Journalismus & Glosse
Hauptstadtkorrespondenz, 27. Lieferung - Der Berlin-Marathon

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"Hauptstadtkorrespondenz, 27. Lieferung - Der Berlin-Marathon"
Veröffentlicht am 11. Januar 2013, 16 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.
Hauptstadtkorrespondenz, 27. Lieferung - Der Berlin-Marathon

Hauptstadtkorrespondenz, 27. Lieferung - Der Berlin-Marathon

Beschreibung

Erst die ganzen Sachen, dann die halben. Gutes Motto, oder? Es ist, so kurz vor der 30. Folge dieser Serie, dringend an der Zeit, dass der Hauptstadtkorrespondent (ich!) mal ein wenig angibt. Nämlich mit Berichten von großen Laufevents, die er (ich!) mitgemacht hat, hier in Berlin. Und weil die Leser hier immer das Besondere mögen, fangen wir ganz groß an, mit dem Berlin-Marathon nämlich. In der nächsten Lieferung wollen wir es nur halb so weit treiben, auf die Halbmarathon-Distanz, um genau zu sein. Auf die Plätze, fertig, los! (Bitte, bitte, bitte keinen Tiefstart machen beim Marathon...)

Der Berlin-Marathon

Nur gut, dass der Marathon-Lauf Marathon heißt und dadurch den Ort seiner Erfindung schon im Namen trägt. Die Berliner wären glatt imstande zu behaupten, sie, nur sie hätten den Marathon-Lauf erfunden, irgendwann zwischen den Erfindungen der Curry-Wurst und derjenigen des Crowd-Funding. Nein, der Marathon-Lauf ist nach Berlin auch nicht schon zu Zeiten Friedrich des Großen gekommen, sondern erst im Jahre 1973. Aber was heißt „erst 1973“? Damals gab es keine Pulsuhren, keine isotonischen Getränkepulver, ja, nicht einmal ordentlich luftgepolsterte Laufschuhe. Die Zeiten beim Marathon wurden auch noch nicht mit einem drahtlosen Funkchip ermittelt, sondern mit der guten alten Stopp-Uhr, was den Teilnehmerkreis natürlich stark begrenzte.

Als freilich im Spätsommer 1973 der erste Berliner Marathon im Grunewald gelaufen wurde, war der Andrang auch noch lange nicht so groß wie heutzutage in den Zeiten der kollektiven Selbstqual bei Stadtlauf-Events. Ein recht kleines Häuflein war es, das da tief im Berliner Westen an den Start ging. Das mag an der Exotik dieser Sportart zu jener Zeit gelegen haben, vielleicht auch an der Trostlosigkeit der Strecke. Es war nämlich eine sogenannte Pendelstrecke, die zehnmal durchlaufen wurde: zwo komma eins Kilometer Richtung Süden, immer parallel zur AVUS, dann Kehrtwende und zwo komma eins Kilometer Richtung Norden, das ganze zehnmal. Ach so, MP3-Player gab es damals auch noch nicht, nicht einmal Walkmen. Da brauchte es schon eine gewisse buddhistische Selbstversunkenheit um nicht spätestens beim etwa zwölften Passieren derselben Stelle verrückt zu werden.

Wie so vieles im damaligen West-Berlin war auch der Marathon-Lauf natürlich mit einer gewissen Weltanschauung und politischen Stellungnahme aufgeladen. Laufen, diese simpelste aller Sportarten, ist offensichtlich eng verbunden mit dem Drang, davon zu laufen, Freiheit zu nehmen und auszukosten. Eine schwierige Sache in einer Stadt, die von unfreundlich gesonnenem Ausland umgeben war, und in der es von Osten nach Westen etwas mehr als fünfzehn Kilometer Auslauf gab. Laufen in einer eingemauerten Stadt, das war der absurde Rahmen für die Ausübung einer jedenfalls damals noch von vielen als absurd betrachteten Sportart.

