Nach einigen harten Jahren für Charlotte, genannt Charly, zieht sie mit nur wenig Hoffnung in eine neue Stadt weit entfernt von ihrer Heimat. Dort lernt sie zwar schnell neue Freunde kennen, doch auch hier lassen die Probleme nicht lange auf sich warten. Ihr wird von einem Mädchen angeboten in ein Internat zu ziehen, das nur wenige Kilometer entfernt ist. Ihr wird aufgedrängt, das sie keine Wahl mehr hat auszusteigen. Denn Charly ist mitten in einem Spiel. Das Spiel hat strenge Regeln, denn dort werden junge Menschen zu Kriegern ausgebildet die Herrschaft und Macht verkörpern sollen. Krieger mit besonderes Fähigkeiten, die ihnen im Kampf um Leben und Tod helfen sollen. Wer entscheidet warum wir leben und wofür wir sterben? Wer legt uns in Ketten und wer besitzt den Schlüssel der uns befreien kann? Du allein! Du hast alle Waffen die du brauchst! Jetzt kämpfe!
"Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich fühlen musst, Charlotte. Aber erkläre mir trotzdem wie du mit der ganzen Situation zurecht kommst, gibt es jemanden Zu hause der genauso fühlt wie du?" Die Stimme die zu mir drang kannte ich schon so gut, das ich eigentlich keine Angst mehr zu haben brauchte. Doch trotzdem verursachte es in mir den Instinkt einfach nichts zu sagen. Ihre Stimme war etwas zu hell für mein Empfinden was es sehr schwer machte die Situation ernst zu nehmen und sich voll und ganz auf mein Befinden zu konzentrieren. Aber irgendwie schaffte ich es Stunde für Stunde, Tag für Tag das ich mich äußerte. Egal wie peinlich es mir war oder wie meine Psychologin darauf reagieren würde. Eigentlich hätte ich mich in dem einem Jahr an den kalten Raum und an die hohen Wände die mehr aussahen wie Mauern gewöhnen müssen, doch jedes Mal als ich den Raum wieder betrat um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, hatte ich nur daran gedacht so schnell wie möglich hier wieder heraus zu kommen, ohne das die freundliche und hübsche Dame mit einer schwarzen Brille auf der Nase bemerkte wie kindisch und einfallslos ich mich benahm. Aber irgendwie wollte ich mich jetzt nicht mehr an die Umgebung gewöhnen – der fahle braune Teppichboden, die grauen kalten Wände wo nur mit Mühe ein blauer Strich entlang gezogen wurde, und die kleinen Fenster ganz oben in der Wand. Das alles erinnerte mich an ein Gefängnis, mehr eine Anstalt keine Praxis wo Menschen freiwillig hin kamen die nicht alle Tassen im Schrank hatten. Aber irgendwas stimmte nicht mit mir, irgendwas in meinem kleinem Hirn hatte eine Fehlfunktion, worüber ich keinerlei Kontrolle hatte. Ich fühlte mich wirklich wie eine Irre die jetzt hier in einem grauen gemütlichen Sessel saß und mit ihrer Psychologin über ihre Gefühle sprach die ich eigentlich für mich behalten wollte. Immerhin war es meine Sache wie ich mit der ganzen Situation umging, aber leider hatte meine Mutter darauf bestanden das ich mir helfen ließ. Ein ganzes Jahr lang musste ich regelmäßig zu diesen Stunden gehen die mir helfen sollten, bis meine Eltern sich dazu entschieden hatten um zuziehen. Eigentlich müsste ich mich ja im Prinzip darüber freuen das ich nicht mehr in diese Anstalt stolzieren musste, aber der Umzug machte alles nur noch schlimmer. Und genau darüber wollte die Frau reden; über das was ich fühlte wenn ich über den Umzug nachdachte, was ich überhaupt darüber dachte und wie ich damit klar kam. Die Antwort war ein wenig zu einfach, ich konnte die Frage mit etwas zickigen oder blöden beantworten doch das würde uns beiden wenig helfen. Sie wollte mir ja bloß helfen mein Leben wieder in die richtige Ordnung zu bringen, das ich wie jedes andere Mädchen an der Highschool auf Partys gehen konnte oder am Wochenende ohne nachzudenken zu Freunden gehen konnte ohne das meine Eltern sich Sorgen machen mussten das es mir schlecht ging, das ich wieder diese irren Stimmungsschwankungen bekam. Irgendwie musste mir ja geholfen werden.
Ich wollte gerade zur einer relativ sinnlosen Antwort ansetzen als mir die Wörter praktisch im Hals stecken blieben. Irgendwie konnte ich mich nicht so ausdrücken das es nicht wirklich krank und behindert klang. Ich wollte auch nicht hilflos oder unhöflich wirken, aber anscheinend gehörte das dazu wenn man zum Arzt geht und sich richtig zum Affen machen wollte. Aber alles was ich herausbrachte, alles was ich sagen konnte war ein einfaches: "Ich weiß es nicht." Ich murmelte sehr unverständlich weil ich einfach keine Lust mehr hatte weitere Details aus meinem unerklärlichen Leben preiszugeben. Ich hatte schon so viel erklärt und es tausenden von Leuten in dieser Klinik erzählt, aber keiner wusste eine Lösung oder eine passende Antwort auf mein Verhalten oder meine Krankheit. Wieso auch? Sie dachten bestimmt es wäre nur eines dieser Phasen die Mädchen haben wenn ihr Herz gebrochen wurde, sie dachten bestimmt es ginge wieder vorüber. Aber dieses Desaster ging jetzt schon ganze drei Jahre, angefangen mit leichten Wutausbrüchen und einem Tränen überfüllten Gesicht. Dann wurde es mehr und schlimmer, bis meine Mutter vor einem Jahr entschlossen hatte mich bei einer Psychiatrie anzumelden. Es war ja keine Geschlossene Psychiatrie, eher sowas wo man freiwillig seine Sitzungen mit einer Dame abhielt die bei ihrem Abschlusszeugnis einen Durchschnitt von 1.1 hatte, und die dir gleichzeitig eine Rede von schwachsinnigem Zeugs hält. Da fühlte man sich gleich unter Gleichgesinnten, super. Aber im Allgemeinen war sie ganz nett aber ihre Brille und ihr Blick wenn ich etwas trauriges sagte machten mir in gewisser Weise ein wenig Angst, aber die hielt nicht lange an wenn sie sah das ich sie komisch musterte, dann lächelte sie und schrieb etwas auf ihren Zettel. Es war wirklich zum Tot lachen wenn man bedenkt, dass das genauso abläuft wie im Fernsehen. Manchmal hatte ich mich gefragt ob sie sich wirklich Notizen zu meinen Äußerungen machte oder ob sie nur ab und zu Tick-Tac-Toe mit sich selbst spielte weil ich wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten das gleiche durch machen musste – die Pubertät. Manchmal hatte ich es auch als Nebenwirkung von den ganzen pflanzlichen Mitteln die meine Mom in mich rein stopfte abgestempelt, aber so war es anscheinend nicht, denn seit ich fünfzehn war hatte ich keiner dieser Tabletten mehr geschluckt und es würde seit dem sogar schlimmer aber das hatte ich keinem jemals erzählt.
Als die Frau mich wieder komisch ansah knibbelte ich an meinen Fingernägeln herum denn ich wusste wie viel so von meiner kurzen und sehr informativen Antwort hielt, nämlich gar nichts. Aber ich konnte nicht mehr sagen, übermorgen würde ich wegziehen. In eine neue Stadt die ich genauso wenig kannte wie die Notizen meiner Psychologin. Also wie genau stellte sich meine Psychologin das denn vor? Ehrlich gesagt, wäre es mir lieber wenn sie im Glauben bliebe das ich noch ein Kind sei, dass das alles dazu gehöre und ich einfach abwarten sollte. Vielleicht sollte ich wirklich Geduld haben, mit mir selber. Einfach abwarten was passiert, wie sich die ganze Sache mit den Stimmungsschwankungen entwickelte. Ich war ja nicht Gemeingefährlich sodass ich die Leute um mich herum meiden müsste und nie wieder in die Schule gehen konnte. Aber trotzdem war es komisch das noch nie irgendjemanden den ich kannte so was gehabt hatte wie ich. Ich dachte vielleicht an eine Art Erbschaft oder so, aber so war es natürlich nicht. Keiner meiner Verwandten im Nahe liegenden Kreis hatte so was gehabt oder hatte es immer noch. Für mich machte es ja genauso wenig Sinn wie für meine Eltern, Psychologin oder die Ärzte die mit mir Tests gemacht hatten, von denen ich dachte das sie illegal seien.
Meine Eltern waren echt am verzweifeln. Natürlich hatte ich ein wenig Angst vor mir selber, das ich in den peinlichsten und unpassendsten Momenten ausraste oder in Tränen ausbreche. Aber die Geschichte hatten wir schon tausende Male erlebt und jedes mal war es aufs neue peinlich und absolut krank gewesen. Die Leute hier dachten das ich krank sei, wirklich krank. In Gewisser Hinsicht war es ja nicht ganz so falsch. Aber gab es für jeden Kranken nicht auch eine Art Heilung oder Linderung für den Schmerz? Irgendwas musste es ja geben was mich heilen musste.
Auch wenn ich...
"Charlotte, erkläre mir was du hast. Wieso willst du nicht umziehen?" Die Psychologin unterbrach meinen Gedankengang mit ihrer hellen Frauenstimme und lehnte sich ein wenig zu mir herüber. Ihr Blick traf sich mit meinem. Wieder dachte ich über ihre Frage nach und wieder dachte ich nur an eine Antwort. Wie ich mich sah? Als ein irres sechzehnjähriges Mädchen das irrationale Stimmungsschwankungen hat. Ja, so sah ich mich. Als Irre und Geisteskrank. Aber natürlich würde ich das der Frau die mich verständnisvoll musterte nicht sagen. Sie würde es falsch aufnehmen, sich ernsthafte Sorgen machen und wie alle anderen Therapeuten mich einweisen lassen – das war dann wohl n freiwillig. Also was sagte man am besten? Wie drückte ich mich am besten aus sodass sie nicht dachte das ich mich gleich von der nächsten Brücke warf oder mir die Schlaftabletten meines Vaters in den Mund stopfte?
Bevor ich mich daran hindern konnte das zu sagen, was ich am liebsten nie, nie in meinem Leben hätte sagen sollen sprach ich es kaum merklich aus. "Sie haben das schon so oft gefragt. Sie wissen doch die Antwort." Ich wandte den Blick von ihren stechenden blauen Augen ab und lehnte mich noch mehr in den Sessel unter mir.
"Vielleicht hast du ja deine Ansicht geändert." konterte sie und lächelte zaghaft. Natürlich, die Möglichkeit bestand wenn sie auch noch so gering war. Ich ergab mich mit eh wenn ich...
"Ich hab Angst"
Ihr Blick verriet mir, das sie mehr haben wollte als nur meine kurze Antwort. Sie lehnte sich weiter über den kleinen braunen Holztisch und legte ihre Notizen auf den Tisch. "Wovor hast du genau Angst?" flüsterte sie und legte noch ihren Stift dazu. Ich wusste nicht wieso sie ihre Notizen und ihren Stift hinlegte, das hatte sie noch nie gemacht.
"Allein zu sein." murmelte ich und kuschelte mich enger an den Sitz. Mein Herz pochte so schnell das ich Angst hatte, das es mir gleich aus der Brust sprang. Mein Atem ging schnell und flach. Es war eine Reaktion aus der Wahrheit die ich ausgesprochen hatte. Ich hatte wirklich Angst.
