Romane & Erzählungen
Tote Rosen 6

0
"Tote Rosen 6"
Veröffentlicht am 20. Februar 2013, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

RogerWright und MysticRose...=MysticWright...
Tote Rosen 6

Tote Rosen 6

„Du lässt sie gehen, Benedict und kommst mal lieber schnell ins Haus“ unterbrach Jurek die Szene. „Caro ist nicht in der Stimmung sich mit dir auseinander zu setzen, aber das dürfte dir nicht in deinen Kopf gehen, also sage ich es dir lieber direkt.“

"Halt dich daraus, wenn Erwachsene reden, ist das klar?!", brummte Benedict und hielt Carolin immer noch fest. "Lass mich sofort los, Benedict! Sofort!" Caro kreischte mittlerweile, so laut sie konnte und konnte sich eines erneuten Sturzes zu Boden nicht erwehren. Diese Chance versuchte Benedict von Truchersheim sofort zu ergreifen und wollte ihre Hände greifen. "Caro, es tut mir so leid, lass es mich erklären!"

„Du hast hier gar nichts mehr zu erklären, bist du denn taub auf beiden Ohren?!“, ging ihn Jurek an und zog ihn von Caro fort.

„Ihr Zusammenbruch vorhin war dir wohl noch nicht genug, was? Für dich zum mitschreiben, du wirst ihr in der nächsten Zeit erst einmal nichts erklären, hast du verstanden?“, sprach Jurek bestimmt und half Carolin wieder auf die Beine, wobei er darauf bedacht war, dass Benedict ihr nicht zu nah kam.

"Ich glaube, meine Freundin kann für sich selbst sprechen, Jurek! Du willst dich wohl an sie ran machen, wie?! Wie erbärmlich! Pack sie nicht an! Ich muss mit ihr reden!"

„Interessant, dass du immer noch so tust, als wäre sie DEINE Freundin, obwohl du noch, ich erinnere mich dessen genau, vor nicht allzu langer Zeit zu deinem Freund gesagt hast, dass du sie nicht kennst. Und sie nur eine, wie gedachtest du sie zu titulieren? Ach ja, eine „Abgelegte“ von dir war! Das klingt nicht unbedingt danach, als hättest du da eine Freundin, Benedict. Und ich glaube auch dir dürfte klar werden, dass Menschen, wenn man sie so vor den Kopf stößt, nicht wenige Stunden später bereit sind mit ihren Peinigern wieder ein Gespräch anzufangen, also lass sie gefälligst erst einmal in Ruhe! Deine Ausflüchte kann sie gerade gar nicht gebrauchen“, wies er ihn deutlich ab.

Benedict von Truchersheim blieb der Mund offen stehen. Jurek wusste doch überhaupt nicht...
"Ich tu nicht nur so. Caro ist meine Freundin. Und du hast kein Recht dich an sie ranzumachen. Lass deine Finger von ihr. Und lass mich sofort zu ihr durch oder du kannst hier noch dein blaues Wunder erleben, hast du mich verstanden?"

Benedict raste vor Wut, sodass seine Kopfschmerzen wieder stärker wurden.

„Der Herr will mir also erklären, was mein Recht ist und was nicht? Caro ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, welcher dir gerade eben wohl mit ihrer Reaktion deutlich klar gemacht haben sollte, dass du ihr nicht zu nahe kommen sollst und sie nicht erpicht darauf ist mit dir zu reden. Du degradierst sie aber zu einem bloßen Objekt, über welches du frei verfügen kannst, wie es dir passt. Und das darf ich dir, obwohl ich erst ein Drittsemesterstudent in Jura bin, bereits mit Gewissheit sagen: Dies ist nicht dein Recht! Sobald Menschen zu bloßen Objekten werden verletzt du ihre Menschenwürde. Wenn dir wirklich etwas an Caro liegt, dann siehst du das ein und lässt sie jetzt endlich in Frieden!“

Carolin war gerade dabei in die Küche zu flüchten, als Benedict sie direkt ansprach und sich an Jurek mit einer Reihe von Kraftausdrücken vorbei gedrängt hatte.
"Schatz, bitte lass mich mit dir reden. Du kannst doch nicht schon wieder alles vergessen haben, was wir-"

-"Ich glaube, du verarschst mich gerade ganz gewaltig!" Carolin war selbst überrascht über sich, wie laut sie Benedict anschrie. "Komm mir nicht noch näher! Ich warne dich!"

„Ich glaube du verstehst einfach kein „Nein“!“, mischte sich Jurek wieder ein, der den beiden natürlich gefolgt war. „Wobei, das ist typisch für den Adel, immer nur wollen und wenn der Staat dann sagt, dass ihr nichts mehr bekommen könnt aus den staatlichen Kunstsammlungen, dann wollt ihr trotzdem immer noch haben!“, sprudelte es aus ihm, themenfremd, heraus, denn erst heute hatte er davon gelesen, dass die Wettiner wieder Kunstgegenstände aus dem Grünen Gewölbe forderten.

„Sie will gerade nichts von dir, also lass sie ziehen! Was glaubst du denn, was sie dir nach deinen glänzenden Auftritten noch glauben wird, nach deinen Versprechen vom blauen Himmel, der einst voll Geigen hing und dann schließlich einen gewaltigen dissonanten Ton anstimmte, als du sie so vor den Kopf gestoßen hast, dass sie ihren jetzigen Zustand bestimmt nicht dir allein zu verdanken hat, denn du warst ja nicht da um ihr aufzuhelfen, als sie gerade von dir auf den grausamen Boden der Tatsachen zurückgeholt worden ist.“

"Halt doch einfach mal deinen Mund, Jurek! Caro liebt mich und nicht dich! Und ich... Caro, bleib stehen!"

