Das Ende
Prolog
Das Ende
„Hallo…Hallo? Können sie mich hören?“
„Hier…passieren…merkwürdige…Sachen…“
„Hallo? Bitte reden sie klar und deutlich. Wo sind sie?“
„Ich…bin… in……“
„Hallo…Hallo? Wo sind sie? Hallo?“
Was die Polizistin nicht wissen konnte, die schreiende Frau am Telefon, war ihre ehemalige Nachbarin Julia.
Die Laterne vor dem Polizeirevier flackerte seit Tagen ohne Pause. Schon die Elektriker der Stadt Detroit konnten sich das Problem nicht erklären. Auch die Laterne vor dem Haus der Polizistin war mit dem gleichen Problem versehen. In jeder freien Minute rätselte die Polizeiangestellte über dieses Phänomen und schaute Nacht für Nacht in den grün schimmernden Himmel, der sich seit 2 Wochen nicht mehr verändert hat. „Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte sich die Polizistin.
Zeitgleich erlebte Julia in Richmond den Untergang der Welt. Schnell lief sie hinter einen rostigen Container und schaute, mit riesigen Augen, auf die mysteriösen Ereignisse, die sich da vor ihr abspielten. So etwas, was da in riesigen Mengen vom Himmel fiel, hatte sie in ihrem Leben noch nie gesehen. Aber warum musste ihr es passieren, fragte sie sich. Vielleicht hätte sie den Brief einfach nicht lesen dürfen, den sie auf ihrer Fußmatte gefunden hatte. Doch jetzt war es zu spät, über die Vergangenheit nachzudenken, dachte sich Julia. Vorsichtig griff sie in ihre linke Hosentasche und holte ihr Smartphone raus. Sie dachte, ihr Versteck währe ausreichend, doch als sie ihr Handy einschaltete, um die Ereignisse zu filmen, lenkte sie mit ihrem Handy die Aufmerksamkeit der fremden Wesen auf sich. Ihr Puls schlug sofort auf höchster Stufe. Ein lauter, sehr heller Schrei durchquerte den Nachthimmel. Julia, die gerade mal seit einem Monat in der Stadt lebt, wurde von den Wesen entdeckt und als „Bedrohung“ eingestuft. Der Nachthimmel wurde von einem hellen Feuerball aufgehellt.
Kapitel 1 Willkommen in Richmond
„Bist du sicher, dass du alle deine Sachen hast, John?", rief Julia ihrem Sohn hinterher, der langsam zu ihrem Auto trappte.
„Ja Mama, hab ich. Wie oft willst du mich den noch fragen?", antwortete John.
„Ich will einfach nur sichergehen, das du nichts vergessen hast. Du weißt, das wir eine lange Reise vor uns haben", erwiderte Julia.
„Und außerdem…"
„ Jaja ich weiß schon", unterbrach John Julia, „Nur weil du hier keinen Job findest, muss ich alles liegen lassen. Aber warum gerade nach Richmond?"
Julia seufzte. „Haben wir da nicht schon drüber geredet? Ich verspreche dir, das wir einen richtigen Neuanfang in Richmond starten. Nur du und ich", sagte sie zu John mit großen Augen.
„Neuanfang? Jedes Jahr ziehen wir mindestens zwei mal in eine andere Stadt. Wie lang soll das den noch so gehen?", schrie John zu seiner Mutter und setzte sich beleidigt ins Auto.
„Ich kann es auch nicht ändern", rief Julia ihm zu, doch er hörte es durch die laute Musik, die aus seinem Ipod kam, nicht.
Ein letztes mal drehte sich Julia zu ihrem verkauften Haus hin und dachte über die schreckliche Zeit nach, die am 17.8.2015 nicht mehr aufhören wollte, sich weiter zu verschlechtern. An diesem Tag um 11.11 Uhr starb ihr Mann als Polizist der Stadt Florida. Damals hatten sie noch ein wunderschönes Haus mit großem Garten und einem riesen Pool. Eigentlich war alles perfekt, doch dieser eine Tag sollte alles glückliche beenden.
