Biografien & Erinnerungen
mein Freund

Mein Freund

Er kam in einem Schuhkarton an.

Seine Heimat war die Drogerie „Volland“ im kleinen Städtchen L..

Klein, schwarz und quicklebendig war er.

„Mäxi“ sollte er heißen und er war sofort mein Freund.

Er war gehorsam, anständig und gelehrig.

Mutig und unerschrocken war er auch – er ging keinem Kampf aus dem Weg.

Und er mochte rohe Kartoffeln.

Wenn Omi Kartoffeln schälte, saß Mäxi daneben und der Sabber lief ihm aus der Schnauze. Er bekam auch etwas ab und fraß die rohe Kartoffel mit sichtlichem Genuss.

Wenn man ihn rief, dann kam er sofort bis auf 3 Schritt Distanz, um dann den Restweg auf dem Bauch zu robben.

Sein Fell war schwarz bis auf ein paar weiße Stellen – ich meine auch die Schwanzspitze. Auch sein „Lätzchen“ zeigte weiße Stellen und das wirkte sehr attraktiv. Auch über den Augen war jeweils ein weißer Tupfer.

Wir konnten gemeinsam den Wald erobern, wir tollten und tobten und rauften um sein „Lumpchen“.

„Hol’s Lumpchen!“ – das war sein Kommando und an dem Teil konnte ich ihn überall hinziehen, er gab es nie her und knurrte wie ein Wilder.

Mäxi konnte singen und nach einer kurzen Tonvorgabe jaulte er in den höchsten Tönen.

Er konnte ein „schiefes Maul“ haben und Männchen machen.

Stöckchen holen – kein Problem.

Da wo ich war, da war er auch!

Wir waren eins und ich konnte ihm alles erzählen.

Sicher hat er mich verstanden.

Als er vierzehn war kam eine schlimme Zeit, er kränkelte, lag nur noch in der Hütte und irgendwann war er verstorben.

Wenn Mäxi nicht im Himmel ist, dann will ich auch nicht dahin.

2009-09-20 jfw