Gedichte
DER BUNKER IN MIR

Widmung

Für dich Terre, weil du es so liebst.

Der Bunker in mir

Geborgenheit fand ich in meines Innern selbst.
Tief verborgen ruht schlummernd in mir ein Bunker.
Schützend vor allen Gefahren gleich ob von mir selbst, noch von dir.
Ich kenne jeden Winkel, jede Nische, jeden Stein.
Durch Tage und Stunden die ich hier verbracht.
Ein jeder andre ist hier fremd - unerwünscht.
Allein für mich ist dieser Ort.
Nur für mich gemacht.
Kein Lärm, kein Rascheln, kein Rauschen.
Fühle mich sicher - geborgen.
Nur von draußen ertönt leise
die Stimme der Zerstörung.

Ich öffne die Luke und schaue hinaus.
Schwarz und schwer liegt die Nacht auf dem Asphalt der Stadt.
Meiner Stadt.
Doch es ist nicht dunkel,
denn die wütenden Flammen umhüllen die Schwärze.
Sie lodern und zerstören mit ihrer gewaltigen Kraft laut flackernd
die Häuser.
All meine Träume.
All meine Wünsche.

Meine Gedanken, Gefühle sie wirbeln umher
wie ein unschuldiges Blatt im Orkan.
Sie reißen und zerren an mir.
"Geh nicht!" flüstern sie.
"Bleib hier!"

Ich schaue umher auf meine Stadt.
Die Trümmer in Schutt und Asche.
Sie verfällt der Gier des Feuers
und seinem unermesslichen Hunger.
All meine Träume.
All meine Wünsche.

Gefühle flackern in mir auf.
Teils Trauer.
Teils Wut.
Der Sturm wütet und tost - alles brennt. 
Die Luft steht voll Asche.

Nein, heute kann ich nicht bleiben !
Mich nicht feige verstecken im Bunker meiner  Selbst
und untätig die Stunden zählen !
Nein.

Meine Schritte sind groß
mein Stand ist Fest.
Dann, in mitten des Sturms bleibe ich stehen
und warte.