Beschreibung
Ich habe nun schon zwei Gedichte hier veröffentlicht und beiden vorangestellt, dass Lyrik nicht mein Wahlfach ist. Bei diesem dritten Gedicht tue ich das nicht, es klänge zu sehr nach Koketterie, und das ist es wohl auch. Also habe ich noch einmal in meinen Fundus älterer Texte gegriffen, es ist mir viel einfacher, im Archiv zu kramen, als neues zu schreiben. Ich danke: FleurdelaCoeur, die mich, unwissentlich wahrscheinlich, ermutigt hat, einen Gedicht-Text in freierer Form zu veröffentlichen; und die mich zu diesem Re-Launch motiviert hat durch ihren Hinweis, dass ich das Gedicht zunächst in einer falschen Kategorie veröffentlicht hatte. Außerdek Doktor Seltsam, der mich an Loriot erinnert hat und an die unvergessliche Lesung des Lyrikers im zweiten der Loriot-Filme. Denn, aufgepasst, auch die Belle Île ist ein ganzer Gedichtszyklus (Krawehl! Krawehl!). Trotzdem viel Spaß dabei!
Prolog
Die sommernachtdunklen Wälder im Herzen
Frankreichs,
Les forrêts noirs de Fontainebleau,
Haben wir auch auf der Reise gesehen.
Stille im Dunkeln, Meerbodenruhe
Unendliche Ruhe auf ewigen Straßen -
Schön dass der Wald nicht unendlich war.
Die nachtschwarzen Tiefen meines Gedächtnisses
Will ich vollständig begehn und erforschen.
Was ich nicht entdecke, das soll weiter ruhen
Und später einmal aus der Tiefe entsteigen,
Keiner kann sich vollständig erinnern.
Gesehen, gehört, geschmeckt ganz bestimmt
Die Sinne waren nicht wirklich im Urlaub.
Wer hätte geahnt, dass so viel Schönes,
So viele Eindrücke, gute, schlechte
Den Urlaub zur Reise machen würden?
"Zur schönen Insel! Zum lieblichen Eiland"
Wer wäre nicht diesem Ruf gern gefolgt?
Wir haben es aber doch gar nicht gefunden,
Dies Eiland, das Eden, die seelige Insel!
Wir waren zumindest dorthin unterwegs.