Wie immer war Martin von morgens bis abends mit seinem Kollegen auf Streife. Sie hatten den Auftrag, einen verdächtigen Mann zu beobachten. Was sie aber nicht wussten, das der Mann sie schon den ganzen Tag quer durch die Stadt führte. Das Tempo der Wagen wurde von Kreuzung zur Kreuzung immer schneller und schneller. Bald schaltete Martin das Blaulicht an und sein Kollege funkte zum Revier.
„Wir brauchen Hilfe. Die verdächtige Person hat uns entdeckt und flüchtet", sprach Martins Kollege ins Funkgerät. Immer wieder bogen sie ab. Mal nach links, mal nach rechts, doch plötzlich fuhren sie in eine sehr lange Einbahnstraße. Kurz vor dem Ende, machte sich der Kollege von Martin bereit, die flüchtende Person zu verhaften. Leider kam es anders. Der flüchtende Mann zog am Ende der Straße die Handbremse, machte eine 180°C wende und ging wieder aufs Gas. Nun fuhren beide Autos immer näher auf sich zu. Martin konnte gar nicht so schnell reagieren und da passierte es auch schon. Das flüchtende Auto schob sich mit 81 Km/h in das auf sich zukommende Polizeiauto. Der flüchtende Mann und Martin schlugen mit ihren Köpfen so kräftig auf das Lenkrad ein, das selbst das zu späte öffnen des Airbags den beiden nicht das Leben retten konnte. Noch bevor ein Krankenwagen eingetroffen war, erlagen sie ihren Verletzungen. Auch Martins Kollege erlag seinen Blutergüssen eine Woche später im Krankenhaus. Noch am selben Abend löste sich, eine immer wieder randalierende Gruppe namens „RedDragon", wegen dem Tot ihres Anführers,auf.
„Fahren wir jetzt endlich?", schalte es aus dem Auto von John, der ein sehr böses Gesicht zog. Langsam und in tiefer Trauer ging Julia zu ihrem Auto um die weite Fahrt nach Richmond anzutreten. Abermals drehte sie sich zu ihrem Haus um, um darüber nachzudenken, was in der kurzen Zeit alles passiert war. Schließlich schnaufte sie laut und stieg in ihr Auto ein, schnallte sich an und startete den Motor.
„Bist du bereit, John?". Doch er antwortete nicht und sah mit böser Mine zu seinen Füßen. Dann fuhren sie langsam los. Es war ein weiter Weg nach Richmond. Vor allem für Julia war es immer sehr unangenehm, weite Strecken zu fahren. Aber es blieb ihr keine andere Wahl. John, der erst vor kurzem 15 geworden war, durfte noch nicht Auto fahren. „Auf was freust du dich am meisten in deiner neuen Heimat?", fragte sie John.
„Auf den Tag, wenn ich endlich ausziehen kann", antwortete er schnell und mit bösem Blick.
„Nun sei doch nicht so. Ich sagte doch es wir uns in Richmond richtig gut gehen und einen sicheren Job wurde mir dort auch zugesichert".
Genervt und beleidigt schaute er aus dem Fenster und murmelte leise vor sich hin: „ Als ob wir dort lange bleiben werden". Julia stellte das Radio lauter, um die negativen Aussagen ihres Sohnes zu übertrumpfen. Sie fuhren nun schon mehr als 7 Stunden. Bald, so sagte es das Navi, seien sie endlich in Richmond angekommen. John lag, eingepackt in einer grünen Wolldecke, auf der Rücksitzbank und schlief fest vor sich hin. Auch Julia verspürte von Kilometer zu Kilometer, das ihre Augen immer weiter zu fielen. Doch dann passierte sie das Ortseingangsschild auf dem stand: „ Willkommen in Richmond". Voller Vorfreude sagte sie zu John: „ John steh auf. Wir sind endlich da". Langsam erhebte sich John aus seiner liegenden Position und schaute noch verschlafen aus dem Fenster.
„Das soll Richmond sein?", fragte er.
„Ja das ist Richmond. Sieht doch eigentlich ganz gut aus oder wie findest du es?", antwortete Julia.„Ich hab es mir schlimmer vorgestellt, aber was nicht ist, kann ja noch werden", meckerte John.
„Dir kann man es auch nie rechtmachen", fügte Julia hinzu und sah sich die Stadt ein wenig an.