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Aus der Mottenkiste - Erinnerungen an eine intensive Zeit :D

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"Aus der Mottenkiste - Erinnerungen an eine intensive Zeit :D"
Veröffentlicht am 28. April 2012, 28 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Aus der Mottenkiste - Erinnerungen an eine intensive Zeit :D

Aus der Mottenkiste - Erinnerungen an eine intensive Zeit :D

Meine Worte

Glasklare Bleitropfen
ziehen als Tintenspuren
in seltsamen Formen
über Wachspapier.

Verschmäht und abgestossen
laufen sie am Rand zusammen,
schmollen, tuscheln, höhnen.

Und ich?

Nehme sie Einzeln
und schmeisse sie
mit aller Kraft
an die leere Wand,
und erwarte,
ein Klatschen -
mehr nicht.

Doch,

die kalten Schatten
längst vergangener
Kerzenlichtstunden
schleudern die Tropfen
donnernd und kichernd
zurück in mein Gesicht.

Entsetzt stelle ich fest,
aus meiner Netzhaut
lösen sich die Erinnerungen
und nehmen meine Worte mit.

 

 

 

Des Nachts

 

Manchmal ist die Nacht stiller,
als gewöhnlich, dunkler - 
sie fliesst ohne Geräusche,
kleine Lichter blinken
sanft drängend von irgendwo.
Der Wind hält ruhig,
ein Ruf des Verlangens
schwebt durch die Gedanken.
Das Herz will zerbrechen 
und deren Scherben 
auf eine Reise schicken,
bis sie als Tränen 
ihre neue Bestimmung finden -
 
Dornen kratzen und beissen sich
lamentierend in die dünne Haut,
hinterlassen ihre Spuren, 
tief eingegraben, als wären sie
diejenigen, die erwünscht sind.
 
Der Gesellschaft Schminkkasten
reich gefüllte Farbtöpfe
wählend zwischen schwarz und weiss.
 
Aber, was ich eigentlich sagen wollte -
 
manchmal ist die Nacht stiller, 
als gewöhnlich,
nämlich dann, 
wenn ich mich nach dir sehne.

 

 

 

Aufgeben

 

Wenn Gefühle auseinanderfallen
sich in tausende kleine Punkte auflösen,
übereinanderlappen zu einem Moiré -
 
Nebel sich über das Denken legen
in tausenden kleinen Wassertropfen
die Spitzen kalt und nass umschlossen -
 
und ich da an meinem Küchentisch sitze,
verbissen versuche den Horizont zu halten,
damit er nicht untergeht und ertrinkt,
und ich da an meinem Küchentisch sitze,
verzweifelt versuche den Strom zu stoppen,
damit er mich nicht mitreisst durch das Ende -
 
spiegeln sich Zweifel und Hoffnung
im viel zu grellen Licht das vom Boden fällt
machen stumm eine spöttische Verbeugung -
reflektieren sich Abscheu und Anziehung
im Scheinwerferlicht der vorbeifahrenden Autos
so flüchtig wie der Atem der im Raum hängt.
 
Wenn Gefühle auseinanderfallen
kann ich nicht mehr sein, wer ich war
und werde zu dem, was ich nie sein wollte -
mein umnebeltes Denken ertrinkt im Wein
unfähig, die Hand zu heben
gebe ich auf und gehe
weiter und weiter -
 
so weit, bis ich viel zu weit
gegangen bin.

 

 

 

Sturmflut

 

Wie hätte ich wissen können,

das alles was in der Nacht nicht geschah,

all das übertrifft was wirklich passierte?

 

Wie hätte ich wissen können,

das alles was ich nicht sagte,

all das ist was du gesagt hast?

 

Wie hätte ich wissen können,

das alles was ich träumte,

all das war was du gefühlt hast?

 

 

 

Nachtwache

 

Sieh, Luftlöcher.
Die hab ich gestarrt.
In Gedanken an Dich.
Gross sind sie geworden,
sorry, nicht ganz rund.

