Gedichte
Ohne Sinn, ohne Ende

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"Ohne Sinn, ohne Ende"
Veröffentlicht am 10. Juli 2013, 10 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Naja, immer etwas schräg drauf, nie richtig bei der Sache, kann mich nicht konzentrieren, wenn ich es nicht will und sehr leicht abzulenken.Ich bin aber ziemlich nett (und nervig) wenn man mich mal kennt, selbstkritisch und beeinflussbar, aber immer noch irgendwie gut drauf ... glaub ich :D
Ohne Sinn, ohne Ende

Ohne Sinn, ohne Ende

Beschreibung

Manchmal straucheln wir auf dem Weg zu unseren Zielen. Manchmal wollen wir auch nur straucheln und fallen um nicht weitergehen zu müssen... (c) Richard Rohner 2013

 

Atmen ist schwer geworden.

Stehen schwerer.

Ich laufe. Ohne Sinn, ohne Ende. Ich laufe.

Laufe immer weiter.

Ohne Sinn, ohne Ende.

Sand zwischen meinen Zehen, Schlamm an meinen Waden.

Ich laufe immer weiter. Liege neben mir im Staub. Atme Dreck ein und Gold aus.

Und laufe weiter, ohne Sinn, ohne Ende.

 

Atmen ist schwer geworden.

Stehen schwerer.

Aber meine Beine wollen nicht aufgeben, auch wenn ich es schon getan habe.

"Wo ist der Sinn weiterzulaufen?" frage ich meine Beine.

Aber sie antworten nicht, stampfen nur weiter Abdrücke in den sandigen Schlamm, in die nasse Erde.

Sie donnern weiter in ihrem Takt.

Tun es ohne Sinn, ohne Ende.

Brennen, schreien, schweigen, schmerzen und sind taub.

Ich pflüge mich schwankend voran, bin es nicht, lasse mich schleppen.

Mein Körper quält sich weiter.

 

 

Ohne Sinn, ohne Ende.

Warum?

"Warum?"

Aber meine Beine stampfen nur weiter, ohne Sinn, ohne Ende.

 

 

 

 

 

 

Atmen ist schwer geworden.

Stehen schwerer.

Ich könnte zusammenbrechen.

Es wäre ganz leicht.

Aber etwas lässt mich weitergehen.

Meine Beine.

Nein, mich.

Etwas muss mich doch bewegen.

Fleisch und Knochen gehen nicht von allein.

Das Fleisch an meinen Füßen ist verscheuert und zerkratzt, die Knochen liegen frei und schreien stumm.

Was treibt mich voran, ran, an?

Was zieht mich nach vorn, lässt mich nicht fallen?

 

 

Hart landet ein Fuß im Staub, der Rechte.

Das Fleisch ist schon geheilt und trotzdem noch nicht ganz.

Ungehemmt rammt der andere Fuß einen Stein dann in den Boden.

Warum laufe ich noch weiter... wo ist der Sinn, wo ist das Ende?

 

 

 

 

 

Atmen ist schwerer geworden.

Stehen unmöglich.

Kinderlachen, Kinderweinen, irgendwo ganz weit weg und nah an meinem Ohr.

Das Geräusch wenn Träume platzen hallt dazwischen.

Das Geräusch wenn Träume platzen.

Meine Beine geben nach, ich weiß nicht mehr warum, wie lang.

Meine Beine geben nach, wollen nur schlafen.

Wollen weiter.

Ich knie im Staub.

Hinter mir die Welt und vor mir das Nichts.

Warum noch weiter gehen, wenn der Sinn fehlt und das Ende?

 

 

Knirschend, knackend zittern meine Beine.

"Es gibt immer einen Grund weiterzugehen." sagst du in meinen Erinnerungen.

Vor langer Zeit, gerade geschehen, wird noch kommen.

Immer einen Grund?

Warum laufe ich?

Ohne Sinn, ohne Ende.

Um den Sinn zu finden.

Darum laufe ich.

Hin zu meinem Ende?

Zu einem neuen Anfang.

 

 

Ich stehe auf und laufe los.

Meine Beine sollen rasten, diesmal laufe ich.

Zu meinem Sinn, zu meinem Ende.

Und das Atmen fällt mir leicht.

