Romane & Erzählungen
Der Wald

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"Der Wald"
Veröffentlicht am 08. Oktober 2011, 24 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Der Wald

Der Wald

Beschreibung

Mein Beitrag zum kommenden Poetry Slam im Lovedream Radio. Zwar an und für sich keine Poetry und für 'nen Slam etwas lang geraten, aber hat ja niemand gesagt, dass das wörtlich zu nehmen wäre. Hörbuch gibt's nach der Erstaufführung im Radio vielleicht auch hier noch. (Cover: © Stephan Teckert / pixelio.de; www.pixelio.de)

Haben Sie etwas Zeit mitgebracht? Dann setzen Sie sich doch bitte, setzen Sie sich! Ich möchte nur eben die Gelegenheit nutzen, diese eine Geschichte zu erzählen.
    Es war einer der schöneren Herbsttage, vielleicht sogar der schönste jenes Herbstes, den ich niemals aus meinem Gedächtnis streichen können werde. Was war, gerät in Vergessenheit, nicht wahr? Es wird unklar, als lege sich ein zunehmend grauer Schleier über all die Straßen unseres Lebens, die wir gegangen sind. Die Details lösen sich auf, was bleibt, sind nur Silhouetten, die irgendwer irgendwann Erinnerung genannt hat. Doch dieser eine Tag, an dem der alte Herr Zeissner verschwand, existiert außerhalb jeglicher Erinnerung. Ein Erlebnis, das nicht verblassen mag. Ich durchlebe diesen einen Tag wieder und wieder in meinen Gedanken, in Träumen, aus denen ich schaudernd erwache. Manchmal glaube ich, ich habe diesen Tag niemals ganz verlassen.
    Mit Herrn Zeissner ging es bis zu jenem Tag im Oktober kontinuierlich abwärts. Man konnte fast dabei zusehen, wie er Dinge vergaß: War er an einem Tag noch in der Lage, die Fernsehsender selbst zu wechseln, so wusste er schon kurze Zeit später nicht mehr, was er mit der Fernbedienung überhaupt anfangen sollte. Auch mit dem Essen wurde es zunehmend schlechter: Einfache Suppen schlürfte er noch ohne größere Probleme selbst, während das Schneiden von Fleisch oder Fisch ihm immer schwerer fiel. Seit einigen Monaten zerkleinerte ich während meiner Schicht sein Essen und fütterte ihn. An manchen Tagen redete er dabei über das Wetter, wobei er immer denselben Satz sagte: »Donner und Blitz, es war doch gar kein Regen angekündigt, aber ich glaube, das gibt heute noch einen Weltuntergang.« Er sagte das sogar, wenn draußen die Sonne schien. Ich widersprach ihm nicht. Auch dann nicht, wenn er begann, mir wieder und wieder wirre Geschichten zu erzählen, deren Wortlaut ihm scheinbar ins Gedächtnis gestanzt war, während er sich nicht daran erinnern konnte, dass er sie schon dutzende Male erzählt hatte.
    Auch an jenem Oktobertag schien die Sonne. Der Himmel war gesättigt von unendlichem Blau und völlig wolkenfrei. Ein lauwarmer Herbstwind trieb das kunterbunte Laub wie kleine Viehherden durch die Straßen und Gärten. Als ich Herrn Zeissners Zimmer betrat, saß der alte Mann auf seinem Bett und schaute mich mit einem zufriedenen Lächeln an. Es war einer seiner besseren Tage, das erkannte ich daran, dass er seinen weißen Haarschopf gekämmt und sauber gescheitelt hatte. Mit seinem kantigen Gesicht und den dunkelbraunen Augen, die auch an den schlechten Tagen noch immer Klugheit ausstrahlten, wirkte er adrett wie ein gealterter Politiker.
    »Dies ist mein Tag, Jungchen. Heute gehen wir spazieren«, sagte er einfach, statt mich zu begrüßen. Ich bedachte ihn mit einem gut gemeinten Lächeln, als sein Gesicht einen beleidigten Ausdruck annahm. »Nein nein, spar dir die Nummer heute. Schau mich nicht an wie einen Tattergreis. Ich weiß selbst, wie es um mich steht, aber heute kannst du mich doch wohl mit ein wenig mehr Würde behandeln.«