"Aber deine Eltern sind da, du bist nicht allein" sagte sie freundlich und versuchte meinen Blick der an der Tischkante hängen blieb aufzufangen. Nein, die Frau die sich Psychologin nannte, wusste nicht was ich fühlte, wusste nicht was ich dachte. Was meine Worte für eine Bedeutung hatten, sie hatte überhaupt keine Ahnung! Ich schüttelte den Kopf und schluckte die pralle Wut und den Drang aufzuspringen und wegzurennen einfach herunter. Ich schloss die Augen und versuchte mein pochendes Herz etwas zu verlangsamen, das es nicht hörbar in meiner Brust pochte wie eine Herde aufgebrachter Pferde. Meine Psychologin räusperte sich und stöhnte einmal laut, sie hatte mich also auch schon satt. "Eltern reichen manchmal nicht, um das Gefühl zu haben, nicht ganz allein zu sein. Natürlich sind sie da wenn du reden willst, aber du hast immer das Gefühl...nicht wie die anderen zu sein die eher mit ihren Freunden darüber reden. Und manchmal verstehen sie dich nicht, denken du redest nur wirres Zeugs was dann am Ende doch keinen Sinn ergibt. Ich habe keinen sonderlich guten Grund mit meinen Eltern über meine Situation zu reden." Das war das erste mal in dieser Sitzung das ich mehr als einen Hauptsatz benutzte. Ich sah noch einmal auf die klickende Uhr und setzte mich zum Aufstehen bereit auf die Sesselkante. Dann sah ich der Frau in die Augen die gerade ihr rotblondes Haar zurück warf, doch sie wandte den Blick schnell wieder ab und lächelte ihren Notizen zu.
Das war die letzte Stunde hier in dem immer noch nicht vertrautem Zimmer, das letzte Mal das ich meine Helferin in die Augen sah, ihre blauen Augen bewundern konnte. Ich konnte es eigentlich nicht fassen das ich wegziehen musste, denn ich wollte einfach nichts mehr begreifen was mit dem Thema „Abschied“ und „Emotionen“ zu tun hatte. Davon hatte ich reichlich genug. Wir standen beide gleichzeitig auf und gingen nebeneinander das Zimmer heraus und betraten den langen schmalen Flur der an mehreren Zimmern vorbeiführte. Der Flur sah viele male schöner aus als die Zimmer in denen man alles aussprach. Die Wände waren bunt angemalt um sie auch für kleine Kinder attraktiv zu machen und die kleinen Bilder die Liebe und Hass repräsentieren sollten waren noch bunter als die Farbe an der Decke und an den Wenden. Wir sagten nichts als wir zusammen zum Ausgang gingen, weil wir es immer so gemacht hatten. Aber dieses mal würde mir der Abschied noch schwerer fallen. Ich wusste, wenn ich diese Praxis verlassen würde, würde auch das Gefühl der Sicherheit und des Schutzes schwinden. Ich war ihr dankbar, so doll dankbar das ich es nicht in Worte fassen und formulieren konnte. Aber ich glaube das sie es wusste, das ich nicht so gleichgültig war und nichts von mir preis gab. Sie wusste glaube ich, das ich eigentlich ein netter und freundlicher Mensch war. Aber als wir mit letzten Schritten den hell beleuchteten Flur entlang trotteten, dachte ich nicht mehr über ihr Empfinden gegenüber mir nach, eher wie ich es wirklich ausdrücken konnte wie sehr sie mir gegeben hatte. Sie öffnete für mich die Tür zur klaren Nacht und schenkte mir eines ihres wunder schönsten Lächeln. Ich zog meine Jacke mehr zu und lächelte traurig zurück. Ich hatte immer noch keine Ahnung wie dieser Frau danken konnte, also trat ich zu ihr und umarmte sie. Sie war genauso groß wie ich deswegen verursachte es in mir kein Unbehagen wie ein kleines Kind zu wirken. Sie erwiderte meine Umarmung mit einem kleinen Schrecken doch dann legte sie ihre Hand ganz vorsichtig um meine Schulter. Obwohl es mir eher um den Abschied generell von alledem ging und nicht allein von der Psychiatrie musste ich ein wenig weinen als ich mich von ihr entzog. Dann lächelte ich sie an und verschwand in der klaren Nacht. Ich ging einen langen Bürgersteig entlang und die Hände in den Jackentaschen geballt. Ich verbot mir noch ein letztes mal zurück zu schauen wie vielleicht die Frau mir zuwinkte oder die Dame hinter dem Tresen das nächste Mädchen in Empfang nahm.
Aber egal wie oft ich darüber nachdachte, der Bürgersteig schien endlos und die Lichter begannen manchmal an zu flackern wie in diesen unklugen alten Horrorfilmen. Ich musste zwar nur 4 Straßen überqueren um unser nettes kleines Haus zu erreichen aber es dauerte für mich eine halbe Ewigkeit als ich den vertrauten Rasen betrat und die schrecklichen olivfarbenen Gardinen die am Küchenfenster hingen zu erblicken. Ich hörte das motzen meines Bruders aus dem halboffenen Fenster zu mir durchdringen, und das klirren von Tassen oder Besteck weil meine Mutter wahrscheinlich wieder am einpacken war. Ich wusste wenn ich das Haus betrat gab es kein zurück. Natürlich würde ich Umziehen die Situation und das Handeln war mir völlig bewusst, aber ich wollte das Gefühl nicht spüren. Niemals. Das ich diesen Platz verlassen musste, nur weil meine Eltern sich dazu entschieden hatten einen Neustart zu machen, hieß das noch lange nicht das ich es auch wollte. Aber nichts konnte an ihrer Meinung und ihr Handeln noch ändern oder stoppen, wenn sie mal einer Meinung waren dann war es in Stein gemeißelt, keiner konnte mehr daran etwas machen. Sogar die eigene Tochter nicht die sie um halb eins Morgens vor genau zwei Monaten angefleht hatte doch bitte die Kartons wieder einzupacken und den Internetanschluss nicht zu kündigen. Doch sie hatten mich nicht hören wollen, hatten schließlich doch die letzten Monate ohne Internet und Telefon auskommen müssen und die Kartons hatten sich seit dem nur noch vervierfacht. Ich drehte meinen Schüssel im Schloss herum bis die Tür aufging und ich meine Jacke in den Flur hing. Hinter mir schloss sich die Tür wieder und ich entdeckte viele große und kleine Umzugskartons komplett im Wohnzimmer und im Flur verteilt. Natürlich, übermorgen würde hier alles leer sein. Ich betrachtete die Kartons nicht weiter und ging in die Küche zu meinen Eltern. Meine Mutter stand am Herd der zu meinem entsetzen noch stand und kochte, mein Vater saß gemütlich auf einem der drei Holzstühle und las ein paar Papiere. Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte mich meine Mutter und kam auf mich zu. "Schön das du wieder da bist. Hast du Hunger?" fragte sie freundlich. Nein, Mom. Ich hatte keinen Hunger, mir wurde sogar manchmal übel wenn ich nur an den Umzug dachte. Also hatte ich jetzt überhaupt keine Zeit mich mit meiner Mutter noch weiter über das Thema umziehen zu beschäftigen. Also schüttelte ich den Kopf und sah zu meinem Vater der mich gespannt musterte. Ich dachte mir nichts weiter dabei und verließ die Küche. Die Treppe war kaum zu überqueren weil auch dort unzählige von etwas kleineren Kartons rumstanden. Aber irgendwie bahnte ich mir einen Weg durch das Gewinsel. Mein großer Bruder hielt genauso wenig von dem Umzug wie ich, er hatte hier seine Freunde genauso wie ich und tatsächlich hatte er egoistische Trottel auch noch eine Freundin die er mit Leichtigkeit vergessen konnte – so wie ich ihn kannte war das Thema für ihn schon durch. Okay, er war schon ein netter Kerl wenn er wollte aber des öfteren neigte er zu einer Asozialität die an die harte Grenze ging. Aber ich sollte mir keine Gedanken mehr über meinen Bruder machen, viel eher das was mich in der neuen Stadt erwarten würde. Ich schloss die Tür hinter mir und schaltete schnell das grelle Licht an. Sogar in meinem Zimmer waren überall große Kartons voll mit Sachen die ich möglichst in meinem neuen Zuhause brauchte. Mein Bett stand noch am Ende des Zimmers aufgebaut aber das würde sich morgen ändern – alles würde sich ändern. Aber eigentlich wollte ich nicht mehr darüber nachdenken, es hatte doch sowieso keinen Sinn mehr darüber nachzudenken wie ich meine Eltern wieder umstimmen konnte, der Zug war abgefahren. Außerdem hörten sie einem Stein eher zu als mir oder meinem Bruder. Sie hatten das Thema Nicht-umziehen schon längst mit in einen Karton gepackt und ihn weggeschmissen – im übertragenen Sinne natürlich.
Ich war wirklich erschöpft als ich mich umzog und meine restlichen Sachen in die Kartons stopfte. Ich ließ mich müde auf mein weiches Bett fallen und schloss die Augen. Ich versuchte einfach mal an gar nichts zu denken nur an das was mich morgen erwarten würde. Ich hasste Abschiede, nicht der Abschied selbst. Eher die Erinnerung die einem bleiben wenn man für immer fort ist. Abschiede erinnern mich immer an Beerdigungen, man ist doch praktisch fast Tod wenn man den alten Ort zurück lässt. Keiner erinnert sich mehr an dich wenn du eine Weile weg bist, und ich wette nach zwei Jahren würden sie noch nicht mal mehr meinen Namen kennen. Man musste schon etwas verrücktes, krankes oder total tolles machen damit man in die Gehirne deiner Freunde eingeschweißt werden konnte. Und das hatte ich nicht getan. Klar, meine beste Freundin würde ich unendlich vermissen aber ich wusste das sie die einzige wäre die sich bei mir melden würde, egal wie langweilig oder kaputt ich war. Aber das wichtigste war das ich wusste das da jemand ist, zu dem ich zurück gehen kann wenn ich nicht mehr weiter wusste; das in meinem alten Zuhause doch so alles blieb wie ich es verlassen hatte. Die schmerzhaften Erinnerungen blieben und die guten Momente vergingen. Und genau das war die Tragödie.
Als ich frisch geduscht, angezogen und mit leerem Magen die letzten Kartons aus meinem Zimmer trug und mit meinem Bruder darüber diskutierte wie wir die ganze Fahrt überleben könnten, wurde mir richtig übel als ich wieder an die Vergangenheit nachdachte. Möglicherweise lag es auch voll und ganz an der Aufregung die ich wegen meinem neuen Zuhause hatte, vielleicht auch wegen des ganzen Streites den wir höchstwahrscheinlich noch austragen mussten. Mein Vater fuhr ein großes Auto – fast schon ein LKW – vor die Garage und stieg hastig aus. Als ich aus meinem Fenster in den Vorgarten schaute glaubte ich langsam wirklich irgendwie daran das dort alles besser werden würde. Ich wusste nicht woher diese Vorahnung kam, oder dieser Glaube daran das ich ein besseres Leben hätte haben können als hier in meiner Heimat; in meinem wirklichen Zuhause. Jemand riss mich aus meinen Gedanken und klopfte an den Türrahmen. "Liebling? Hast du alles?" fragte meine Mutter zuckersüß. Ich lächelte sie an als wäre der Schmerz vergangen und die Trauer wie weggeblasen. Dann nickte ich schwach und ging aus dem Zimmer. Ich hinterließ einen letzten Blick auf mein Zimmer das so leer war wie das ganze Haus. Ich stöhnte und schloss die Tür hinter mir so schnell es ging denn sofort schossen mir Tränen des Abschieds in die Augen. Wie bestellt fing ich leise auf der steilen Treppe an zu schluchzen und kniff meinen Mund fest zusammen, ich wollte nicht das meine Mutter mich so sah, das irgendjemand mich so traurig sah. Ich wischte mir auf der letzten Stufe schnell die letzten Tränen an meinem Hals weg und trottete dann schnellstens auf die Haustür zu. Meine Mutter hob noch eine Kiste auf dem Rasen an und gab sie meinem Vater. Er schob sie zwischen die Sitze des kleinen Audis und lächelte mich freudig erregt an. Mein großer Bruder stieg hinten schon in den weißen Audi ein und sah ein letzten Blick auf unser Haus. Das ging mir irgendwie viel zu schnell, wieso hatten sie es eigentlich so eilig? Ich hatte doch alle Zeit der Welt, wir hatten alle Zeit der Welt. Als würden sie vor irgendwas flüchten was nur darauf wartete zugreifen zu können. Ich hatte wohl möglich zu viele Phantasie Filme gesehen. Meine Beine trugen mich gerade noch so zum Auto wo ich mich neben meinen Bruder auf den Sitz setzte. Sofort dachte ich an nichts mehr, eine vollkommen natürliche Reaktion meines Körpers und meiner Seele wenn der Druck und der Schmerz einfach zu viel wurde. Das hatte ich schon oft erlebt und kannte diese Last die von einem fiel wenn man die Augen einfach nur schloss und sich eine eigene Welt in seiner Seele baute. Als würde man so ein spannendes und fantasievolles Buch lesen das man am liebsten in die Welt hinein gesprungen wäre. So konnte ich meine Welt schaffen, wo alles perfekt und einfach war. Ich lehnte mich tiefer an den Sitz und drückte meinen Kopf fester an die Scheibe die kühl und beruhigend war. Dann fing ich wie aus reiner Zauberei an wirklich zu träumen. Aber es war nicht so ein Traum der normal oder alltäglich in all möglichen Köpfen von vielen Kindern und manchen Erwachsenen vorkam. Kein weißes Schloss wo eine weise Königin drin saß und ein Reich von Elfen regierte, kein Paradies der Zauberei oder ein Königreich hoch oben in den Wolken. Es war eine Welt die ich noch nie zuvor gesehen hatte, die so unscheinbar und unwirklich schien das ich dachte ich wäre mitten drin und dann doch wieder nicht.
