Biografien & Erinnerungen
Erzähl doch mal - wegen Pflegehunden ausgesperrt

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"Erzähl doch mal - wegen Pflegehunden ausgesperrt"
Veröffentlicht am 21. Mai 2008, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.
Erzähl doch mal - wegen Pflegehunden ausgesperrt

Erzähl doch mal - wegen Pflegehunden ausgesperrt

Durch unsere Rauhaardackelzucht sind wir darauf gekommen, Hunde in Pflege zu nehmen. Es begann damit, dass wir den Käufern unserer Hunde anboten, die Hunde jederzeit zu uns bringen zu können. Das sprach sich rum und schon bald hatten wir Anfragen von Besitzern größerer Hunde. Mein Mann, der, auch wenn man es nicht glauben mag, eigentlich Angst vor Hunden hat, traf mit mir die Abmachung, Hunde bis zur Größe eines Pudels aufzunehmen. Das war für mich in Ordnung.

Irgendwann kam der Anruf einer älteren Dame, die dringend verreisen musste – Familienangelegenheiten – und ihren Boxer Grimmy nicht mitnehmen konnte. „Sie würden mich wirklich retten“, meinte sie: „wenn sie kurzfristig meinen Grimmy nehmen würden. Er ist allerdings etwas verwöhnt. Das heißt, er frisst den ganzen Tag nicht, wenn Sie nicht auch frühstücken und ihm dabei ein Leberwurstbrot geben.“ Ach, dachte ich, die ich noch nie für Frühstück so früh am Morgen zu haben war, dass kriegen wir schon. Denkste. Grimmy fraß wirklich nur, wenn auch ich morgens etwas zu mir nahm, eben ein gesunder Hund. Nunja, langer Rede kurzer Sinn: Grimmy wurde gebracht und fühlte sich auch sogleich wohl bei uns. Mein Mann war zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht da, meldete sich aber von unterwegs telefonisch. Ich verkündete ihm gleich die frohe Botschaft, dass wir einen neuen Pflegehund hätten. „Was denn für einen?“ fragte er. „Einen Boxer.“ „Aber ich hatte doch gesagt bis zur Größe eines Pudels“, klang es ängstlich aus dem Telefon. „Ja, ich weiß“, konterte ich: „Du weißt doch, wie groß Königspudel werden können, oder?“ Die hatte er natürlich eigentlich nicht gemeint sondern nur an die kleinen Schoßhunde gedacht.

Grimmy war der erste größere Hund, den wir in Pflege hatten. Er sah wirklich grimmig aus, hielt sich aber für einen absoluten Schoßhund.

Es dauerte nicht lange, da wurde an uns die Bitte herangetragen, ob wir zwei Golden Retriever aufnehmen würden. Sie gehörten zwar unterschiedlichen Familien, die allerdings befreundet waren und somit auch einen gemeinsamen Urlaub planten. Wir sollten die Hunde erst einmal zur Probe übers Wochenende aufnehmen. Abby und Cato wurden später unsere Stammgäste aber auch unsere guten Freunde.

An diesem Wochenende allerdings war ich sehr besorgt, ob auch alles so klappen würde, wie ich es mir vorstellte. Vielleicht war ich auch übervorsichtig, mag sein. Zu meiner Entschuldigung kann ich jedoch anführen, dass wir mal einen Kater hatten, der sich selbst die Türen öffnete. Ich dachte nun bei mir, wenn schon ein Kater das vollbringt, dann wird es zwei so großen Hunden sicherlich auch gelingen. Wir wohnten an der Hauptstraße und ich befürchtete, dass den Hunden etwas zustoßen könnte. Also überlegte ich mir vor dem Zubettgehen, dass es sicherlich besser wäre, die Kette an der Haustür vorzulegen.

Leider vergaß ich dabei völlig, dass mein Sohn Dirk noch auf Achse war.

Am nächsten Morgen begrüßte mich Dirk ungehalten mit den Worten: „Mama, hast du schon einmal gehört, dass Hunde einen Schlüssel umdrehen können? Vielleicht wäre es besser, wenn du das nächste Mal einfach die Tür abschließen würdest anstatt die Kette vorzulegen. Eine Stunde habe ich gebraucht, um ins Haus zu kommen. Ich habe mir schon überlegt, im Auto zu schlafen.“

Nun hatte ich wirklich ein ausgesprochen schlechtes Gewissen. Er hatte ja Recht, aber auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, muss ich zu meiner Schande gestehen.

Letztendlich stellte sich heraus, dass Abby und Cato so gerne bei uns waren, dass sie niemals auf die Idee kamen, irgendwelche Türen zu öffnen geschweige denn ohne uns das Haus zu verlassen.

Ich liebte alle unsere Pflegehunde, aber das ist Stoff für neue Geschichten.

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Hörbuch

Über den Autor

Chrissy55
Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.

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FSBlaireau Re: Re: Gefällt mir gut -
Zitat: (Original von Chrissy55 am 22.05.2008 - 21:58 Uhr)
Zitat: (Original von FSBlaireau am 22.05.2008 - 14:44 Uhr) bin auch ein Fan von Rauhaardackeln, die sind die süßesten! Viele Grüße Falk

Lieber Falk, ich kann nicht umhin, an dieser Stelle Horst Stern bei seinen Bemerkungen über Hunde zu zitieren. Er hat in seinem Buch keine Dackel aufgeführt und begründet das am Ende ungefähr so:
Warum nichts über Dackel? Dackel sind keine Hunde. Man weiß bei ihnen nie, welche Art der Tränen man gerade in den Augen hat, die des Lachens, die der Wut oder die der Liebe.
Stimmt, findest du nicht auch? Dackelfreunde sind trotzdem nette Menschen.
LG Chrissy

Sind ja nicht nur Dackel süß,mein Kumpel Micha der hier auch schreibt hat einen Rottweiler( Total süß) aber bei Dackeln bin ich halt schwach,wenn die mich so verträumt angucken hab ich schon verloren! Gruß Falk
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Gefällt mir gut -
Zitat: (Original von FSBlaireau am 22.05.2008 - 14:44 Uhr) bin auch ein Fan von Rauhaardackeln, die sind die süßesten! Viele Grüße Falk

Lieber Falk, ich kann nicht umhin, an dieser Stelle Horst Stern bei seinen Bemerkungen über Hunde zu zitieren. Er hat in seinem Buch keine Dackel aufgeführt und begründet das am Ende ungefähr so:
Warum nichts über Dackel? Dackel sind keine Hunde. Man weiß bei ihnen nie, welche Art der Tränen man gerade in den Augen hat, die des Lachens, die der Wut oder die der Liebe.
Stimmt, findest du nicht auch? Dackelfreunde sind trotzdem nette Menschen.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
FSBlaireau Gefällt mir gut - bin auch ein Fan von Rauhaardackeln, die sind die süßesten! Viele Grüße Falk
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Erzähl ... - Eine liebenswerte Geschichte über Hunde, denn man kann so vieles mit ihnen erleben Bei meinen Bello, ein Bernhardiner leider schon lange tot, hättest Du nur dir Küchentüre abschließen müssen, denn er wußte genau wo das Essen aufbewahrt wurde.

Lieben Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
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