Journalismus & Glosse
Hauptstadtkorrespondenz, 24. Lieferung - Berliner Winter

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"Hauptstadtkorrespondenz, 24. Lieferung - Berliner Winter"
Veröffentlicht am 03. Januar 2013, 14 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.
Hauptstadtkorrespondenz, 24. Lieferung - Berliner Winter

Hauptstadtkorrespondenz, 24. Lieferung - Berliner Winter

Beschreibung

Die thematische Serie zu den Berliner Jahreszeiten ist jetzt endlich weit genug vorangeschritten, um mit der erzählten Zeit die Echtzeit einzuholen. Derzeit sind die Eindrücke vom Berliner Winter freilich untypisch, denn es ist doch außergewöhnlich warm. Der Berliner mag es aber nicht lau und mittel, sondern es muss immer ganz besonders sein. Im Winter eben ganz besonders kalt. Und davon handelt diese Korresponzenz.

Berliner Winter

Es ist immer noch bitterkalt, aber zum ersten Mal seit vielen Tagen – oder waren es schon wieder Wochen? – scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel über die mit Raureif überzogene Stadt. Der Kiez ist mir zu eng geworden, nach so vielen dunklen Nachmittagen und eisigen Nächten. Die Straßen, die ich als Sehenswürdigkeit des Alltags kennengelernt habe, als es sich noch in ihnen leben ließ, sie stoßen mich ab. Gegen alle Gewohnheit steige ich ins Auto, um schnell, ohne lästige Beschwernisse der vom Winter geplagten BVG in den Wald zu kommen. Das ist gar nicht so weit, jedenfalls nicht von den dicht besiedelten Wohnquartieren im Westen aus. Nur ein kleines Stückchen auf der Ost-West-Achse (Straße des siebzehnten Juni / Bismarckstraße / Kaiserdamm / Heerstraße) zur Stadt hinaus und dann links abbiegen in den Grunewald hinein. Es ist noch früh genug, um einen Parkplatz in der Nähe des Teufelsberges zu ergattern. Denn wenn der Berliner keine Busse und Bahnen zur Verfügung hat, will auch er zurück zur Natur am liebsten im Auto.

Der Grunewald erscheint so grenzenlos, dass es sich lohnt, vor dem Losmarschieren einen Blick auf Google-Earth zu werfen. Aus der Satellitenperspektive ist unübersehbar, wie eng der Grunewald von allen Seiten her durch die Stadt eingekreist ist. Doch die Illusion, alleine auf dem verschneiten und vereisten Waldweg, den an diesem Tag noch kein Spaziergänger genommen hat, ist vollkommen. Die Anhöhe und Niederungen rund um den Teufelsberg gestalten das Gelände reizvoll und unübersichtlich. Weil der Blick selbst im winterlich entlaubten Wald in keine Richtung weiter als ein paar Hundert Meter reicht, will es so scheinen, als befände sich der gerade erst im Kiez in den eiskalten Wagen gekletterte Spaziergänger jetzt in völliger Abgeschiedenheit. Was für eine befreiende Abwechslung vom Winterleben in der Stadt!

Berlin wird nämlich im Winter auf einmal von einer weitläufigen zu einer engen Stadt. Das Gefühl, viel mehr Platz zu haben als jemals zu benötigen, verschwindet mit den letzten nachsommerlichen Anklängen. Dann wird das Leben in Berlin auf schmale Pfade genötigt, auf denen sich natürlich schon Hunderte und Tausende anderer von Kälte, Eis und Schnee gebeutelter Hauptstädter drängen. Wenn auf einmal so wenig Raum ist in Berlin, kann man ja gleich nach Köln oder München ziehen! Tut man aber natürlich nicht, allein schon weil der Gedanke an einen Umzug im Berliner Winter ziemlich schauderhaft ist. Denn Schnee und Eis machen viele schwer bis unmöglich, was vorher eine Selbstverständlichkeit war.