Zuerst sah ich einen langen weißen schmalen Sandstrand. Er war wirklich unglaublich schön. Ich wusste das es nicht aus unserer Welt stammte, weil dort unzählige Fische im glasklaren Wasser schwammen von denen ich noch nie gehört oder gelesen hatte. Und dann sah ich in den...Himmel? Ich wusste nicht ob es der Himmel war, ob es nicht doch meine weiße Bettdecke oder ein Zuckerwattehimmel war. Es war wirklich echt sonderbar. Dann sah ich die grünen Palmen entlang der Mitte der Insel die im Wind hin und her rauschten. Der Wind war angenehm, nicht zu warm oder zu kühl. Ich schaute an mir herunter und spürte den klaren Sand und das Wasser das manchmal an meine Füße spritzte, der Wind der meine Füße gefrieren ließ und das Gefühl tief in mir. Freiheit. Ich war einfach nur noch befreit von allen meinen Sorgen oder Ängsten. Alles war wie weggeblasen und verschwunden. Als hätte mir jemand den ganzen Bockmist von der Seele geputzt und mir meinen Kopf auf gute Weise gereinigt. Dafür dankte ich demjenigen – wer auch immer er oder sie war.
Ich fühlte mich einfach nur noch rein. Ich lächelte leicht und ging einen Schritt nach vorne. Der Sand fühlte sich immer noch schön und angenehm an, und der Wind war leicht zurück gegangen. Trotzdem ließ er meine Haare durch den Wind wehen. Ich wollte eigentlich keinen Schritt mehr gegen; für immer hier an dem Ort bleiben den ich mir gerade ausmalte oder vorstellte. Für immer gereinigt und frei sein. Das war mein Wunsch. Ich wollte diese Angst nicht mehr haben das mein neuen Zuhause grässlich und beängstigend werden würde, ich wollte das meine Eltern sich um mich keine Sorgen mehr machen brauchten nur deswegen weil ich diese Stimmungsschwankungen hatte. Aber all diese Wünsche waren nur ein kleiner Teil davon. Davon, endlich glücklich und perfekt leben zu können. Das war meine eigene Vorstellung von perfekt.
Als mir das klar wurde, ging ich noch einen Schritt weiter um den neuen etwas kühleren Sand unter meinen Füßen zu spüren. Wieder der himmlische Wind und das klare warme Wasser an meinen Füßen. Es war wie das Paradies. Ich wollte hier nie mehr weg. Sooft ich mir vorgestellt hatte, für immer so sein zu müssen – unscheinbar und völlig verrückt. Ich hatte wirklich Angst gehabt so für immer sein zu müssen. Aber jetzt, obwohl ich wusste wenn ich die Augen wieder aufschlug das alles wieder so sein würde wie vor ein paar Stunden, das ich trotzdem einfach glücklich sein sollte. Ich musste mich einfach damit zufrieden geben was ich hatte, und das was ich hatte war gar nicht mal so übel. Das war mein wahres Ich, und daran wollte und konnte ich nicht viel ändern. Wenn ich mich wirklich ändern würde wollen, was ergäbe das für einen Sinn? Dann war ich doch sowas wie gefälscht oder? Das war nicht mein wirkliches Ich, das war das ich was ich immer sein sollte. Aber so wollte ich nicht sein, niemals. Und jetzt hatte ich es erst richtig verstanden. Ich musste mit meinen Stimmungsschwankungen einfach klarkommen, manchmal konnten sie sogar ganz nützlich sein. Manchmal.
Als ich meine müden Augen wieder aufschlug sah ich zuerst das wachsame Gesicht meines Bruders auf mir ruhen. Er hob eine Augenbraue und schnalzte dann ganz spöttisch mit seiner Zunge. Ich nahm mein Gesicht von der eiskalten Scheibe und sah in den strömenden Nachtreden der eigentlich im Sommer nicht vorkommen sollte. Meine Augen waren noch nicht ganz wach, auch so meine Sicht. Ich stöhnte einmal leise und sah noch vorne durch die Windschutzscheibe. Meine Eltern hatten wohl unterwegs ihre Plätze getauscht und nun fuhr meine Mutter mit hellen Augen über die kaum befahrene Landstraße. "Wie lange brauchen wir denn noch?" fragte mein Bruder wie ein kleines Kind. Meine Mutter stöhnte so wie ich und sah zu mir dann zu meinem nervigen Bruder.
"Nicht mehr lange, ungefähr fünf Minuten. Das Haus ist zum Glück schon fertig wenn wir ankommen, hoffe ich zumindest. Der LKW wurde von zwei Möbelpackern gefahren und sie sind ungefähr mit 150 Sachen über die Autobahn gerast." erklärte meine Mutter zart und setzte den Blinker. Wie lange hatte ich geträumt? Drei Stunden? Doch nur eine Stunde? Ich wusste ja noch nicht einmal wo genau wir wohnten, und wie lange wir fahren mussten um dort anzukommen. Meine Eltern hatten das nie genau erwähnt. Vielleicht hatten sie wirklich geahnt wie ich und mein Bruder darauf reagieren würden und hatten es deshalb nicht gesagt. Egal, dachte ich und sah wieder aus dem beschlagenen Fenster. Nach einer Weile dachte ich, meine Mutter hatte gelogen als sie gesagt hatte das es nur noch fünf Minuten waren. Doch wie immer lief die Zeit mit mir nicht immer die gleichen Wege. Es kam mir vor wie eine Stunde als wir endlich abbogen und in eine offene Haussiedlung fuhren. Wie aus dem Nichts umringten uns große Bäume und unfassbar schöne und große Häuser deren Wert ich lieber nicht wissen wollte. Ich hoffte, dass zwischen diesen Prachthäusern unser Haus stehen würde. Insgeheim wollte ich auch wieder nicht. Plötzlich hielten meine Eltern an und lächelten geradewegs auf ein strahlend weißes Haus hin. Ich konnte es nicht fassen. Ich wollte es nicht fassen. Es war wirklich atemberaubend schön und es gab kein Vergleich auf dieser Straße das diesem Haus nahe kommen könnte. Wie auch bei den anderen Häusern wollte ich meinen Vater lieber nicht darum bitten mir den Kaufpreis zu nennen. Eigentlich grenzte es an ein Wunder das hier so tolle Häuser verkauft wurden. Allein wegen der Haustür wäre ich hier geblieben und hätte das Haus sofort genommen. Sie war dunkelgrün und sah extrem teuer und neu aus. Die Fenster waren alle mit weißen Holz verziert und das Haus selbst strahlte in einem Weiß was ich noch nie zuvor gesehen hatte. Wie frisch poliert und angestrichen zugleich.
Meine Augen hefteten sich auf das obere Stockwerk und mein Bruder stöhnte als er meinen fröhlichen Blick erkannte. Dann schüttelte er den Kopf und grinste mich höhnisch an. "Kommt gar nicht in Frage" murmelte er zu mir. Meine Eltern gingen voraus und zogen einen Schüssel aus der Tasche. Er unterschied sich nicht besonders von anderen Schlüsseln aber irgendwie hatte er eine besondere Bedeutung und Wirkung auf mich. Wieso genau wusste ich noch nicht ganz, aber als mein Bruder und ich meinen Eltern zu dem Gehweg der direkt ins Haus führte folgten, machte ich mir keine Gedanken mehr über Schlüssel oder die Zimmerverteilung. Meinetwegen konnte er das Zimmer für sich haben, es wäre mir wirklich egal.
Der Gehweg war wie andere gepflastert und aus einem grauen Stein zurechtgelegt. Als mein Vater ganz traditionell mit einem großes Grinsen auf dem Gesicht den Schüssel ins Schloss steckte und sich dann wie von alleine die Tür öffnete verdrehte ich die Augen weil er so maßlos übertrieb. Es war auch nur ein Haus, dachte ich mir. Keine Dreimillionen Villa. Das erste was mir durch den Kopf schoss als ich durch den offenen und hellen Flur lief war das es wirklich schön war. Insgesamt war dieses Haus echt wunderschön. Wir gingen alle einmal komplett durchs ganze Haus und ließen keine Ecke unentdeckt. Manchmal dachte ich, dass ich irgendwann etwas sehen würde, was ich jetzt noch nicht gesehen hatte. Hier gab es so viele Zimmer und Ecken. Ich musste mich ganz schön anstrengen um mich nicht zu verirren, immerhin hatte ich es wieder bis nach unten geschafft. Wir saßen alle in der schönen neu eingebauten Küche und unterhielten uns. Mom hatte Recht behalten, es war alles eingerichtet und das nicht schlecht. Alles im knappen Weiß gehalten und die Wände in einem satten Beige. Jedenfalls sah so die Küche und das nah gelegene Wohnzimmer aus. Möglicherweise, in ein bis zwei Jahren würde ich bestimmt anfangen Gefallen an diesem neuen Haus zu finden. In ferner Zukunft würde ich mit dem Umzug klarkommen. Ich würde meiner Mutter nichts mehr vorwerfen, nie mehr meine Meinung zu dem Wechsel sagen, sie hatte es irgendwie nicht verdient. Auch wenn ich immer noch der Meinung war das es falsch gewesen war herzukommen, hatte ich auch darüber nachgedacht was es für gute Seiten hier dran gab. Ich hatte Nächte lang in meinem Gehirn herumgestochert, mich darauf konzentriert ein Argument zu finden doch umzuziehen. Letztendlich hatte ich doch keins gefunden. Ich stöhnte leise und sah mich wieder in der Küche um. Was für eine Ironie das genau gestern morgen mein Vater seine sofortige Kündigung bekommen hat, und somit auch keine Kündigung mehr schreiben musste. Ich wusste nicht, ob es Zufall war oder der eklige Chef ihn wirklich aus heiterem Himmel gefeuert hat. Na ja, ich musste mir dazu keine Gedanken mehr machen. Dad hatte sowieso einen neuen Job gefunden, vor drei Wochen hatte er eine Zusage an einem Immobilienmarkt bekommen, wo er Haufenweise Leute vorfindet die Häuser verkaufen wollen. Häuser waren seiner Meinung eine gute Geldanlage auch wenn man die Persönlichkeit damit ziemlich in den Ruin treibt. Man wird geizig, so hatte ich es jedenfalls im Fernsehen gesehen.
Meine Mutter bewegte sich hektisch durch die Küche und durchsuchte jede einzelne Schublade. "Ich sollte einkaufen gehen, es ist schrecklich einen leeren Kühlschrank zu haben." maulte sie und schnalzte angewidert mit der Zunge. Mein Bruder hatte sich derweil wieder nach oben verzogen und packte bestimmt seine Unmengen an Kartons aus.
