Beschreibung
Ein Theaterstück das sich mit Rasenmähern, dem Untotendasein, Wächterswächtern, dem Nichts, der Apokalypse und Talkshows beschäftigt.
Kurz gesagt: Das übliche eben (gespickt mit Gedanken über Leben, Tod und die Rolle der Menschen)
(32 Seiten)
Szene 1
In einem Fernsehstudio sitzt ein Moderator einem, völlig in schwarz gekleideten Mann (Tod) gegenüber. Im Stil einer Talkshow interviewt der Moderator Tod.
Moderator:
Willkommen zur heutigen Ausgabe von Arbeiter zu Wort. In unserer heutigen Sendung beschäftigen wir uns mit den Arbeitern des Totenreiches. Es gibt viele Vorurteile gegenüber diesen Angestellten. Heute geben wir einigen von ihnen Gelegenheit diese ein für alle mal auszuräumen. Unser erster Gast ist unter vielen Namen bekannt. Am häufigsten Gebrauch finden wohl die Namen Tod und Sensenmann.
Es ist schön, dass Sie da sind, Herr Tod.
Tod: Nur Tod.
Moderator:
Natürlich, wenn Ihnen das lieber ist. Dann ist Ihnen die Bezeichnung Tod also überhaupt lieber, als Sensenmann?
Tod:
Es geht nicht darum was mir lieber ist. Es geht ganz einfach ums Prinzip. Ich verstehe ohnehin nicht, weshalb die Menschen mich Sensenmann nennen. Ich habe überhaupt keine Sense. Wozu auch?
Moderator:
Nun ja. Wir Menschen sind der Ansicht, dass Sie mit dieser Sense unsere Seelen holen.
Tod: Mit der Sense?
Moderator: Mit der Sense.
Tod: Wie bitte soll man mit einer Sense Seelen holen?
Moderator: Das müssten eigentlich Sie mir erklären. Hier auf der Erde kennen wir uns nicht gerade gut mit den Arbeiten aus, die im Totenreich so erledigt werden müssen. Deshalb haben wir Sie ja auch eingeladen.
Tod: Und was wollen Sie jetzt von mir wissen?
Moderator: Da gibt es so einiges, was wir gerne wissen würden. Nach welchen Kriterien suchen Sie zum Beispiel die Menschen aus, die Sie zu sich holen?
Tod (Kopfschüttelnd): Sie haben wirklich keine Ahnung, wie das bei uns läuft, oder?
Moderator: Na ja. Es ist nicht gerade alltäglich, dass jemand wie Sie in einer Fernsehsendung auftritt und uns über die Arbeiten, die bei Ihnen so anfallen, aufklärt.
Tod (missmutig): Ich wäre auch nicht hier, wenn man es mir nicht befohlen hätte.
Moderator: Dann sind also nicht Sie der Boss?
Tod: Ich denke es ist das Beste, wenn ich Ihnen erst einmal erkläre, wie das bei uns läuft:
Acht von unseren insgesamt dreißig Mitarbeitern arbeiten im Büro. Die nehmen Aufträge an und organisieren alles, damit ich immer pünktlich zu meinen Terminen komme und so.
Dann sind da die vier Reiter der Apokalypse, falls Ihnen das ein Begriff ist, die sich um die Pferde kümmern und Ausschau nach möglichen Weltuntergängen halten.
Tod lehnt sich verschwörerisch in Richtung des Moderators vor.
Tod: Ich persönlich halte die Vier ja eigentlich für überflüssig, weil sowieso jeder weiß, dass die Welt eigentlich nicht untergehen kann.
Moderator: Kann sie nicht?
Tod:
Natürlich nicht. Wo sollte denn das ganze Wasser herkommen. Aber ist ja egal. Ich muss die schließlich nicht bezahlen. Wir haben auch einen Gärtner, der sich um die Bäume kümmert. Und, bevor Sie fragen: Nein er arbeitet nicht mit einer Sense. Auch wir gehen mit der Zeit, müssen Sie wissen.
Moderator: Dann besitzen Sie also einen Rasenmäher?
Tod: Selbstverständlich.
Moderator (lacht): Dann müssen wir Sie uns jetzt wohl anstatt mit der Sense mit Rasenmäher vorstellen.
Tod: Wie meinen Sie das?
Moderator: Na ja, wenn … ach, nicht so wichtig. Aber erzählen Sie doch bitte weiter.
