Rina83 Hey Fianna, ich hatte ja mehr oder weniger verspochen deine Geschichte weiterzulesen, auch wenn meine Kommentare von Zeit zu Zeit etwas auf sich warten lassen. ;o) *Es war kalt und nass. Wohin er auch blickte, überall war Schnee. Regungslos lag er da und beobachtete. * Wortwiederholung: war (Verbesserungsvorschlag: überall lag Schnee. Um die daraus resultierende Wortwiederholung mit dem im nächsten Satz vorkommenden lag zu vermeiden könntest du auch: Regungslos verharrte er auf dem Boden und beobachtete? schreiben. *Ein Abhang gab ihm Sichtschutz. Durch seine weiße Bekleidung war er kaum vom Rest der Landschaft zu unterscheiden. Niemand würde ihn bemerken. Um sich zu versichern, dass seine Freunde noch bei ihm waren, warf er einen flüchtigen Blick nach rechts und einen nach links. * Wortwiederholung: war/waren (Vielleicht anstelle des ersten war: Durch seine weiße Bekleidung konnte man ihn kaum?? schreiben.) *Genau wie er kauerten sie da und starrten gebannt die Schlange aus Menschen an, die sich ihren Weg durch die unwegsame Gegend bahnte. Unzählige Soldaten waren es, die gemächlich durch die Schneewehen stapften.* Wortwiederholung waren (siehe vorletzten Satz. Vielleicht könntest du hier das Ganze einfach ein bissel kürzen, da die Aussage, dass die Menschen sich ihren Weg durch unwegsame Gelände bahnten schon irgendwie redundant mit der Aussage ist, dass sie durch den Schnee stapften. *Ihre schwarzen Rüstungen hoben sich vom Hintergrund ab und ihr bedrohliches Aussehen trug maßgeblich zu dem Schauer bei, der ihm wegen der Kälte bereits über den Rücken lief. * Klasse! Auch finde ich es toll, wie du es innerhalb weniger Sätze schaffst in meinem Kopf ein Bild dieser Szene zu generieren. Die Jugendlichen, die über einen Abhang gebeugt einen Tross Soldaten beobachten, die sich ihren Weg durch den Schnee bahnen. Beschreiben ist eine Sache, aber so zu schreiben, dass sich der Kopf des Lesers in ein Kino für deine Worte verwandelt, ist eine andere, weit schwierigere. Genau das gelingt dir allerdings, immer wieder. *Gemeinsam mit seinen Freunden, einem Jungen in seinem Alter, dessen fahlblondes Haar sich kaum vom umliegenden Schnee unterschied und einem jüngeren Mädchen (Komma) das im Gegensatz dazu rabenschwarzes Haar hatte, das es unter einer weißen Mütze verbarg, hatte er hier gejagt. * Ich glaube, hinter Mädchen müsste ein Komma stehen. * ?Wie lange wollt ihr denn noch hier hocken?? ?Wo wollen die bloß hin??, fragte das Mädchen,??* Wortwiederholung: wollen/wollt (Ich weiß, es ist an dieser Stelle schwer etwas anderes zu schreiben, aber vielleicht fällt dir ja was ein.) *?Das müssen Tausende sein. Sie gehen hintereinander, damit niemand weiß, wie viele es wirklich sind. Wir müssen das melden.?* Ich würde den letzten Satz ein Ausrufezeichen spendieren. ;) Mir gefallen die Charaktere, die du hier erschaffst, wirklich gut. Das Mädchen, was so ein bissel aufgeregt, neugierig, aber auch ängstlich ist. Und der Junge, dem das alles egal zu sein scheint, solange er friert. ;o) *Kopfschüttelnd stand auch er selbst nun auf und folgte dem Freund, um ihn zurückzuholen. * Wenn du den Namen des Freundes nicht aus irgendwelchen Gründen geheim halten musst, würde ich ihn spätestens an dieser Stelle einen Namen geben, denn es wirkt schon etwas befremdlich, dass er seinen Freund nicht beim Namen nennt, bzw. denkt. :o) *Am besten wäre es wahrscheinlich hier auszuharren, bis der Morgen anbrach. In der Ferne braute sich nämlich bereits ein Schneesturm zusammen.