Mein Vater stand neben mir und beäugte meine Mutter kritisch.
"Ich fahr mit dir, ich muss sowieso noch am Postamt vorbei." murmelte er und stöhnte danach auf. Er wollte nie mit einkaufen gehen, außer meine Mutter drohte mit irgendwas, was ihm heilig war oder so.
Sie nickte und kramte dann die Schlüssel fürs Auto raus, die beiden verschwanden binnen zehn Sekunden und hinterließen ein kleines Chaos in der Küche. Wie konnte man innerhalb dreißig Minuten in einer neuen und sauberen Küche so ein Schlamassel hinterlassen? Das war echt zum Lachen. Ich räumte die Sachen wieder ein, und durchsuchte die Umzugskartons wo groß und breit KÜCHE draufstand. Dort befanden sich Teller, Besteck und anderer Kram den meine Mutter mitgenommen hatte. Ich räumte sogar die Kartons aus – ich hatte ja nichts anderes zu tun. Als ich soweit alles eingeräumt und gesäubert hatte, sah ich aus dem Fenster über den Herd und bestaunte die Sonnenstrahlen die auf einmal in die Küche schienen. Ich sah zum Himmel und erblickte eine wunderschöne Sonne, es musste warm geworden sein. Also ging ich aus dem Haus, nach draußen auf die Straße und sah mich ein wenig um. Bestimmt waren die Nachbarn reicher als wir es in Hundert Jahren waren. Es war wirklich warm, fast schön schwül und heiß. Ich zog meine Strickjacke aus und wickelte sie mir schnell um die Hüfte. Als ich erkannte wie lang die Straße war – und ihm Sonnenlicht sah sie noch schöner aus als im Regenguss – stockte mir der Atem. Ich dachte, ich hätte unser Haus als wunderschön empfunden doch das Haus neben uns war tausendmal brillanter als unseres. Gerade, als hätte jemand meine Gedanken gehört, stürmte ein Mädchen aus der Haustür und ließ dabei versehentlich ihre Jacke und Tasche fallen bevor sie überhaupt abgeschlossen hatte. Vielleicht sollte ich einen guten Eindruck schinden und ihr helfen, vielleicht aber war sie nicht ganz beeindruckt von neuen Nachbarn und wollte nicht das ich ihr half. Ich ging langsam auf sie zu, und schon wieder fiel ihr die Jacke runter die sie gerade aufgehoben hatte. Ich hörte auch ein Handy summen, aber die stöhnte und nur und fluchte.
"Soll ich dir helfen?" rief ich vom Bordstein und sah zu ihr rüber. Sie drehte sich schockiert um und lachte dann. Sie griff sich ans Herz wobei ihr schon wieder das Handy aus den Händen fiel. Ungeschicklichkeit, wir beide könnten uns verstehen.
"Das wär' echt Klasse." stöhnte sie und hob das Handy wieder auf, stopfte es sich schnell n die Tasche und schloss die Haustür ab.
Ich hob ihre Jacke und ihre schöne Tasche auf und legte sie ihr in den Arm. Als ich sie vom Nahen sah, dachte ich noch nie ein hübscheres Mädchen gesehen zu haben. Große Kulleraugen und hohe Wangenknochen, volle Lippen die perfekt zu ihrem schmalen Gesicht passten. Sie strahlte mich an. "Ich bin Charly" sagte ich fröhlich und stellte mich vor Wieder musterte sie mich freundlich, kein egozentrisches oder widerstrebendes mustern. "Du bist neu hergezogen, nicht wahr?" fragte sie während sich eine tiefe Falte zwischen ihren Augen bildete, mitten auf ihrer hellen Stirn. "Eh...ja." brachte ich heraus. Plötzlich wandte sie ihren klaren Blick ab und sah auf einen hübschen BMW Coupé.
"Ich habs echt eilig, tut mir Leid." schnatterte sie und machte zwei große Schritte von mir weg.
"Kein Problem" murmelte ich doch sie war schon in ihr Auto gestiegen und fuhr die Einfahrt rasend herunter. Was immer sie so aufgebracht hatte, ich hatte ja keine Schuld. Aber dann erst fiel mir auf das sie mir nicht ihren Namen gesagt hatte, so wie man es in einem normalen Gespräch tat wenn man sich kennenlernte, oder? Vielleicht steigerte ich mich da in etwas völlig unnötiges rein und sie hatte es nur vergessen weil sie wirklich im Stress war und dringend weg musste. Ja, das war wahrscheinlicher. Ich war wirklich ein bisschen von der Rolle, der ganze Stress vom Umzug müsste es sein.
Ich wusste nicht wie lange ich einfach auf dem Bürgersteig stand und spekulierte, nachdachte und grübelte. Wie lange zwei Stimmen in meinem Kopf stritten, die eine für den Umzug, die eine dagegen. Als langsam die Schwärze über meinem Kopf es sich gemütlich machte und der Mond sichtbar wurde, sah ich mich genauer um ob mich irgendjemand beobachtete und sich fragte was ich hier tat. Ich schaute in den klaren Nachthimmel und stopfte meine Hände in die Hosentaschen, hatte nicht bemerkt das es kalt und nebelig wurde und die Schwärze immer dichter wurde. Meine Bauch rebellierte vor Hunger, mir war sogar ein wenig schlecht. Es hatte keinen Sinn mehr darüber nachzudenken, keinen Sinn mehr hier zu stehen und Tatenlos dabei zu zusehen wie alle um mich herum mich förmlich komisch ansahen weil ich anscheinend die einzig normal denkende Person in meiner Familie bin, die einschätzen kann wir groß er Verlust ist. Wie groß der Verlust war.
I
Meine Eltern kamen spät am Abend wieder und trugen mehrere Taschen mit sich. Natürlich hatte meine Mutter nicht bemerkt das ich aufgeräumt hatte, aber ich kümmerte mich nicht weiter darum und verabschiedete mich für diesen Tag.
Morgen müsste ich in die Schule, mich dem Highschool Alltag stellen und alles ohne Hilfe und Beistand meistern, da war niemand an den ich mich wenden konnte, den ich um Hilfe bitten konnte wenn es mir schlecht ging. Es war ein Sprung ins kalte Wasser; ich musste mich entscheiden ob ich schwamm um wieder ans Ufer zu gelangen oder mich im kalten Wasser dahin treiben ließ und mich den Krämpfen und dem stechenden Schmerz nicht zu Wehr setzen sollte. Das heißt ich wollte ja kämpfen, aber irgendwie wollte ich nicht, hatte keine Lust mehr, keine Kraft. Was auch immer, dachte ich während ich vom Badezimmer in mein Zimmer schlurfte. Ich schaute mich nicht um, um noch einmal mein Zimmer zu bewundern. Ich schmiss mich auf mein kuscheliges Bett und atmete das vertraute Wachpulver ein, der Geruch von Blumen und frisch gemähten Gras zugleich verursachte mir so starkes Heimweh das ich mich in mein Kissen eingrub und am liebsten nie wieder aufgetaucht wäre. Ich hatte zwar noch nichts gegessen, mir war aber der Appetit vergangen.
Wieder schlummerte ich langsam ein während mich der Schmerz wieder übermannte. Er wurde so unerträglich das ich Angst hatte aufzuschreien. Aber irgendwie wusste ich das alles bald eine Wende haben würde, das bald alles besser werden würde und sich mein Glück zeigen würde. Wie wundervoll nur dieser Gedanke war, wie würde dann die Realität sein?
Ich schlief. Und als meine Träume bunter und immer wundervoller wurden fiel ich lächelnd mehr in den Schlaf.
Der erste Tag in der neuen Schule war sogar ziemlich gut gelaufen, besser als gedacht. Die Menschen waren freundlicher und offener als in meinem alten Zuhause, manche konnten sich sogar als richtig freundlich erweisen.
Ich erinnerte mich noch, als ich die auffahrt hoch ging, dort wo normalerweise Autos hoch fuhren und dröhnend ihren Motor ihres alten Autos ausklingen ließen. Doch ich ging diese Auffahrt hoch. Zum ersten weil ich keine große Lust hatte, mir das Auto meines Dads oder meiner Mom zu schnappen und zum zweiten, da mein Gewissen und mein Gehirn mir sagten, am besten nicht mit einem großen teurem Wagen her zukommen, wo dich doch sowieso alle anstarren weil du neu bist. Am besten am ersten Tag so unbemerkt wie möglich bleiben. Ja, und das hatte ich auch den ganzen Tag getan. Einschließlich als ich wieder die Auffahrt herunter ging und meine Mom mich abgeholt hatte.
Mit diesem Gedanken war ich gemütlich und konzentriert in das Sekretariat gegangen und hatte die dünne, klapprige Dame hinter dem Tresen nach meinem Stundenplan gefragt. Sie hatte ziemlich nervös und aufgeregt geklungen. Nicht nur ihre zarte Stimme, sondern auch ihre komische Haltung. Als hätte sie einen Stock im Arsch oder so. Aber hatte mir keine Sorgen um die Dame gemacht, eher darüber, ob ich diesen Tag ohne Peinlichkeiten oder Ausrutschern überleben würde. Wie ich die einzelnen Räume und Gebäude fand – und es waren verdammt viele!
Jedenfalls hatte die Dame mir freundlich erklärt wo die Räume waren und gab mir dann auch schließlich den Stundenplan.
Als sie mit ihrer Rede über die Schulregeln und Benimmregeln generell fertig war, hatte sie gesagt das ich einen Mentor für das erste Schuljahr bekam. Sie hatte erklärt, das es sowas wie eine Aufsichtsperson für mich sei, falls ich mich mal verlief oder nicht weiter kam. Ich sah es eher als eine Person die mich Rund um die Uhr, während ich in der Schule war beobachten sollte und ja nicht zulassen durfte das ich Scheiße baute. Wieder kam mir die Wut hoch dich ich verspürt hatte, als sie mich glücklicherweise einem Jungen zugeteilt hatte. Wieso kein Mädchen hatte ich mich gefragt. Normalerweise machten das alle Lehrer so, man sollte mit einem gleichgeschlechtlichen Partner arbeiten, so kannte ich es jedenfalls. Aber anscheinend war dies hier nicht so.
Ich hatte dann mit strenger Miene den Raum verlassen und landete mit einem Jungen im Gepäck den ich genauso wenig gut Leiden konnte wie den Stundenplan auf dem Schulflur. Wir hatten über verschiedene Dinge geredet, einmal über mich. Wo ich herkam war dir erste und wichtigste Frage gewesen, dann warum ich hergezogen war. Aber wir redeten kein einziges mal über ihn. Und Himmel noch mal sah der Kerl gut aus!
Aber das hatte ich natürlich nicht laut gesagt, sondern dachte immer daran als er mich anblinzelte und seine blauen Augen unter seinem schwarzen Haar hervor kamen. Er hieß Logan. Cooler Name. Sein Vater war hier Wirtschaftslehrer und beaufsichtigte manchmal den Schulhof, hatte er erklärt. Dann mit einem spöttischen Grinsen hatte er hinzugefügt, das ich also keine Scheiße bauen solle. Ich hatte gegrinst, obwohl es das nutzloseste Kommentar gewesen war, was ich seit Lebzeiten zu Ohren bekommen hatte. Ich behielt dies natürlich auch für mich.
Wir hatten verschiedene Klassenräume besucht und hatten manchen furchterregenden Lehrern Hallo gesagt. Sie sahen hier alle etwas mitgenommen aus. Sah ich denn auch so aus? Nee, niemals. Als wären sie alle aus der Psychiatrie hier her gezogen und fühlten sich unter gleichgesinnten. Wie abgefahren.