Tod: Gut. Wo war ich? Ach ja. Vier von uns arbeiten in der Tierannehmestelle. (tadelnd) Sie sollten sich wirklich schämen. Wissen Sie eigentlich, wie viele Tiere pro Tag zu uns kommen?
Moderator: Wie viele denn?
Tod: Keine Ahnung. Massen. Man kann sie nicht einmal zählen, so viele sind es. Und mehr als die Hälfte von ihnen sind nicht natürlich gestorben.
Moderator: Dann sterben Tiere also gleich wie Menschen?
Tod (verächtlich): Wie sollten sie denn sonst sterben? Denken Sie, sie lösen sich einfach in Luft auf?
Moderator: Jetzt denke ich es jedenfalls nicht mehr. Aber das ist heute schließlich nicht das Thema, also erzählen Sie doch bitte weiter.
Tod: Sie sollten sich wirklich einmal überlegen eine Sendung über ein vernünftigeres Thema zu machen, aber ist ja auch egal. Schließlich werde ich dafür bezahlt. Bei uns arbeiten auch neun Untote, die mir bei besonders schwierigen Fällen unter die Arme greifen.
Moderator: Was hat man sich unter Untoten vorzustellen?
Tod: Ja, ähm Untote … sind eben nicht tot. Jedenfalls nicht wirklich. Untot wird man, wenn man seinen Körper nicht verlassen will.
Moderator: Heißt das dann, dass Untote Menschen sind, die ein ewiges Leben führen?
Tod: Na ja, als Leben in dem Sinn würde ich das Untotendasein nicht gerade bezeichnen. Sie sind einfach da, können aber nicht sehr viel machen. Ihre Bewegungsfreiheit erlaubt es ihnen gerade mal mir ein wenig zu helfen. Und auch das übersteigt schon fast ihre Fähigkeiten. Oftmals liegen Finger oder Zehen, die sie verloren haben auf dem Boden. Die muss dann die Putzfrau wegräumen. Ich glaube nicht, dass es ratsam ist, ein Untoter zu werden. Aber das ist jedem selbst überlassen.
Vielleicht gefällt es einigen ja, langsam zu verfaulen. Jedenfalls gibt es bei uns auch zwei Wächter, die eben überwachen, was wir so treiben.
Moderator (scherzhaft): Und wer überwacht die Wächter?
Tod: Die Wächterswächter natürlich.
Moderator: Natürlich. Sonst noch jemand, der bei Ihnen arbeitet?
Tod: Nicht bei mir, mit mir. Ich glaube das waren alle. Nein, doch nicht ganz. Jetzt hätte ich den fast vergessen. Wir haben auch noch einen Spaßmacher in unserem Team. Eigentlich sollte er uns alle ein wenig aufheitern.
Unsere Arbeit ist schließlich nicht so einfach. Da kann es schon mal passieren, dass jemand Depressionen oder etwas in der Art bekommt. Das sollte der Spaßmacher verhindern, aber er ist nicht gerade sehr gut dabei. Mir persönlich geht er gewaltig auf die Nerven. Können Sie sich vorstellen, wie das ist, wenn einer ständig versucht Witze zu machen und dabei so schlecht ist, dass man ihn am liebsten …
Moderator: Ja, ähm… Kommen wir doch zu einem anderen Thema. Wir haben Zuschauer aufgefordert uns Fragen zu schicken, von denen wir Ihnen jetzt einige stellen möchten. Ist Ihnen das recht?
Ein Assistent bringt einige Karten auf denen die Fragen der Zuschauer stehen und geht dann wieder.
Tod: Ich kann ja wohl nichts dagegen machen.
Moderator: Also hier ist die erste Frage: „Leben Sie eigentlich, oder sind Sie tot?“
Tod: Blöde Frage.
Moderator: Könnten Sie bitte einfach die Frage beantworten?
Tod: Was denken Sie denn?
Moderator: Ich weiß nicht.
Tod: Eben. Woher soll ich es dann bitte wissen?
Moderator: Aber Sie müssen doch wissen, ob sie leben oder nicht.
Tod: Für mich ist das kein großer Unterschied. Für euch doch eigentlich auch nicht, oder? Viele von euch sind tot, während sie leben und leben erst, wenn ich vor ihrer Türe stehe.
Moderator: Ah ja. Vielleicht sehen wir uns die zweite Frage an. Hier steht: „Haben Sie ein Haustier?“
Tod: Einen Goldfisch.