* Für mich hat das ?nämlich? einen eher umgangssprachlichen Charakter, denn ich höchsten in der Wörtlichen Rede einsetzen würde, daher mein Verbesserungsvorschlag: ?Am besten wäre es wahrscheinlich hier auszuharren, bis der Morgen anbrach, da sich in der Ferne bereits ein Schneesturm zusammenbraute.? Das ist nun natürlich Geschmackssache. Die Entscheidung liegt letztendlich bei dir. *Stirnrunzelnd folgte der Freund seiner ausgestreckten Hand. Plötzlich wurden seine Augen groß und er rief: ?Inja, nein!? Er begann zu laufen. * Diese drei Sätze sind wirklich hervorragend. Man weiß als Leser, dass gerade etwas Furchtbares passiert, allerdings nicht was, und kann daher gar nichts anders als weiterzulesen. Auch die folgenden Szenen mit Inja, die getroffen wird, im letzten Moment vor dem Sturz bewahrt wird, vorerst in Sicherheit gebracht wird, nur um dann dort qualvoll an ihrem eigenen Blut zu ersticken sind wunderbar geschrieben. Schön und Schrecklich zugleich. *Dann schlug sie die Lider auf. Für einen kurzen Moment bildete er sich ein, sie würde es doch überstehen, der Schuss hätte sie nur gestreift, doch dann sah er, wie das Leben aus ihren Augen wich. Der Glanz verschwand. Es war vorbei. * Jedes Mal wenn ich diese Szene lese, fühle ich mich berührt. Vor allem dieses ?auch textlich- leicht distanzierte ?Es war vorbei? hat eine unglaubliche Intensität. *Und obwohl es ihm so vorkam, als hätte die Zeit angehalten, als Inja ihren letzten Atemzug getan hatte, schneite es weiter. * Wortwiederholung: als (Verbesserungsvorschlag:?, seitdem Inja ihren??) Szenenwechsel zu Arius, der aus seinem Traum erwacht und nicht so recht weiß, ob es nun Traum oder Erinnerung war. Ich befürchte fast schon das letzte. ;) * ?, dass er Geräusche wahrnahm, die nicht zu dieser späten Stunde passten. Stimmengewirr und Fußgetrappel schallten durch das offene Fenster an sein Ohr. Irgendjemand schrie. Ein lauter Knall erschallte. Boden und Wände begannen zu vibrieren.* Einmal mehr schaffst du es, Spannung zu generieren. Ich persönlich finde ja, dass das Hören, ohne etwas zu sehen, viel mehr Spannung aufbaut, als das Sehen an sich, da man zwar mitbekommt, dass etwas passiert, allerdings nicht weiß was. *Im hinteren Teil der Stadt, wo ein weiterer Tunnel in den Fels führte, hatte sich eine Menschenmenge versammelt.* Hmh? also ich weiß nicht? ein weiterer Tunnel würde bedeuten, dass du Tunnel schon einmal erwähnt hast. Vielleicht solltest du lieber ?an dem einer der unzähligen Tunnel?? schreiben. Den Angriff der Rengrens finde ich heftig, allerdings nicht so heftig wie die Tatsache, dass sie jemanden bei lebendigem Leib auffressen und nur das noch schlagende Herz. zurücklassen Zudem frage ich mich ?ähnlich wie dein Protagonist auch, warum sie ausgerechnet das Herz zurücklassen? ;o) * ?Das einzige, was du tun kannst, ist, das Herz desjenigen aufzusammeln, den sie angegriffen haben. Das ist nämlich das einzige, was übrig bleibt, wenn sie jemanden auffressen. Dabei sind sie so schnell, dass das Herz noch schlägt, wenn sie ihr grausiges Mal beendet haben?, rief Gottfried ihm noch hinterher,?* 1. Wortwiederholung: das einzige, wenn 2. Mal im Sinne von Essen müsste mit ?h? geschrieben werden, also ?Mahl? 3. Wenn Gottfried ruft, würde ich am Ende der Wörtlichen Rede ein Ausrufungszeichen setzen. Die auf Rache sinnenden Dorfbewohner hast du gut beschrieben. * ?Den wirst du brachen?, meinte derjenige und verschwand dann wieder in der Menge. * Brachen oder nicht eher ?brauchen?? * Fast sah es so aus, als würde die Dunkelheit selbst sich bewegen. * Dieser Satz gefällt mir wieder einmal sehr gut. Er hat so etwas unterschwellig Unheimliches an sich. Auch der Darstellung des Rengren war sehr bildlich. *Arius bildete sich ein, den Mann, der da am Boden lag, noch zappeln zu sehen, doch er war sich nicht sicher.* 1. Bei so einem Satz läuft es mir auch eiskalt den Rücken hinunter. * Blut spritzte, da niemand schnell genug reagieren konnte.