Nach der letzten Stunde hatte ich mehrere nette Leute kennengelernt. Natürlich Logan. Dann gab es noch ein Mädchen deren Namen ich leider vergessen hatte, aber sie war nett und klug also nahm ich es mir selbst nicht so übel mal einen Namen zu vergessen. Ich mochte sie. Ich hatte auch meinen Sitzpartner in Englisch besser kennengelernt, er hieß Nick. Kein besonders heller Kerl aber er war auch freundlich zu mir gewesen als ich neu in die Klasse kam. Der erste an dem Tag der nach meinem Namen gefragt hatte.
Er war beeindruckt als ich ihm sagte woher ich kam, obwohl ich mir nicht sicher war ob er diesen Namen überhaupt buchstabieren konnte. Aber ich lächelte stumm und hatte dann weiter nichts gesagt.
Wir hatten uns dann gemeinsam beim Mittagessen in der Mensa getroffen. Zum Glück hatte das hübsche Mädchen mir nochmal ihren Namen gesagt. Brooke. Dieser Name verursachte in mir Wohlbefinden.
Früher einmal hatte ich mir gewünscht das meine Mutter mich so genannt hätte, ich mochte diesen Namen. Als ich mir mit Brooke und Nick zusammen etwas zu essen gekauft hatte und wir dann gemeinsam zurück zu unserem Tisch getrottet waren, saßen wir quatschend die ganze Pause dort und hatten über eklige Schüler oder Lehrer geredet. Ich bekam das ständige Gefühl das ich nicht unwillkommen schien und mich alle so einigermaßen mochten, aber ich wollte mich lieber nicht zu früh freuen.
Wirklich alle lächelten mich an und wollten mehr über mich wissen als meinen Namen als wir nach der Mittagspause in den Unterricht liefen.
Aber mitten im Gespräch sah ich ein bekanntes aber dennoch unbedeutendes Gesicht wieder. Ich wäre fast darüber gestolpert hätte mich ihre ungewohnte Schönheit nicht daran gehindert. Die Wangenknochen und ihre Haare. Ich sah sie an und musterte sie. Ich begegnete wieder zuerst ihren eisigen Blick, dann traf mich ihr warmer und freundlicher Blick der leicht gefälscht zu sein schien, aber dennoch sagte ich mir das ich mir das alles nur einbildete. Sie redete mit einem Jungen der ziemlich geblendet von ihrer Oberweite zu sein Schien. Sie wendete sich von dem Jungen ab als sie mich sah und steuerte auf mich zu. Wieder ihre bedeutend schönen Haare, gab es ein schöneres Mädchen in dieser Schule als sie? Ich bezweifelte es. Brooke neben mir schien es gar nicht zu merken das ich ihrem Gespräch nicht mehr so richtig folgte und quatschte unbeholfen weiter.Nick hörte ihr angestrengt zu. Aber dann fiel mir wieder das Gespräch gestern ein, wie unbeholfen und gestresst wie gewirkt hat. Und dann hatte sie mir vergessen ihren Namen zu sagen.
Eigentlich hatte ich nie Angst davor gehabt, dass Leute mich hassen könnten oder mich nicht mochten, doch genau diese Situation machte alle meine Vorsätze zu Nichte. Ich war in einer Zwickmühle. Ich konnte einfach darauf scheißen was andere über mich dachten oder was sie für Lügen über mich erzählten, doch insgeheim tat es mir immer wieder aufs neue Weh wenn ich sah das jemand so viel Hass auf einmal auf mich hatte das es mich erstaunte das sie nicht auf mich losgingen. Ich hatte nie jemanden so sehr gehasst das ich ihm den Tod selbst wünschte. Aber genau das war ja der Punkt. Ich wusste nicht wie man sich verhielt wenn man eine Person über alle Linien der Vernunft hasste; vielleicht war es Eifersucht, möglicherweise auch einfach nur purer Hass.
Und dieses Mädchen die genau so alt aussah wie ich; ich konnte nicht genau einschätzen ob sie mich jetzt schon nicht ab konnte nur weil ich sie angesprochen hatte und neben ihr hauste.
Deshalb war ich so verdammt still wenn ich auf jemand neues traf, jemanden den ich kaum kannte. Ich hatte einfach Angst das sie mich nicht mochten, womöglich sogar verabscheuten.
Ich hatte hier niemanden zu dem ich gehen konnte. Ich hatte noch nicht mal eine Person die ich einen guten Freund nennen durfte, und bei dem ich wusste das er für mich da war, egal was passierte oder nicht. Ich wusste, dort war jemand der mich mochte so wie ich war. Bei dem ich mir keine Sorgen machen brauchte das er mich verabscheute oder nicht. Aber bei jeder Person musste ich von neu anfangen, neu anfangen hieß, zu wissen wer sich hinter der Maske versteckt hält, wer nicht gesehen werden will. Und als Freund musste man diese Maske abnehmen um sich auf die Person zu konzentrieren die man lieb hatte. Und so lange man nicht wusste, wer sich hinter der Maske, hinter dem Schutz von der Außenwelt verbarg konnte man sich nicht Freund nennen. Es war eine Schande wenn man das tat.
Und so sah ich es. Natürlich dachte ich das die Personen neben mir mich einigermaßen leiden konnten aber am Anfang musste ich auch erstmals gucken, wer diese Personen überhaupt zu sein scheinen. Waren sie echt? Waren sie die Personen die sie wirklich sein wollten und was noch wichtiger war, gaben sie zu viel von ihrem waren Ich preis oder war alles nur eine gute eingeübte und täuschende Show um den Personen um uns herum zu zeigen wie sehr wir verletzt worden waren.
Nach den Überlegungen schätzte ich ein, das kein Schüler auf dieser Schule der Mensch war der er wirklich war. Aber wer tat das schon? Dazu musste man großen Mut und viel Selbstbewusst sein haben und bis dahin, bis man diese Eigenschaften nicht beherrschte oder sie hatte konnte man kaum sein wahres Ich repräsentieren. Und so stand ich hier. Hatte keine Ahnung was dieses Mädchen von mir hielt oder was alle anderen Schüler an dieser Schule von mir dachten. Nur in diesem kleinen Augenblick, kurz bevor man zum ersten Mal mit einer Person spricht, wünschte ich mir, das ich Gedankenlesen konnte und wusste was sie dachten. Jedenfalls über mich. Mehr wollte ich nicht. Nur den ersten Eindruck.
Und dann war da noch dieser Fürchterliche Gedanke.
"Oh, hi, Charly. Schön dich wieder zu sehen. Ich hoffe du hast dich schon eingelebt?" fragte sie freundlich und lächelte mich extrem fröhlich an. Dann wandte sie den Blick ab und sah Nick und Brooke angeekelt an. Was war nur los?
"Ja, klar." sagte ich und versuchte ihren Blick von Nick und Brooke abzuwimmeln. Natürlich grinste sie mich wieder spöttisch an und nahm dann meine Hand um mich weg von den anderen zu führen. Dann fiel mir ein, das es eigentlich unhöflich war sich einfach von Dannen zu machen. Aber ich konnte mich ja kaum wehren als das Mädchen dessen Namen ich immer noch nicht kannte mich um die nächste Ecke zog und mich dann endlich wieder frei ließ.
"Tut mir Leid, aber ich wollte ohne diese Freaks alles bereden. Also..." fing sie an. Aber das reichte mir schon.
"Freaks? Das sind keine Freaks. Wieso nennst du sie so?"
"Na ja, die sind manchmal etwas komisch was...neue angeht. Sie tun so als könnten sie dich leiden doch in Wirklichkeit...finden sie dich zum kotzen. Das ziehen sie bei jedem ab. Deshalb halte dich von denen fern, die tun keinen hier besonders gut, okay?" Ich hatte so das Gefühl als wollte sie wirklich das es mir hier gut ging. Ich nickte und glaubte ihr.
"Okay." murmelte ich.
"Alles klar. Was ich dir sagen wollte ist folgendes..." sie kramte in ihrer Handtasche die ziemlich teuer und hochwertig aussah und zog ein glattes Stück Papier heraus. Darauf kritzelte sie etwas und dann drückte sie mir das bemalte Papier in die rechte Hand. Ich blickte kurz darauf und nickte dann. Sie lächelte immer noch.
"Das ist meine Adresse und meine Telefonnummer. Falls irgendwas passiert oder die Freaks irgendwas komischen anstellen, ruf mich einfach an oder komm vorbei. Ich bin immer da wenn du mich brauchst. Und ich wollte mich entschuldigen das ich so schnell weggegangen bin als du mich etwas fragen wolltest. Ich musste meinem Vater noch bei etwas wichtigem helfen und ich hatte keine Ahnung was..." Die Schulglocke klingelte und sie griff mich barsch an den Schultern. "Viel Glück." sagte sie und lächelte bis über beide Ohren. Ich lächelte wage zurück und wurde das Gefühl nicht los das sie es wirklich alles ernst meinte. Ich runzelte die Stirn als sie ihre Haare über die Schulter schwang und dann den Gang entlang wegging. Nettes Mädchen, sagte ich mir in Gedanken. Aber gleichzeitig verkrampfte sich mein Magen so sehr das ich einfach los ging und meinen Unterricht kläglich absolvieren musste. Ich setzte mich wie mir befohlen weit weg von Nick und Brooke. Wieso machte ich das überhaupt? Ließ ich mich so leicht von ein paar Worten eines selbstbewussten Mädchens in die Irre führen? Das war doch echt absurd. Aber irgendwie glaubte ich ihr, was sie sagte. Das Brooke und Nick wirklich so komisch drauf waren, obwohl sie sich ganz anders verhalten hatten. In der Mensa schienen sie eher darauf bedacht zu sein, mich freundlich und respektvoll zu behandeln. Plötzlich, als ich an die Mensa zurück dachte, wusste ich nicht mehr worüber wir gesprochen hatten. Waren Nick und Brooke überhaupt dort gewesen? Sobald ich versuchte einzelne Worte heraus zu finden, die sich vielleicht in mein Gehirn fest gesetzte hatten, wurde alles schwarz. Als könnte ich an nichts denken, nur leere. Es war alles weg, wieso nur? Hatte ich jetzt auf einmal ein Kurzzeitgedächtnis? Nein, das wäre keine plausible Antwort. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach, sondern folgte gewissenhaft dem Unterricht. Mein Lehrer war nett und ersparte mir die Vorstellung vor der Klasse. Zum Glück. Ich hatte darauf wirklich keine Lust, mich zum Affen zu machen war nicht mein Plan.
Nach der Stunde versuchte ich – ohne darüber genau nach gedacht zu haben – Nick und Brooke auch wieder nicht über den Weg zu laufen. Sie musterten mich besorgt als ich ohne ein Wort die Klasse verließ und schnell aus dem Schulgebäude floh. Die frische Luft tat gut und es war ein gutes Gefühl den ersten Tag ohne schlimme Ereignisse überstanden zu haben. Und ich dachte auch nicht mehr über die Worte des Mädchens nach, eigentlich hatte ich vorgehabt sie nach ihrem Namen zu fragen; hatte es aber dann doch wieder vergessen. Irgendwann würde ich sie ja mal wiedersehen.
Ja, und das war mein erster Schultag gewesen. Jetzt saß ich Zuhause und musste noch einige Hausaufgaben erledigen. Meine Mutter hatte mich freudig nach meinem ersten Tag erkundigt und ich hatte ihr lächelnd bestätigt das es mir gut ginge und der Tag gut gelaufen sei. Dann hatte ich gemeinsam mit meinem Bruder und meinem Vater vor dem Fernseher Mittag gegessen.
Ich hatte mich nicht nach dem Tag von meinem Bruder erkundigt, wahrscheinlich würde er mir wieder einer seinen dummen und sinnlosen Antworten geben. So was wie: "Die Mädchen sind heiß" oder so. Das war typisch mein Bruder. So sehr ich mich aber bemühte die Vergangenheit, Vergangenheit sein zu lassen kam sie mir immer wieder in die Gedanken. Wie Unkraut das man immer wieder pflückte aber es irgendwie immer und immer wieder kam. Man konnte alles machen, sie ablenken oder wie man es bei Unkraut machen würde, sie bis auf die Wurzel heraus reißen. Aber man konnte das Geschehene nicht wieder rückgängig machen, ich konnte die Vergangenheit nicht bis zur Wurzel rausreißen als wäre sie nie da gewesen. Als wären all die schönen aber auch schlechten Erinnerungen nie geschehen, es wäre außerdem auch falsch von mir.