Moderator: Einen Goldfisch?
Tod: Ja, einen Goldfisch. Was haben Sie erwartet, dass ich Werwölfe züchte um sie dann auf die Menschenwelt loszulassen?
Moderator: Nein, nein. Wie heißt denn Ihr Goldfisch?
Tod: Fisch.
Moderator: Nur Fisch?
Tod: Ja, nur Fisch. Aber Sie können ihn ja auch Goldfisch nennen, wenn Sie wollen.
Moderator: Schon gut. Kommen wir zur dritten und somit vorletzten Zuschauerfrage: „Was ist Ihre Lieblingsfarbe?“
Tod: Pink.
Moderator: Pink? Wieso das denn?
Tod: Ich weiß nicht genau, weshalb, aber es ist eben so. Damit müssen Sie sich wohl abfinden. Nur habe ich eben herausgefunden, dass diese Farbe auf bestimmte Menschen eine eher abschreckende Wirkung zeigt.
Das ist ziemlich interessant müssen Sie wissen…“
Moderator (ungläubig): Pink also. Und wieso kleiden Sie sich dann immer in Schwarz?
Tod: Ich will doch nicht riskieren, arme Seelen zu erschrecken, wenn ich sie abhole.
Moderator: Natürlich nicht. (Kurze Pause) Die letzte Zuschauerfrage lautet: „Kann man Sie überlisten und sich somit ein ewiges Leben erschwindeln?“
Tod: Ewiges Leben? Eure Interessen ändern sich wirklich überhaupt nicht. Genau wie eure Intelligenz.
Ewiges Leben ist schlimmer als ewiges Sterben, das kann ich euch sagen. Denn auch, wenn der Körper ewig lebt, so verrottet doch die Seele und das ist dann wahrlich kein schöner Anblick.
Also nehmt am besten meinen Rat an und vergesst das mit dem ewig leben. Das hört sich vielleicht am Anfang gut an, aber wenn ihr dann die ersten paar hundert Jahre hinter euch habt und alle, die ihr kennt nicht mehr da sind, dann werdet ihr des Lebens langsam überdrüssig werden, glaubt mir, ich weiß es.
Moderator: Ja…ähm… So viel zu unseren Zuschauerfragen. Jetzt hätte ich nur noch eine letzte Frage an Sie, bevor Sie uns verlassen. Schließlich haben sie ja nicht den ganzen Tag Zeit.
Eine Frage, die uns wohl alle beschäftigt ist, ob es nun wirklich ein Leben nach dem Tod, also nach Ihnen, gibt.
Tod: Denken Sie wirklich, ich würde mir so viel Mühe machen, nur um eure Seelen dann in einen Abfalleimer zu werfen? Ich kann Ihnen leider nicht sagen, was passiert, nachdem Sie unsere Sicherheitskontrolle passiert haben, aber es ist bestimmt nicht nichts. Eines jedoch kann ich Ihnen ganz gewiss verraten: Sie brauchen keine Angst zu haben. Weder vor mir, noch vor dem was nach mir kommt!
Moderator: Vielen Dank für diese schönen Abschlussworte und ein Dankeschön auch dafür, dass Sie die Zeit gefunden haben zu uns zu kommen. Vielleicht gelingt es uns ja noch einmal Sie in unsere Sendung zu holen.
Tod erhebt sich und schüttelt dem Moderator die Hand.
Moderator: Auf Wiedersehen und Herzlichen Dank für Ihren Besuch.
Tod (leise murmelnd): Ein Wiedersehen wird es bestimmt geben, da können Sie sich sicher sein.
Tod verlässt die Bühne.
Szene 2
Moderator: Auch unsere nächsten Gäste kommen direkt aus dem Reich zwischen Leben und Tod. Tod hat sie zuvor schon kurz erwähnt. Begrüßen sie mit mir die Reiter der Apokalypse.
Aus dem Hintergrund kommen drei Männer, in Umhänge gehüllt. Nacheinander schütteln sie dem Moderator die Hand und setzen sich.
Moderator: Herzlich willkommen in unserer Sendung. Wie ich sehe sind sie nicht komplett.
Reiter 1: Ja. Da gab es leider einen unerfreulichen Zwischenfall, sodass Vierter nicht mitkommen konnte.
Moderator: Das ist schade, aber kommen wir doch gleich zum Thema.
