Biografien & Erinnerungen
Erzähl doch mal - Frühstück zum Muttertag

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"Erzähl doch mal - Frühstück zum Muttertag"
Veröffentlicht am 28. April 2008, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.
Erzähl doch mal - Frühstück zum Muttertag

Erzähl doch mal - Frühstück zum Muttertag

So kurz vor dem Muttertag bietet sich eine weitere Muttertagsgeschichte an:

In vielen Familien ist es üblich, dass die Kinder ihre Mutter damit überraschen, dass sie am Muttertag das Frühstück zubereiten. Auch bei uns war das so.

Swea, die Jüngste, wurde in die Nachbarschaft geschickt, um ein Rezept für selbstgebackene Brötchen mit den dazugehörigen Zutaten, die in unserem Haushalt fehlten, zu besorgen. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass sich in meinem Haushalt niemals Hefe befand, seit ich versucht habe, ein Weißbrot selbst zu backen. Allerdings konnte ich den Teig mit allem Zureden und dem Anbieten der meiner Meinung nach wärmsten Plätze im Haus nicht dazu überreden, auch nur ein klein wenig zu gehen. Das Ergebnis war ein Weißbrot, mit dem man problemlos Scheiben hätte einwerfen können. Hefe und ich, zwei Welten prallen aufeinander.

Benjamin und Dirk machten sich derweil ans Werk den Tisch zu decken, Eier zu kochen und die Kaffeemaschine anzuwerfen. Wie viel Pulver nimmt man eigentlich zum Kaffeekochen? Wahrscheinlich lieber etwas mehr als zu wenig – dementsprechend stark, um nicht zu sagen ungenießbar war der Kaffee. Ich habe ihn später trotzdem tapfer getrunken und sank anschließend in einen absoluten Koffeinrausch.

Dirk, der Koch in unserer Familie, kümmerte sich um die Frühstücksbrötchen.

Ich lag derweil putzmunter, aufgewühlt und ungeduldig, denn so spät stand ich in der Regel nie auf, im Bett, sehnsüchtig darauf wartend, dass meine Kinder mich endlich zum Frühstück rufen würden.

Nach einer mir endlos erscheinenden Zeitspanne riefen sie endlich, dass das Frühstück fertig sei. Erlöst stand ich auf und setzte mich noch im Schlafanzug an den Frühstückstisch.

Selbstgebackene, ganz frische, sogar noch warme Brötchen, dazu einen liebevoll gedeckten Frühstückstisch, pechschwarzer Kaffee und halbrohe Eier – ich freute mich trotzdem.

Ich nahm mir ein Brötchen, drehte es in der Hand und murmelte: „Oh, Mehrkornbrötchen, wo habt ihr denn die Körner her?“

Im Chor erklang es mit verständnislosen Blicken meiner Kinder, die soviel sagten wie: Weißt du das etwa nicht: „Vom Hühnerfutter.“

Ich habe trotz einer kleinen Portion Legemehl in den Brötchen selbstverständlich alles lächelnd in mich hineingestopft, neben den superfrischen „Mehrkornbrötchen“ den viel zu starken Kaffee und die viel zu weichen Eier. Ich genoss es wahrlich, von meinen Kindern bemuttert zu werden.

Als Geschenk gab es an diesem Muttertag einen Soda-Streamer, den ich mir gewünscht hatte. Dirk erzählte mir, dass er vor wenigen Tagen mit dem Fahrrad in die zehn Kilometer entfernte Stadt gefahren war, um ihn zu kaufen. Als er auf dem Rückweg war, fuhr ich nach meiner Arbeit mit dem Auto an ihm vorbei und er hatte schon befürchtet, dass ich mein Geschenk auf seinem Gepäckträger entdeckt hätte. Habe ich aber nicht. Ich habe auch nicht damit gerechnet, einen Soda-Streamer geschenkt zu bekommen.

Dirk erwähnte auch, dass er ihn sogar schon aufgestellt hatte. „Wo hast du ihn denn hingestellt“, fragte ich. Seine Antwort: „Auf die Fensterbank in der Küche.“ Ich sah ihn verwundert an und erwiderte: „Aber Dirk, da ist doch weit und breit keine Steckdose.“

Seine Reaktion war ein entrüstetes: „Mama.“

 

Ja, ja, Technik und ich, zwei Welten……..

 

Manchmal, aber nur manchmal, liebe ich Muttertage – trotzdem.

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Hörbuch

Über den Autor

Chrissy55
Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.

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