Amerika, Wilder Westen im Jahre 1879. Ein Krieg bannt sich an zwischen zwei Ranch und mittendrin Zwei Wesen die dort nichts zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können sie den Krieg verhindern? Die Liebe kommt zu Jedermann, doch wird Sie auch erwidert? Eifersucht, Hass und Wut könnten ihre Verbündeten sein, denn Sie liegen so dicht beieinander. Ist die Liebe für dich bestimmt, bist du mit Glück gesegnet, kommt die Liebe nicht zu dir, wirst du leiden!
Racy besaß zwar noch Verwandten, aber sie wusste noch nicht mal ansatzweise, wo sich alle befanden. Und es hatte sich nach dem Tod ihrer Eltern niemand bei ihr gemeldet. Vielleicht gab es auch gar keine mehr. Schnell schießen war mehr Wert, als schnelles denken. Ihre Familie war die Ranch und die, die für Sie arbeiten, obwohl streng genommen, Sie alle für die Ranch arbeiteten. Sie waren alle zu einer großen Familie zusammen gewachsen und Sie standen wie Felsen hinter ihr. Keiner wagte es, wenn ihre Ersatz Familie in der Nähe war, auch nur ein böses oder feiges Wort über sie zu verlieren.
Zu Carl gehörte seine Frau Mary Lou und sein Sohn Matthew. Mary Lou war ihre gute Fee. Sie hatte ein rundliches Gesicht, das perfekt zu ihrem Körper passte und sie war Vier Jahre jünger als Carl. Das Braun ihrer Haare glich einmal der einer Kastanie. Nun zogen sich feine weiße Fäden durch ihr dickes und volles Haar. Das Blau Ihrer Augen war so rein, wie der Himmel nur sein konnte. Sie besaß die freundlichsten und gutmütigsten Augen, die ich jemals gesehen hatte. Mary Lou war nicht nur die gute Fee. Sie hatte die verlorene Mutter für Racy ersetzt. Elisabeth Green. Was Racy genauso wenig mochte. Doch aus Liebe zu den beiden ließ Sie sie gewähren. Mary Lou kümmerte sich um alles was die Hausarbeit anbelangte, denn Racy interessierte sich nicht dafür. Sie war ihr zuwider. Hausarbeit bedeutete gleichzeitig im Haus gefangen zu sein und in ihren Augen war das wertvolle Zeit die vergeudet wurde.
Aber ihr war sehr wohl bewusst wie wichtig es war, das Haus zu hegen und zu pflegen, es ordentlich zu halten und auf sich selber acht zu geben. Dennoch war sie ein Kind der Natur und musste raus, wie auch der gleichaltrige Matthew. Den Körperbau hatte er von Carl geerbt und das Gesicht war eine gut gelungene Mischung aus Carl und Mary Lou. Hell braunes Haar und blaue Augen. Er und Racy waren zusammen aufgewachsen. Natur und Tiere, das verband die beiden, seitdem Sie Halbwüchsige waren. Ständig kamen Sie mit kranken oder verwundeten Tieren nach Hause, ständig entdeckte Racy neue Kräuter und Pflanzen mit denen Sie herum experimentierte, denn Sie merkte sehr schnell das Pflanzen mehr waren als Grünzeug, das aus dem Boden heraus wuchs und gut riechen konnte. Wann immer Sie konnten waren Sie draußen und erkundeten das Land. Keiner kannte sich auf der White Horse Ranch so gut aus, wie Matthew und Racy.
Wenige Augenblicke waren vergangen und die anderen riefen ihre Zustimmung.
“Ja Carl!”
“Wir arbeiten uns von außen nach innen. Schaut das Ihr nichts überseht, klar?!?”
Während er das laut verkündete machte er sich auf, in die Richtung, in der Matthew stand.
“Ja, Dad. Wir passen auf.”
Matthews Stimme verriet nicht wie wütend er wirklich war. Er konnte sich sehr gut verstellen, aber in letzter Zeit war er ständig gereizt und wurde hin und wieder laut, was uns anderen verwirrte, denn Matthew vergriff sich nie im Ton. Ein richtiger Gentleman war aus ihm geworden, was auch kein Wunder war, Mary Lou sei Dank.