Klingt nach einer baren Selbstverständlichkeit, ist aber doch in gewisser Weise eine Berliner Besonderheit. Zwei Faktoren kommen in unguter Weise zusammen: Zum einen die Kälte und der viele Schnee. Zum anderen der Fluch des Liegenlassens, der auf allen Berliner Bedürfnissen lastet, auch auf demjenigen, rasch genug von Eis und Schnee auf Straßen und Wegen befreit zu werden. Nicht nur die Berliner Stadtreinigung BSR hat so ihre liebe Mühe mit den vielen Hundert Kilometern des Straßen- und Wegenetzes. Die an sich immer hilfsbereiten Anpacker in Orange haben nun einmal auch noch anderes zu tun, als einen Winterdienst zu leisten, der in einem österreichischen Ski-Ort kaum anspruchsvoller sein kann. Die Anwohner, denen die Räumung der Gehsteige obliegt, greifen nur im Notfall, wenn also unter dem Schnee sich schon längst ein Eispanzer gebildet hat, zum Schneeschieber. Sie gehen, bei Lichte betrachtet, davon aus, dass andere viel mehr Verantwortung für das Räumen tragen, die Hausverwaltung, die Regierung, die BSR, wer auch immer. So wird der Gang durch den Kiez zum Glücks- und Geschicklichkeitsspiel. Angereichert übrigens durch die Bonus-Punkte, die der arglose Passant sammelt, wenn er doch einmal ausgleitet und unsanft auf einem gefrorenen Hundehaufen landet – ein ebenso schmerz- wie ekelhaftes Missvergnügen.

Die schönen breiten Berliner Gehsteige, sie nützen also nicht mehr viel. Genauso wie die vielen Parkplätze, die in normalen Jahreszeiten Hoffnung auf die Zukunft der Spezies Autofahrer machen, die jetzt aber, im unnormalen Winter, natürlich die besten Lagerplätze für die aus dem Weg geschaufelten Schneemassen sind. Geschaufelt wird ja schließlich doch regelmäßig, wenngleich viel zu selten, also tags wie nachts. Das macht manchen Parkplatz an einer viel befahrenen und viel geräumten Hauptverkehrsachse zu einer teuflischen Falle. Froh, endlich doch noch einen Parkplatz gefunden zu haben, der ohne das Risiko eines Unterboden-Total-Schadens befahrbar erscheint, parkt der Autofahrer schnell ein und streift den Gedanken, wie das Ausparken funktionieren könnte, nur ganz flüchtig. Das große „Aber“ kommt dann am nächsten Morgen. Die Restwärme des Motorblocks hat natürlich das Ihrige dazu getan, das Eis anzutauen, das dann im festen Griff um alle vier Reifen wieder angefroren ist. Weiter zehn Zentimeter Neuschnee machen die Sache nicht einfacher. Doch den Rest besorgt der Schneepflug, der eine Barriere aus einem schweren Schnee- und Eisgemisch zwischen die Fahrbahn und die parkenden Autos schaufelt. Am nächsten Morgen oszilliert der Kraftfahrer dann zwischen Hoffnung und Panik, um schließlich festzustellen, dass er das Auto zwar losbrechen, aber beim besten Willen nicht aus eigener Kraft wegbewegen kann. Vielleicht kann ja einer der in der Morgenkälte dahin hastenden Passanten…? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Der Hauptstadtkorrespondent hat einmal auf die höfliche Frage: „Könnten Sie mir vielleicht helfen beim Ausparken?“ die ebenso knappe wie eindeutige Antwort bekommen: „Nein!“ – und dann die Karre doch noch irgendwie auf die Straße bugsiert.

Wohin also in den vielen dunklen Stunden des Berliner Winters? Die schönen Berliner Altbauwohnungen sind ja einzigartig großzügig geschnitten, so dass die Bewohner wenigstens nicht wie in München oder Düsseldorf auf wenigen, sündhaft teuren Quadratmetern zusammenhocken müssen. Leider sind in diesen Berliner Altbauwohnungen die Wände immer sehr hoch und in der Regel ziemlich schlecht gedämmt. Wer es nicht ganz so dicke hat – in Berlin also der Durchschnittsbewohner einer nicht durchsanierten Altbauwohnung – und nicht erhebliche Teile seines Haushaltseinkommens direkt an die GASAG weitergeben will, wird deshalb darauf verzichten, alle der drei oder vier sehr großen Räume in der Wohnung auf Wohlfühl-Temperatur zu heizen. Womit die Münchener Wohnungs-Enge schließlich doch noch erreicht wäre.