    Mir musste wohl die Kinnlade heruntergeklappt sein, denn plötzlich lachte Herr Zeissner laut auf. Ja, es war definitiv einer seiner besseren Tage. »Darf ich bitten?«, sagte er höflich und zeigte mit dem Finger auf seinen Rollstuhl, der zusammengeklappt in der Zimmerecke stand.
    »Na, wo soll es denn heute für uns hingehen, Herr Zeissner?«, fragte ich und bemerkte zu spät, dass ich immer noch in dem Tonfall zu ihm sprach, den sonst nur kleine Kinder zu hören bekamen. Der alte Mann teilte mir seine Meinung dazu durch sein Schweigen mit. »Tschuldigung«, murmelte ich.
    »Schon gut, Jungchen«, sagte Herr Zeissner und lächelte warmherzig. »Ein Spaziergang in den Wald wäre mir heute genau recht. Hast du schon mal rausgeschaut? Donner und Blitz, es war doch ...«, begann er und brach ab. Er schüttelte den Kopf und ich konnte deutlich erkennen, dass seine Augen wässrig wurden. »Die Sonne scheint, Jungchen. Ich will in den Wald. Ich muss!«, sagte er dann und sein energischer Tonfall erschreckte mich ein wenig.
    »Herr Zeissner, ich weiß nicht, ob wir so weit ...«
    »Papperlapapp! Komm mir nicht mit euren Vorschriften hier. Ich weiß, dass ihr mich für einen Pflegefall haltet, doch mein Verstand ist messerscharf und das kann morgen schon wieder ganz anders aussehen. Erfüll einem alten Mann seinen Wunsch! Es ist vielleicht meine letzte Chance.«
    »Ihre letzte Chance?«, hakte ich nach.
    »Hmm ...«, begann er und schloss dann hastig an: »Auf einen Waldspaziergang eben. Los, komm schon! Du wirst schon keine Weltreise unternehmen.«
    »Aber Sie unternehmen eine?«, fragte ich im Scherz, bekam jedoch keine Antwort.
    Nun gut, tatsächlich hätte ich die Heimleitung fragen müssen, da die Bewohner aus Sicherheitsgründen nicht einfach das Gelände verlassen sollten. Aus der Müßigkeit, mich nicht herumstreiten zu wollen und auf die Gewissheit hin, dass unser Leiter ohnehin nein gesagt hätte, beschloss ich, dass Herr Zeissner wenigstens heute zurechnungsfähig genug für einen kurzen Ausflug in den Wald sein würde. Diesem warmherzig lächelnden Mann seine Bitte zu verweigern, hätte  nicht nur ihm, sondern auch mir selbst das Herz gebrochen. So hob ich ihn also in seinen Rollstuhl, schob ihn über den langen Flur und verließ das Gebäude zusammen mit ihm durch den Seitenausgang, für den ich als Dienst habende Pflegekraft einen Schlüssel besaß und der zumindest meines Wissens nach nicht überwacht wurde.
    »Nicht übel, Jungchen«, sagte Herr Zeissner anerkennend, als ich seinen Rollstuhl durch das große Tor nach draußen geschoben hatte, ohne dass uns irgendwer bemerkt hatte. »So sieht also diese geheimnisvolle Außenwelt aus, die ihr hier vor uns schützen wollt.« Ich sagte nichts dazu.
    »Wo soll’s denn hingehen?«, fragte ich stattdessen.
    »Immer meinem Zeigefinger nach. Die Straße runter, dann links über die Bahnschranken und dann wieder rechts das holprige Kopfsteinpflaster entlang, bis schließlich der Waldweg anfängt. Los los, ich sage dir schon, wohin du zu gehen hast!« Ich war zu baff, um darauf zu antworten. Mit dieser genauen Wegbeschreibung von einem Mann, der sich an manchen Tagen nicht daran erinnerte, dass es in seinem eigenen Zimmer eine Tür zum Bad gab, hatte ich nicht gerechnet. Fast fürchtete ich mich ein wenig vor dem Verstand des Alten, der heute so klar war, wie ich ihn bisher nicht erlebt hatte. Als hätte sich der Nebelschleier auf seinem Verstand heute gemeinsam mit den Wolken am Himmel verzogen. Seine Stimme klang für mich fast, als heckte er etwas aus, was ich natürlich als Einbildung abtat.