Tempi passati. Heute ist Berlin nur noch von Brandenburg umgeben, dem vielleicht größten zusammenhängenden Auslauf-Raum Deutschlands. Und selbst alltägliche Lauf-Routen führen nahezu zwangsläufig immer über die ehemalige Sektoren- oder Zonengrenze hinweg. Laufen ist in diesen gut vierzig vergangenen Jahren außerdem eine Trendsportart geworden. Das hat viel zu tun mit der Individualisierung von Zielen. So wie es heute angesehen ist, im Beruf seinen Weg einsam und verbissen zu verfolgen, so erntet eben auch derjenige Anerkennung, der sich eigentlich anlasslos damit quält, über seine physischen Leistungsgrenzen hinaus zu gehen und eine Strecke zu laufen, für die der Mensch kaum konstruiert sein dürfte. Kommt hinzu die schöne neue Organisationswelt des digitalen Zeitalters. Übers Internet und mithilfe von Computern, mobilen zumal, lassen sich wahrhaft gigantische Massenveranstaltungen organisieren. Alles geht elektronisch und damit im Handumdrehen, von der Registrierung über die Zahlung der Startgebühren bis hin zum Vertrieb der Teilnehmerfotos. Seid umschlungen, Millionen!

Ganz so weit treibt es die Veranstalter-Gesellschaft nicht. Der Sportclub Charlottenburg, kurz: SCC, übernimmt es ohnehin nicht mehr selber, den Berlin-Marathon auszurichten, sondern hat dafür eine GmbH gegründet, die bezeichnenderweise den Zusatz „Events“ in der Firma trägt. Denn der Berlin-Marathon ist, vielleicht noch mehr als Stadtläufe, zu einem großen Teil Massenereignis, neudeutsch: Event, und nur zum kleinen, krönenden Rest Sportveranstaltung. In der Psychologie der Teilnehmer funktioniert der Erfolg des Berlin-Marathons in etwa so wie der einer exklusiven, wenngleich sehr großen Party. Es ist schon etwas Besonderes, überhaupt auf die Teilnehmerliste zu kommen, so dass sich schon als Gewinner fühlen darf, wer eine Startnummer ergattert hat, also noch ehe er überhaupt nur einen Schritt gelaufen ist. Denn die Teilnehmerzahl des Berlin-Marathons ist zwar über die Jahre hinweg immer wieder erweitert worden, nunmehr seit Jahren aber auf 40.000 Teilnehmer begrenzt.

Aber was heißt da „begrenzt“? Man stelle sich eine mittelgroße Mittelstadt vor, beispielsweise Eberswalde. Weiter stelle man sich vor, dass eines schönen Tages Ende September die gesamte Einwohnerschaft dieser Stadt beschließt, also wirklich alle 40.000, auf die Straße zu gehen, und zwar auf die allergrößte Straße, um dort nämlich die Startaufstellung einzunehmen und dann loszulaufen. So ist das nämlich beim Berlin-Marathon. Von den 40.000 angemeldeten Teilnehmern kommt, dem natürlichen Schwund zum Trotz, so gut wie jeder zum Start. Manch verhinderter Teilnehmer wird womöglich die vertraglich vereinbarte Unübertragbarkeit der Startnummer missachtet haben, schließlich sind die Dinger knapp genug. Es strömt also die Menschenmasse einer mittleren Mittelstadt im Herzen Berlins zusammen, kommt aus dem Hauptbahnhof gelaufen, vom Potsdamer Platz her und nicht wenige aus allen Himmelsrichtungen per Rad, mit dem Fernbus oder zu Fuß. Dann steigen vierzigtausend Paar Füße in vierzigtausend Paar Laufschuhe, werden noch vierzigtausend letzte dringende Geschäfte erledigt und vierzigtausend letzte Telefonate vor dem Loslaufen abgesetzt. Schon erstaunlich, was die Flora des Tiergartens und die Mobilfunknetze in Berlin aushalten.

Ein Marathon-Lauf hat also auch in Zeiten des Internets eine gewisse immanente Obergrenze. Die Organisatoren des Berlin-Marathons, die ja dafür verantwortlich , sind, dass 42,195 Kilometer des Berliner Straßennetzes blockiert werden, ziehen diese Grenze eben bei 40.000 Teilnehmern, passt ja irgendwie ganz gut zur Distanz in Kilometern. Und man sollte meinen, dass damit die Nachfrage ganz gut bedient wird, zumal weil das Startgeld zwischen 60 und 100 Euro kostet, je nachdem, wie schnell man eine Startnummer ergattert.

