Romane & Erzählungen
Prolog

0
"Prolog"
Veröffentlicht am 02. März 2012, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de
Prolog

Prolog

Er blinzelte, versuchte die Augen zu öffnen. Neben ihm hörte er jemanden leise auflachen. Seine Augenlider waren schwer wie Blei. Ein heftiger Schmerz schoss durch seinen Kopf, ein weiterer durch sein Schulterblatt. Es fühlte sich an, als würde er aufgespiesst.

„Hör auf!“, murmelte er. „Bitte hör auf!“ Er hatte keine Ahnung, an wen er diese Bitte gerichtet hatte, er wusste auch nicht worum er genau bat – es floss durch seinen Kopf, über seine Lippen.

Irgendetwas wimmerte leise zu seinen Füssen. Wieder war da dieses leise Lachen. Einen Moment lang sah er einen kleinen Teufel vor seinem inneren Auge. Mit riesigen, roten Hörnern. Der Teufel trug ein Gesicht, das er kannte.

Wieder und wieder drangen Schmerzspiesse in seinen Körper. „Bitte!“, keuchte er. Er konnte nicht mehr.

„Bringst du ihn um?“, fragte jemand.

„Wie kommst du auf diese verrückte Idee?“, diese Stimme kannte er. Sie war also da. Endlich. Sie würde ihn retten, sie würde ihm die Schmerzen nehmen. Als Antwort fuhr ein weiterer Spiess in sein linkes Auge. Er stöhnte auf.

„Ich weiss auch nicht“, fuhr die fremde Stimme fort, „sieht so aus, als würde er demnächst aufgeben.“

„Oh.“, machte die bekannte Stimme und lachte leise. „Der gibt nicht so leicht auf. Vor allem nicht, wenn seine Liebste zu seinen Füssen kauert…“, sie schwieg und die bedeutungsschweren Worte hingen in der Luft.

Was war mit seiner Liebsten? War das ihr Wimmern? Er versuchte sich aufzurichten, doch eine Hand drückte ihn an der Schulter wieder zurück auf den Rücken.

„Die sieht ja noch schlimmer aus als er.“, sagte die unbekannte Stimme. Es war eine männliche Stimme. Tief und vibrierend. Die andere Stimme gehörte seiner besten Freundin. Er wusste, sie war gekommen, um ihm zu helfen. Um sie zu retten.

„Joa. Ganze Arbeit, würde ich meinen.“, sagte sie.

„Wie hast du das nur hinbekommen?“, in seiner Stimme lag tiefe Bewunderung.

„Ich habe nichts getan.“, erwiderte sie. „Ich würde den beiden doch nie etwas antun!“, ein Zittern lief über seinen Körper. Da war ein gefährlicher Unterton in ihrer Stimme.

„Komm, wir lassen sie wieder schlafen. Reich mir bitte das Glas dort… Danke.“

Er fühlte, wie das Glas an seine Lippen gesetzt wurde. Seine Lippen waren geschwollen und rissig, die Flüssigkeit brannte höllisch darauf.

„So na na… du musst da ein paar Schlucke nehmen“, sagte sie ganz nahe an seinem Ohr, „damit du wieder schlafen kannst.“

Er wollte fragen, was da im Glas war, doch sie verschloss ihm den Mund mit einem grossen Schluck der bitteren Flüssigkeit. Noch näher an seinem Ohr und ganz leise zischte sie: „Schluck!“ – er gehorchte. Wie hätte er ihr nicht gehorchen können? Er vertraute ihr. Sie würde ihm niemals Schaden zufügen. Sie war ein Engel. Und sie war hier, um ihn zu retten. Ihn zu heilen. Ihm wurde klar, dass alles in seinem Körper brannte wie Feuer und im Inneren schien er das Feuer selbst zu sein.

„Was n’los?“, krächzte er mühsam.

Er spürte, wie sie aufstand und zu seinen Füssen ging. Wieder dieses Wimmern. Jemand trat näher an ihn heran, es war der Mann.

„Oh. Das können wir dir nicht so genau sagen“, begann der Mann in Plauderton, „aber ihr seht beide ziemlich Scheisse aus. Keine Ahnung, was da geschehen ist.“ Er klang unschuldig. Also hatten sie nichts damit zu tun, dass er sich so kaputt fühlte. Er hörte sie lachen, sie sagte: „Die Unschuld steht dir gut, mein Lieber!“ Ein heftiger Schmerz fuhr durch ihn hindurch, beginnend an der Fusssohle, vibrierend endend im Kopf. Als wäre da eine Kirchenglocke drin.

„Nun ja, meine Schöne…“, sagte der Mann, hielt einen Moment inne – er fühlte, wie der Mann ihn ansah, „dir steht sie noch viel besser!“

Bevor ihn die Dunkelheit wieder umfing, erinnerte er sich so plötzlich, dass es in seinem Kopf explodierte. Reflexartig kniff er die Augen zusammen, was mit noch grösseren Schmerzen quittiert wurde. Lichtpunkte tanzten in seinen Augen. Eine Motorsäge kreischte in seinem Kopf. Dann kippte er weg. Weg in das Land der Träume. Da wo er keine Schmerzen mehr fühlte. Da wo er seine Augen öffnen konnte. Da, wo er der Wahrheit ins Gesicht sehen konnte.

http://www.mscdn.de/ms/karten/v_646678.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_646679.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_646680.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_646681.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_646682.png
0

Hörbuch

Über den Autor

bloodredmoon

Leser-Statistik
13

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
shirley Re: Re: Hammer! -
Zitat: (Original von bloodredmoon am 03.03.2012 - 16:02 Uhr)
Zitat: (Original von shirley am 03.03.2012 - 06:54 Uhr) Ich bin soooooo neugierig, wie es weitergeht.
Was ist aus deinem anderen Buch geworden. Gibts da mal was neues?



DANKE!!!
Das andere Buch... das habe ich für den Moment auf Eis gelegt, ist zu viel geschehen in meinem Leben gerade :)
Dafür habe ich einen anderen Roman geschrieben, der nach einem zweiten Teil schreit :D
Und dies hier... fliesst im Moment einfach aus mir heraus.

glg

ok.....
Vor langer Zeit - Antworten
bloodredmoon Re: Hammer! -
Zitat: (Original von shirley am 03.03.2012 - 06:54 Uhr) Ich bin soooooo neugierig, wie es weitergeht.
Was ist aus deinem anderen Buch geworden. Gibts da mal was neues?



DANKE!!!
Das andere Buch... das habe ich für den Moment auf Eis gelegt, ist zu viel geschehen in meinem Leben gerade :)
Dafür habe ich einen anderen Roman geschrieben, der nach einem zweiten Teil schreit :D
Und dies hier... fliesst im Moment einfach aus mir heraus.

glg
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Hammer! - Ich bin soooooo neugierig, wie es weitergeht.
Was ist aus deinem anderen Buch geworden. Gibts da mal was neues?
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
3
0
Senden

67852
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung