Sonstiges
Dunkelschwert

Wieder einmal stehe ich hier,
auf der dünnen Linie
zwischen Licht und Dunkelheit.

Wieder einmal habe ich es aufgehoben,
das Dunkelschwert in dem alle Schuld,
alles Böse, alles Verfluchte lebt.

Wieder einmal bereit, es zu schwingen,
im Krieg gegen mein eigenes Leben,
zu erkämpfen was ich nicht haben kann.

Wieder einmal ist es mir zu schwer,
ich kann es kaum heben, mein Rücken schmerzt -
mit einem Ruck schwinge ich es auf meine Schultern.

Wieder einmal höre ich wie die Luft entweicht,
meine Lungen ausquetscht, mich zu Boden drückt -
ich beisse die Zähne zusammen und richte mich auf.

Wieder einmal wende ich all meinen Trotz auf,
meine Augen in die Dunkelheit zu bohren,
um zu sehen, was es nicht zu sehen gibt.

Und da steht sie, aufrecht und still.
Wächterin der Linie zwischen Licht und Dunkel.
Sieht mich an und lächelt leise.

Sie weiss, was kommen wird,
sie kennt mich seit der Unendlichkeit,
trotzdem urteilt sie nicht, bewegt sich nicht.

Nicht einmal ein Schild hebt sie,
sie hat keine Angst vor dem Dunkelschwert,
weil sie weiss, ich bin zu schwach dafür.

Sie braucht nichts zu sagen,
sie braucht nichts zu tun,
nur da zu stehen und Wache zu halten.

Ich kenne ihre Botschaft -
alles hat zwei gleich grosse Seiten,
so wie eine Münze sie hat.

Licht und Dunkel halten sich in der Waage,
im Mittelpunkt steht die Liebe
die beide Seiten kennt, die beide Seiten lebt.

Wer dies zu begreifen vermag,
kommt seiner eigenen Einheit näher,
um als Ganzes von der Erde zu gehen.

Bis dahin jedoch,
gibt es noch viele
wieder einmal...