Aber – weit gefehlt, 40.000 Startnummern sind viel zu wenig. Der Berlin-Marathon findet, es wurde schon erwähnt, immer Ende September statt. Der 2011er Marathon war Ende April ausverkauft, der 2012er Mitte Februar und der 2013er – binnen 48 Stunden nach Eröffnung der Ausschreibung. Damit sind die Organisatoren die Opfer ihres eigenen Erfolges geworden. Seit einigen Jahren reihen sie sich ein in die weltweiten „Marathon Majors“, also in die illustre Reihe der Läufe in London, New York, Boston und Chicago. Berlin als fünfter Mega-Lauf im Bunde ist bislang der einzige, für den die Startnummern via Internet frei erhältlich sind. Die anderen Läufe sind entweder mit einer sportlichen Vorqualifikation versehen oder werden nur über Reiseveranstalter angeboten. Auch Berlin wird sich da etwas ausdenken müssen.

Die Variante, die Startberechtigungen nur im Paket einer Lauf-Reise zu verkaufen, wird womöglich den größten Erfolg bringen. Die aus Deutschland stammenden Teilnehmer sind nämlich schon seit Jahren die Minderheit. Im Jahre 2012 stellten sie mit gut 16.000 Läufern zwar die größte Fraktion, aber die zweitgrößte waren bereits die Dänen mit gut 8.000 Läufern. Dann kamen die Briten, die Franzosen, die US-Amerikaner, die Australier, die Iren und, und, und. Berlin ist auch unter Läufern eine Reise wert. Der einheimische Läufer muss wohl oder übel auf andere Laufveranstaltungen ausweichen. Eigentlich schade.

Denn das Erlebnis des Berlin-Marathons ist für den Läufer schon ein sehr besonderes. Das liegt nicht so sehr an der Strecke, die von den Veranstaltern wenig originell als 42,195 Kilometer lange Sightseeing-Tour durch Berlin angepriesen wird. Ja, es geht entlang sehr vieler Sehenswürdigkeiten der Stadt, doch jeder Läufer weiß, dass sich der Blick nach einigen Kilometern stark verengt und kaum mehr auf Dinge jenseits des unmittelbaren Streckenrandes gerichtet werden kann. Muss aber auch nicht sein, denn genau dort, am Streckenrand, steht über die gesamten 42,195 Kilometer hinweg ein nicht nur sehr großes, sondern vor allem äußerst euphorisches Publikum. Der Event-Charakter, der die 40.000 Läufer anzieht, lockt auch die Zuschauermassen an. Behauptet werden Zahlen von um die eine Million Zuschauer, richtig nachzählen kann das keiner. Vor allem die Dänen machen einem das Leben schwer: Sie sind laut, nicht zu übersehen (weil von Kopf bis Fuß rot und weiß geschminkt) und sehr beweglich in der Stadt. Der Hauptstadtkorrespondent glaubte schon an eine Halluzination, als er denselben dänischen Topfschläger zum dritten Mal an der Strecke sah. Nein, keine Endorphin-Überdosis, sondern einfach ein dänischer Zuschauer mit sehr guten Kenntnissen des Berliner U-Bahn-Netzes.

Mit den Stadtbezirken, durch die die Strecke führt, wechselt das Publikum aber doch. Die Strecke führt zunächst nach Westen, knickt dann nach Norden über Moabit ab und führt dann nach Osten, schließlich durch Kreuzberg und Neukölln. Es lässt sich gut vorstellen, dass mit der fortschreitenden Uhrzeit auch der Alkoholkonsum zunimmt. In Kreuzberg wird ein erstes Bier aus der Flasche getrunken, Glas, Mehrweg, versteht sich, auch in Neukölln ist es Flaschenbier, da dann aber eher aus der PET-Einwegflasche. Nach Neukölln kommt Schöneberg und die ersten Biergläser tauchen auf, grobe Humpen freilich, aber immerhin Fassbier. Nach Steglitz hin werden die Kristall-Biertulpen häufiger, dann geht es über Halensee Richtung Ku’damm – und weg ist das Bier. Bis hin zum Tauentzien sind plötzlich Weiß- und Schaumwein bestimmend, die Zuschauer sind edel gekleidet und wollen sich also auch entsprechend edel erfrischen. Das Grölen und Anfeuern überlassen sie den angereisten Touristen, und manchmal sind diese original berlinerischen Zuschauer auch sichtlich uninteressiert am Gekeuche und Getrampel auf der Straße. Welcher Läufer will es den Berlinern verübeln, immerhin müssen sie an diesem Tag darauf verzichten, auch nur zwei Kilometer mit dem Auto ohne Umleitung durch die Innenstadt fahren zu können.