 

Sieh, ein paar Flaschen,
hab ich gehöhlt,
war gut, glaube ich,
kann mich nicht erinnern.

 

Sieh, der Aschenbecher,
voll von dir. Er überläuft.
Das war auch ich.
Hab mit der Glut
Sehnsucht in die Luft gemalt,
im Rauch nach
Antworten gesucht.

 

Sieh, Salzspuren.
Die hab ich geweint.
Still und leise.
Um dich, für dich,
wie du willst.
Wie viele müssten es sein,
das es Rinnen gäbe?

 

Hör, das Lied.
Es hat einen Sprung
in der Platte,
immer dasselbe,
und noch mal, und noch mal
Take time… singen sie.

 

Sieh, Luftschlösser.
Die hab ich gebaut.
In Gedanken an Dich.
Gross sind sie geworden,
prächtig verspielt.

 

 

 

„Es“

 

Kein Laut ist zu hören,
wenn kalt glänzender Stahl
sich in Wachshaut gräbt,
nur höhnische Spuren zieht er,
blut rennt aus den endlosen Tiefen.

 

Ich könnt’ ehrlich schwören,
dass es leise eine Träne stiehlt,
bevor es tiefer gräbt,
zynisch lacht „schau her!
es sind die Geister, die wir riefen!“

 

„Nichts hab ich damit zu tun“,
schweige ich anklagend,
„er versenkt glühende Speere in mir“ –
„und du sagst nicht Nein“
dröhnt es in meinem Kopf.

 

Oh, könnte es nur ruhn,
wild um mich schlagend
ertränkt es grosse Schuld in mir,
„hier wird Wasser zu Wein!“,
brüllt es zitternd, „Tropf um Tropf!“

 

„Du willst es doch auch!“ sagt es,
und rast mit zweihundert Sachen
gegen die Betonwand und lacht,
„es klebt auf Deiner Haut,
es hängt in Deinen Augen!“

 

„Es schmerzt! Hör auf! Vergiss es!
Geh weg!“ ich schlage zu mit der flachen
und treff daneben, es lacht –
„nicht geglaubt, und doch getraut?“

 

"Es" ist hier, mir den Verstand zu rauben.

 

 

 

Feuerwerk

Der Boden zittert
die Stadt umschlingt mich
trägt mich tiefer,
zieht mich höher -
mein Wille, ein seidener Faden
an dem die Vernunft hängt.

Meine Haut sollte
unter deinen Händen
glühen -
meine Lippen sollten
unter deinen Küssen
beben.


Ich weiss,
du willst mich -
so nimm mich,
hör auf zu spielen,
die Wahrheit
ist das Feuerwerk
am schwarzen Himmel -
du weisst es,
und ich weiss es auch

 

 

 

Luft

 

Die Luft, die ich atme, fühlt sich an
wie stromgeschwängertes Perlmutt.

Und dann, bleibt mir die Luft weg.

 

Ich tauche ab, in dunkelste Schwärze,
auf der Netzhaut explodieren
Regenbogensterne,
der unbändige Wunsch zu atmen
drängt sich durch meine Gedanken,
beherrscht mein ganzes Sein –

 

die Lungen weiten sich über alle Meere,
über alle Träume, über alle Regeln.

 

Und dann,
bist du bei mir.

 

Die Luft strömt ungehindert durch alles,
was ich bin,
sie weckt meine Lebensgeister,
macht den Regenbogen wieder Ganz
und lässt die Sterne
über mir glitzern und glänzen.

 

Die Luft nimmt mich im Sturm,
fühlt sich an wie stromgeschwängertes Perlmutt.

 

 

Heute Nacht

 

Du wirst mitten im Raum stehen,
Kerzenlicht funkelt auf deiner Haut,
Blues wird durch dein Blut fliessen –

 

Für die nächsten Stunden,
gehörst Du mir – nur mir.

 

Meine Hände finden den Weg,
finden die Punkte, heute Nacht,
mein Liebster, heute Nacht
bin nicht ich die Willenlose –
heute Nacht wirst Du das sein.