Von Gefühlsduseleien hielt er rein gar nichts. Dadurch verliert ein Mann an Wert, Stolz, und die Achtung vor anderen Männern und man würde solch einen Mann nicht mehr ernst nehmen können. Wut war es die ihn zur Zeit in seiner Gewalt hatte, das sein Denken negative beeinflusste. In seinem inneren tobte es, doch von außen sah man nichts. Racy kannte ihn gut genug, um aus seinem Gesicht lesen zu können. Dachte sie zu mindestens. So war es aber für sie und die anderen nicht verwunderlich, denn Sie durften nichts unternehmen ohne Beweise. Und gerade die fehlten. Zu wissen man war machtlos schürte erst Recht die Wut. Niemand von ihnen wollte einfach nur tatenlos zu schauen wie sie gedemütigt wurden, erst Recht nicht die Männer.
"Ich habe keine Beweise. Nehme ich das Gesetz in meine eigene Händen gibt das nur böses Blut und darauf legt es Forster an und das Gesetz stünde hinter ihm, somit wäre unser Untergang, mit der Ranch, besieglt. Ich kann nichts machen, ohne das ich meine Familie in Gefahr bringe. In tödlicher Gefahr, wie schon bei meinen Eltern.”
Carl war außer Hörweite, denn das hätte ihm sicherlich nicht gefallen, Racy so reden zu hören.
Für Racy war das nichts außergewöhnlich. Sie redete ständig mit sich selber. Das half Ihr beim Denken. Manchmal nahm Sie sich auch einen Baum oder eine Blume als Gesprächspartner, wenn kein vertrautes Gesicht, in Form eines Menschen, in Ihrer Nähe zu sein scheint. Ein leises wütendes Brummeln stieg in ihr hoch und Sie ließ es einfach raus.
“Alle werden denken dass ich Mist gebaut habe. Es wird Sie köstlich amüsieren, mich in Gedanken an den Pranger zu stellen und mit Recht und Verstand zu verkünden, das eine Frau keine Ranch führen kann. Ein anderes Urteil käme ihnen nie in den Sinn. Obwohl alles dagegen spricht. Sie warten nur darauf dass ich es in den Sand setze. Das ich zusammenbreche und aufgebe, zu den Forster krieche und meine Ranch für jeden Preis verschachern werde. Doch so lange ich noch Hoffnung habe werde ich niemals aufgeben.”
Sie wendete sich vom verbrannten Feld ab und machte sich zum Fluss auf. Ihr Kopf schwirrte, denn Ihr Traum drängt sich in Ihr Bewusstsein zurück. Sie zog Ihren Mantel fester um Ihre Schultern. Vergrub Ihr Gesicht halb in den Pelzkragen. Sie zog ihren Stetsen tiefer in die Stirn und vergrub Ihre Hände in Ihre Manteltaschen.
“Dieses Jahr ist der Winter besonders hart. Viel Schnee ist gefallen und es ist schon Ende Januar. Man merkt zwar dass die Schmelze eingesetzt hat, aber der Frost hält sich nachts extrem hartnäckig. Bald fängt das Rindertreiben an und meine Saison mit dem Mustangs beginnt. Das heißt wieder jede Menge Ärger mit den Forsters. Grenzüberschreitungen, ständig kaputte Zäune und so weiter und so weiter. Doch wie soll ich denen nur Einhalt gebieten ohne Gewalt? Wir können nicht jeden Quadratmeter der Ranch bewachen. Das ist einfach unmöglich.”
Sie schaute auf keinen bestimmten Punkt. Ihr Blick war nur auf dem mit Schnee bedeckten Boden gerichtet. Während Sie Richtung Fluss stapfte kam wieder die eine Erinnerung zurück. Die, die sich vor ein paar Minuten schon angekündigt hatte.
Ihr Traum.
Sie träumte nie, ohne das Sie einen Sinn in Ihnen sehen konnte. Sie deutete ihre Träume als Zukunft, Warnung oder als etwas erlebtes, das Sie nur auf diese Weise verarbeiten und verstehen würde. Und Sie hatte Mittel und Wege gefunden die Botschaften zu entschlüsseln. Der Tagtraum, den sie vorhin hatte, schien ihr aber Probleme zu bereiten. Sie verfiel ins grübeln und sprach laut aus was sie darüber dachte. Wie ich schon sagte, in ihren laut gesprochenen Worten fand sie Trost und oft auch Lösungen für Probleme. Für sie selber war es normal, doch sah eine fremde Person ihr zu und lauschte, so wäre sie schnell als eine verrückt gewordene Person bezichtigt worden.
