Fantasy & Horror
Der Fall des gesichtslosen Würgers (Teil 1) - aus "Zerborstene Schwingen"

Unterirdischer Raum in der Stadt Tenvora, in drei Tagen:

Zischender Dampf erfüllte den Raum, die Umrisse eines Körpers waren auf dem steinernen Boden durch den heißen Dunst zu sehen, neben den metallenen Überresten einer großen Maschine. Gedämpft war das Klappern, Knirschen und Rattern von metallenen Zahnrädern zu hören, die der Energie des Dampfes neue Richtungen gaben. Die zierliche, bleiche Hand der liegenden Gestalt hob sich vom Boden, reckte sich tastend in Richtung eines metallenen Schotts, wobei rote Tropfen von den Fingerspitzen fielen und rote Muster auf dem kalten, feuchten Stein des Bodens schufen. Am Handgelenk war ein messingfarbenes Band zu erkennen, das beinahe mit der bleichen Haut verwachsen schien, sieben rote und sechs schwarze Edelsteine waren nahtlos in das Metall eingefasst, das bei nähere Betrachtung aus feinen Ketten bestand, die über die Haut zu kriechen schienen ohne dabei die Edelsteine zu bewegen. Als ein dritter Tropfen von der Fingerspitze fiel, begann einer der roten Steine im Takt eines Herzschlages zu leuchten, schwach und kaum noch wahrnehmbar, so wie es auch um die liegende Gestalt bestellt sein musste. Ein Summen wie von einem bösartigen, aggressiven Insektenschwarm erklang nun in der Enge des Raumes und ein Zittern lief durch den liegenden Körper.

„Was…solls…“ keuchte die liegende Gestalt, mit gepresster Stimme und rang einen Moment nach Atem, bevor sie weitersprechen konnte. Die Finger der ausgestreckten Hand ballten sich zu einer Faust, die mit letzter Kraft auf den Boden schlug.

„Ich… rufe dich, Daerion und breche willentlich die Siegel der Natur… Mein sei deine Kraft. Und der Preis sei dir… verfluchtes Mistvieh.“

Und das rote Strahlen erfüllte den Raum, verhüllte die Gestalt, während das Summen zu einem gehässigen Lachen wurde…