Wohl dem, der im Berliner Winter im weiteren oder engeren Sinne mit Regierungsgeschäften zu tun hat. Das sind in der Hauptstadt einer Mediendemokratie natürlich ganze Heerscharen, die sich im raschen Takt der großen und kleinen Vorgänge rund um Parlament und Regierungsapparat bewegen. Denn im Winter läuft die Maschine, die alle Geschicke der Außen- und Innenpolitik antreibt in Berlin (und, ja, auch in Bonn) auf Hochtouren. Nach einer erstaunlich langen parlamentarischen Sommerpause kehren die Akteure des Meinungs- und Schlagwortabtauschs im Frühherbst gut erholt und mit frischer Kampfeslust an die Spree zurück, um in den Parteizentralen ihre Truppen zu arrondieren oder auch mit dem einen oder anderen Spaltpilz zu infizieren. Der Herbst ist noch die Zeit, in der sich die Polit-Matadore warm laufen, im Winter aber geht es dann in den Kampf.

Warum gerade im Winter? Nun, weil es da immer noch lang genug hin ist bis zur nächsten parlamentarischen Sommerpause und erst recht, jedenfalls nach dem derzeit gültigen politischen Jahreszeitenkalender, bis zur nächsten Bundestagswahl. Außerdem deshalb, weil sich die Betriebsamkeit der Regierenden und Opponierenden winters so gut in die allgemeine Hektik und ereignissüchtige Hysterie einfügt. Schließlich wohl auch aus dem Grund, dass Akteure und Voyeure der Berliner Republik in dieser scheußlichen spreebirischen Kälte nicht viel Besseres zu tun haben, als sich mit Fragen zu befassen, die eigentlich banal, aber schon nach wenigen Tagen der medialen Bearbeitung zu Existenzfragen von Regierungskoalitionen hochgejazzt sind.

Hin und wieder wird so ein politischer Winter natürlich auch von wirklich heftigen Erschütterungen geprägt. Der Rücktritt eines zu schnell in zu hohe Würden emporgeschnellten Jungpolitikers aus dem Fränkischen von seinem noch gar nicht lange ausgeübten Amt eines Bundesministers mag ja noch überwiegend Interessen der Boulevard- und bunten Presse wecken. Wenn aber die Adventszeit von einem Skandalreigen rund um den Bundespräsidenten getaktet wird, dann kommt zu Eis und Schnee schnell der kalte Hauch einer möglichen Staatskrise hinzu. Und die Bürger können nur hoffen, dass beim ersten Tauwetter mit dem Eis auch der umstrittenen Amtsinhaber einfach zerschmilzt und verschwindet.

Die Ansprachen der obersten Amtsinhaber zu Weihnachten und Neujahr sind im winterlichen Politikbetrieb übrigens eher Wende- als Höhepunkte. Was der Bundespräsident zu Weihnachten und die Bundeskanzlerin zu Silvester sagt, das sind zwar Wort für Wort ausgefeilte und, jedenfalls bei der Ansprache der Bundeskanzlerin, mit allen Regierungsmitgliedern abgestimmte politische Botschaften. Und doch Botschaften in einer Allgemeinheit, die nicht sein müsste. Warum sollte ein Volk, das Zugang zu Medien aller Art hat und über das Wahlrecht Verantwortung für das politische Schicksal des Staates trägt, nicht konkrete Erklärungen und Ankündigungen vertragen können? Es mit dem rhetorisch-politischen Einheitsbrei abzuspeisen, der nur ganz schwach durch ein bisschen Humor, eine Prise Festtagsstimmung und eine Spur Volkstümlichkeit (Fußball! Geht immer!) gewürzt ist, bedeutet nicht weniger, als eine gute Gelegenheit für wahre Politiktransparenz zu verpassen. Doch auch im Berliner Winter ist das Hemd näher als der Rock und die Sorge um das Funktionieren der Gasetagenheizung drängender als die Beschäftigung mit wirtschaftspolitischen Fragen.

In derlei Überlegungen versunken umrunde ich den See am Teufelsberg schnell. Der knirschende Schnee kaschiert in tückischer Weise die Wurzeln, auf denen ich wahlweise ausrutschen oder über die ich stolpern kann, wenn ich nicht ein bisschen Aufmerksamkeit auch auf den sicheren Tritt verwende. Der Spaziergang, der nur scheinbar durch die Wildnis führte, ist schnell beendet und das Auto wieder erreicht. Noch ein letzter Rundblick auf das Winteridyll, das im tiefsten Bayerischen Wald nicht vollkommener sein könnte – und dann nichts wie rein in die Karre. Ist doch schön, gleich wieder im Kiez zu sein.

Frohes Frieren noch - und bis denne!