* Das ?Blut spritzte? hattest du gerade erst, vielleicht solltest du das hier etwas anders beschreiben, z.B. Ein roter Regen verteilte sich im ganzen Raum, oder ähnliches * Vor Entsetzen wich Arius zurück, drängte sich hinter andere, die vor Panik wie zur Salzsäule erstarrt, dastanden und mit weit aufgerissenen Augen zusahen, wie die Monster ihre Kameraden zerfetzten. * Hmh? ich glaube, dass wenn du nach ?erstarrt? ein Komma setzt auch hinter Panik ein Komma kommen müsste, da der Satz ?wie zur Salzsäule erstarrt? eingefügt wird. *Die Jäger waren zu Gejagten geworden und ihr Geschrei wurde vom schrillen Kreischen weiterer Rengrens übertönt. * Mir gefällt dieser Satzkonstrukt ?Die Jäger waren zu Gejagten geworden?. *Aus den Nischen, die rundherum in diesem Raum zu sehen waren, kletterten weitere dieser Geschöpfe hervor und näherten sich den wild durcheinander laufenden, um ihr Leben kämpfenden Menschen. * Das widerspricht sich irgendwie mit der Aussage zuvor, dass die Menschen wie zur Salzsäule erstarrt dastehen. Wenn du das Stillstehen so explizit erwähnst, solltest du auch das in Bewegung geraten beschreiben, a la: Doch plötzlich kam Bewegung in die Menge, gerade zu dem Zeitpunkt, als die Rengrens ? *Es war hoffnungslos. Diese Viecher waren einfach zu schnell, um gegen sie bestehen zu können. In kürzester Zeit war die Menge um Arius herum auf die Hälfte zusammengeschrumpft. Am liebsten wäre er einfach weggerannt, doch er bekam keine Gelegenheit dazu. * Wortwiederholung: war/waren/war/wäre *Dort, wo er eben noch gelegen hatte, lag ein rotes, schwach pulsierendes Etwas. Erneut würgte es ihn und diesmal konnte er es nicht unterdrücken. Inmitten des ganzen Chaos erbrach er sich und taumelte gegen eine Wand. * Ich bin ja ein Freund von dem Hochsteigen der Magensäfte des Protagonisten, wenn dieses der Situation auch angepasst ist und das ist es in diesem Moment definitiv. *Daumen hoch* *Gottfried hatte also die Wahrheit gesagt. Diese Wesen fraßen tatsächlich alles, bis auf das Herz der Menschen. Das war doch abartig. Welche von den Göttern geschaffenen Wesen taten so etwas? Ein Schrei riss ihn aus seinen gefährlichen Gedanken und die Wirklichkeit kehrte zurück.* Auch diese Szene muss ich einfach mal loben, da es einer der von mir meist kritisierten Dinge ist, wenn ein Protagonist während eines Kampfes in seinen Gedanken schwelgt. Bei dir gefällt es mir allerdings, da dein Protagonist sich seiner Gedankenlosigkeit bewusst wird. *Der Rengren, den Arius als ersten gesehen hatte, schloss sich den Angriffen nun ebenfalls an. * Meinst du hier wirklich ?Angriffen? oder eher ?Angreifern?? *Er war mehr als zweimal so groß wie die übrigen und seine Augen blitzen bösartig auf. Diese Wesen waren nicht dumm. * Wortwiederholung: war/waren. *In wenigen Sekunden hatte der Tiger die meisten der Rengrens kampfunfähig gemacht. Der Großteil von ihnen hatte sich in die Nischen zurückgezogen, aus denen sie gekommen waren. * Wortwiederholung: hatte (vielleicht ?in wenigen Sekunden gelang es dem Tiger/ schaffte es der Tiger?? Dass der Tiger den Menschen das Kind zurückgebracht hat, fand ich wirklich sehr berührend, vor allem da ich nach dem ganzen Blutgespritze und zuckenden Herzen nicht mehr damit gerechnet habe. Allerdings schockierst du auch im nächsten Moment wieder, als der Tiger die übriggebliebenen Herzen auffrisst. Es mag komisch klingen, aber es wirkt auf mich fast schon wie eine fürsorgliche, beinahe tröstende Geste. * Wo war er da bloß hineingeraten? War das alles noch real? Oder war es nur ein Albtraum, aus dem er einfach nicht erwachen konnte?* Wortwiederholung: war Fazit: Ein doch sehr erschreckendes, grausames und zugleich trauriges Kapitel. Nichts desto trotz hat es mir wie immer gut gefallen, denn es war spannend und berührend zugleich. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel Viele liebe Grüße Rina |