Beschreibung
Der wissbegierige Forscher Micheal hat auf dem Planeten endlich eine Spur gefunden. Doch was hat es damit auf sich? Worum handelt es sich? Die Suche nach Antworten wirft im ersten Augenblick nur neue Fragen auf.
Jung und Alt
Kapitän Maloy war ziemlich ungehalten. Ständig diese Wissenschaftler. Von Vorschriften und Plänen hielten sie offenbar nichts. Dr. Micheal hatte um mehr Zeit auf dem Planeten gebeten. Zunächst hatte Maloy heftig dagegen gestimmt. Aber sogar der von ihm so geschätzte Sergeant Westens schien diesmal dafür zu plädieren noch ein paar Stunden mehr auf dem Planeten zu verweilen.
Widerwillig hatte er zugestimmt. Er gab ihnen weitere fünf Stunden da unten. Wenn sie dann nicht zurück wären, würde er persönlich hinab auf die Oberfläche gehen und sie an den Ohren zurück schleifen. Murrend wartete er auf der Brücke. Er konnte nicht mehr einfach auf seinem Stuhl sitzen. Er ging auf und ab und war unruhig.
Die fünf Stunden würden bald um sein.
"Käpt'n! Das Shuttle bittet um Andockerlaubnis." , rief der Ersatz für Erriks. Er war kein guter Mann dafür, dachte sich Maloy. Aber Erriks zu ersetzen erschien ihm nahezu unmöglich. Was das navigieren und das beherrschen eines Shuttles anging, war ihm Erriks trotz seiner Jugend deutlich vorraus.
"Erlaubnis erteilt. Holt sie rein" befahl Maloy eher beiläufig als er sich auf dem Weg zum Hangar machte. Er wollte Micheal persönlich über den Fund befragen.
Im hell erleuchteten Hangar angelangt, konnte er kaum darauf hoffen von Micheal überhaupt bemerkt zu werden. Die halbe Mannschaft war nicht auf ihrem Posten und schien ihn nicht zu bemerken. Offenbar waren alle sehr neugierig auf das was sie da gefunden haben.
Wen würde es wundern? Seit Jahren irrten sie umher auf ihrer Suche, und haben nie etwas bedeutsames gefunden. Die Moral war in den letzten Monaten auf einem Tiefpunkt angelangt. Doch dieses undisziplinierte Verhalten sollte er nicht dulden. Er sollte sie zurechtweisen und zurück auf ihren Posten schicken.
Gerade als er losbrüllen wollte, öffnete sich die Hecktür des Shuttles, und schnitt ihm das Wort ab. Seine eigene Neugier überkam ihn und er vergaß glatt was er gerade tun wollte. Stattdessen versuchte er ebenfalls einen Blick zu erhaschen. Sofort wurden Stimmen laut, die den hervorkommenden Forscher galten. Dieser jedoch meinte nur das er dazu nichts sagen könne. Er müsse die Funde erst genauer untersuchen.
Funde? Als er sich von der Oberfläche meldete, war doch nur vom Singular die Rede.
Mit mehreren versiegelten Koffern kamen Westens und sein Corporal hervor. Zu sehen gab es nichts. Die metallenen, vom Staub des Planeten in einem rostbraunem gefärbten Behältnisse ließen keinen Blick auf das darinnen liegende etwas fallen.
Micheal suchte sich einen Weg durch den Pulk aus Leuten. Diese wollten ihm und der Fracht folgen. Doch dann trat er an Micheal's Seite und wurde endlich bemerkt. Micheal's Miene zeigte deutlich die Überraschung und er errötete ein wenig.
Der Rest der Mannschaft schien nicht weniger überrascht, ja gar entsetzt. Einige versuchten unauffällig wieder an ihre Arbeit zu gehen. Jene die noch wie gelähmt waren, wies er mit kräftiger Stimme an, wieder auf ihre Posten zurückzukehren. Einige der Männer und Frauen zuckten erschrocken zusammen als er seine Stimme erhob. Er folgte Micheal in Richtung des Labors, und seine Sicherheitsleute folgten wiederrum ihm mit der vermeindlich wertvollen Fracht. Auf dem Weg fragte er: "Was haben wir denn da unten nun eigentlich gefunden, Doktor?"
"Nun, Käpt'n. Offenbar Leben. Und kein Mikroskopisches."
"Leben?" , fragte Maloy verdutzt. Was sollte das für Leben sein, wenn es in Koffern steckte?
Micheal musste schmunzeln. "Nun, kein lebendiges Leben. Aber verblüffende Fossilien. Und zugleich Rätselhafte. Kommen sie"
Micheal bat ihn in sein Labor. Auf den Tischen wurden die Koffer abgelegt und der Kapitän der Sternenwind erlaubte ihnen sich zu entfernen.
Maloy war wieder unruhig und ungehalten zugleich. Micheal's mehrdeutige Antworten nährten die Hoffnung und die Enttäuschung gleichermaßen. Er hatte Sorge, er würde bald vor Neugier platzen.
Micheal öffnete einen der Koffer. "Dies ist unser erster Fund. Sehen sie"
Der Inhalt des Koffers wirkte, als hätte man einen Teil der Oberfläche in genau der Kofferform ausgeschnitten und hinein gelegt. Und im Grunde gesehen war auch nichts anderes damit gemacht worden. Der Doktor fuhr mit seinem Laserscanner über das Stück. Es war etwa einen Meter lang. Das eine Ende war Spitz, während es zum anderen hin immer dicker wurde. Jedoch schien es nur ein Teil zu sein. Abgebrochen von etwas. Man konnte jedenfalls deutlich die Bruchstelle erkennen.
"Es ist einfach verblüffend. Dieses Horn wirkt als wäre es seit Jahrtausenden versteinert. Aber nur äußerlich. Im innern ist es wesentlich frischer. Schon einen Zentimeter unter der Oberfläche des Stücks, ist es so als wäre das....dieses Wesen eben erst gestorben. Wenn ich es aufsäge, könnte ich vielleicht noch einige intakte Zellen finden." , meinte Micheal.
Das erschien Maloy ziemlich widersprüchlich. Wie kann ein Fossil denn leben? Sicher hat Micheal den Shuttleflug nicht so gut überstanden.
"Wieviele sind es?" , fragte der Kapitän.
"Sieben Funde."
"Gut, untersuchen sie sie und teilen sie mir so schnell wie möglich mit was sie gefunden haben. Wir werden noch 48 Stunden hier bleiben und dann anhand der Resultate entscheiden was wir weiter tun."
Micheal nickte zufrieden. Und in seinem Kopf rangen neugierige Fragen mit der Enttäuschung darüber bloß ein paar Überreste gefunden zu haben.
Aber immerhin war das mehr als sie in den letzten 10 Jahren gefunden haben. Von diesem Blickwinkel aus, war es also ein bedeutender Fortschritt.
Maloy verließ das Labor und beschloss sich ein Getränk in der Brick zu gönnen. So heruntergekommen der Aufenthaltsraum auch war, irgendwie gab er einem Ruhe. Er würde sich ein wenig Alkohol gönnen und dann einen angenehmen Schlaf in seiner Kabine haben.
Er schaute kurz über die Schulter. Kurz war ihm als würde jemand ihn mit nur wenigen Zentimetern Abstand folgen.
Er schüttelte den Kopf. Vielleicht sollte er direkt schlafen. In zwei Tagen würden sie entscheiden wie es weiterging. Vielleicht gab es noch Hoffnung endlich das Ziel zu erreichen. Wo auch immer dieses liegen mochte.