 

Hinweis des Hauptstadtkorrespondenten an den Leser

Langweilig wird es also auch im Berliner Winter nicht. Der Überlebenskampf der tapferen Hauptstadtbürger wird sogar noch radikaler. Ha, da sollen die verweichlichten, viel zu hohe Mieten zahlenden Schwaben mal mit zurecht kommen! Doch halt: Bevor sich an der Frage Streit entzündet, welches Völkchen besser mit harschen Jahreszeiten zurechtkommt, die Schwaben oder die Berliner, wollen wir uns flink dem sanften Frühling zuwenden in der Hoffnung, das Maienluft sogar beinharte Berliner erweicht - bis zur nöchsten Lieferung also. C.

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Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.

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FLEURdelaCOEUR Re: Re: Re: Re: Ach, lieber Cupator, -
Zitat: (Original von Cupator am 05.01.2013 - 09:30 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 04.01.2013 - 23:48 Uhr)
Zitat: (Original von Cupator am 04.01.2013 - 22:52 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 03.01.2013 - 23:01 Uhr) deine Erinnerungen an den vorjährigen Berliner Winter sind ja aus deiner Sicht nicht so berauschend ... Den Grunewald kenne ich leider auch nicht, war früher nur einmal in den Müggelbergen zum Skifahren...

Meine schönste Erinnerung an den Berliner Winter geht in den Dezember 2005 zurück, zu einer Hochzeit im Opernpalais .... Ringsherum war Baustelle, Anfahrtsmöglichkeiten eingeschränkt ... Als die Braut in ihrem langen weißen, fellbesetzten Kapuzenmantel über den Weihnachtsmarkt geführt wurde, blieben die Leute stehen und klatschten, weil sie an einen Märchenauftritt der Schneekönigin glaubten ... :-)) Na, dann warten wir doch mal auf den Berliner Frühling!
Herzliche Grüße
fleur


Liebe Fleur,
die Geschichte vom Opernpalais ist ja eine eigene Lieferung an sich wert - vielleicht als Beitrag zu der Reihe, zu dem Du ganz herzlich eingeladen bist?
Womöglich habe ich übrigens dem Berliner Winter ein wenig Unrecht getan. Ganz so schlimm ist es jedenfalls nicht durchgängig, aber es ist in einer so großen und ungeduldigen Stadt eben auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Der Frühling in Berlin, tja, da bin ich noch ein bisschen am Bleistiftkauen. Vielleicht, weil es ergiebigere Themen gibt, vielleicht aber auch, weil ich jetzt genug habe von diesen jahreszeitlichen Betrachtungen.

Herzliche Grüße,
Cupator


Ich bin eingeladen? Nein, lieber Cupator, es war nur mal so eine Idee, mir kommen bei deinen Geschichten immer so eigentümliche Erinnerungen, und ich habe die hier manchmal viel zu breit ausgewalzt .... Ich hatte ein bisschen persönlichen Stoff über den Stadtverkehr gesammelt, doch wieder auf Eis gelegt ... Von mir kommt vorerst nichts über Berlin.

Bitte, schreib auch etwas über den Frühling, den kannst du doch unmöglich auslassen!

Viele Grüße
fleur


Stadtverkehr? Ausgezeichnet! Auf meiner Liste steht schon das Thema "Autofahren als Ideologie - unterwegs auf Berlins Straßen". Wäre das nicht was für Dich?
Frühling? Wird erledigt. Dann kommt auch, versprochen, nicht nur mein Kiez drin vor, sondern auch Mitte und übrigens sogar der Strausberger Platz.
Beste Grüße,
Cupator


Das sind ja wunderschöne Aussichten, lieber Cupator, ich werde es bestimmt lesen und kommentieren, versprochen!

Herzlichst
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Re: Re: Re: Ach, lieber Cupator, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 04.01.2013 - 23:48 Uhr)
Zitat: (Original von Cupator am 04.01.2013 - 22:52 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 03.01.2013 - 23:01 Uhr) deine Erinnerungen an den vorjährigen Berliner Winter sind ja aus deiner Sicht nicht so berauschend ... Den Grunewald kenne ich leider auch nicht, war früher nur einmal in den Müggelbergen zum Skifahren...

