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Wohin mit mir, wohin?

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"Wohin mit mir, wohin?"
Veröffentlicht am 11. März 2012, 6 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Wohin mit mir, wohin?

Wohin mit mir, wohin?

Digitale Welt lässt mich im Stich
die Welt da draussen läuft ohne mich
ich zieh mich zurück weiter und weiter
bis ich verschwinde irgendwo im Nichts.

 

Was frage ich mich eigentlich
warum mich niemand vermisst
wenn ich keinem sage, dass er mir fehlt
wenn ich keinem sage, ich bin allein?

 

Keiner kann wissen, dass ich leide
mich einsam fühle wie nie
doch fehlt mir die Kraft aufzustehen
und zu zeigen, wo ich bin.

 

Aus dem Kreis gefallen, dekonzentriert
meine Mitte ist ausgebrochen in ein Oval
vielleicht auch in ein Viereck, kein Quadrat
alles ist ohne Anfang und ohne Ende.

 

Es ist so schwer mich selbst zu finden
weiss nicht woran mich zu orientieren
mein Fixstern ist vom Himmel gefallen
den Wegweiser hat jemand mitgenommen.

 

Keine Tränen fliessen mehr
das Sehnen in meiner Brust ist kalt
doch weiss ich, dass mir alles fehlt
was einst mal mein Leben war.

 

Das Lachen hat mich verlassen
genau wie das Fühlen auch
alles ist ausgeschaltet und hingerichtet
in meiner Lethargie mitten im Lärm.

 

Musik dröhnt in meinen Ohren
unfähig Stopp zu drücken
die Stöpsel heraus zu nehmen
und zu hören, ob da jemand mit mir spricht.

 

Gefangen in den Gedanken die mir fremd
verschlossen im toten Winkel
blind und taub und einfach hier
wo mich niemand vermuten würde.

 

Wie kommt es nur, dass man glaubt
mich zu stören, wenn man mich ruft
wie kommt es nur, dass man denkt
ich hätte so viele Menschen rund um mich?

 

Da sind nicht viele Freunde,
in Wahrheit ist da niemand mehr
weil ich vor lauter Glück versäumte
das Stille noch zu sehen.

 

Jetzt ist sie von mir gegangen
die Lust auf Menschen mit Gefühl
das Fallen in den Rausch des Glücks
das Wachsen in der Bestätigung.

 

Ich habe mich selbst umgebracht
ohne Frevel an meinem Leib
nicht einmal mehr stumme Schreie
lösen sich aus meiner Brust.


Gevatter Frost hat mich im Griff
den jungen Lenz will ich nicht sehen
bin noch nicht bereit
meinen Tod aufzugeben.

 

Lange Zeit blieb wenigstens
die Welt ausserhalb der Realität mir treu
jetzt hat auch diese mich verlassen
weil ich begriff, es gibt sie nicht.

 

Zu stumm, zu blind, ohne Gefühl
Langeweile aus allen Poren
Unfähigkeit zu bewegen –
obwohl ich das alles könnte.

 

Freunde haben, Spass haben
raus gehen, etwas erleben
bewegen, berühren, begleiten
anderen zur Seite stehen.

 

Das alles habe ich verloren
über die Zeit in der der Fixstern fiel
vom Himmel hinunter in den anderen
denjenigen den ich von hier nicht sehe.

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bloodredmoon

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bloodredmoon Re: -
Zitat: (Original von shirley am 12.03.2012 - 08:20 Uhr) Man, und wieder könnte ich heulen....
Sehr bewegend, vor allem wenn man sich mit dem Text identifizieren kann.
Bei mir geht es zur Zeit weiter runter als rauf. Das ist schrecklich. Deine Worte sind Hammer!

LG S.

PS: Auch fleurs Worte sind treffend schön.....




ja, fleurs worte passen perfekt dazu!
und deine auch... die haben mich wiederum berührt :)

glg bloodredmoon
Vor langer Zeit - Antworten
bloodredmoon Re: mein Fixstern ist vom Himmel gefallen ...... -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 11.03.2012 - 16:00 Uhr) Wo bist du?
.........
Trinke Wasser, das so trocken,
hab vergessen, was ich weiß,
kühle mich im Flammenlodern,
wärme mich an Schnee und Eis

Schmecke Süßes nur noch bitter,
fühle Weiches nur noch hart,
sehe Farben nur im Grauen,
kann nicht raus aus meiner Art...

(16.02.2010) GlG fleur



:) fünf sterne und ein favo! - hier bei mir, ganz persönlich!

vielen dank!

gglg
Vor langer Zeit - Antworten
bloodredmoon Re: -
Zitat: (Original von ulla am 11.03.2012 - 15:49 Uhr) traurige Zeilen, die eine innere Leere ausdrücken...
dein LI scheint die Orientierung verloren zu haben

sehr gut formuliert

lg
ulla



Ja, das hat die Orientierung wirklich verloren... aber was man verloren hat, kann man auch wieder finden....

danke und lg
bloodredmoon
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Man, und wieder könnte ich heulen....
Sehr bewegend, vor allem wenn man sich mit dem Text identifizieren kann.
Bei mir geht es zur Zeit weiter runter als rauf. Das ist schrecklich. Deine Worte sind Hammer!

LG S.

PS: Auch fleurs Worte sind treffend schön.....

Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR mein Fixstern ist vom Himmel gefallen ...... - Wo bist du?
.........
Trinke Wasser, das so trocken,
hab vergessen, was ich weiß,
kühle mich im Flammenlodern,
wärme mich an Schnee und Eis

Schmecke Süßes nur noch bitter,
fühle Weiches nur noch hart,
sehe Farben nur im Grauen,
kann nicht raus aus meiner Art...

(16.02.2010) GlG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
ulla traurige Zeilen, die eine innere Leere ausdrücken...
dein LI scheint die Orientierung verloren zu haben

sehr gut formuliert

lg
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
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