Romane & Erzählungen
Der vergessene Likör (5) - Ein erstes Abenteuer für und mit Adam Bocca

0
"Der vergessene Likör (5) - Ein erstes Abenteuer für und mit Adam Bocca"
Veröffentlicht am 11. August 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.
Der vergessene Likör (5) - Ein erstes Abenteuer für und mit Adam Bocca

Der vergessene Likör (5) - Ein erstes Abenteuer für und mit Adam Bocca

Beschreibung

Dieses Buch ist die vierte Folge einer Neuausgabe des Titels "Der vergessene Likör". Ihr könnt, wenn Euch der Umfang nicht schreckt, den gesamten Text unter eben diesem Titel finden, wenn Ihr in meine Buchliste schaut. Von der Neuausgabe in einzelnen Folgen verspreche ich mir eine bessere Lesefreundlichkeit und weniger Abschreckung durch den Gesamtumfang. Ich habe nämlich mittlerweile volles Verständnis dafür, dass mehr als 10 Seiten schon verdammt gut geschrieben sein müssen, damit man sie gerne liest. Der Gesamttext übrigens ist einer Romanhandlung vorgelagert, die sich dann ganz und gar um Adam Bocca handelt. Diese Figur soll mit dem Text vorgestellt werden.

Vorbemerkung zur fünften Folge

Um Euch Lesern den Überblick über die einzelnen Folgen zu erleichtern, ist jeder einzelnen Folge eine Angabe zur Szene und zu den auftretenden Personen vorangestellt. 

Szene:Oskar hat seinen Kumpel Adam Bocca angerufen, ihn an das Treffen mit der Clique im Strandbad erinnert und zum Mitmachen bei einem haarsträubenden Plan überredet, mit dem Oskar bei Olga landen will. Angekommen im Strandbad nutzt Oskar noch einen Trick, um etwas Zeit mit Olga zu haben, er hat sich nämlich zu früh mit ihr verabredet. Als die Promenade mit Olga anfängt zu funktionieren, taucht Adam auf - und gerät prompt in eine peinliche Situation. Ob alles noch schlimmer wird, davon handelt diese fünfte Folge

Personen: Oskar und Olga, etwas entfernt davon Adam und ein unfreundlicher anderer Strandbadbesucher; zwei Zivilermittler der Secuforce


Und das ist in den ersten vier Folgen bisher geschehen: Oskar hat bei seinem guten Kumpel Adam angerufen, um den an das Treffen der Clique im Strandbad am "Goldenen Erpel" zu erinnern. Adam hat, obwohl er der Hauptlieferant für das Bier sein sollte, die Verabredung total vergessen. Oskar nutzt Adams schlechtes Gewissen aus und lässt sich von ihm versprechen,noch viel mehr Bier als ursprünglich zugesagt mitzubringen. Nun will Oskar Adam auch noch für einen idiotischen Plan gewinnen: Das ganze Treffen soll für Oskar nur die Gelegenheit bilden, die von ihm angebetete Olga zu treffen, damit er eine letzte Chance bekäme, bei Olga zu landen. Mit Olga verbindet Oskar nämlich eine heftige aber leider unglückliche Verliebtheit. Weil er sich nun nicht mehr traut, Olga direkt zu umwerben, will er etwas inszenieren, um sie zu beeindrucken. Er hat da auch schon einen Plan, aber in den muss er nun, ob er will oder nicht, Adam einweihen, und ihn außerdem dafür gewinnen, bei dem Plan mitzumachen. Es gelingt Oskar sogar, Adam zu überreden, bei der Sache mitzuspielen, aber echte Begeisterung kann er bei seinem Kumpel nicht wecken. Weil Oskar sich mit Olga absichtlich zu früh verabredet hat, bleibt ihm noch Zeit, sich ein wenig allein mit ihr zu treffen. Gerade als dieses Treffen eine hoffnungsvollle Wendung nimmt, kommt Adam im Strandbad an, gerät in einen Streit mit einem anderen Besucher und zieht die Aufmerksamkeit zweier Aufpasser auf sich. Oskar kann Olga weder überreden, das Geschehen zu ignorieren, noch bringt er es über sich, helfend einzugreifen.

Adams Ärger mit den Aufpassern von der Secuforce

Die Secuforce war der mit Abstand erfolgreichste und wichtigste Sicherheitskonzern in der ganzen Kuppel Paneupinia. Die Jungs, die für diesen Laden als Ermittler und Protektoren arbeiteten, hatte sich ihren schlechten Ruf, zumal unter uns Jüngeren, hart erarbeitet. Auf ihrer Mission, die öffentliche Sicherheit und Ordnung immer und überall zu wahren, auch an so beliebten und belebten Treffpunkten wie dem Strandbad oder den Kneipenstraßen der Kernstadt, fanden sie in uns leicht geeignete Ziele ihres Diensteifers. Es brauchte bestimmt keine kriminelle Energie, um auf einem einzigen Zug um die Häuser mit den Freunden gegen einen ganzen Haufen von Vorschriften zu verstoßen, die alle dasselbe besagten: Benehmt euch ehrlich, anständig und auffällig, sonst scheppert’s! Das betraf das „Abspielen von Musikaufnahmen“ im Freien genauso wie das „Belästigende Herumlungern unter Konsum von Alkohol“. Eine weitere Gemeinsamkeit aller dieser Tatbestände – manche zogen unmittelbar empfindliche Strafen nach sich, bis hin zum mehrwöchigen Arrest – war ihre Unbestimmtheit. Eben diese Unbestimmtheit erlaubte es freilich den Vollziehern der Vorschriften, den Typen von der Secuforce zum Beispiel, nach eigenem Gutdünken zu walten, oder, offiziell gesprochen, „hinreichend flexibel und der konkreten Situation angepasst in Ausübung freien Ermessens“. Gegenüber Jugendlichen und solchen, die sie dafür hielten, nutzten die martialisch auftretenden Protektoren und die besonders hartnäckigen zivilen Ermittler der Secuforce ihr freies Ermessen durchweg als unnachgiebiges, betont strenges Durchgreifen. Das mussten wir sportlich sehen, wenn wir auf einen von der Secuforce trafen, schließlich wurde sein Arbeitgeber von dessen Kunden eben dafür bezahlt, tatsächliches oder vermeintliches Krakeelen gründlich zu unterbinden. In Kys fürchteten die Bürger ebenso wie in allen Städten unter der Paneupinia und unter allen anderen Kuppeln vor allem um ihren Besitzstand, und den ungestörten Genuss ihres Wohlstandes zählten sie dazu. So war das Spiel und wir kamen, meistens, gut damit klar.

Außer Adam, natürlich. Er trug schwer an seinem hypertrophen Gerechtigkeitssinn, auch und gerade wenn er an einen Protektor oder einen zivilen Ermittler geriet. Ein solches Drama, wie ich es leider schon manche Male miterlebt hatte, bahnte sich in jenem Augenblick an, da Olga und ich in Richtung des „Goldenen Erpels“ zurückschlenderten. Adams Gestikulieren wurde immer wilder, mit wachsender Verzweiflung wandte er sich bald an die beiden Zivilermittler, bald an den talgigen Langhaaraffen, der aber an einer Deeskalation auch nach dem Auftauchen der Zivilermittler eher nicht interessiert war.

Was für eine Blamage! Was für ein Fehlstart in die Umsetzung meines ausgefuchsten Planes! Adam Bocca, der Junge, den ich Olga als Traumtypen vorstellen wollte, um neben ihm zu glänzen, sobald er Olga zurückgewiesen hätte, machte sich gerade zum Vollidioten. Kurz blitzte in mir der Gedanke auf, ich könnte aus Adams Trottelei einen Vorteil ziehen, indem ich mich schadenfroh über ihn lustig machte, aber das wäre, erstens, zu schäbig gewesen und hätte, zweitens und vor allem, bei Olga wenig gefruchtet. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie sich am Pech anderer ergötzen könnte. Blieb nur, sie von dem Schauspiel abzulenken, in dem Adam eine so unrühmliche Rolle gab.

„Kennst du eigentlich Carlos Verlobte?“ fragte ich gespielt unbeteiligt.

„Wen? Nein. Wie kommst du jetzt gerade auf die?“ Olgas Gegenfrage war berechtigt, nach einer längeren Gesprächspause hatte ich das Thema denkbar abrupt angeschnitten.

„Ja, weil Carlo doch auch zu unserer Clique gehört, und er ist übrigens Adams bester Freund, und Carlos Verlobte kommt heute…“

„Was ist denn mit dem da kaputt?“ unterbrach Olga meinen Erklärungsversuch. Zu spät, sie hatte den sich immer noch mit dem Langhaaraffen und den Zivilermittlern kabbelnden Adam bemerkt.

„Sag mal, wollen wir nicht lieber noch mal umkehren, da vorne war’s doch ganz nett, Mensch, hier ist ja ein Getümmel, wir können doch lieber da vorne warten“, schlug ich in letzter Hoffnung vor.

„Was? Nein, nein, lieber nicht“, lehnte Olga ab, ohne recht zugehört zu haben. Wir waren auf gut zwanzig Schritte an Adam und die anderen Zankenden herangekommen, Olga schaute sich das Drama mit genauem Interesse an. „Wie kann man sich nur so blöd anstellen? Warum gibt der Junge nicht klein bei und sieht zu, dass er sich vom Acker macht? Der glaubt doch nicht wirklich, dass er bei den Knalltüten von der Secuforce mit Vernunft und klugen Worten was reißen kann.“

„Ach, der meint es ja nur gut“, beschwichtigte ich, nun, da Adam für Olga nicht mehr zu übersehen war, „er ist schon schlau genug, um zu wissen, dass er es nicht mit Geistesgrößen zutun hat. Aber er will es sich wohl auch nicht zu einfach machen und wenigstens versuchen, seinen Standpunkt zu verteidigen.“ Alles Unsinn, was ich da redete, und sicherlich nicht geeignet, Adam in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.

„Du kennst den Jungen?“ fragte Olga.

„Ja.“ Ich seufzte, konnte es mir nicht verkneifen. „Ja, das ist Adam.“

„Der Adam? Der fürsorglichste Freund der Welt?“ Sie war unwiderstehlich, wie sie in einem Ausdruck der Ãœberraschung und der Missbilligung ihre linke Augenbraue hob.

„Eben der“, gestand ich gesenkten Blicks ein. „Adam. Adam Bocca.“

„Interessant.“

 

Hinweis auf die nächste Folge

Ob sich Oskars Plan damit schon zerschlagen hat? Immerhin macht sich Adam, den er Olga als den angeblichen Traumtypen präsentieren wollte, gerade zum Volldeppen. Oder hat Olga mehr Geduld, als Oskar erwartet? Oder gar einen ganz anderen Plan? Man wird es sehen - vorausgesetzt, Adam wird nicht gleich von den Zivilermittlern mitgenommen. Näheres dazu gibt es in der nächsten Folge, die übermorgen, am 13. August 2012 erscheint.

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_76511-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_76511-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800478.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800479.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800480.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800481.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800482.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800483.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800484.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800485.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800486.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_800487.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Cupator
Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.

Leser-Statistik
14

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

76511
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung