Gedichte
An einen alten Freund

Wir kaufen Luftballons, 
dann lassen wir sie fliegen. 
So ist das im Leben. 
Die Helden unserer Jugend, 
drehten uns den Rücken zu, 
also drehst du deiner Jugend den Rücken zu? 
Denkst du Goethes Absicht war, 
zu sagen „Werther du bist wertlos“? 
Niemand mag Tränen, 
doch wenn du deine Chemie-Hausaufgaben gemacht hättest, 
wüsstest du, 
dass Salz den Siedepunkt erhöht. 
So ist das. 
Erst kommt das Hoch, 
dann das Tief 
und wenn alles auseinander fällt, 
zeigt niemand Aufmerksamkeit. 
So ist das. 
Wichtig ist nur, 
wie man damit umgeht. 
Rock’n’roll. 
Deal with it. 
Ist deswegen alles sinnlos? 
Die Sommernächte, 
in denen wir Gras rauchend 
und todesbreit, 
lachend auf Backsteinmauern saßen, 
unsterblich und unverwundbar? 
Jetzt bist du niemand mehr der lacht, 
außer wenn du dir dabei, 
mit großen Augen, 
gierig deine Hände reibst. 
Deine Argumente sind nicht schlüssig 
und selbstständig, 
eher so ein bisschen geistig behindert wie… 
äh… 
Vor der Welt, 
die du immer noch verändern willst, 
versteckst du dich, 
hinter einem Wall aus Dominosteinen 
und arbeitest an deinem Masterplan. 
Deine Mauer ist eine Rube-Goldberg-Maschine, 
an deren Ende sich eine Guillotine befindet. 
Dein größter Schutz, 
ist die selbsterrichtete Kettenreaktion zu deinem eigenen Untergang. 
Und ja, 
Wachsäpfel glänzen 
und sehen super aus, 
aber sie schmecken auch ziemlich scheiße. 
Versuchs mal mit dem Fallobst aus dem Garten, 
das ist zwar dreckig 
und hat ein paar braune Druckstellen, 
aber auch alle Lebenswichtigen Nährstoffe. 
Komm da raus, 
wo du jetzt bist. 
Wenn du alle sieben Dragonballs gefunden hast, 
gibt dir das auch nur einen freien Wunsch. 
Ist der ausreichend, 
um die Welt zu einem besseren Ort zu machen? 
Mauern sollten Menschen nicht trennen, 
sondern nur dazu da sein, 
dass man im Sommer lachend auf ihnen sitzt 
und Gras sollte endlich legalisiert werden, 
verdammt! 
Rock’n’roll Baby!