    »Schneller, Junge«, rief er immer wieder, während ich ihn durch den Ort schob. »Du keuchst ja wie eine Lok mit kaputtem Kessel. Hätte ich in deinem Alter so wenig Ausdauer gehabt, dann hätten die Russen mich dreimal gekriegt und ins Lager gesteckt. Die jungen Leute haben keinen Biss mehr, seit überall Frieden herrscht.«
    Ich war solche und ähnliche Sätze von dem alten Zeissner schon gewohnt, doch normalerweise wiederholte er sich dauernd, während ihm heute die nicht ernst gemeinten Schimpftiraden nicht auszugehen schienen. Ich ließ mich davon nicht einschüchtern und spielte einfach mit. »Ach was, das liegt an Ihrem Gewicht. Sie mussten im Krieg eben niemanden vor sich herschieben.«
    »Stimmt, Junge, stimmt. Nur tonnenweise Schnee, der sich mannshoch vor uns auftürmte, als wollte er uns nicht wieder nach Hause lassen. Von all dem haben du und deine Zuckerwattewelt aber keine Ahnung, also werd nicht frech.«
    »Von wegen Schnee. Bei Ihrem Bauch ist das kein Wunder, dass ich schnaufe«, schoss ich zurück. »Ich kann auch einfach Ihre Mittagsportionen halbieren, dann geht das schon bald viel leichter.«
    »Pah! Sitzt am längeren Hebel, was, Junge? Los, leg mal einen Gang zu!«
    »Sie haben’s ja ganz schön eilig. Wartet jemand im Wald auf Sie, oder was?«, witzelte ich erneut, doch diesmal blieb Zeissner ernst. »Hmmm«, murmelte er nur.
    Hätte ich gewusst, wie holprig der Waldweg tatsächlich war, ich hätte Herrn Zeissners Wunsch wohl doch verweigert und ihn einfach einige Runden ums Haus geschoben. Vermutlich hätte er dann gezetert, Gift und Galle gespuckt, doch wäre alles anders gekommen. Ja, so vieles wäre mir erspart geblieben. Der Rollstuhl schien sich endgültig in einen Panzerwagen verwandelt zu haben, als ich ihn über den schmalen Pfad mitten durch das stille Eichenwäldchen schob, kontinuierlich aufwärts, so dass wir schon bald einen wunderbaren Blick über das Städtchen haben würden, bevor ich mir Gedanken machen musste, wie ich den alten Knacker wieder nach unten bekommen sollte.
    »Halt mal an, Jungchen!«, sagte Zeissner schließlich, als wir oben angekommen waren. ich hätte uns ohnehin eine hübsche Lichtung für eine kurze Rast gesucht, doch jetzt stand er von selbst aus seinem Rollstuhl auf und trottete in Richtung einiger Büsche.
    »Herr Zeissner, warten Sie auf ...«, begann ich zu protestieren, doch als ich sah, wie sicher er durchs hohe Gras schritt, verschlug es mir die Sprache. Ich wusste, dass er noch aufstehen konnte, doch in seinem Stadium der Krankheit war die Muskulatur so weit zurückgebildet, dass normales Gehen einfach nicht möglich war. Nicht möglich sein sollte!
    »Komm schon, Junge! Schau dir das an!«, rief er noch, dann verschwand er auch schon in den dichten Büschen, noch bevor ich Einwände erheben konnte. Ich sah mich hilflos um, doch es war weit und breit niemand zu sehen. Was soll’s, dachte ich, und lief ihm nach. Ich wühlte mich durch die Büsche und Panik klopfte bereits an mein Oberstübchen, weil ich den alten Kerl aus den Augen verloren hatte, als ich auch schon auf der anderen Seite des Wildwuchses ankam und Herrn Zeissner direkt vor mir entdeckte. Er stand an eine alte Holzbank gelehnt, von der ich mir nicht erklären konnte, was sie hier abseits des Weges zu suchen hatte, und starrte in die Baumkrone einer großen, dickstämmigen Eiche.
    »Schön, was?«, sagte er und strahlte mich zufrieden an. Ich blickte mich um und staunte. Waren wir wirklich nur wenige Meter vom Weg entfernt? Große Laubbäume, soweit ich blicken konnte, erstreckten sich unendlich tief in den Wald hinein. Der Boden war bedeckt von buntem Laub, das eher auf ihm zu schweben schien, und wohin man blickte, sah es aus, als regnete es gelbe und rote Blätter. In der Ferne trällerten Vögel ihre Lieder, als sei der Frühling unerwartet zurückgekehrt. Und ich bildete mir ein, dass der Wald noch eben stumm gewesen war, oder hatte ich einfach nur nicht genau hingehört?