Meine schönste Erinnerung an den Berliner Winter geht in den Dezember 2005 zurück, zu einer Hochzeit im Opernpalais .... Ringsherum war Baustelle, Anfahrtsmöglichkeiten eingeschränkt ... Als die Braut in ihrem langen weißen, fellbesetzten Kapuzenmantel über den Weihnachtsmarkt geführt wurde, blieben die Leute stehen und klatschten, weil sie an einen Märchenauftritt der Schneekönigin glaubten ... :-)) Na, dann warten wir doch mal auf den Berliner Frühling!
Herzliche Grüße
fleur


Liebe Fleur,
die Geschichte vom Opernpalais ist ja eine eigene Lieferung an sich wert - vielleicht als Beitrag zu der Reihe, zu dem Du ganz herzlich eingeladen bist?
Womöglich habe ich übrigens dem Berliner Winter ein wenig Unrecht getan. Ganz so schlimm ist es jedenfalls nicht durchgängig, aber es ist in einer so großen und ungeduldigen Stadt eben auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Der Frühling in Berlin, tja, da bin ich noch ein bisschen am Bleistiftkauen. Vielleicht, weil es ergiebigere Themen gibt, vielleicht aber auch, weil ich jetzt genug habe von diesen jahreszeitlichen Betrachtungen.

Herzliche Grüße,
Cupator


Ich bin eingeladen? Nein, lieber Cupator, es war nur mal so eine Idee, mir kommen bei deinen Geschichten immer so eigentümliche Erinnerungen, und ich habe die hier manchmal viel zu breit ausgewalzt .... Ich hatte ein bisschen persönlichen Stoff über den Stadtverkehr gesammelt, doch wieder auf Eis gelegt ... Von mir kommt vorerst nichts über Berlin.

Bitte, schreib auch etwas über den Frühling, den kannst du doch unmöglich auslassen!

Viele Grüße
fleur


Stadtverkehr? Ausgezeichnet! Auf meiner Liste steht schon das Thema "Autofahren als Ideologie - unterwegs auf Berlins Straßen". Wäre das nicht was für Dich?
Frühling? Wird erledigt. Dann kommt auch, versprochen, nicht nur mein Kiez drin vor, sondern auch Mitte und übrigens sogar der Strausberger Platz.
Beste Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Re: Re: Ach, lieber Cupator, -
Zitat: (Original von Cupator am 04.01.2013 - 22:52 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 03.01.2013 - 23:01 Uhr) deine Erinnerungen an den vorjährigen Berliner Winter sind ja aus deiner Sicht nicht so berauschend ... Den Grunewald kenne ich leider auch nicht, war früher nur einmal in den Müggelbergen zum Skifahren...

Meine schönste Erinnerung an den Berliner Winter geht in den Dezember 2005 zurück, zu einer Hochzeit im Opernpalais .... Ringsherum war Baustelle, Anfahrtsmöglichkeiten eingeschränkt ... Als die Braut in ihrem langen weißen, fellbesetzten Kapuzenmantel über den Weihnachtsmarkt geführt wurde, blieben die Leute stehen und klatschten, weil sie an einen Märchenauftritt der Schneekönigin glaubten ... :-)) Na, dann warten wir doch mal auf den Berliner Frühling!
Herzliche Grüße
fleur


Liebe Fleur,
die Geschichte vom Opernpalais ist ja eine eigene Lieferung an sich wert - vielleicht als Beitrag zu der Reihe, zu dem Du ganz herzlich eingeladen bist?
Womöglich habe ich übrigens dem Berliner Winter ein wenig Unrecht getan. Ganz so schlimm ist es jedenfalls nicht durchgängig, aber es ist in einer so großen und ungeduldigen Stadt eben auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Der Frühling in Berlin, tja, da bin ich noch ein bisschen am Bleistiftkauen. Vielleicht, weil es ergiebigere Themen gibt, vielleicht aber auch, weil ich jetzt genug habe von diesen jahreszeitlichen Betrachtungen.

Herzliche Grüße,
Cupator


Ich bin eingeladen? Nein, lieber Cupator, es war nur mal so eine Idee, mir kommen bei deinen Geschichten immer so eigentümliche Erinnerungen, und ich habe die hier manchmal viel zu breit ausgewalzt .... Ich hatte ein bisschen persönlichen Stoff über den Stadtverkehr gesammelt, doch wieder auf Eis gelegt ... Von mir kommt vorerst nichts über Berlin.

Bitte, schreib auch etwas über den Frühling, den kannst du doch unmöglich auslassen!

