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La Belle Île, 3. Gedicht - Nachmittag auf der Terrasse

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"La Belle Île, 3. Gedicht - Nachmittag auf der Terrasse"
Veröffentlicht am 20. August 2012, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.
La Belle Île, 3. Gedicht - Nachmittag auf der Terrasse

La Belle Île, 3. Gedicht - Nachmittag auf der Terrasse

Nachmittag auf der Terrasse

"Dans une langue qui n'est pas la mienne:

Wollen Sie kommen mit mir, mein Fräulein?"

Der alte Oberst scherzt und genießt la vie douce

Er und die Sonne und die felsige Bucht

Machen die Reise schnell vergessen.

 

Schwesterchen dreht jauchzend im Pool ihre Runden,

Dem Brüderchen ist's Wasser etwas zu frisch.

Mit ziehenden Möwen und Wolken im Gespräch

Erfährt er so manches über die Insel.

Die Insel ist älter als Menschengedenken,

Wer weiß schon, ob sie jemals Festland war?

Seit Ewigkeiten ist sie nun Bote der alten Welt,

Ein äußerer Grenzstein Europas.

 

So sprachen die Wolken und fügten hinzu:

Die Zeit ist hier in Kaskaden verronnen,

Ein Tag ist nicht viel, die Stunde ein Nichts.

Fühlst du hier ein Leben pulsieren?

Es muß wohl dein eigener Puls sein.

 

Und die Möwen krähten im Chor:

Willkommen im Land der langsamen Zeit,

Im Reich der plätschernden Stunden.

Wer zu uns kommt, der hat hoffentlich

Den Tatendrang überwunden.

 

„Na Brüderchen, alles okay?“

 

Gleich morgen werd’ ich die Insel erkunden!

Auch hier muß doch etwas geschehen!

Auch hier muß doch Zeit vergehen!

... den Tatendrang überwunden?

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Cupator
Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.

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Cupator Re: Eiland der langsamen Zeit .... -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 21.08.2012 - 01:23 Uhr) auf den Spuren von Claude Monet entstehen in der Sommerhitze
flirrende, teils bizarre Bilder vor dem Auge des Betrachters ....

War leider noch nie dort, aber ich glaube doch, dass deine Zeilen
dieser bretonischen Insel gerecht werden. Und das Cover dazu ...

Herzlichst
fleur


Liebe Fleur, vielen Dank für Kommentar und Lob. Bizarr sind die Bilder von dieser Insel vor allem, prosaisch gesprochen, wegen der seltsamen Geologie dort: Viel splitterndes Schiefergestein, in das das Meer tiefe Buchten geschnitten hat. Und wenn man mit ein wenig Weißwein im Kopf oberhalb einer dieser Buchten zu lange in der Sonne liegt und den Gesprächen der ganz überwiegenden französischen Gäste zuhört, dann kanns einem im Hirnkasten schon ein wenig hin und her gehen.

Herzliche Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Eiland der langsamen Zeit .... - auf den Spuren von Claude Monet entstehen in der Sommerhitze
flirrende, teils bizarre Bilder vor dem Auge des Betrachters ....

War leider noch nie dort, aber ich glaube doch, dass deine Zeilen
dieser bretonischen Insel gerecht werden. Und das Cover dazu ...

Herzlichst
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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