    »Das ... das ist ja wunderschön!«, brachte ich nur hervor.
    »Nicht wahr?«, stimmte Herr Zeissner nickend zu. »Komm, setz dich kurz zu mir«, sagte er und nahm auf der alten Bank Platz. Unsicher ging ich zu ihm und setzte mich. Jetzt, da ich direkt neben ihm saß, hatte ich das Gefühl, dass sich etwas an ihm verändert hatte. Es war nicht der verschwundene Nebel in seinen dunklen Augen, auch nicht der plötzlich so glückliche Gesichtsausdruck, der sein sonst so leblos wirkendes Antlitz neu belebt hatte, es war etwas anderes, etwas, das ihn irgendwie deutlich jünger wirken ließ, ohne dass ich sagen konnte, was es war.
    »Das alles hier«, begann er schließlich, »ist mein Platz, weißt du? Unser Platz. Unser beider Heiligtum. Der Beginn und das Ende. Das ist unser Wald.«
    »Unser?«, fragte ich nach.
    »Oh ja«, sagte Zeissner und lachte leise. Er sah mich an und ich erschrak, als ich plötzlich erkannte, was ihn jünger wirken ließ: Die Falten an seinen Augen, an den Mundwinkeln, an der Stirn, sie alle waren noch da, doch schien sein ganzes Gesicht deutlich weniger zerfurcht zu sein. Als hätte es sich seit dem Anblick der Bäume geglättet. So wie der alte Mann mich jetzt ansah, schien er meine Gedanken lesen zu können, doch er ging nicht darauf ein.
    »Ich bin doch verheiratet«, sagte er stattdessen. »Nun, ich war es.« Als ich nichts sagte, fuhr er fort: »Wusstest du nicht, was, Jungchen? Nun, meine Frau ist ... sie ist vor, ach herrje, ich weiß es nicht mehr, sie ist schon so lange, lange tot. Und das hier, das alles, das war unser Ort. Schau mal nach oben!«
    Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte in die Krone der Eiche über uns. Nun erkannte ich, wonach Herr Zeissner zuvor schon Ausschau gehalten haben musste: eine alte Aussichtsplattform.
    »Früher gab es hier natürlich eine Leiter«, sagte er. »Hier habe ich meine Rosi wiedergetroffen. Weißt du, wie schlimm es ist, sich nicht mehr daran erinnern zu können und zu wissen, dass es all das hier einmal gegeben haben muss? Zu wissen, dass all das war, es jedoch nicht mehr greifbar vor Augen zu haben? Ich könnte weinen, Tag für Tag. Wegen vieler Dinge. Doch am meisten deswegen.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf entgegnen sollte. Alles, was ich sagen konnte, würde dem nicht gerecht werden, was der alte Mann, der laut Diagnose unter der Alzheimerkrankheit litt, durchmachen musste. »Was hat es mit der Aussichtsplattform auf sich?«, fragte ich daher stattdessen.
    Herr Zeissner seufzte. Er starrte hinauf zur der Plattform, dann begann er zu erzählen. »Als ich in den Krieg musste, in die Sowjetunion ... ich weiß, ich scherze deswegen gern, doch das ist leicht im Nachhinein. Der Humor verdaut den Schrecken. Damals gab es nichts zu scherzen, denn ich war da. Ich war wirklich da und habe vieles gesehen, das ich nur allzu gern für immer vergessen möchte. Wenigstens in diesem Fall kann eine Krankheit wie meine durchaus eine dankbare Sache sein, Junge.