 

Meine Seele werde ich in
Deine Haut brennen,
mein Begehren werde ich in
Deinem Körper ertränken,
oh, Liebster,
ich werde Dich lieben –
betrunken sollst du morgen
den Sonnenaufgang erleben,
das alte Wissen
wird in Deinem Herzen brennen.

 

Und wenn ich Dein Bett verlasse,
wirst Du Dich nach mir sehnen –
mehr, als Dein Verstand erfassen kann.

 

Ich war da.

 

Und du wirst
mitten im Raum stehen,
und nach mir rufen….

 

 

 

Schatten

 

Im Wimpernkranz
glitzern verblühte
Nachtschattenblumen
darunter lag einst
der Himmel, meiner –

 

Salzringe umrahmen
den Bogen der
Wimpernkranzschatten
und verbergen
das, was einmal war.

 

 

Du wärst das Einzige


Im Land in dem Bewegungen
Abdrücke hinterlassen, in
dem Tränen die Liebenden nähren
zwei Menschen sich alles gewähren,
Sterne auf der Brust sich heben
und senken, die Monde sich drehn,
die Schönheit der Frau besungen -
da würd ich gern leben.


Meine blühende Seele würde ich
dir dafür schenken, mein gutes
Herz würde ich in deine Hände legen,
und würde sie hegen und pflegen.
meine Lippen, das verspreche ich dir,
wüssten nur Worte der Liebe, des Mutes,
der Zärtlichkeiten – über und für dich,
du wärst das einzige, was in und über mir –

 


Alles sollte dir alleine gehören,
wenn wir in jenem Land leben
würden – ich frage mich immer
gibt es dieses Land? Ist das der Schimmer
der über dir hängt, meine Augen in
ihm ertrinken wollen, sie zu heben,
zu sehen, was du nicht hören
willst, weil alles ist – nur ohne Sinn?

 

 


Entfühlt


Nein, ich bin dir nicht böse
du kannst ja nichts dafür -
hast nur vergessen, wie es war,
damals, am Anfang – am ersten Tag.


Nein, ich bin nicht traurig,
du kannst ja nichts dagegen -
hast nur verloren, dich selbst
irgendwo auf dem langen Weg.


Nein, ich bin nicht enttäuscht
du kannst ja nichts ändern -
daran, dass du plötzlich erblindest,
und auch noch deine Ohren verlierst.



Nein, ich weine nicht jedesmal
wenn du gehst, ich weiss ja,
du kommst wieder –
halt einfach ohne Gefühl.

 

 

 

Kannst du mir sagen

 

Kannst du mir sagen,
wo ist der Geist meiner Worte?
Ich kann ihn nicht mehr finden.

Zurückgezogen in die Stille,
jeden Stein
gehoben,
gedreht –

doch nichts.

 

Verdreht,
enthoben
mein Sein,
mein Wille
abgezogen –

 

sie winden
sich leise in
Richtung Norden –

Es heisst, man soll es wagen…

 

 

Als du kamst und ich ging

 

Als du kamst,
strich dein Atem
heiss am Hals,
mein Ganzes
schwebte durch
den Raum
ich hab einfach
vergessen,
wer ich war.

Als ich ging,

hing dein Duft
in mir drin fest,
klebte dein Atem
auf meiner Haut,
bohrten sich
deine Worte
in mein Herz.

Als du kamst,
deine Hände
auf meiner Haut,
zauberten Blüten –
die nun welken,
Hitzespuren
überziehen mein
Lebenskleid,
ich hab einfach
vergessen,
wie ich war.

Als ich ging,

berührte ich dich
ein letztes Mal
und flüsterte
"ich kann nicht mehr"
weil irgendwann
in jener Nacht
mein Verstand
mich wieder fand –

und


ich erinnere mich daran,
wer und was ich bin.