Viele von uns fragen sich nämlich, ob die Reiter der Apokalypse eigentlich richtige Namen haben.
Reiter 2: Natürlich haben wir Namen. Das (weist auf den ersten Mann) ist Erster, ich (deutet auf sich) bin Zweiter und das (weist auf den dritten Mann) ist Dritter. Vierter konnte wie schon gesagt nicht kommen.
Moderator: Gute Namen. Wenn sie jedoch zusammen sind werden sie ausnahmslos als Reiter der Apokalypse bezeichnet. Haben sie selbst sich diese Bezeichnung ausgedacht, oder waren wir Menschen daran beteiligt?
Reiter 1: Im Großen und Ganzen habt ihr Menschen uns diesen Namen gegeben. Wir haben nur ein bisschen nachgeholfen.
Moderator: Und wieso bezeichnet man euch als Reiter? Seid ihr immer auf euren Pferden unterwegs, oder denken das auch nur wir Menschen?
Reiter 2: Wir sind nicht immer mit unseren Pferden unterwegs. Eigentlich reiten wir nur, wenn wir nach der Apokalypse Ausschau halten. Aber das geschieht ohnehin immer seltener.
Jetzt da Sparen angesagt ist, können wir uns nicht mehr genügend Pferde leisten, um die Apokalypse zu suchen.
Moderator: Das bringt uns gleich zur nächsten Frage. Wie muss man sich die Apokalypse denn eigentlich vorstellen? Wird es wirklich Asche regnen. Oder kommen etwa die biblischen Plagen erneut über uns? Wird Wasser zu Blut werden oder werden Insekten unsere Felder kahl fressen?
Reiter 1: So genau kann man das leider nicht sagen. Deshalb gibt es uns ja. Wir müssen nach einer möglichen Apokalypse Ausschau halten. Bei unseren Forschungen sind wir auch bereits auf viele verschiedene Möglichkeiten des Weltuntergans gestoßen. Dazu kann Ihnen aber Dritter mehr sagen. Das ist sozusagen sein Spezialgebiet.
Reiter 3 (trocken): Zurzeit kennen wir ungefähr 387 verschiedene Eventualitäten, wie die Apokalypse sein könnte. Da wir wohl nicht so viel Zeit haben, werde ich mich auf die wahrscheinlichsten Szenarien beschränken.
Eine Möglichkeit wäre ein Meteoriteneinschlag. Auch die Dinosaurier erlagen dieser Macht also ist es nur logisch anzunehmen, dass euch dasselbe geschehen kann.
Eine andere Variante wäre zum Beispiel eine Seuche. Ob willkürlich oder unwillkürlich in die Welt gebracht können wir allerdings nicht genau bestimmen.
Sehr wahrscheinlich wäre es auch, dass die Menschen sich einfach gegenseitig auslöschen.
Möglicherweise, weil die Rohstoffe ausgehen oder aus irgendwelchen anderen für uns unerfindlichen Gründen.
Moderator: Dann gibt es also überhaupt keine Hoffnung, dass die Apokalypse nie eintreten wird.
Reiter 1: Oh, diese Hoffnung bestünde durchaus. Soweit wir das feststellen konnten, geht die größte Gefahr, auf eine Apokalypse zuzusteuern, von euch selbst aus. Meteoriten und Seuchen kann man in den Griff bekommen, doch wenn ihr Menschen erst einmal richtig loslegt, dann ist es aus.
Moderator: Das heißt also, dass die Apokalypse in unseren Händen liegt?
Reiter 2: Von uns aus gesehen zu siebzig Prozent. Man kann nie wissen, was so alles passieren kann, aber ihr könnt dazu beitragen, dass der Weltuntergang verzögert wird.
Moderator: Verzögert?
Reiter 3: Eigentlich drücken sich Erster und Zweiter nicht richtig aus. Die Welt kann nicht untergehen. Wenn nicht ein riesiger Komet die Erde trifft oder irgendeine andere Kraft aus dem Weltraum auf sie einwirkt, wird sie sehr lange, wenn nicht sogar ewig bestehen. Was vergänglich ist, ist das Leben auf der Erde. Und was das angeht: Wer könnte das Schicksal alles Lebenden eher in der Hand halten, als die Lebenden selbst?
Moderator: Da haben Sie wohl Recht, Dritter. Aber wie sollten wir denn die Apokalypse einleiten?