 Benedict bekam tatsächlich den Jackenärmel zu fassen.

"Lass mich! Verdammt!" Sie musste eine ihrer letzten Kraftreserven aufbrauchen um sich von Benedict loszureißen und rannte - durcheinander wie sie war - direkt in die Arme ihres besten Freundes anstatt die Flucht durch die große Tür zu starten.

Jurek drehte sich, gemeinsam mit Caro, so, dass sie jetzt den Weg zur Tür frei hatte und er mit dem Rücken Benedict den Weg versperrte.

„Verdammt nochmal, Benedict! Jetzt werde doch endlich wieder vernünftig! Du gebärdest dich ja wie ein Wahnsinniger! Wenn du nicht gleich aufhörst Caro zu bedrohen, dann sehe ich mich gezwungen, die Polizei zu rufen“, drohte Jurek, so überzeugend, wie er konnte.

Er ignorierte Jurek und redete weiter auf sie ein. "Carolin, bitte. Gib mir fünf Minuten. Ich werde es dir erklären. Wirklich."

 Sie vergrub ihr Gesicht an Jureks Schulter und tastete vorsichtig nach seiner Hand. Ihr war kalt und sie schwitzte gleichzeitig. Dieses Problem kannte sie höchstens von ihrer Mutter, die sich in den Wechseljahren befand.

"Verzieh dich, Benedict. Ich will dich nicht mehr sehen. Ich wüsste nicht, was es zwischen deiner Abgelegten und dir noch zu klären gibt. Ich weiß nur, dass du krank im Kopf bist."
Caro war gefasst über ihre eigene Stärke.

 -"Nein, Caro. Das stimmt nicht. Wirklich. Gib mir fünf Minuten und ich erkläre dir alles. Ich verspreche es dir." Benedict stieg das Wasser in die Augen.

„Da hörst du es aus ihrem eigenen Mund. Benedict, du bekommst deine Chance heute nicht. Später vielleicht, aber nicht heute. Zeige endlich einmal die Größe, die ein Adelstitel normalerweise verlangt und lass es bleiben“, redete Jurek beschwichtigend auf ihn ein, er wusste nicht genau, was passieren würde, wenn er Benedict vielleicht aufstachelte. In seinem fragilen Zustand war er praktisch zu allem fähig.

Benedict liefen Tränen über die Wangen, als Caro zum ersten Mal wieder aufblickte.
-"Bitte, Caro. Ich frag dich ein letztes Mal. Gib mir eine Chance, dir das Ganze zu erklären. Bitte, mein Schatz."

 Sie ließ Jureks Hand los und wischte sich die Tränen ab.
"Du? Ich gehe kurz raus mit ihm, ja?"  

Jurek schienen diese Worte im Kopf zu explodieren.

„Warte. Ich werde nicht einfach zulassen, dass du dich mit Benedict unbeobachtet unterhältst. Bedenke seinen momentanen Zustand, was, wenn er plötzlich wieder zudringlich wird. Unter Beobachtung macht der Mensch solche Sachen im Normalfall nicht und wenn doch, dann bin ich gleich parat. Caro, ich will nicht, dass er dir was antut. Lass mich wenigstens in der Nähe parat stehen, Gewehr bei Fuß.“

In Benedict kochte es, als er diese Sätze seines Intimfeindes vernahm und er realisierte, in was für einem trockenen Ton er diese Anfeindungen gegenüber ihm selbst von sich gab.
"Wir gehen nur kurz raus vor die Tür, ja?", versuchte Caro zu lächeln.

Benedict stellte sich bereits vor, was er mir Jurek gemacht hätte, wäre hier nicht jene Frau anwesend, deren Herz es galt, neu für sich zu gewinnen.

Benedict wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und ging zuerst vor die Tür.

„Na gut, wenn es dein Wunsch ist. Vielleicht wird jener Mummenschanz dann endlich beendet. Nichts würde ich mehr wünschen, als dass er aufhört sich zwischen uns schieben zu wollen, aber er wird wohl nicht so einfach aufgeben, sein Adelsstolz ist verletzt von einem kleinen Untertanen. Also schön, ich lasse dich ziehen. Aber sollte irgendetwas passieren, rufe laut meinen Namen, ich werde sofort da sein, denn wohl ist mir bei der Sache nicht, ich sehe ein böses Ende“, prophezeite Jurek mit düsterer Weltuntergangsstimme.

"Danke. Du bist wirklich ein Freund." Caro umarmte ihn und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. "Ich geh jetzt kurz. Er wird mich schon nicht umbringen."

http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979071.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979072.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979073.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979074.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979075.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979076.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979077.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979078.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_979079.png
0

Hörbuch

Über den Autor

MysticWright
RogerWright und MysticRose...=MysticWright...

Leser-Statistik
20

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Fianna Hm...nicht umbringen...oder vielleicht doch...zutrauen würde ich euch beiden das schon, aber ich lese wohl am besten einfach weiter :-)

Liebe Grüße
Fianna
Vor langer Zeit - Antworten
MysticWright Re: -
Zitat: (Original von petjula007 am 20.02.2013 - 16:17 Uhr) Das wird ja immer spannender. Aber irgendwie habe ich einen Teil verpasst

LG
petjula.


Freut uns, wenn du die Geschichte so magst :-)
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Das wird ja immer spannender. Aber irgendwie habe ich einen Teil verpasst

LG
petjula.
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
3
0
Senden

84726
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung