Songtexte
Wir klagen an

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"Wir klagen an"
Veröffentlicht am 09. April 2008, 4 Seiten
Kategorie Songtexte
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Über den Autor:

Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.
Wir klagen an

Wir klagen an

Wir klagen an

Ich habe Angst vor meinem Bett, habe Angst vor der Nacht,
weil er dann kommt und diese Dinge mit mir macht.
Er sagt, dass das unser Geheimnis ist.
Er sagt: "Ich tue das, weil du mein liebe Mädchen bist."
Ich will gar kein Geheimnis, will kein liebes Mädchen sein.
Ich habe große Angst und fühl mich so allein.
 
Refrain:
 
Wir klagen an, wir klagen an, wir klagen an, wir klagen an,
für die Kinder wird viel zu wenig getan.
Wenn nicht bald was passiert, nehmen wir die Sachen in die Hand
und stellen diese Täter eiskalt an die Wand.
 
Ich ging den selben Weg zur Schule, den ich immer geh.
Er hielt im Auto neben mir, sagte: "Nett, dass ich dich seh.
Steig ein und sei ein bißchen lieb zu mir,
dann schenke ich dir auch etws dafür."
Ich nahm die Beine in die Hand, bin einfach weggerannt.
Was wollte dieser Mann von mir? Ich hab ihn nicht gekannt.
Ich traue mich nun gar nicht mehr, zur Schule zu gehen.
Vielleicht wird irgendwann das Auto wieder da stehen.
 
Refrain:
 
Ich hatte eine Freundin, gerade sieben Jahre alt.
Da kam dieser Mann, er war voller Gewalt.
Er hat sie einfach vom Fahrrad gerissen.
Er hat sie eiskalt in die Büsche geschmissen.
Er ist gerade aus dem Knast entlassen worden.
Nur so konnte er meine Freundin ermorden.
Ich höre im Traum noch, wie sie lacht.
Dann kam dieser Typ und hat sie eiskalt umgebracht.
 
Refrain:
 
Ich hatte eine Freundin, zu der ging ich gerne hin.
Bis ich von ihrem Bruder belästigt worden bin.
Er hat mir unter den Rock gegriffen.
Es tat sehr weh, wahrscheinlich hat er mich gekniffen.
Ich sagt es seinen Eltern, sie haben nichts getan.
Sie sagten nur: "Er ist eben ein junger Mann."
 
Refrain:
 
Ich darf im Dunkeln nicht mehr aus dem Haus.
Meine Mutter lässt mich sowieso nur ungern raus.
Sie sagt, sie hat so große Angst um mich.
"Es kann soviel passieren, Kind, ich liebe dich."
Ich fühle mich dann eingesperrt, ich bin dann so allein.
Sperrt endlich die Täter weg und nicht die Kinder ein.
Nennt ihr das Gerechtigkeit? Das kann nicht sein.
 
Refrain.
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Hörbuch

Über den Autor

Chrissy55
Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.

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Meerjungfrau dieser songtext ist furchbar traurig, aber so gefühlvoll geschrieben, dass es einem unter die haut geht
ich hätte es so gern als song gehört

ich finde es auch total mutig, wenn jemand so ein thema anspricht und mit songs kann man ja viele menschen erreichen

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Schrecklich und so traurig. Man spürt deine Wut und noch mehr die Verzweiflung.
Mehr kann ich da nicht schreiben, weil ich bei solchen Geschichten an meine kleine Enkeltochter denken muss. Ich bete ganz oft, daß ihr nie was böses geschehen darf.

Ganz liebe Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: das lied trifft ins schwarze -
Zitat: (Original von nikole am 25.12.2008 - 12:36 Uhr) Genauso denke und fühle ich. nur wer hilft???? den kenn ich noch nicht


Ich danke dir, Nikole. Eigentlich sollte dieses Lied meine Wut und meine Hilflosigkeit ausdrücken. Es sollte wachrütteln und davor warnen, dass vielleicht wirklich irgendwann die Betroffenen zur Selbstjustiz greifen, obwohl ich Selbstjustiz eigentlich ablehne, aber wem geholfen wird, das sind meistens die Täter und weniger die Betroffenen. Das ist das, was mich so wütend und hilflos macht. Ich habe auch eine Tochter und ich weiß, dass jeder, der es jemals gewagt hätte oder auch jetzt noch wagen würde, meiner Tochter - sie ist mittlerweile 22 Jahre alt - Leid anzutun, sich vor mir in Acht nehmen sollte. In dem Text Löwenmutter habe ich beschrieben, wie ich reagiert habe, als jemand meinen Sohn geschlagen hat. Ich bin Mutter und Mütter sind einfach ein ganz besonderes Volk.
Auch wenn ich selbt Gott sei Dank nie die Erfahrung von sexuellem Mißbrauch machen musste, beschäftigt mich diese Thema doch sehr. Ich würde sooooo gerne helfen, wenn ich könnte.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
nikole das lied trifft ins schwarze - Genauso denke und fühle ich. nur wer hilft???? den kenn ich noch nicht
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: wie -
Zitat: (Original von Schneegans am 24.10.2008 - 08:46 Uhr) wahr diese geschichte doch ist, erschreckend und traurig aber so wahr....
schön geschrieben
+5


Ich danke dir, weißt du, es ist ein Lied, das ich auch mit einigen Mädchen im Alter von 11 bis 13 Jahren vorgetragen habe, es hat wohl auch einige Menschen zum Nachdenken angeregt. Schwierig ist es für mich nur, jetzt wieder Mädchen zu finden, die bereit wären, dieses Lied vorzutragen. Ich weiß nicht, was in vielen Familien tagtäglich passiert. Ich weiß nur, wenn ich es wüsste, dann würde ich handeln, denn Kinder sind einfach zu kostbar, um ihre kleinen Seelen zu zerstören.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Schneegans wie - wahr diese geschichte doch ist, erschreckend und traurig aber so wahr....
schön geschrieben
+5
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Lieber.. -
Zitat: (Original von Christina_Maverik am 07.08.2008 - 14:01 Uhr) eine Mutter, die ihr Kind liebt und es einsperrt, als eine ignorante Mutter.
Du hast den Nerv getroffen.
LG Christa


Es gab eine Zeit, da haben wir meine Lieder auch vorgetragen. Ich habe aber von einem Tonstudio die Rückmeldung bekommen, ich würde Musik machen, die niemand hören will. Deshalb habe ich mich dann auch nicht weiter in dieser Richtung engagiert. Manchmal habe ich mich trotzdem gefragt, wieso ich direkt nach unseren Vorträgen positive Rückmeldungen bekommen habe, aber im Grunde genommen niemand das hören will. Wollen die Menschen lieber ihre Ruhe haben und ihre Köpfe in den Sand stecken, wird wohl so sein. Danke für deinen Kommentar und alles Liebe wünscht dir Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Christina_Maverik Lieber.. - eine Mutter, die ihr Kind liebt und es einsperrt, als eine ignorante Mutter.
Du hast den Nerv getroffen.
LG Christa
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 ****1/2 - Wie Melly schon sagt, da steckt sehr viel Wahrhiet in deinem Gedicht! Ein Tabuthema was eigentlich nicht Tabu sein sollte. Hat mir sehr gefallen, auch wenn es hier und da ein wenig holpert. LG Franzi
Vor langer Zeit - Antworten
Mechan super - sehr viel wahrheit in dem text...leider...

lg Melly
Vor langer Zeit - Antworten
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