    Ich verabschiedete mich dort oben von meiner Rosi, hielt ihre Hände in meinen, eine ganze Nacht lang, bis die Sonne aufging und ich gehen musste. Und ich sagte, sollte ich wiederkommen, würde ich ihr genau hier eine Nachricht hinterlassen, so dass sie zu mir zurückkehren konnte, falls sie tatsächlich auf mich warten sollte. Und dann würden wir heiraten. Natürlich war das eher eine symbolische Geste, denn ich rechnete nicht mit meiner Rückkehr. Wir beide taten das nicht. Zumindest dachte ich das, denn ... sie kam wirklich her. Jeden Monat sah sie nach und wartete auf ein Zeichen von mir. Sie schluckte die Enttäuschungen wieder und wieder und freute sich, wenn auch bitter, auf das nächste Mal, dass sie nachsehen konnte, ob ich endlich zurückgekehrt war.
    Als wir Überlebenden nach dem Krieg tatsächlich wieder nach Hause zurückkehrten, wussten viele von uns nicht, wohin sie gehen sollten. Das Land war zerbombt, ein Zuhause hatten viele nicht mehr. Doch ich wusste, wohin ich gehen musste! Also kam ich hierher, kletterte auf die Plattform und hinterließ dort meine Nachricht an Rosi, dass ich zurückgekehrt sei und dass ich jeden Abend um acht Uhr herkommen und auf sie warten würde. Und Rosi ...« Eine Träne rollte über Herrn Zeissners Wange. Auf seinem Gesicht waren kaum mehr Falten zu erkennen und sein Haar schien wirklich dunkler geworden zu sein. Ich wollte etwas sagen, doch wagte ich nicht, das Wort zu ergreifen. Angst, Faszination und irgendetwas, das ich spüren und doch nicht erklären konnte, hielten mich davon ab. Der alte Mann ignorierte meinen vermutlich unsicheren Blick und sprach schließlich weiter.
    »Nie hätte ich gedacht, dass sie zurückkommen würde. Entweder würde sie geflohen sein oder einen neuen Mann gefunden haben, so viel war klar. Dennoch kam ich Abend für Abend genau hierher, wartete eine Stunde und ging wieder. Und dann, nach einigen Wochen, war sie vor mir hier. Sie stand an den Baum gelehnt und sie sah so bezaubernd in diesem langen weißen Kleid mit den roten Blumen aus, dass ich dachte, ein Engel wäre statt ihrer zu mir herabgestiegen. ‚Wilhelm’, sagte sie nur zu mir, dann begann sie zu weinen.
    Sie hatte also gewartet, und auch ich löste mein Versprechen ein: Wir heirateten. Dieser Wald hier mit unserer Aussichtsplattform, war der Platz unserer Jugend und unserer jungen Liebe. Könnten wir hinauf klettern, würde ich dir all unsere ins Holz geschnitzten Liebesschwüre zeigen. Dort oben küsste ich Rosi das erste Mal, weißt du? Abends stellten wir manchmal Kerzen auf und hätten uns damit mehrfach fast selbst abgebrannt. Hier hatte alles begonnen, alles geendet und nach meiner Rückkehr aus dem Krieg hatte schließlich wieder alles genau hier begonnen. Hier, in unserem Wald.
    Und jetzt ...«
    Zeissner sah mich an, mit Tränen in den Augen und einem festen Lächeln im Gesicht. Der alte Mann war kein alter Mann mehr. Sein Haar war schwarz geworden und er wirkte eher wie ein Vierzigjähriger. Es machte mir Angst, wie er mich ansah und so fuhr ich hastig auf.
    »Was ist das ... das hier?«, stammelte ich nur und ich wich einige Schritte zurück.
    Zeissner bemerkte, wie ich ihn ansah. Er schaute auf seine Hände, die nicht mehr die eines alten Mannes waren. »Jetzt beginnt alles erneut, Junge. Ich danke dir vielmals, doch du musst jetzt sofort gehen. Und zwar schnell, denn du bist viel zu lange hier geblieben. Lauf!« Der letzte Satz hatte einen Befehlston, der mich augenblicklich zusammenzucken ließ. Ich wich weiter zurück, als ich bemerkte, dass ein leichter Nebel in der Luft lag. Die Sonne war unbemerkt verschwunden, die Vögel verstummt.
    »Lauf, Junge, schnell! Dies ist nicht dein Wald«, rief Zeissner noch und nun lief ich wirklich. Ich rannte in den dichter werdenden Nebel hinein, suchte nach dem Gebüsch, durch das wir gekommen waren, doch ich konnte es nicht mehr finden. Nackte Panik umfing mich, als dicke Nebelschwaden über mich hereinbrachen. Ich stolperte über eine Baumwurzel und stürzte. Während ich mich aufrappelte, sah ich mich um und erkannte undeutlich die Umrisse der Bank, auf der ich Herrn Zeissner zurückgelassen hatte. Fast war ich mir sicher, eine weitere Person auf der Bank zu erkennen, als der Nebel auch dieses Bild gänzlich verschluckte und ich nichts mehr sah.