Natürlich war es mein sehnlichster Wunsch nur wieder nach Hause zu wollen, aber gleichzeitig wollte ich auch das endlich alles so blieb wie es war. Das ich mich jetzt endlich mal an die Veränderungen gewöhnen konnte. Jetzt sollte sich nichts mehr ändern, damit konnte ich leben.
Ich hatte trotzdem so viele Fragen, das, wenn ich sie aufschreiben würde, sie einen Berg aus Papieren ergeben würde die ich alle nacheinander lesen müsste. Die Wichtigste war: War dieses unbekannte Mädchen genau das, was sie zu seinen scheint oder machte sie gute Miene zum bösen Spiel? Spielte sie mit mir? Ich wusste es nicht.
Dann noch eine weitere wichtige Frage, aber dann fiel mir auf das sich alle nur um dieses Mädchen kreisten. Alle meine Fragen hatten mit diesem Mädchen zu tun. Also hieß das, wenn ich sie besser kennenlernte würden sich die restlichen Fragen wie von alleine klären. Ja, gäbe es da nur ein Problem. Ich traute diesem Mädchen auf irgendeine Weise nicht obwohl ich sie auf dem Gang sehr nett gefunden hatte. Aber ich wurde das Gefühl auch nicht los, das sie eine miese Person war. Und da war die Antwort auch schon. Ja, ich glaubte das sie mit mir spielte. Aber wieso sollte sie das tun? Hatte ich ihr etwas getan? Nein. Ganz sicher nicht.
Ich gähnte aufs Stichwort. Diese endlosen Fragen langweilten mich.
Dieses Mädchen verwirrte mich zu tiefst! Erst dachte ich auf dem Gang das sie mir wirlich helfen wollte, von einer Minute auf die andere dachte ich das sie mich nur stressen und mit mir spielen wollte, und jetzt ist alles so durcheinander das ich nicht mehr klar denken kann.
Ich ließ mich auf mein weiches Bett fallen und betrachtete die weiße Wand über mir. Ich hatte alle Hausaufgaben erledigt, ich hatte keinen Fehler in der Schule begangen und wollte jetzt auch nicht weiter über dieses Mädchen nachdenken. Ich wollte am liebsten überhaupt nichts mehr denken, an gar nichts mehr zweifeln oder um etwas bitten was ich im Endeffekt sowieso nicht bekam. Ich wollte nichts mehr fühlen, es wäre tausendmal besser als all dieses Chaos und diesen Druck stand zu halten.
Ich stöhnte, genervt von mir selber wandte ich mich von der wand über mir weg und drückte mein Gesicht in ein weiches Kissen.
Und dann spürte ich wie das Kissen nasser und nasser wurde. Wie ich das schluchzen dämpfte indem ich mich fest in das Kissen eingrub. Das Heimweh übermannte mich und riss mich weiter in die Trauer. Ich hatte schon oft geweint, immer heimlich wenn ich allein war. Wenn alles zufiel wurde und ich wusste das da draußen keiner war der mir half. Ich wusste wie man sich danach fühlte, natürlich halfen Tränen nicht. Sie betäubten den Schmerz für eine Weile, mehr nicht. Es war keine große Hilfe zu weinen aber dadurch fühlte ich mich ein wenig lebendiger als mit den Schmerzen die mich erdrückten. Immer wenn ich die Tränen versuchte zurück zu halten tat es fast schon weh den Schmerz des ganzen Tages wieder und wieder zurück halten zu müssen.
Aber ich hörte schnell auf und drehte mich wieder auf den Rücken. Ich biss die Zähne fest zusammen bis sie anfingen zu knirschen und meine Muskeln verkrampften sich. Das taten sie immer wenn ich wieder mit den Übertsrom der Gefühle mithalten wollte. Wenn meine Gefühle stärker waren als all das was ich je gefühlt hatte, in meinem Leben. Das war der Grund wieso ich zum Arzt musste, weswegen ich Angst von mir selbst und meiner Seele hatte – wenn sie wirklich existierte.
Ich wusste langsam aber sicher im Laufe der Zeit wie ich es unter Kontrolle halten konnte. Früher hatte ich oft geschrien. Weil alles irgendwie zu sehr drückte. Deswegen biss ich auch die Zähne zusammen bis mein Kiefer weh tat und er anfing mit Schmerzen sich zu wehren. Aber ich wehrte mich, nicht mein Körper. Ich schloss die Augen und ich spürte wieder etwas nasses meine Wangen streifen. Halt durch versprach ich mir und schloss meine Augen noch viel fester zu. Irgendwann würde ich die Kontrolle verlieren, aber nicht jetzt. Als alles vorbei war und ich wusste das ich die Tränen und das Schluchzen zurück halten konnte, stand ich auf und wanderte immer noch ein wenig benommen durch mein kleines Zimmer. Als ich die Tür zum Flur öffnete ging gerade mein Bruder an meinem Zimmer vorbei und murmelte: "Sie haben sich von wieder gestritten" mehr war nicht nötig und ich ging hastig nach unten ins Wohnzimmer. Dort begegnete ich meiner aufgewühlten Mutter und meinem Vater der gerade seine Jacke anzog. Ich presste mich fest an die Wand als mein Vater wütend an mir vorbei ging und mit einem fluchen das Haus verließ. Die Tür knallte zu und ich starrte meine Mutter an.
"Was ist passiert?" flüsterte ich.
"Ach..." sagte sie unter Tränen und räumte die Prospekte die wild durch die Gegend geschleudert waren wieder in die Schränke ein. Dann hob sie zerbrochene Gläser und Bilderrahmen auf.
So sehr hatten sie sich noch nie gestritten das mein Vater wild durch die Gegend warf was er zu fassen bekam.
"Es ist nichts, Maus. Geh wieder nach oben und schlaf. Du musst morgen früh aufstehen." murmelte sie und schniefte einmal. Mein Bauch krampfte sich merkwürdig zusammen und auf einmal war ich nicht mehr traurig oder hatte Mitleid mit meiner Mutter, sondern hatte puren Hass auf meinen Vater. Wieso machte er sowas? Wieso bereitete er uns allen so einen Kummer das wir alle drohten zu zerbrechen? War es sein teuflisch gutet Plan seine Familie zu verlassen und gleichzeitig in Teile zu zereißen die sich nie wieder zusammen flicken ließen?
Ich konnte platzen vor Wut.
Aber ich merkte auch, das es nicht richtig war meinen Vater zu hassen, weil ich den Grund für ihren Streit noch nicht einmal wusste. Deshalb machte ich das, was meine Mutter von mir verlangte und zog mich in mein Zimmer zurück. Ich hoffte, das morgen alles wieder beim alten war und meine Mutter mit einem Lächeln auf dem Gesicht mir entgegen kam. Ich legte mich ins Bett und zog mir vorher noch meinen Pijama an.
Der letzte Gedanke war, bevor ich einschlief, das ich wohl lange warten konnte bis ich meine Mutter mit einem Lächeln im Gesicht sah. Den seid mein Vater zu fiel um die Ohren hatte, stritten sie fiel. Den wahren Grund wieso er weg war wollte ich eigentlich nicht wissen.
Kapitel 2
Ich erwachte früh. Etwas zu früh für mein Empfinden, obwohl mein Wecker zur gewohnten Zeit klingelte. Ich streckte mich und stand dann schnell auf. Ich wollte heute früher in der Schule sein um nicht zu viel von den Streitigkeiten des letzten Abend mit zu bekommen, um nicht wieder daran erinnert zu werden wo wir standen.
Aber selbst die Schnelligkeit hielt meinen Vater nicht auf wieder zu schreien. Ich versuchte nicht hinzuhorchen als ich mir meine Tasche packte und um sie mit den Heften auf meinem Tisch zu füllen. Das Buch hinter her.
Ich sang mir innerlich mein Lieblingslied vor und dann die letzten Vokabeln in Spanisch, damit war ich eine Weile beschäftigt bis ich dann natürlich nach unten musste.
Ich griff nach meiner Tasche und meinem Mantel der über meinem Bett hing und schloss die Tür hinter mir als ich den Flur betrat. Es drang ein eigenartiger Geruch die Treppe hinauf. Ich ging nach unten und sah meinen Vater am Herd stehen, er sah geschafft und gestresst aus und hatte schon seinen schwarzen Anzug an. Ich schmiss meine Tasche in die Ecke und meinen Mantel darauf.
»Wo ist Mom?« fragte ich tonlos und setzte mich zu meinem Bruder an den Tisch. Er mampfte schon einen Pfannkuchen, doch er verzog hinter Dads Rücken das Gesicht. Ich kicherte.
»Sie ist schon weg«stellte er klar und wendete gerade einen weiteren Pfannkuchen. »Ich will nichts essen«murmelte ich, denn der Geruch war echt zum kotzen. Er schnalzte und stellte genervt den herd aus. Dann nahm er seinen Aktenkoffer und verschwand. Die Tür fiel leise ins Schloss.
Ich sah meinen Bruder an.
»Mom hat heute Morgen immer noch geweint« sagte er.»Sie haben sich wohl übel gestritten" Ich sah den Schmerz in seinen Augen, obwohl er manchmal Herzlos und kalt schien, machte er jetzt auf mich so einen schwachen Eindruck das ich am liebsten wieder geweint hätte. Natürlich, keine wollte einen Rosenkrieg der Eltern. Doch ich hatte seid ich fünfzehn geworden war, fest daran geglaubt das wir beide – mein Bruder und ich – das auch so ganz gut hinkriegen würden, falls es zur einer Scheidung kam. Ich hatte gedacht das wir stark genug waren, auf eigenen Beinen stehen konnten. Doch anscheinend hatte ich mich wieder einmal getäuscht. Selbst mein Bruder der zwei Jahre älter war als ich, konnte mit der ganzen Ehekrise genauso wenig umgehen wie ich. Deshalb hatte ich so dolle Angst davor das meine Eltern wirklich vorhatten, aus einer Adresse zwei zu machen und uns die Frage zu stellen zu welchen Elternteil wir ziehen wollten. Das war die gefährlichste aller Fragen und die Antwort wollte ich mir genauso wenig ausmalen, ich wollte sie nicht hören, niemals. Ich stand schnell auf, wieder genervt von meiner Reaktion und meinen widerlichen Gedanken. Ich stöhnte als mein Bruder mir hinterher kam und ich in das Auto einstieg. Er sah mich an, als ich die Autotür schloss.
»Ich hab erst um zehn, wir sehen uns dann später«murmelte er und ging in die entgegengesetzte Richtung aus der ich immer kam, wenn ich Schule-aus hatte. Ich wunderte mich nicht darüber. Vielleicht holte er eines seiner "Babes" ab um sie sicher in die Schule zu bringen oder so. Ich fuhr rasend den Highway entlang und schlenderte dann ein paar Minuten später die Auffahrt zur Schule hinauf. Es war noch ein wenig früh ium sich Sorgen darum zu machen, ob ich zu spät kam oder nicht. Der Prakplatz war so gut wie leer außer ein bis zwei alte Wagen die am Rand standen. Aber unter ihnen entdeckte ich auch das Auto. Welches diesem Mädchen gehörte. Ich stieg nicht aus, denn es hatte wieder angefangen heftig zu schütten und die Sonne war Meilenweit hinter der nicht aufreißenden Wolkendecke verschwunden und es sah so aus, als ob sie nicht vorhätte es in der Nächsten Zeit zu äündern. Ich kümmerte mich aber jetzt nicht besonders um das schlechte Wetter, eher darum wie ich diesen Tag wieder und hoffentlich ohne Peinlichkeiten oder Auffallenden Aktionen schlecht machen konnte. Die Tatsache das ich dieses Mädchen das mir so viel Stoff zum Nachdenken gab, wieder und wieder sehen musste, machte es auch nicht viel besser. Immerhin musste ich mich nicht weiter mit der Sorge rumplagen das meine Eltern sich in meiner Gegenwart oder überhaupt stritten. Mein Dad hatte heute einen spannenden Arbeitstag vor sich. Es war Dienstag, und wie jeden Dienstag musste er viele Akten durchgehen der er ein und wieder aussortieren musste und das sooft bis sein Chef sagte das er zu müde wäre um weiter arbeiten zu können. Er würde heute also sehr spät zurück kommen. Zum Glück. Vielleicht konnte ich heute wenigstens einmal mit meiner Mutter alleine und ohne streiten reden. Die Gründe herausfinden. Wieso sie sich immer stritten, und ob es einen trifftigen Grund hatte. Vielleicht war es wieder so ein dummer Grund und wir konnten alle später darüber lachen.
Aber da ahnte ich noch nicht was für einen Tag ich noch hinter mich bringen musste.
Zur Schule brauchte ich diesmal ein paar Minuten mehr weil auf dem Highway ein kleiner Stau war und ich meinen Gedanken hinterher hing.
Diesen Dienstag würde ich wie gestern auch locker Schaffen. Was konnte noch passieren? Sie hassten mich wenigstens nicht, und wenn sie es gestern nicht taten, würden sie es heute noch weniger tun. Und so war es zum Glück auch. Keine Strengen Blicke, keine kichereien oder Getuschel hinter meinem Rücken. Mir wurde kein Bein gestelt und ich wurde nicht beleidigt. Mir würde heute sicherlich nichts passieren.
Ich öffnete gerade mein Schließfach als jemand mir leicht auf den Rücken tippste.
Ich drehte mich um und sah das breite Lächeln des hübschen Mädchens.
»Guten Morgen« sagte sie fröhlich und lehnte sich neben mein Schließfach was ich gerade mit meinen alten Büchern befüllte.
»Morgen« erwiderte ich.
»Mir ist übrigens gestern spontan aufgefallen, das wir uns kaum kennen und dann dachte ich mir das wir uns vielleicht mal treffen könnten. Sicherlich kennst du dich noch nicht so gut hier aus, und ich glaube das es etwas gutes ist dich hier mal ein wenig rumzu führen. Nur damit du die Stadt hier besser kennen lernst. Hast du Lust?«
Ich schaute zu überrascht, aber freundlich an und lächelte leicht. Ich wusste nicht ob ich fröhlich sein sollte, das sie zuerst gefragt hatte oder enttäuscht sein sollte weil ich irgendwie ein Schlechtes Gefühl hatte.
Deshalb wusste ich auch nicht warum ich sofort ja sagte.
»Ja, gerne. Am Wochenende?« fragte ich neugierig und schloss den Spint.
»Morgen passt es mir besser. Direkt nach der Schule können wir mit meinem Auto los.« sagte sie ihm gehen, bevor ich ihr wiedersprechen konnte. Ich lief ihr nicht hinterher, warum auch. Ich brauchte mir ja keine Sorgen zu machen.
Sie war nett und hilfsbereit. Wieso wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie irgendwas verbirgt. Vielleicht übertreib ich auch maßlos und am Ende war es nur meine Einbildung. Doch dieses Mädchen war zu nett und zu hilfsbereit. Es klang irgendwie immer falsch wenn sie mir etwas nettes anbot.
Egal was sie für Absichten hatte, was wollte sie denn von mir? Nehmen wir mal an sie hat wirklich eine flasche Erziehung genossen und macht sich ein Späßchen daraus, neue Mächen zu pisaken, was war ihr Plan? Warum bot sie mir diese Fahrt an? Wegen einer Stadtrundfahrt, sicher. Aber mal ehrlich, wollte sie mich im Wald umbringen und mich dann vergraben?
Oder ich spielte völlig verrückt und sie war wirklich so nett zu mir und spielte kein falsches Spiel. Dann war sie einmalig, so ein nettes Mädchen hatte ich noch nie kennegelernt. Sie war echt zu vollkommen um wahr zu sein.
Es klingelte plötzlich zur ersten Stunde, als ich erschrocken zusammen fuhr und mit neuer Hoffnung den Unterricht anging.
Trotzdem war es langweilig und den Stoff hatte ich in meiner Heimat schon durchgenommen, anscheinend hing der Lehrer mit dem Stoff hinterher. Die Klausur würde einfach werden, besonders bei einem Lehrer der den Mädchen öfter auf den Arsch glotzt als auf die Tafel.
Das war echt ekelhaft. Als ich gerade sein aufgewecktes Gesicht sah, als ein Mädchen zur Tafel ging und er dabei war weiter nach unten auf ihren Körper zu schauen, bekam ich die Gänsehaut. Die Gänsehaut die ich immer bei meinem behinderten Ausbrüchen hatte, seien es Tränen oder Wut.
Ich biss meine Zähne fest zusammen und schloss die Augen. Als würde ich seine Freude fühlen, konnte ich mir ein leichtes Lächeln verkneifen als er gerade anfing mit den Augenbrauen zu wackeln und sich sein rechter Mundwinkel leicht anhob. So etwas war mir noch nie passiert. Natürlich regte ich mich öfters auf und des öftereren schossen wir auch Tränen in die Augen vor Wut oder Trauer. Aber das ich das gleiche fühlte, wie die Person über ich mich aufregte....es war ein verwirrendes Gefühl. Ich schaute weg und konzentrierte mich auf etwas anderes als auf den Unterricht oder auf den Kerl der vorne stand. Das Gefühl verschwand leicht und meine Gänsehaut verging vollkommen. Doch das ekelhafte Gefühl über den Kerl der vermutlich leicht Pedophil war wurde ich stets nicht los.
Auch nicht als ich den Raum verließ, und zur nächsten Stunde lief.
Es fühlte sich so an, als würde es mich verfolgen. Als könnte ich Meilen laufen, aber das Gefühl würde immer an meiner Seite sein. Es war absurd. Es war ein anderes Gefühl, kaum zu beschreiben oder in Worte zu fassen. Es hatte sich verschlimmert. Die Gefühlsausbrüche hatten sich so sehr verschlimmert das ich Angst vor mir selbst hatte. Ich hatte Angst mitten im Unterricht loschreien zu müssen oder Angstzustände zu bekommen. Was es das Wert? Ich hatte bosher keine weiteren Psychologischen Stunden in Anspruch genommen. Ich wusste nicht ob ich mich freuen oder hassen müsste, dafür, das es mir so leicht fiel nicht mehr zu diesen Stünden zu gehen. Irgendwie hatten sie mir ja doch geholfen, auf welchen Weg auch immer. Ich musste sogar zugeben, das ich die komische aber nette Dame mit der großen Brille auf der Nase vermisste. Sie erinnerte mich wenigstens ein wenig an mein Zuhause, an die Vergangenheit. Auch wenn sie doch so schlimm war, das ich mich kaum traute weiter darüber nachzudenken.
Mit wackeligen Beinen, wie aus Pudding ging ich zu Englisch. Es war ein demütigendes Gefühl ständig aufpassen zu müssen, als wäre ich so sonderbar das ich mich eigentlich nicht vor die Haustür trauen sollte. Die Stunde verging schnell, genauso wie der restliche Tag in der Schule. Das Mädchen hatte mir zum Glück endlich ihren Namen gesagt.
"Übrigens, ich bin Abby" hatte sie in der Mittagspause gesagt, als ich mich an ihren Tisch setzte. Den restlichen Schultag meisterte ich ohne Gefühlsausbrüche, obwohl ich ständig mit wackeligen Knien durch die Gegend lief. Als ich Schuleaus hatte, traf ich auf dem Parkplatz auf Abby. Sie stand gemütlich an ihrem Auto und winkte mir von weitem zu. Ich stampfte mit ungutem Gefühl im Magen über den Parkplatz und ihr strahlendes Lächeln verfolgte mich bei jedem Schritt. Als ich da war sagte sie fröhlich: »Hast du alles?« Ihr blonden Haare wirbelnden dabei im Wind so sehr das ich sie leicht ins Gesicht bekam und ihr Parfum riechen konnte. Irgendwie roch sie leicht nach Lavendel, was mich zugegeben ziemlich anwiderte.
Ich nickte unsicher und stieg bei der Beifahrerseite ein. Wir – jedenfalls ich – redeten kaum, sie strahlte aber den ganzen Weg über. Dann fiel mir ein warum ich überhaupt in diesem verdammten Wagen saß, wohin ich eigentlich fuhr und was sie genau vorhatte. Dabei hatte ich völlig vergessen ihr (auch wenn es jetzt wahrscheinlich total verdattert klingt) eine Einverständnisserklärung zu geben. Meine Eltern würden so oder so ja sagen, sie waren mit allem einverstanden was mich im kleinen ein wenig fördern könnte, Meine Mutter benutzte dann immer dieses abscheuliche Argument, dass es mir in der Weiterbildung meines Gewissens und der Förderung meines Erwachsen seins helfen würde. Na klar, Mutter. Sicher.
Wir fuhren eine Landstraße entland in der ich kaum etwas sehen konnte. Die Bäume versperrten den Sonnenstrahlen den Weg, weshalb Abby kurzerhand die Lichter ihres Autos einschaltete.
»Und? Freust du dich schon? Es wird bestimmt toll werden.«
Ich holte tief Luft und antwortete dann. »Klar« Es war ein Hauch von Sarkasmus drin aber anscheinend bemerkte sie es nicht, sie war völlig im ihren positiven Stimmungen vertieft, das ich ihr auch Beleidigungen an den Kopf werfen könnte und sie mich immer noch anlächeln würde. Es würde ein langer Tag werden, das wusste ich.
Auf einmal bremste sie und ich fiel erschrocken wieder in meinen Sitz. Vor uns bahnte sich eine lange Schlange von Autos die wie wild hupten und sich versuchten einen schmalen Weg zwischen Bäumen und Gestrüb zu fahren. Abby neben mir stöhnte einmal leise und hoch, doch sie ließ sich davon ihre gute Stimmung nicht verderben. Es wäre mir wirklich lieber wenn ich auch immer so gute Laune hätte, das würde mir einigen Stress und unnötige Fragen ersparen. »Keine Angst, das wird toll werden. Ich weiß wie es dort ist und ich bin mir ziemlich sicher das es dir gefallen wird. Besonders die Zimmer. Die sind sooo toll! Und das Essen soll auch umwerfend sein. Mach dir keine Gedanken darüber, meine Mom hat gesagt das die Lehrer cooler drauf sind als bei uns. Die nehmen das meiste was wir machen ziemlich gelassen. Und hast du gewusst das schon fünf Leute aus unserer Schule auf dieses Internat gewechselt sind? Das heißt doch was!«
Sie grinste mich an und ausnahmsweise lächelte ich wahr zurück. Sie hatte mich. Was würde schon so schlimnm daran sein? Bestimmt gefiel mir die Schule und ich würde sie ganz aufregend finden. Meine Eltern würden mich sowieso kaum beachten wenn ich ihnen einen Vorschlag machte, der einen Schulwechsel thematisierte. Sie würden mit den Schultern zucken.
Besonders meine Mom. Nach einiger Überlegung und Grübeln war mir bewusst geworden das sie sich öfters lieber selbst belog als die Wahrheit genauer zu erfahren. Das war so üblich und das machte mir auch irgendwie zu schaffen.
Letztes Jahr war ihr Vater gestorben, mein Opa. Ich kannte ich kaum ,eigentlich gar nicht. Sie hatte kaum über ihn gesprochen weil ihr Kindheit nicht gerade toll verlaufen war, umso toller das sie es heute so weit gebracht hatte.
