In einer Herde irgendwo von lauter weißen Schafen,
die sich zum Fressen auf einer Weide trafen,
sah ich ein schwarzes Schaf einst stehen.
Es wollt nicht mit den anderen gehen.
Es spürte, dass es anders war.
Seit der Geburt war ihm das klar.
So stand das Schaf da, ganz allein,
war stolz darauf, anders zu sein.
Es ließ seinen Blick wandern
von einem Schaf zum andern.
Es wünschte sich auch einen Freund,
hat es mit allen gut gemeint
und fühlte sich dabei allein.
Es ist nicht leicht, anders zu sein.
Doch aus den Augenwinkeln sah
das schwarze Schaf am Waldrand da
den Wolf mit seinen Leuten stehen
und lechzend nach den Schafen sehen.
Das schwarze Schaf dachte: Was mach ich nur?
Die weißen Schafe sind so stur.
Werden sie nun auf mich hören,
denken sie, ich will nur stören?
Wir alle sind jetzt in Gefahr.
Dem schwarzen Schaf war das schon klar.
Das schwarze Schaf lief nun zum Hund.
Bei dem war der Verstand gesund.
Ganz mutig stieß den Hund es an.
Das hatte es noch nie getan.
Der Hund erkannte die Gefahr,
die dort am Waldesrande war.
Mit lautem, wütendem Gebell
erschreckte er die Herde schnell,
so dass sie rasch das Weite suchten.
Den Wölfen blieb nur noch zu fluchen,
da heut die Beute ausgeblieben.
Sie wurden durch den Hund vertrieben.
Und die Moral von der Geschicht:
Unterschätze schwarze Schafe nicht.