. Vielleicht würden seien Vision ja wirklich irgendwann
Wirklichkeit. Falk zumindest würde morgen dabei sein.
Er stand auf und sah erneut aus dem Fenster. Wenn er vor
der Polizei, die sicher alles abriegeln würde, auf dem zweiten Ring sein
wollte, müsste er sich beeilen. Sonst würde man ihn
Vermutlich erst gar nicht mehr in die Stadt lassen. Nicht, das Falk nicht trotzdem reinkommen
würde, aber er wollte unnötige Schwierigkeiten vermeiden.
Vielleicht machte man heute einen Schritt in die
richtige
Richtung.