 

 

 

 

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

TerrephilovanQ
Naja, immer etwas schräg drauf, nie richtig bei der Sache, kann mich nicht konzentrieren, wenn ich es nicht will und sehr leicht abzulenken.Ich bin aber ziemlich nett (und nervig) wenn man mich mal kennt, selbstkritisch und beeinflussbar, aber immer noch irgendwie gut drauf ... glaub ich :D

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SternVonUsedom 
Sehr gut

Grüße sendet herzlich
Der Stern
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Fianna Ich weiß nicht genau wieso, aber ich habe gerade eben Gänsehaut bekommen. Ich nehme mal an, dass das an deinen Worten liegt.
Hast du wieder mal sehr schön ausgedrückt.
Tolle Gedanken.

Liebe Grüße
Fianna
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Re: Re: gespenstische Sinnlosigkeit -
Zitat: (Original von TerrephilovanQ am 12.07.2013 - 22:12 Uhr)
Zitat: (Original von Feedre am 12.07.2013 - 22:02 Uhr) die durch dieses abstrakte Wollen doch mit ziemlicher Kraft durch ein trostloses Chaos rennt......
ich hoffe du bist irgendwo angekommen
liebe Grüße
Feedre


Es geht hier für mich weniger ums ankommen, sondern eher nur um den Willen aus eigener Kraft weiterzugehen. Die Interpretation ist aber jedem selbst überlassen, darum denke ich, dass das nicht ausschließt, dann man irgendwann ankommt. Jetzt hast du mich aber schwer zum Nachdenken gebracht ;)


denken ist gut...:-))))
Vor langer Zeit - Antworten
TerrephilovanQ Re: gespenstische Sinnlosigkeit -
Zitat: (Original von Feedre am 12.07.2013 - 22:02 Uhr) die durch dieses abstrakte Wollen doch mit ziemlicher Kraft durch ein trostloses Chaos rennt......
ich hoffe du bist irgendwo angekommen
liebe Grüße
Feedre


Es geht hier für mich weniger ums ankommen, sondern eher nur um den Willen aus eigener Kraft weiterzugehen. Die Interpretation ist aber jedem selbst überlassen, darum denke ich, dass das nicht ausschließt, dann man irgendwann ankommt. Jetzt hast du mich aber schwer zum Nachdenken gebracht ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre gespenstische Sinnlosigkeit - die durch dieses abstrakte Wollen doch mit ziemlicher Kraft durch ein trostloses Chaos rennt......
ich hoffe du bist irgendwo angekommen
liebe Grüße
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
TerrephilovanQ Re: Bedrückend -
Zitat: (Original von Frettschen am 11.07.2013 - 21:25 Uhr) Bin wie gelähmt - - - so betroffen ...

Klasse geschrieben. Sehr viel Emotion.

Ich bin selbst lange gerannt, doch nun verweile ich - endlich.
Es gibt sehr viele Renner.
So einiges wird umgerannt - niedergerannt.
Die Renner ...
Sehen kaum rechts, sehen kaum links - jeder rennt für sich.

Wenn anderen rennen möchten, dann soll`n sie mal.
Ich verweile
und mit etwas Glück kann ich sie fangen, wenn sie straucheln.

Frettschen



Danke wirklich nett von dir :) Und sehr schön geschrieben
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Re: Re: -
Zitat: (Original von TerrephilovanQ am 11.07.2013 - 16:44 Uhr)
Zitat: (Original von Milan01 am 10.07.2013 - 23:18 Uhr) Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.

Ups. Es tut mir furchtbar Leid, ich hab auf Löschen statt antworten geklickt :( Vielen vielen Dank für deine lieben Worte!

Ist mir auch schon passiert, kein Problem.
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Bedrückend - Bin wie gelähmt - - - so betroffen ...

Klasse geschrieben. Sehr viel Emotion.

Ich bin selbst lange gerannt, doch nun verweile ich - endlich.
Es gibt sehr viele Renner.
So einiges wird umgerannt - niedergerannt.
Die Renner ...
Sehen kaum rechts, sehen kaum links - jeder rennt für sich.

Wenn andere rennen möchten, dann soll`n sie mal.
Ich verweile
und mit etwas Glück kann ich sie fangen, wenn sie straucheln.

Frettschen

Vor langer Zeit - Antworten
TerrephilovanQ Re: -
Zitat: (Original von Scares am 11.07.2013 - 16:43 Uhr) Wunderschön :)
Ich glaube bei der Beschreibung kann das "t" von "wir" weg ;)
LG


Vielen Dank :) Und ja du hast recht x.x Danke auch für den Hinweis ;)
Vor langer Zeit - Antworten
TerrephilovanQ Re: -
Zitat: (Original von Milan01 am 10.07.2013 - 23:18 Uhr) Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.

Ups. Es tut mir furchtbar Leid, ich hab auf Löschen statt antworten geklickt :( Vielen vielen Dank für deine lieben Worte!
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