Der Zieleinlauf, dann schon ganz ohne Alkoholkonsum am Streckenrand, führt über die Linden und durchs Brandenburger Tor. Eigentlich ein majestätischer Abschnitt, und so war er von den Veranstaltern wohl auch gedacht. Nicht bedacht haben sie allerdings den Sonnenstand zu der Zeit, zu der das Hauptfeld einläuft. Die Linden liegen dann im Schatten der hohen Gebäude, dazu zieht der ständige Westwind wie Hechtsuppe durch die Straße. Die Zuschauer müssen schon sehr hart drauf sein, um an den Linden Aufstellung zu nehmen. Lieber drängen sie sich in dichten Massen rund um das Brandenburger Tor. Um eigenmächtige Erstürmungen der Strecke zu vermeiden, führen die Veranstalter östlich des Tores eine Zuschauer-Schleuse durch: Die Strecke verläuft wechselnd durch die nördliche und die südliche Torhälfte, beim Wechsel kann immer ein bestimmter Schwung Zuschauer über die Strecke geschleust werden. Dann ist es geschafft, beinahe jedenfalls. Das Tor befindet sich angeblich exakt bei Kilometer zweiundvierzig, aber die Strecke danach erscheint viel länger als 195 Meter. Vielleicht die Erschöpfung, vielleicht auch die fast schon schockierende Kulisse der Zuschauerränge, durch die der Läufer ganz unerwartet noch hindurch muss. Dann über die Ziellinie, wieder anstellen, für die Medaille nämlich, und endlich ins Läuferlager. Bier in Flaschen? Nein, nur aus Pappbechern und außerdem – nur alkoholfrei.

Höchste Zeit, in der erstbesten Kneipe ein Helles zu zischen – bis denne!

 

Hinweis des Hauptstadtkorrespondenten an den Leser

Na, aus der Puste? Gut, jetzt kommt ja erst einmal die Winterpause, also nach dem Marathon, also in der erzählten Zeit. Wenn der Festtagsbraten dann erst einmal verdaut und wieder runter von den Hüften ist, dann geht es schon wieder an den Start, nämlich zu dem der Halbmarathon-Strecke. Auch die kann ganz schön anstrengend sein, wetten? À la prochaine, C.

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Cupator
Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.

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LadyAriadne Re: Re: [Into the never (Metallica)) -
Zitat: (Original von Cupator am 20.01.2013 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von LadyAriadne am 20.01.2013 - 16:38 Uhr) Tempi passati - wie schön, dass ein junger Mann heutzutage noch in der Lage ist, mit seiner humanistischen Bildung zu protzen. In Berlin, was Ihnen allerdings nicht geläufig sein dürfte, habe ich meinen ersten Mann kennengelernt. Ein in jeder Hinsicht widerliches Subjekt. Wenn ich Sie allerdings so auf Ihrem Foto stehen sehe, bin ich geneigt zu sagen: Ein durchaus stattlicher Bursche! Bonus vir semper tiro.