Viele Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Re: Schön geschrieben, wenn ... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 04.01.2013 - 14:53 Uhr) ... auch fast schon einen Hauch zu politisch für eine Lieferung, die eigentlich den Winter an sich zum Thema haben sollte. Aber da ja gerade der letzte Winter durch die Fehltritte des Windhundes Wulff überschattet wurde, doch auch wieder passend. Mir geht's übrigens genauso, dass ich im Winter gern einfach ausbrechen und die Stadt verlassen würde. Da reicht schon ein Spaziergang an einem Tag wie diesem, um das Gefühl zu haben, die schlechte Stimmung und das Gedränge keinen Moment länger ertragen zu können. Aber ist der Frühling und damit der Heuschnupfen erst da, sieht die Welt doch gleich schon wieder viel blumiger aus. Halt zum Leidwesen des Allergikers, aber da muss man durch.

Viele Grüße
Thomas


Lieber Phanthomas,
Du hast den "Bruch" in dem Text ganz genau ausgemacht. Irgendwie bin ich in das Thema Regierungsarbeit reingeschlittert, und zwar tiefer, als ich es eigentlich vorgehabt hatte. Eine eher freie Assoziation, die sich verselbständigt hat, ich hab mir einen Merker für den Relaunch gemacht.
Übrigens: Bei jeder Jahreszeitenfolge stelle ich mir auch die Frage nach dem Schlechten daran. Dein Hinweis auf die Allergien ist da eine schöne Anregungen, wir haben (auch) insoweit offenbar ein ähnliches unfreiwilliges Hobby.

Herzliche Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Re: Ach, lieber Cupator, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 03.01.2013 - 23:01 Uhr) deine Erinnerungen an den vorjährigen Berliner Winter sind ja aus deiner Sicht nicht so berauschend ... Den Grunewald kenne ich leider auch nicht, war früher nur einmal in den Müggelbergen zum Skifahren...

Meine schönste Erinnerung an den Berliner Winter geht in den Dezember 2005 zurück, zu einer Hochzeit im Opernpalais .... Ringsherum war Baustelle, Anfahrtsmöglichkeiten eingeschränkt ... Als die Braut in ihrem langen weißen, fellbesetzten Kapuzenmantel über den Weihnachtsmarkt geführt wurde, blieben die Leute stehen und klatschten, weil sie an einen Märchenauftritt der Schneekönigin glaubten ... :-)) Na, dann warten wir doch mal auf den Berliner Frühling!
Herzliche Grüße
fleur


Liebe Fleur,
die Geschichte vom Opernpalais ist ja eine eigene Lieferung an sich wert - vielleicht als Beitrag zu der Reihe, zu dem Du ganz herzlich eingeladen bist?
Womöglich habe ich übrigens dem Berliner Winter ein wenig Unrecht getan. Ganz so schlimm ist es jedenfalls nicht durchgängig, aber es ist in einer so großen und ungeduldigen Stadt eben auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Der Frühling in Berlin, tja, da bin ich noch ein bisschen am Bleistiftkauen. Vielleicht, weil es ergiebigere Themen gibt, vielleicht aber auch, weil ich jetzt genug habe von diesen jahreszeitlichen Betrachtungen.

Herzliche Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Schön geschrieben, wenn ... - ... auch fast schon einen Hauch zu politisch für eine Lieferung, die eigentlich den Winter an sich zum Thema haben sollte. Aber da ja gerade der letzte Winter durch die Fehltritte des Windhundes Wulff überschattet wurde, doch auch wieder passend. Mir geht's übrigens genauso, dass ich im Winter gern einfach ausbrechen und die Stadt verlassen würde. Da reicht schon ein Spaziergang an einem Tag wie diesem, um das Gefühl zu haben, die schlechte Stimmung und das Gedränge keinen Moment länger ertragen zu können. Aber ist der Frühling und damit der Heuschnupfen erst da, sieht die Welt doch gleich schon wieder viel blumiger aus. Halt zum Leidwesen des Allergikers, aber da muss man durch.

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Ach, lieber Cupator, - deine Erinnerungen an den vorjährigen Berliner Winter sind ja aus deiner Sicht nicht so berauschend ... Den Grunewald kenne ich leider auch nicht, war früher nur einmal in den Müggelbergen zum Skifahren...

Meine schönste Erinnerung an den Berliner Winter geht in den Dezember 2005 zurück, zu einer Hochzeit im Opernpalais .... Ringsherum war Baustelle, Anfahrtsmöglichkeiten eingeschränkt ... Als die Braut in ihrem langen weißen, fellbesetzten Kapuzenmantel über den Weihnachtsmarkt geführt wurde, blieben die Leute stehen und klatschten, weil sie an einen Märchenauftritt der Schneekönigin glaubten ... :-)) Na, dann warten wir doch mal auf den Berliner Frühling!
Herzliche Grüße
fleur
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