Er hatte neu geheiratet, hatte sie mal gesagt. Seine Ex-Frau – also meine Oma – war schon sehr lange tod. Sie war an Krebs gestorben und habe meine Mutter und ihre Schwester in ihrer Kindheit nicht gut behandelt. Als ich sie darauf angesprochen hatte, hatte sie gesagt das sie sogar froh war das sie sie endlich los war und sie in der Hölle verotten solle. Viele meiner Verwandten und unserer Freunde hatten sich aus reinem Interresse nach der Mutter meiner Mutter erkundigt, weil sie nie da war. Sie hatte gesagt: »Ach, das ist schon längst Vergangenheit. Sie ist verstorben und mein Vater hat nach ihrem Tod neu geheiratet, die große Liebe seines Daseins. Jetzt ist er auch weg, mir macht es nichts aus. Ich hatte sehr, sehr lange nichts mehr mit ihnen zu tun.« Obwohl ich ihr damals geglaubt hatte, als sie mir die gleiche Geschichte erzählt hatte, sah ich in ihren grauen Augen ein Hauch von Schmerz und Trauer. Sie hatte versucht ein Lächeln in meine Richtung zu stande zu bringen, doch es sah eher aus wie ein Klagelächeln.
Und dann fragte ich mich wie ehrlich sie zu sich selbst war.
Plötzlich löste sich die lange Schlange langsam und wir fuhren, wenn auch nur im Schritttempo weiter.
Nach einigen Minuten und immer noch ohne Gesprächsthema sah ich vom weiten einen großen Parkplatz, er war schon voller Autos und Menschen aber trotzdem lenkte Abby darauf zu. Wiedereinmal machte mich ihre nette und hyperaktiv-glückliche Art stutzig. Dann fuhr sie durch einen kleinen Unterführung die dann endlich zum Parkplatz führte. Direkt daneben war dieses Internat das noch größer aussah als auf der Abbildung die ich mir vorgestellt hatte. Es sah eher aus wie ein Schloss oder eine riesige Burg. Sie grinste mich an als wir an der Menschenmenge vorbei kamen und viel Gehupe und Mittelfinger aushalten mussten und als sie dann auch noch einen leeren Parkpaltz fand war ich so verwundert das mir erstmal gar nicht auffiel das sie schon ausstieg und wir standen.
Hastig setzte ich einen Fuß nach dem anderen als ich aus dem Auto stieg und wir dann nebeneinander vom Parkplatz maschierten.
»Hier wären wir dann« sagte sie fast wie eine Reiseführerin die ihr Ziel bekannt gab und zeigte genauso auch auf das prächtige Internat. Wir hatten hinter dem Gebäude geparkt, deswegen gingen wir einmal herum um in den Haupteingang zu gelangen.
Abby und ich schwiegen die meiste Zeit, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt als wir das Gebäude betraten und uns Menschenmengen entgegen, sowie hinterher kamen. Es war alles ein wenig verwirrend. Wenn man vom Korridor aus, nach oben sah konnte man fast bis zur Kilometer entfernten Decke gucken, die sich (so kam es mir jedenfalls vor) bis zum Himmel erstreckte.Gerade, als ich mit Abby gehen wollte um mir alles genauer anzusehen huschte wie aus dem Nichts ein Mann auf. Er stand vor Abby und mir und lächelte uns zu. Er war komplett weiß gekleidet. Unter seinem Shirt konnte ich ein klares Tattoo erkennen. Es war ein Muster und Wirrwarr das ich nicht enziffern konnte, aber es sah mysteriös und gut aus.
Als ich ihm ins Gesicht sah, verschlug es mir die Sprache. Er sah so verdammt gut aus, das ich fast weinen hätte können. Er hatte dunkles Haar das gekonnt gestylt war und seine Gesichtzüge waren markant und hatten jedoch etwas Jungenhaftes was ihn nicht so streng aussehen ließ. In seiner rechten Wange bildete sich ein Grübchen. »Guten Tag« sagte er mehr an Abby gewandt.
Sie nickte verzückt und lächelte wie noch nie zuvor, obwohl ich es für fast unmöglich hielt das ihr Lächeln noch viel breiter werden würde.
Sie schien es aber weiter nicht zu interessieren das der junge Mann dort stand, denn dann wandte sie sich zu mir und führte mich schnell fort. Ich fragte nicht nach was das sollte, der Mann schien auch sehr verwundert zu sein, doch er ging schnell weg und bewegte sich auf eine andere Gruppe von Schülern zu. In dem großen Korridor führten zwei Große Treppen jeweils nach links und rechts in das erste Stockwerk.
Es war ein merkwürdiges Gefühl. Alles sah so modern und schlicht aus. Die Wände waren weiß, sowie der Boden und die Tür- und Fensterrahmen. Die Treppen waren aus Metall und ziemlich groß. Die Fenster waren überdemensional groß und ließen so auch sehr viel Licht hinein.
Von außen hatte das ganze nicht so modern ausgesehen und deshalb auch nicht so anregend. Meine Füße folgten Abby auf der Treppe nach oben, doch in meinem Kopf schossen meine Gedanken wie wild durcheinander. So sah doch keine Schule aus. Die Klassenzimmer müssten ja wie sonst was aussehen, und bestimmt waren hier nur so reiche Kinder drin die alles Zuhause in den Arsch geschoben bekamen. Kein Wunder das Abby unbedingt die Schule besuchen wolllte und ihre Mutter davon überzeugen wollte wie schn das alles sei. Na, gut. Es war ja schön. Aber ich müsste mich daran erstmal gewöhnen bevor ich mit dem Gedanken spielen würde, hier meine restliche Schulzeit zu verbringen. Als wir im ersten Stockwerk ankamen, führte ein brieter Gang nach rechts zu weiteren Räumen und am Ende des Ganges konnte ich wieder eine Treppe erkennen.
Abby ging nach links und öffnete einer der Räume, ich folgte ihr und es verschlug mir die Sprache. So stellte ich mir einen Klassenraum vor, modern und aufregend. Keine langweiligen Farben und triste Stühle und Tische.
»Achduliebegüte« hauchte sie als sie sich genauer umsah.
Ich nickte sie an und kicherte. Erst jetzt sah ich, das es keine Tafel gab, sondern ein kleines Laptop auf dem Tisch des Lehrers stand. Alleine der Laptop sah sehr, sehr hochwertig aus. Ich hatte Angst irgendwas anzufassen und es dann irgendwie kaputt zu machen. Das könnte ich mir niemals leisten.
Sie führte mich weiter durch das Paradis einer Schule und zeigte mir viele Fachräume.
Sie hatten sogar einen Garten der in der Mitte des Internates lag.
Er war so bunt und das Wasser plätscherte in er Mitte. Nach einiger Zeit kamen wir dann zu den Aufenthaltsräumen und den Schlafräumen der Schüler. Sie waren weiter oben und wir mussten vier Treppen hinauf laufen um uns erstmal zu orientieren.
Und Abby hatte Recht behalten was die Schlafräume, eher gesagt Schlafsääle anging, Ich hätte vor Schönheit umkippen können.
»Meinst du, deine Mutter würde es erlauben das du hier wohnst?« fragte ich. Sie schaute mich kurz an, bevor sie sich wieder weiter umschaute.
»Ich hoffe es. Es ist so toll hier. Und deine Eltern? Sind die damit einverstanden?« Wir bewegten uns sehr langsam durch das Schlafzimmer das eher für ein Mädchen gemacht wurde als für einen Jungen. Die Bettdecke war in einem zarten Rosé gehalten und die Vorhänge vor den großen Fenstern waren ebenfalls so.
Besonders das Poster an der weißen Wand war offensichtlich. Es war ein riesen großes Poster von Titanic. Kein Junge sah sich freiwillig Titanic an!
»Ich glaube nicht. Meine Mutter ist sowieso schon froh das ich mich gut an der Highschool eingelebt habe. Sie möchte bestimmt nicht das ich an so eine Eliteschule gehe. Und ehrlich gesagt habe ich auch ein wenig Panik davor.« sie schaute mich panisch an und kicherte. Dann verdrehte sie ihre wunderschönen, blauen Augen und warf ihr Haar zurück.
»Angst? Das brauchst du nicht. Stell dir mal vor, wir beide würden hier drauf gehen! Wir hätten uns beide um uns auszuheulen wenn etwas nicht richtig ist. Und so wäre das Problem gelöst«
Ich hätte nicht gedacht das sie aus meiner Aussage den Gedanken fassen könnte, das ich Angst hätte allein zu sein. Das war nicht wahr. Ich mochte es sogar manchmal meine Ruhe zu haben, das ersparte mir die lästigen und unnötigen Konversationen mit Idioten die sich über Themen unterhielten die so ziemlich hirnlos waren. So etwas interessierte mich einfach nicht. Die letzte Folge von Spongebob oder das der Film 2012 völliger Schwachsinn ist. (und das war mir schon immer klar gewesen, nur die Spasten auf meiner Schule hatten es erst im dreizehnten Durchlauf gemerkt das ein Mann in einer Limousine 30 Kilometer durch die Stadt, die den Untergang geweiht ist und wo hinter und neben dir Leute sterben und unmengen an Wasser und Hausteilen an dir vorbei fliegen wohl kaum überleben konnte. Doch er hatte überlebt, als einziger. Wie es nunmal in diesen Filmen so ist die Kohle machen wollen mit der Geringten Anzahl an Gehrinzellen. Das Desaster daran war ja, das sie damit auch noch erfolg hatten.)
Man, das musste jetzte mal sein. Aber wir gingen weiter und ich sagte weiter nichts zu ihrer unnötigen Aussage.
Das Bad das in jeden Zimmer vorhanden war, sah auch sehr hochwertig und nobel aus. Aber dazu brauchte ich jetzt nichts mehr sagen. Denn es war ja jetzt langsam klar das alles hier hochwertig, teuer, super und perfekt aussah.
»Hat jeder sein eigenes Zimmer?« fragte ich plötzlich. Sie musste ja Bescheid wissen.
»Nee, ich glaube zu dritt oder zu zweit. Sonst müssten die ja noch mehr Zimmer bauen.« kicherte sie und wir beide landeten wieder auf dem langen, breiten Gang.
Cupator Interessante Ansätze, aber ein paar zu viele davon - Der Aufhänger der Erzählung, der drohende und dann auch stattfindende Umzug von Charly und ihrer Familie, ist gut, das ist im tatsächlichen Leben anschaulich verankert, und deshalb um so besser geeignet als Basis für eine übernatürliche Handlung, die bislang im Text selber angedeutet und vor allem im Klappentext angekündigt wird. Schade ist, dass zum Aufhänger "Umzug" ein weiterer Aufhänger, nämlich die der psychotherapeutischen (psychiatrischen?) Behandlung hinzugefügt wird, das überfrachtet den Spannungsbogen. Schade auch, dass der Text wenig durch Absätze gegliedert ist. Gedanken enden dadurch im Nirgendwo oder an nur schwer erkennbarer Stelle, Dialoge gehen unter. Ich schließe mich den Vor-Kommentaren an, dass es spannend wäre, mehr von der Handlung zu lesen, dann gerne mit etwas direkterer Schilderung dessen, worum es eigentlich geht. |
elfchen1990 Gefällt mir sehr gut - und ich hoffe noch mehr davon zu lesen. Aber wieso zeigt Abby ihr die Schule wenn sie doch selbst nicht hin kann? Denn sie scheint mir nicht jemand zu sein, der wirklich nett ist. LG elfchen1990 |
FindYourselF Es zieht sich mit so vielen Seiten - Aber gefällt mir was ich lese. Man merkt schon, das sie Probleme mit sich selber hat, hast du gut beschrieben. nur fehlt mir irgendwie mehr Informtaion. Warum sie so ist und und.. aber vllt kommt das ja auch noch Wäre auch irgendwie nicht schlecht gewesen, zu schreiben wo sie vorher gewohnt hat und wo sie hingezogen sind ;) Aber ansonsten find ich es gut... wollte jetzt auch nicht meckern ;) LG |
diekreative Re: Spannender Beginn.... - Zitat: (Original von EagleWriter am 09.01.2012 - 18:12 Uhr) ich hoffe aber das es noch weiter geht. Ja, natürlich geht es noch weiter. Bald stelle ich es hier auch rein! :) |
EagleWriter Spannender Beginn.... - ich hoffe aber das es noch weiter geht. |