Beste Grüße

Lady Ariadne Grindstone


Verehrte Lady Ariadne,

haben Sie ganz, ganz, ganz herzlichen Dank für Ihre freundlichen Worte. Sie haben Recht, Protzen ist eine meiner ganz, ganz, ganz wenigen Kernkompetenzen. Die lateinischen Zitate in meinen Texten sind allesamt aus dem Internet, dieses Teufelsding ("deux ex machina" sagt man, glaube ich) macht ja so vieles mögliches.
Darf ich Sie bei dieser Gelegenheit virtuell mit einem sehr, sehr, sehr lieben Autorenkollegen von mir bekannt machen? Er heißt DoktorSeltsam, aber das ist nur ein Tarnname. Seine Texte sind... na, wie sagt man auf lateinisch, Mist, die Homepage ist grad abgek...., äh, nicht erreichbar..., also, die Texte von DoktorSeltsam sind von monolithischer Schönheit. Wenn ich mal auch mit griechischen Lehnwörtern protzen darf.

Herzliche Grüße,
Cupator (lateinisch für..., ach ne, geht nicht, Homepage nicht erreichbar)


Doktor Seltsam, Doktor Seltsam - ein merkwürdiger Name, finden Sie nicht auch? Ich persönlich bin ja durchaus der Überzeugung, das Kubrick überschätzt wurde. Im Übrigen war auch Kubrick selbst dieser Meinung, das hat er mir gegenüber mehrfach bestätigt. Was den hier tätigen Autor Seltsam anbelangt, fällt mir dazu nur Shakespeare ein: "Ach armer Yorick! - Ich kannte ihn, Horatio; ein Bursch von unendlichem Humor, voll von den herrlichsten Einfällen." Obwohl - wenn Sie von einer alten Frau einen Ratschlag akzeptieren wollen -, da ist mehr als das unbewaffnete Auge sieht. Was sollen diese ständigen Anspielungen auf Ihren sogenannten Ski-Anzug? Das gibt einem doch zu denken! Lassen Sie Vorsicht walten, mein Bester. Wer weiß, ob dieser Seltsam wirklich ein Seltsamer ist - oder nicht doch eher eine...Seltsame!

Halten Sie mich auf dem Laufenden!

Lady Ariadne Grindstone
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Re: [Into the never (Metallica)) -
Zitat: (Original von LadyAriadne am 20.01.2013 - 16:38 Uhr) Tempi passati - wie schön, dass ein junger Mann heutzutage noch in der Lage ist, mit seiner humanistischen Bildung zu protzen. In Berlin, was Ihnen allerdings nicht geläufig sein dürfte, habe ich meinen ersten Mann kennengelernt. Ein in jeder Hinsicht widerliches Subjekt. Wenn ich Sie allerdings so auf Ihrem Foto stehen sehe, bin ich geneigt zu sagen: Ein durchaus stattlicher Bursche! Bonus vir semper tiro.

Beste Grüße

Lady Ariadne Grindstone


Verehrte Lady Ariadne,

haben Sie ganz, ganz, ganz herzlichen Dank für Ihre freundlichen Worte. Sie haben Recht, Protzen ist eine meiner ganz, ganz, ganz wenigen Kernkompetenzen. Die lateinischen Zitate in meinen Texten sind allesamt aus dem Internet, dieses Teufelsding ("deux ex machina" sagt man, glaube ich) macht ja so vieles mögliches.
Darf ich Sie bei dieser Gelegenheit virtuell mit einem sehr, sehr, sehr lieben Autorenkollegen von mir bekannt machen? Er heißt DoktorSeltsam, aber das ist nur ein Tarnname. Seine Texte sind... na, wie sagt man auf lateinisch, Mist, die Homepage ist grad abgek...., äh, nicht erreichbar..., also, die Texte von DoktorSeltsam sind von monolithischer Schönheit. Wenn ich mal auch mit griechischen Lehnwörtern protzen darf.

Herzliche Grüße,
Cupator (lateinisch für..., ach ne, geht nicht, Homepage nicht erreichbar)
Vor langer Zeit - Antworten
LadyAriadne Tempi passati - wie schön, dass ein junger Mann heutzutage noch in der Lage ist, mit seiner humanistischen Bildung zu protzen. In Berlin, was Ihnen allerdings nicht geläufig sein dürfte, habe ich meinen ersten Mann kennengelernt. Ein in jeder Hinsicht widerliches Subjekt. Wenn ich Sie allerdings so auf Ihrem Foto stehen sehe, bin ich geneigt zu sagen: Ein durchaus stattlicher Bursche! Bonus vir semper tiro.