“Solche Gefühle habe ich noch nie bei einem Traum empfunden. Es ist ein so mitreißendes Gefühl. Es lässt meinen ganzen Körper kribbeln und das auf eine wundersame und faszinierende Art und Weise, die mich einfach fesselt und mich vor Glück taumeln lässt. Ich spüre es. Es ist wieder da. Jetzt in diesem Moment. Etwas kommt auf mich zu, doch stehe ich im Nichts. Die offensichtliche Leere umgibt mich, umgibt uns. Ich warte gespannt und je näher es kommt umso stärker wird das Gefühl. Dann das merkwürdige. Ich weiß dass es auf mich zukommt, aber ich sehe nichts. Nichts und niemanden. Kein Bild, nicht einmal ein verschwommenes. Gar nichts. Mein Gefühl ist nun auf seinen absoluten Höhepunkt. So fühlt es sich auf jeden Fall an, weil ich es kenne. Es droht mir die Kehle zu zu schnüren. Ich kann damit einfach nicht umgehen. Die Präsenz ist da. Etwas ist da und es kommt mir bekannt vor. Ich kenne das Gefühl, denn es fühlt sich nicht fremd an, ganz im Gegenteil, als richtig und selbstverständlich, so, als ob es weg gewesen ist und nun zu mir zurück gekehrt. Nur wäre es mir lieber zu sehen, was oder wer das Gefühl auslösen kann."
Es war berauschend! Ich fühlte es genauso intensiv wie Racy, spürte genau wie mein Körper erzitteret, als mich die Euphorie packte. Es ist da! Schwirrt um uns herum!
Streichelt uns sanft!
Flüstert uns etwas zu!
Flüstert uns etwas zu?
Weder Racy noch ich verstanden ein einziges Wort.
"Ich sehe nichts. Rein gar nichts. Ich weiß das Es oder Er da sein muss. Es isr so zermürbend. Ich strenge mich an, so gut ich doch kann, um meine Konzentration zu steigern, aber es ist zwecklos. Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als es so hin zu nehmen. Auch wenn es mir unsagbar schwer fällt, doch ich habe richtig Angst. Diesen kostbaren Moment will ich nicht zerstören."
Sie hielt plötzlich inne.
"Ich bin zu Hause. Ich meine nicht in meinem Haus oder auf der Ranch. Nein, das was mir dieses wundervolle Gefühl vermittelt, ist mein zu Hause.
Wie kann das möglich sein?
Und wie kann ich bloß heraus finden wo es her kommt?
Doch jetzt ist es mir egal, denn der Traum geht ja noch weiter.
Wie fasse ich es besten in Worten?
Mein Körper scheint sich aufzulösen. Ja, so kann ich es ausdrücken. Ich streckte die Arme weit von mir. So ungefähr. Moment, ich hatte sie hoch über den Kopf ausgestreckt und versuchte das Gefühl durch mich durch fließen zu lassen. Doch plötzlich spürte ich meine eigenen Tränen auf den Wangen, wie Sie mir über die Wange laufen und sofort verändert sich alles. Mein Gefühl veränderte sich leicht und wenn ich es zu gelassen hätte, das mein Körper sich durch das Gefühl auflöste, wäre es falsch gewesen. Logisch; ist mein Körper erst mal aufgelöst, so ist auch das Gefühl weg.
Oder nicht?
Wieso erschien mir dann alles so richtig?
Bis auf die Tränen. Was hatte das nur zu bedeuten?"
"Und dann ist auch schon alles vorbei. Der Traum endete dadurch das ich mich von Carl ablenken lasse und eine tiefe Traurigkeit machte sich in mir breit. Genau wie jetzt, auch wenn es nur noch eine Erinnerung ist.
Warum macht es mich traurig zu wissen, dass ich das Gefühl nicht halten kann?
Warum löst sich mein Körper auf, wenn ich versuche das gefühl anzunehmen?
Ist der Grund vielleicht das ich nicht weiß Wann es passiert oder Wer dafür verantwortlich ist?
Wie würde ich es erkennen und wo würde ich mich befinden?
Noch hier, auf der Ranch?
Oder musste ich gehen?
Wer oder was es könnte es sein?
Wird es ein Mensch sein der in mir dieses Gefühl auslösst?
Was sollte es denn sonst sein?
Diese Gefühle konnte doch nur ein anderer Mensch in mir auslösen, oder?
Und dann die letzte und entscheidende Frage, die ich mir nicht so Recht stellen will. Sie macht mir Angst, da ich bezweifle, je wieder einen Menschen so intensiv lieben zu können, um das Risiko auch eingehen zu können, Ihn wieder zu verlieren. Zum Beispiel durch den Tod.
Wird es ein Mann sein?
