Sonstiges
Ich brauche deine Haut

Das schwarze Gewand
wohl neumodisch und unelegant,
inakzeptabel für das Alter,
Althergebrachte - aber egal.

Darum geht es gar nicht.

Es geht darum,
was unter dem Schwarz
und hinter dem Schwarz
sich verbirgt, sich verstellt.

"Distanz!", schreit es,
laut, deutlich, stolz - trotzig?

"Nähe!", meint es,
leise, gedanklich, flehend - einsam?

Ja.

Mein Blick fällt
auf den silbernen Ring
am Mittelfinger ein Band,
ein keltischer Endlosknoten,
den du mir ausgesucht
und ihn mir angesteckt hast.
Als wir im Mittelalter standen,
da zwischen all den Fackeln
und der Musik - Einsam?

Ja.

Dennoch schweige ich.
Warte darauf, dass irgendetwas
geschieht, etwas wundersames,
etwas wundervolles - egal was,
Hauptsache irgendetwas -
Es liegt bei Dir, dieses Mal,
weil Du es so gewollt hast,
ist das vielleicht ein Schluss-Strich,
ist das der Anfang vom Ende,
zu dem ich noch nie so wenig
bereit war wie jetzt - Trotzig?

Ja.

Hinter und unter all dem Schwarz
verberge ich den brennenden Schmerz,
der nur die Liebe hervorbringen kann.
Sehnsucht berührt alles was ist,
und ich verstehe, ich brauche nur etwas,
was dieses Feuer beherrschen kann -

Ich brauche deine Haut.