Beste Grüße

Lady Ariadne Grindstone
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Re: Tja, den vollen ... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 13.01.2013 - 12:23 Uhr) .. Marathon werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr schaffen. ;-) Aber den halben laufe ich dieses Jahr, so mich nicht wieder Krankheit davon abhält, wieder mit. Ja, auch der kann ganz schön anstrengend sein, vor allem, wenn es Anfang April so warm ist wie sonst im Juli und kein Wölkchen am Himmel schwebt. So geschehen anno 2011. Nun ja ...

Wieder einmal erstaunlich, wie du es schaffst, dieses sportliche Großereignis so unterhaltsam in einen erklärenden Text zu verpacken. Wie immer nicht ohne Humor und zudem auch noch ziemlich lehrreich. Den Abriss über den Lauf in den 70ern fand ich z.B. äußerst interessant. Und stammt das Crowd-Funding tatsächlich aus Berlin?

Viele Grüße
Thomas


Lieber Phanthomas,
na, dann wünsche ich zweitens viel Spaß beim Lauf und erstens gutes Durchhalten bei der Vorbereitung, es ist ja schon bald wieder so weit mit dem Halbmarathon. Dem übrigens die nächste Lieferung der Hauptstadtkorrespondenz gewidmet sein wird.
Nein, beim allerersten Marathon in Berlin war ich natürlich noch nicht dabei, auch wenn ich mich nach manchem Lauf so fühle. Aber Erkenntnisquellen wie die alljährlich an die Läufer verteilte Zeitschrift werden ja hoffentlich erlaubt sein.
Das Crowd-Funding stammt wohl ebenso wenig wie die Currywurst, erfreut sich aber analog großer Beliebtheit. Meines Wissens ist die Berliner taz die einzige deutsche Zeitung, die diese Form der Finanzierung betreibt. Auch 'ne Art Marathon, auf diese Art das publizistische Fortbestehen zu erkämpfen.

Mit sportlichen Grüßen,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Tja, den vollen ... - .. Marathon werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr schaffen. ;-) Aber den halben laufe ich dieses Jahr, so mich nicht wieder Krankheit davon abhält, wieder mit. Ja, auch der kann ganz schön anstrengend sein, vor allem, wenn es Anfang April so warm ist wie sonst im Juli und kein Wölkchen am Himmel schwebt. So geschehen anno 2011. Nun ja ...

Wieder einmal erstaunlich, wie du es schaffst, dieses sportliche Großereignis so unterhaltsam in einen erklärenden Text zu verpacken. Wie immer nicht ohne Humor und zudem auch noch ziemlich lehrreich. Den Abriss über den Lauf in den 70ern fand ich z.B. äußerst interessant. Und stammt das Crowd-Funding tatsächlich aus Berlin?

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Re: Berlin-Marathon ... -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 11.01.2013 - 22:54 Uhr) Ich kenne ihn nur aus dem TV und angesagten langen Umleitungen ...
Du hast das nach meinem Empfinden wieder so stimmungsvoll, informativ und interessant erzählt - noch dazu aus Teilnehmersicht - dass ich als völlig unsportlicher Mensch nur still in mich gehen kann ......

Herzliche Grüße
fleur


Liebe Fleur,

vielen Dank. Und, ach, das mit dem Laufen ist halb so wild. Eher eine Sache stumpfer Durchhalte-Disziplin als kreativer Offenheit. Sprich: Ein perfektes Kontrastprogramm zum Schreiben und Lesen. Der Marathon-Tag sollte für den Berliner, insbesondere den nicht teilnehmenden, immer heißen: Finger weg vom Autoschlüssel! Außer von Köpenick nach Friedrichshagen kommt man an dem Tag nirgends hin in Berlin.

Gute Fahrt und herzliche Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Berlin-Marathon ... - Ich kenne ihn nur aus dem TV und angesagten langen Umleitungen ...
Du hast das nach meinem Empfinden wieder so stimmungsvoll, informativ und interessant erzählt - noch dazu aus Teilnehmersicht - dass ich als völlig unsportlicher Mensch nur still in mich gehen kann ......

Herzliche Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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