    Ich rannte weiter, immer voran und hatte doch keine Ahnung, wohin. Unzählige Male hätte ich mit den großen Bäumen zusammenstoßen müssen, doch nirgends schien ein Baum zu sein. Nicht einmal das Laub spürte ich noch unter meinen Füßen. Ich versuchte zu rufen, vielleicht um Hilfe, vielleicht nur irgendetwas, doch die Stimme schien meinen Mund nicht verlassen zu wollen.
    Der Wald, von dem der alte Zeissner gesagt hatte, er gehöre ihm, war verschwunden. Es war, als liefe ich in eine völlig leere Welt hinein. Über ein unendlich großes Blatt Papier, das noch nicht beschrieben worden war.
Wie lange ich lief, kann ich kaum mehr ermessen, doch gefühlt waren es viele, viele Jahre, die mich die Unendlichkeit erleben ließen. Ich konnte nichts sehen und doch sah ich das Weiß. Ich konnte nicht atmen und bekam doch Luft. Ich lief so schnell ich konnte und kam doch nicht vorwärts.
    Und dann war alles so schnell vorbei, wie es gekommen war, und die Welt hatte mich wieder. Ich selbst fand mich auf dem Waldboden liegend wieder, bedeckt von Laub, dessen Geruch mir schwer in der Nase lag. Mühsam kämpfte ich mich hoch und sah mich um. Der Wald um mich herum war so vertraut, dass ich sofort wieder wusste, wo ich war. Ich erkannte den Weg, der mich hinausführen würde aus der Ewigkeit, die ich durchschritten hatte.
    Als ich den Pfad zurückging, hatte ich starke Schmerzen in den Gelenken. Ich atmete schwer, musste mich mehrfach setzen, wenn ich an eine Sitzgelegenheit kam, ich fühlte mich unendlich schwach. Ich weiß nicht, wo ich dann hinging, zu benommen war ich. Mein Bewusstsein kehrte erst zurück, als ich die Gelegenheit hatte, in einen Spiegel zu schauen. Und dann erkannte ich den Grund für die Schmerzen, für die Schwäche: Ich war zu einem alten Mann geworden. Der junge Zeissner war im Nebel des Waldes, der nur ihm gehörte, verschwunden und hatte mich als alten Greis zurückgelassen.
    Oft habe ich versucht, Hilfe zu finden, habe den Leuten diese Geschichte erzählt und wenn dieser junge Mann, dessen Name mir partout nicht einfallen will, das Zimmer betritt, in dem ich nun lebe, dann nickt er stets und lächelt, hört mir aber doch nicht zu. Und niemand fragt je nach Herrn Zeissner, nicht einmal, wenn ich von ihm erzähle.
    Und dann ... dann kommen diese Tage, an denen ich aufwache und feststelle, dass ich doch nicht gealtert bin, dass alles nur ein wirrer Traum war. Ich bin wieder jung, atme durch, beruhige mich. Ich gehe zur Arbeit und begleite Herrn Zeissner in den Wald, denn einem alten kranken Mann kann ich wohl kaum einen Wunsch abschlagen. Es ist wunderschön dort und Herr Zeissner erzählt mir eine traurig schöne Liebesgeschichte über diesen Wald, an die ich mich gerade aber nicht mehr erinnern kann, bis ... dieser Nebel alles verschluckt.
    Immer öfter durchlebe ich diesen Tag. Ich erzähle immer wieder davon, doch es hört ja niemand wirklich zu ...
    Oh, hallo Herr Doktor. Haben Sie ... haben Sie vielleicht ein wenig Zeit mitgebracht? Ich möchte gern nur diese eine Geschichte erzählen, die mir niemand sonst glauben mag und die mir auf dem Herzen liegt. Setzen Sie sich, guter Mann, setzen Sie sich!
    Es war einer der schöneren Herbsttage, vielleicht sogar der schönste jenes Herbstes, den ich niemals aus meinem Gedächtnis streichen können werde ...

