Es liegt mir auf der Seele, auch einmal über einige Unsinnigkeiten zu berichten, die uns so im täglichen Leben auffallen:
Ich erinnere mich beispielsweise sehr gut an ein Schild über das ich mich schon als Kind aufregen konnte. Dieses Schild befand sich am Gatter einer Bullenkoppel und darauf stand: Betreten auf eigene Gefahr. – Ach, interessant, wer die mächtigen Stiere sah, die direkt am Gatter standen, würde sicherlich freiwillig gerne auf das Betreten verzichten, also was soll das? Außerdem war die Koppel nicht so groß, so dass die Tiere immer zu sehen waren, egal an welchem Ende der Koppel man sich gerade befand.
Ein weiteres Schild, das ich unangebracht finde ist das Schild: Bäume vor einer Allee mit mächtigen Buchen. Einem Bekannten, mit dem ich diese Straße passierte, erklärte ich, dass ich der Meinung bin, derjenige, der ohne Schild nicht erkennt, dass dort Bäume sind, ist sicherlich hinter dem Steuer eines Fahrzeugs am völlig falschen Ort.
Und wie ist das mit dem Schild Vorsicht Rutschgefahr an Stellen, wo einem im Winter eine spiegelglatte Eisfläche entgegenlacht? Wer rechnet da denn nicht mit Rutschgefahr?
Auch stören mich die Frisch gebohnert Schilder, die sich aus Kaiserszeiten scheinbar immer noch in einigen öffentlichen Gebäuden befinden, obwohl dort nie gebohnert wurde außer vielleicht zu Kaisers Zeiten bzw. heute gewiss nicht gebohnert wird.
Ach, übrigens Schilder in öffentlichen Gebäuden: Ich habe mir vor langer Zeit einmal den Spaß gemacht, der Beschilderung des Fluchtweges zu folgen und landete vor einer verschlossenen Tür. Und nun? Pech gehabt? Mitunter sind diese Fluchtwege sowieso so ausgeschildert, dass man bei Ausbruch eines Feuers elendig zugrunde gegangen ist, bevor man auch nur den Ansatz einer Ahnung hat, wie man mit Hilfe dieser Hinweise rechtzeitig aus dem Gebäude rauskommen kann. Ich würde wahrscheinlich immer den Weg nehmen, auf dem ich gekommen bin, denn den finde ich am schnellsten.
Über Schilder könnte ich an dieser Stelle noch sehr viel berichten, aber da hat wohl schon jeder seinen eigenen Erfahrungen gemacht. Es gibt beispielsweise einige Stellen, an denen Halteverbotsschilder, Parkverbotsschilder und auch Hinweise zu Parkzeiten entweder so dicht nebeneinander stehen, dass unter Garantie kein Auto dazwischenpasst oder einfach nicht zu erkennen ist, wo man nun bitte wann wie lange halten bzw. parken darf.
Nun komme ich aber endlich zu meinem Lieblingsthema, die Bahn: Ständig höre ich, wenn ich auf dem Bahnsteig stehe die Durchsage: Achtung Zugfahrt. Ja, ist schon klar, eine Zugfahrt muss unbedingt angekündigt werden, denn damit rechnet auf einem Bahnsteig sonst niemand. Ich frage mich in diesem Momenten immer, ob die Bahnbediensteten glauben, wir Reisenden würden sonst nach einer Draisine Ausschau halten, wenn nicht eine Zugfahrt angekündigt wird, denn was soll sonst auf den Schienen fahren, wenn nicht ein Zug? Ab und zu schafft es wirklich einer, die Durchsage zu machen, ein Güterzug fährt durch. Das ist für mich auch logisch, aber die Zugfahrt? Denkt doch mal nach.
Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, fällt sicherlich hin und wieder über Unsinnigkeiten dieser Art. Mich erheitern sie teilweise nur, teilweise finde ich sie aber auch ärgerlich. Ich wünsche allen meinen Mitmenschen eine schöne Zeit und viele gute Erkenntnisse beim Beobachten. Dadurch ist uns jeden Tag herzhaftes Lachen garantiert.
Zum Schluss noch kurz: Ein Freund meines Sohnes sagte einmal zu mir: „Du Christa, ich glaube, es ist ganz gut, wenn man zum Trinken etwas trinkt.“ Ich weiß zwar, dass er Essen meinte, wiederholte aber seine Worte und antwortete: „Weißt du, Sascha, zumindest schadet es nicht, wenn man zum Trinken etwas trinkt.“ Erst da bemerkte er seinen Fehler.