Reiter 3: Auch dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Wie schon gesagt: Es könnten euch die Rohstoffe ausgehen, oder ihr fühlt euch von euren Nachbarn bedroht und beschließt es sei besser sie aus dem Weg zu räumen, bevor sie auf dieselbe Idee kommen. Dann habt ihr da auch noch diese riesigen Betonbauwerke mit dieser Strahlung.
Reiter 2: Er meint Atomkraftwerke.
Reiter 3: Genau die. Habt ihr euch eigentlich einmal angesehen, wie viele es davon gibt?
Überall sind sie, schießen aus dem Boden wie gigantische unförmige Pilze. Und schon ein einziges ist gefährlich, wenn es einmal kracht. Natürlich, solange nichts passiert ist es eine gute Sache, aber wenn dann einmal etwas passiert.
Kurze, bedächtige Stille.
Moderator: Und was ist mit dem Klimawandel? Bedroht auch der unsere Zukunft?
Reiter 3: Es wäre nur eine weitere von 387 Möglichkeiten obwohl wir noch nicht so genau herausfinden konnten, ob der Klimawandel nun gefährlich ist oder nicht. Das Klima hat sich schon immer geändert.
Manchmal über lange Zeit hinweg, ganz langsam und dann eben wieder sehr schnell. So genau können wir das jetzt noch nicht sagen. Aber, was wir sagen können ist: Es liegt in euren Händen. Was immer ihr auch tut, solltet ihr euch überlegen. Vor allem solltet ihr eure Gefühle besser in den Griff bekommen, denn nur weil man mit jemandem nicht auskommt, oder etwas will, was jemand anderes hat, kann man denjenigen nicht gleich zu Tode prügeln.
Reiter 1: Dritter hat Recht. Wenn euch etwas am Leben liegt, dann solltet ihr es nicht vernichten. Es heißt schließlich nicht umsonst Leben und leben lassen.
Reiter 2: Genau. Also lebt und zwar richtig.
Moderator: Herzlichen Dank für diesen tollen Rat. Nun, liebe Zuschauer, damit sind wir nun auch am Ende unserer Sendung angekommen. Heute haben wir wieder vieles gehört, worüber nachzudenken sich sicherlich lohnt und …
Reiter 1 (leise zu sich selbst): Nachdenken allein wird nichts bewirken.
Moderator (Reiter 1 ignorierend): …wir sehen uns nächste Woche wieder, wenn wir uns mit einigen Soldaten unterhalten. Also bis nächste Woche. Ich freue mich, wenn Sie wieder dabei sind.
Die Reiter verlassen lautlos die Bühne. Moderator geht winkend ab..
Szene 3
In einer dunklen Gasse stehen die drei Reiter der Apokalypse und Tod. Im Hintergrund sieht man das Blaulicht eines Streifenwagens.
Reiter 2: Denkt ihr, sie werden auf uns hören?
Reiter 1: Haben sie je aus ihren Fehlern gelernt?
Reiter 3: Irgendwann ist immer das erste Mal.
Reiter 1: Vielleicht, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob das der richtige Ort war um es ihnen zu sagen.
Reiter 2 (abfällig): Talkshows. (schüttelt den Kopf) Die scheinen den Menschen wohl eher zur Unterhaltung als zur Information zu dienen.
Reiter 3: Einige haben unsere Botschaft sicher verstanden.
Reiter 1 (traurig): Vielleicht, aber was können einige gegen alle anderen schon ausrichten?
Reiter 3: Wenn sie es versuchen, können sie es auch schaffen.
Reiter 1: Möglich. Was sagst du dazu, Tod?
Tod: Wir werden sehen. Wir haben getan was in unserer Macht stand.
Reiter 2: Jedenfalls haben wir getan was wir tun durften.
Tod: Ich muss gehen. Ich habe noch viel Arbeit zu erledigen.
Reiter 1: Wieder so schlimm?
Tod (bekümmert): Wenn es wenigstens natürlich wäre. Bis jetzt haben sie noch nicht gelernt. Bist jetzt noch nicht.
Tod verschwindet.
Reiter 1: Dann hoffen wir, dass sie es in Zukunft tun werden. Bis dahin sollten wir weiter Ausschau halten.
Reiter 2: Wonach?
Reiter 1: Nach weiteren Möglichkeiten es ihnen zu sagen, natürlich.
Reiter 3 (seufzend): Wenn sie es nur hören wollten.
Die drei Reiter verlassen die Bühne.
© Fianna 2009