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PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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Cupator Re: Re: Was für ein Fundstück! -
Zitat: (Original von PhanThomas am 06.01.2013 - 23:46 Uhr)
Zitat: (Original von Cupator am 06.01.2013 - 23:03 Uhr) Weil ich erst beim Stöbern in Deinen Texten auf diesen hier gestoßen bin, bin ich spät dran und alles, was ich sagen könnte, haben andere Kommentatoren schon gesagt. Ein wirklich mitreißender und anrührender Text, völlig zu Recht ausgezeichnet.

Beste Grüße,
Cupator

Hallo Cupator,

puh, danke schön! Ich hätte jetzt hier tatsächlich was anderes erwartet. Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mich hier mit meinem eigenen Text wenig identifizieren. Es gibt Texte, die mag man auch lange Zeit später noch. Und es gibt Texte wie ... nun, wie diesen halt. Aber ich warte irgendwie immer auf 'nen Schreibwettbewerb, der ein passendes Thema hat, und zu dem ich die Geschichte einreichen kann. Wenn's die Jury dann auch so sehen würde, ja, das wäre doch wunderbar!

Viele Grüße
Thomas


Lieber Phanthomas,
ja, die Monate, die zwischen diesem Text und Deinen aktuellen liegen, sind schon bemerkbar. Aber eben in dem Sinne, dass Du andauernd neue Ideen ausarbeitest. Manches ist nicht hundertprozentig, aber das hier ist auf jeden Fall originell und lesenswert. Und für einen Phanthomas-Text eben sehr nachdenklich.

Beste Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Was für ein Fundstück! -
Zitat: (Original von Cupator am 06.01.2013 - 23:03 Uhr) Weil ich erst beim Stöbern in Deinen Texten auf diesen hier gestoßen bin, bin ich spät dran und alles, was ich sagen könnte, haben andere Kommentatoren schon gesagt. Ein wirklich mitreißender und anrührender Text, völlig zu Recht ausgezeichnet.

Beste Grüße,
Cupator

Hallo Cupator,

puh, danke schön! Ich hätte jetzt hier tatsächlich was anderes erwartet. Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mich hier mit meinem eigenen Text wenig identifizieren. Es gibt Texte, die mag man auch lange Zeit später noch. Und es gibt Texte wie ... nun, wie diesen halt. Aber ich warte irgendwie immer auf 'nen Schreibwettbewerb, der ein passendes Thema hat, und zu dem ich die Geschichte einreichen kann. Wenn's die Jury dann auch so sehen würde, ja, das wäre doch wunderbar!

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Cupator Was für ein Fundstück! - Weil ich erst beim Stöbern in Deinen Texten auf diesen hier gestoßen bin, bin ich spät dran und alles, was ich sagen könnte, haben andere Kommentatoren schon gesagt. Ein wirklich mitreißender und anrührender Text, völlig zu Recht ausgezeichnet.

Beste Grüße,
Cupator
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Was -
Zitat: (Original von Luzifer am 19.10.2011 - 23:03 Uhr) ich von dem Text halte, habe ich ja schon zur Genüge im Chat verlauten lassen. Damit es aber auch andere lesen können und ich dir den Sieg mehr als gönne: Die Geschichte ist wirklich gut. Diese Schleife zum Schluss gefällt mir sogar besser, als die Tatsache, dass die Erklärung weggelassen wurde. Normalerweise finde ich sowas ja immer zweischneidig, aber hier passt es super.
Mein Beitrag wird dann nach Fehlerbehebung auch noch reingestellt. ^^

Beste Grüße
Luzifer

Hallo L.,

besten Dank. :-) Das mit der Schleife hatte ich bestimmt auch schon anderswo, bzw. hab ich's anderswo bereits gelesen, denk ich. Aber das mit der fehlenden Erklärung hatte ich so bisher nicht, glaub ich. Und gerade, weil sich jeder seine eigene suchen kann, find ich das hier mal sehr passend.
Und hatte mich übrigens eh schon gewundert, dass dein Beitrag hier noch gar nicht drin steht. :-)

Beste Grüße
T.
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Was - ich von dem Text halte, habe ich ja schon zur Genüge im Chat verlauten lassen. Damit es aber auch andere lesen können und ich dir den Sieg mehr als gönne: Die Geschichte ist wirklich gut. Diese Schleife zum Schluss gefällt mir sogar besser, als die Tatsache, dass die Erklärung weggelassen wurde. Normalerweise finde ich sowas ja immer zweischneidig, aber hier passt es super.
Mein Beitrag wird dann nach Fehlerbehebung auch noch reingestellt. ^^

Beste Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Thomas, -
Zitat: (Original von LadyLy am 19.10.2011 - 10:56 Uhr) das ist einfach großartig und ich ärgere mich, dass ich es nicht hören konnte. Seinerzeit im Radio meine ich. Du hast einfach einen schwer zu beschreibenden Stil - Aber in jedem Fall einen, der mich dazu bringt auch deine langen Poetry-Slams zu lesen. *grinst*

Ich mag vor allem, dass es keine Erklärung dafür gibt, warum dieser "Alterswechsel" stattfindet. Es geschieht einfach. Und ich liebe es, wie du die Perspektive des "jungen" Mannes danach beschreibst.

Große Klasse. Deine Frau soll dich an meiner Stelle endlich zu deinem Buch treten.

Lyken - Großartigst beeindruckt.