Es kann nur so sein. Doch was soll ich mit dieser Information anfangen?
Je mehr ich dieses Gefühl versuche zu ergründen desto sicher bin ich mir Wärme zu empfinden, Geborgenheit und Liebe. Wahre Liebe. Diese einzige Liebe. Die unendliche Liebe, die kein Anfang und kein Ende fand. Reine Spekulation. Mein zu Hause. "
Sie war einen kurzen Moment stehen geblieben.
"Nichts scheint mit den Gefühlen übereinzustimmen, die ich jemals empfunden habe. Dann ist der Traum zu Ende. Da erwache ich.”
Racy wusste nicht das ich da war und ihr atemlos zu gehört hatte. Das waren auch meine Gefühle. Ich wusste genau wovon Sie sprach. Meine Suche war nun beendet. Wenn ich in der Lagr gewesen wäre, Tränen zu vergießen, dann hätte ich es jetzt getan. Meine Freude war überwältigend.
Sie schaute die Tanne an, vor der Sie stand.
“Verstehst Du was ich meine?”
Es ist nicht schwer nachzuvollziehen das Racys Gesprächspartner eine Tanne geworden war. Ich musste schmunzeln. Wenn andere Sie so sehen würden, wäre Sie das Gespött des Tages. Tausend Fragen schossen gleichzeitig durch ihren Kopf.
Und mir erst.
Es war das erste Mal in ihrem Leben das Sie richtig Angst verspürte. Angst, das zu finden was ihr der Traum versprach. Angst, das es nicht beständig sein würde, das Sie es wieder verlieren könnte. Angst vor ihren Gedanken, die Sie im Stich ließen. Angst zu verstehen was das alles zu bedeuten hatte. Ich verstand viele ihrer Ängste. Nur zu gut konnte ich nachvollziehen was da gerade in ihr vorgegangen war. Unsere Ängste glichen sich, doch war es bei mir schlimmer. Um einiges Schlimmer. Ich wusste was für uns beide auf dem Spiel stand. Racy jedoch war noch sehr weit entfernt von der eigentlichen Realität. Vor ihrem wahren Ich.
Unsere Gefühle waren außer Kontrolle, wenn Sie an ihren Traum dachte und ich an unsere Zukunft. Wir beide kannten diese Achterbahn der Gefühle nicht. Erst kam die Angst, dann Vorfreude, sofort wieder die Angst und genauso schnell wieder die Vorfreude.
“Werde ich es wissen wenn es soweit ist?
Kann ich das Zeichen erkennen, egal wie es aussehen wird?”
Sie blieb für einen Moment stehen, denn Sie schaute hinauf in den Himmel, doch auch er gab ihr keine Antworten.
“Wie könntest du auch.”
kkm1979 Re: Wieder sehr schönes Kapitel... - Zitat: (Original von Fianna am 08.08.2012 - 19:19 Uhr) ...sodass es weiterhin Freude macht, deiner Geschichte zu folgen. Allerdings sind mir ein paar Fehler ins Auge gesprungen, die ich jetzt einfach mal anmerke. Falls dich das stört, sag es mir einfach und ich mach es nie wieder: Auf Seite 1 (Zeitfehler): "Sie sind alle zu einer großen Familie...sie stehen wie Felsen hinter ihr" (Präsens) Davor und danach schreibst du aber im Präteritum Ebenfalls Seite 1: "Das Braun ihrer Haare gleichte..." (richtig: glich) Seite 3: "...das verbannt die beiden..." (verband) Seite 9: "Die Präsents..." (Präsenz) Liebe Grüße Fianna Hi Fianna : ))) Ich habe gerade alle Fehler ausgebügelt : )) Ich danke dir und jede Art von Kritik ist willkommen : ) GLG kkm : ))) |
Fianna Wieder sehr schönes Kapitel... - ...sodass es weiterhin Freude macht, deiner Geschichte zu folgen. Allerdings sind mir ein paar Fehler ins Auge gesprungen, die ich jetzt einfach mal anmerke. Falls dich das stört, sag es mir einfach und ich mach es nie wieder: Auf Seite 1 (Zeitfehler): "Sie sind alle zu einer großen Familie...sie stehen wie Felsen hinter ihr" (Präsens) Davor und danach schreibst du aber im Präteritum Ebenfalls Seite 1: "Das Braun ihrer Haare gleichte..." (richtig: glich) Seite 3: "...das verbannt die beiden..." (verband) Seite 9: "Die Präsents..." (Präsenz) Liebe Grüße Fianna |