Fantasy & Horror
Gottgeißel - Prolog

Wir schreiben das Jahr 1347: Die Pest breitet sich von Zentralasien entlang der Seidenstraße über die Hafenstädte des Schwarzen Meeres in den Mittelmeerraum aus.  Schon 1348 sind alle Mittelmeerländer betroffen, wieder ein Jahr später auch Mitteleuropa und Skandinavien. Bis ins Jahr 1352 wütet der "Schwarze Tod" in Europa und gelangt bis weit nach Russland hinein. Zuvor lebten in den betroffenen Gebieten rund 75 Millionen Menschen, wenige Jahre später ist ein Drittel von ihnen gestorben.
Der Erreger der Pest ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das 1894 von dem französischen Bakteriologen Alexandre Yerrin entdeckt wurde. Die Pestbakterien leben normalerweise in Ratten, ihre Übertragung erfolgt durch den Rattenfloh. In den mittelalterlichen Städten gehörten herumhuschende Ratten zum ganz normalen Straßenbild. So konnten die Flöhe die todbringenden Erreger auf die Menschen übertragen. Als im Mittelalter die Pest in Europa wütete, hatte man keine Ahnung vom wahren Hintergrund der Krankheit. Rund 80% aller Menschen, die angesteckt wurden, starben sehr qualvoll innerhalb weniger Tage. Der Ausbruch der Krankheit zeigt sich an großen Schwellungen (Beulen) der Lymphknoten in den Achseln, am Hals und an den Leisten. Durch Blutungen unter der Haut bilden sich schwarze Flecken, Fieber kommt hinzu. Das Aufbrechen der Beulen ist sehr schmerzhaft; oft sterben die Kranken jedoch schon vorher. Die Wenigen, die das Aufbrechen der Beulen ertragen konnten und sich durch Entzündungen der Wunde keine den Körper schwächenden Erkrankungen hinzugezogen haben, überlebten die Pest und wurden durch ihren Erreger immun. Allerdings kam dieses sehr selten vor, da die wenigen Hospize das öffnen der Beulen für nicht Gottesfürchtig erklärt hatten. Die seltenen Pestärzte waren genauso hilflos wie die Hospize, da niemand Gottes Zorn auf sich laden wollte. Doch es soll einige gegeben haben, die mit besonderen Kräutern die Schmerzen der Patienten gelindert und so mit die Beulen (in Form einer Operation) öffnen konnten.
Die bedeutensten Pestärzte waren wohl Cesare von Arsenius und Lisara (von der nicht allzuviel bekannt ist, da sie eine Frau und damit zu der Zeit für die Meisten nichts wert war.).
Heute kommt die Pest nur noch vereinzelt vor. Bis jetzt…