Huhuuuu,

schön erst mal, dass du wieder da bist! :-) Da freu ich mich doch sehr! So im Nachhinein gefällt mir persönlich die Idee, eine Erklärung einfach wegzulassen, auch immer besser. Anfangs war ich da ja skeptisch, aber ich glaub, wenn man später so auf seine Texte blickt und sie immer noch mag, dann hat man da was richtig gemacht. Also glaub ich. Also klingt gut, find ich, hihi.

Sag mir Bescheid, wenn dann deine Aufnahme läuft. :-) Oder ich guck halt ab und an mal ins Forum. Und, öhhhh, das mit dem Buch, jaaaa ... *hust* *röchel* *stöhn* ... ;-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Thomas, - das ist einfach großartig und ich ärgere mich, dass ich es nicht hören konnte. Seinerzeit im Radio meine ich. Du hast einfach einen schwer zu beschreibenden Stil - Aber in jedem Fall einen, der mich dazu bringt auch deine langen Poetry-Slams zu lesen. *grinst*

Ich mag vor allem, dass es keine Erklärung dafür gibt, warum dieser "Alterswechsel" stattfindet. Es geschieht einfach. Und ich liebe es, wie du die Perspektive des "jungen" Mannes danach beschreibst.

Große Klasse. Deine Frau soll dich an meiner Stelle endlich zu deinem Buch treten.

Lyken - Großartigst beeindruckt.
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von RogerWright am 15.10.2011 - 21:06 Uhr) Absolut gelungen, da muss ich den Kritiken einfach zustimmen.
Die Perspektive des alten Mannes, der eigentlich jung ist und umgekehrt, dass ist natürlich höchst interessant und regt zum Nachdenken an, natürlich auch die Theamtik als solche, ob wir nicht lieber auch mal auf die Alten der Gesellschaft hören sollten, statt sie als tatterige Dinos einfach abzuschieben und zu missachten.

Hallo Roger,

besten Dank für den Kommentar hierzu. :-) Ich war mir beim Schreiben selbst nicht ganz sicher, ob der Mann denn nun jung oder alt ist, was echt ist und was nicht, aber vielleicht soll das auch so sein, und es bleibt sein Geheimnis. Und vor dem Alter sollte man ja eigentlich eh Respekt haben!

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
RogerWright Absolut gelungen, da muss ich den Kritiken einfach zustimmen.
Die Perspektive des alten Mannes, der eigentlich jung ist und umgekehrt, dass ist natürlich höchst interessant und regt zum Nachdenken an, natürlich auch die Theamtik als solche, ob wir nicht lieber auch mal auf die Alten der Gesellschaft hören sollten, statt sie als tatterige Dinos einfach abzuschieben und zu missachten.
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: Gratulation! -
Zitat: (Original von DoktorSeltsam am 13.10.2011 - 08:29 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 12.10.2011 - 16:31 Uhr)
Zitat: (Original von DoktorSeltsam am 12.10.2011 - 08:32 Uhr) Wunderbare Geschichte, die alle Zutaten hat, um nachhaltig zu wirken. Wie du weißt, liebe ich ebenfalls diese diffusen, im Nebel mäandernden Handlungsstränge. Wirklich erstklassig geschrieben, Thomas. Besonders gefällt mir die Idee, den ersten Satz auch zum letzten zu machen. Das schließt gewissermaßen den Kreis.

Beste Grüße

Doc

Hallo Doktor,

besten Dank! Ich hatte ursprünglich sogar vor, ein geradlinigeres Ende zu verfassen, aber dann hab ich mich daran erinnert, dass du mal meintest, so'n Schwenk gegen Ende könnte auch 'ne gute Sache sein, und so kam eben das raus, was es jetzt ist. Ist insofern also tatsächlich deinem Einfluss zu verdanken. :-)

Viele Grüße
Thomas


Oha! Wenn dir mein Rat tatsächlich von Nutzen sein konnte, macht mich das stolz. Ich selbst höre ja grundsätzlich nie auf meine eigenen Ratschläge, was mich bisweilen sehr gegen die eigene Person erbost...

Beste Grüße

Dok

Ach, ich höre auch nie auf das, was ich so sage, freu mich aber auch immer, wenn das wer anders tut und würde auch nie was weitergeben, von dem ich nicht überzeugt bin, dass es richtig ist. Dass diese Überzeugung sich im Laufe der Zeit auch ändern oder wenden kann, steht dann wieder auf einem anderen Blatt.

Viele Grüße
Thomas
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