Beschreibung
Kapitel 6 meiner kleinen Geschichte. Morgen oder/und übermorgen werden die letzten beiden Kapitel folgen ;)
Gemeinsam!
Dieser Satz brach meine Starre, ich stand auf und rannte zu meiner Zimmertür. Sobald ich sie geöffnet hatte, stürmte Lu in mein Zimmer. Sie redete auf mich ein, doch ich stieß sie zur Seite und rannte die Treppe hinunter. Sie folgte mir, schrie, ich sollte sofort hier bleiben und das es draußen zu gefährlich wäre. Doch ich hörte nicht zu. Ricks Stimme klang immer noch in meinem Ohr. Ich schlüpfte in meine Stiefel und riss die Haustür auf. Draußen bildete sich mir ein Bild des Grauens. Rick, im ganzen Gesicht blau, lag mit dem Gesicht nach unten in dem rotem Schnee. Nicolas stand wenige Meter von ihm weg und stritt mit einigen Männern, die ich vor Schock nicht erkannte. Es war, als würde ich die Welt durch dicke Ohrenschützer wahr nehmen und als ob alles in Zeitlupe geschehen würde. Ich ging auf Rick zu, schrie nach ihm. Nicolas Gesicht wendete sich mir zu, er gab mir eine Backpfeife und seine Lippen bewegten sich. Ich weiß nicht, was er zu mir gesagt hat und ich glaube, dass es beleidigende Dinge waren. Und vielleicht könnt ihr verstehen, dass ich das besser nicht so genau wissen will. Ich schlug ihm die geballte Faust mit voller Wucht ins Gesicht und rannte an ihm vorbei zu Rick. Ich kniete mich neben ihn und legte seinen Kopf auf meine Knie. Seine Augen öffneten sich leicht. Plötzlich war die Welt wieder in normalem Zustand. Ich hörte Nicolas Wutschreie, sah Ricks Lächeln und hörte meine Stimme, die sagte: „Rick, ich liebe dich und es ist mir egal, was die andren davon halten.“ Ich beugte mich zu ihm runter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, da seine Lippen ganz blutig und offen waren. Eine Männerstimme rief mir zu, dass er den Krankenwagen gerufen hatte und dieser bald da sein müsste. Ich dankte ihm kurz und streichelte dann Ricks Haar. Hinter mir hörte ich die Stimme meine Mutter, die Nicolas wegen all seiner Taten zusammen brüllte.
Und ich sage euch, sie hätte nichts anderes tun können, um meine Zuneigung zurück zugewinnen.
Eine Sirene ertönte, Rick wurde auf einen Baren geladen und in den Wagen verfrachtet. Ich blieb bei ihm, wartete auf ihn, als er untersucht wurde und küsste ihn, als ich ihn endlich wiedersehen durfte. „Ich habe doch gesagt, wir überleben das schon irgendwie!“,sagte er. Ich lachte erleichtert.
Rick musste die Nacht über im Krankenhaus bleiben, damit die Ärzte ihn im Auge hatten. Meine Mutter holte mich ab und sagte mir, dass sie noch nie so stolz auf mich gewesen wäre. „Ich war auch noch nie so stolz auf dich.“,sagte ich und umarmte sie fest. Dann fuhren wir nach Hause. Es waren schon halb zwölf , als ich mich todmüde aufs Bett warf. Ich landete auf etwas Hartem. Mein Handy zeigte mir 2 Anrufe in Abwesenheit und 2 neue Sms an. Beide Anrufe waren von Shy. Ich fragte mich, ob sie mich anschreien oder vollheulen wollte. Ich fasste den Entschluss, dass, egal was es sein würde, ich Shy nie mehr vergeben, nie mehr treffen, nie mehr ein einziges Wort mit ihr reden wollte. Ich öffnete die erste Sms.
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„10.Dezember, 19:00 – Shy.
Hi Lil ,
ich wollte dir nur mitteilen ,was du angerichtet hast!!!! All meine Freundinnen sind sauer auf mich, sie glauben lieber dir als mir! Ich kanns gar nicht glauben! Rebecca hat mir eine Cola übergekippt, Susi meinte, sie will sich bei dir entschuldigen und Tessa hat mir ihren Pfannkuchen ins Gesicht geworfen.“
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Ich grinste, ohne das ich es wollte. Shy hatte das wirklich verdient. Doch die zweite Sms wischte mir das Grinsen aus dem Gesicht.
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„10.Dezember, 21:10- Shy
Hi Lil,
ich wollte mich bei dir offiziell entschuldigen. Ich hätte dich nicht so nerven sollen!! Warte, ich dich nerven? Hab ich nicht, Bffs erzählen sich alles! Und wir sind doch Bffs, oder? Gut, ich habe mich entschuldigt.. kannst du jetzt zu meinen Freundinnen gehen, und denen sagen, dass du eine verdammte Lügerin bist?“
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Ich hätte fast mein Handy gegen die Wand geworfen. Was sollte der Mist? Shy war wirklich unmöglich. Und wenn ich mal kurz anmerken darf, dass sie es heute immer noch ist? Ich legte mein Handy weg und schaltete das Licht aus. Nach wenigen Sekunden fiel ich in einen traumlosen Schlaf.