 

 

 

Nach dieser Nacht

 

Wenn diese Nacht
am Tag zerbricht,
gib gut darauf acht
und vergiss es nicht -
nichts mehr wird so sein,
wie es jetzt gerade ist,
nur der trügerische Schein
eine letzte kleine List.



Ich nehme die Scherben
das Morgenlicht sticht,
hinterlassen tiefe Narben
in unserem Gesicht.
die Worte zum Abschied
schenk ich der Dunkelheit,
sing noch einmal das Lied,
in aller Abgeschiedenheit.



Kristallperlen wühlen sacht
durch die welken Rosenblüten
ein Gefühl, das über uns wacht,
frage mich, was wir fühlten.
Den Nachtisch mit Zimt gewürzt,
bevor zu viel Salz in der Suppe war,
durch die Vergangenheit gestürzt,
vergessen, wer ich bin - um ein Haar.


Bald ist es so weit,
ein neuer Tag bricht an,
hinter der Unendlichkeit
ich sterbe langsam daran -
weine das letzte Meer
lass meine Gedanken in dir
und dann lach ich nicht mehr,
dann gibt es auch kein wir.

 

 

 

Tsunami

 

Zarte Hoffnungswellen
brechen am Strand
der Tatsachen -

Gleichzeitig bricht
vom Vulkan
der Leidenschaft
ein Stück,
und rutscht ins Meer
der Träume.....
erschüttert den Boden
der Fantasie.


Aus der Tiefe wächst
ein Tsunami,
das Drama nimmt
seinen Lauf,
rollt grollend auf
die Zukunft zu -
wird alle Pflänzchen
der Liebe aus dem
trockenen Boden
reissen.

 

 

 

Schauspielerin

 

Ich kenne diesen Blick.
Und dieses Grinsen erst.
Diese runden Bewegungen.

ah, ich seh, da lief was.

 

Strahlend stehst du da,
ich seh dein Herz hüpfen und
aus deinem Mund purzelt -
sein Name.


und ich? -

werde zur Schauspielerin.

 

 

 

Sehnen

Gespannt bis zum Anschlag,
stillgehalten
schleudern sie die Pfeile
vibrieren leicht beim Abschuss -

Am Knotenpunkt zwischen
Knochen und Muskel
tobt eine Entzündung,
stechende Schmerzen -

Schneiden zwei Sehnen
einander an einem Punkt,
so ist das Produkt
der jeweiligen Abschnitte gleich -

Im Fühlen beheimatet,
unsichtbar wie ein Geist,
lösen sie das Denken auf,
vibrieren, stechen und bleiben gleich.

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bloodredmoon

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Kommentare
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adventor89 ... - ... ich liebe diese Verse aus der Kiste (denen keine Motte etwas kann) ...

... und die im Reim geschriebenen sind selten und daher ganz besonders !!!

Beste Grüße
Michael
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Wahnsinn... - zu Deinen Texten muss ich nicht ein Wort verlieren...
Du hast alles gesagt...und zwar in grandioser Weise!

Ich nehme sie mir mit...;-))

ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Meine Worte:
Seufst....Hammer...genau so geht es einen

Nacht:
seufs nochmal....:(((

Aufgeben:
....im Wein ertrinken, oh ja

Nachtwache:
Kenne ich sooooo gut...

Luft:
oh....nur einen moment wünsch ich mir, dass er meine Hand hält und um mich weiß...

Tsunami:
besteht aus tolle Metaphern.

Schauspieler:
war ich auch mal in genau dieser Situation. ScheißGefühl!

Das letzte 'Sehnen' verstehe ich nicht ganz....

LG S.

PS: KOPF HOCH-LEBEN MACHT NUR STÄRKER....
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Seufzzz.... - Ich habe es nicht fertig gebracht, alles zu lesen,
beim 3. Gedicht verschwamm mir schon alles im trocknen Salz .....
denn Tränen habe ich nicht mehr, sind auf dem Scheiterhaufen
meiner Sehnsucht verbrannt.....

GglG, drück dich
fleur
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