Kurzgeschichte
Paranoia - Er sieht dich

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"Paranoia - Er sieht dich"
Veröffentlicht am 24. September 2011, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich liebe es Geschichten zu schreiben und Bilder zu malen. Das war schon immer so ^^ Und ich liebe Horrorfilme. Ich weiß zwar nicht wieso, aber das inspiriert mich einfach. Wenn ich mal eine Idee habe, dann mache ich auch etwas daraus. Meine Geschichten sind hauptsächlich für mich geschrieben. Wenn sie jemandem nicht gefallen, stört es mich nicht. Aber trotzdem freue ich mich immer wenn sie jemandem gefallen. :)
Paranoia - Er sieht dich

Paranoia - Er sieht dich

Beschreibung

Eine extreme Veranschaulichung zum Thema " Stalking".

Paranoia

Paranoia:

 

Jedes Mal wenn ich mich umdrehe, ist es da. Dieses ständige Gefühl, dass ich beobachtet werde. Seit nunmehr einem Jahr studierte ich Medizin in einer der anerkanntesten Universitäten Kanadas. In Toronto um genau zu sein. Im Winter des letzten Jahres hatte es zum ersten Mal angefangen. Es war eine Woche nach meinem Einzug in ein Studentenwohnheim und ich hatte gerade meine erste Vorlesung überstanden. Einen Job hatte ich auch schon gefunden. Ich verdiente zwar nicht viel dort, aber immerhin genug um Miete, Kleidung und Essen zu bezahlen. Und mit meinen Zimmergenossinnen verstand ich mich auch sehr gut. Alles schien perfekt zu sein. Doch dann...die erste SMS. Ich liebe es, dir beim Schlafen zuzusehen. Zuerst hielt ich alles für einen dummen Witz, den sich eine von ihnen mit mir erlaubte. Ich hatte alle gefragt, doch keine von ihnen wollte es gewesen sein. Das brachte mich dann doch ins Grübeln. Woher hatte diese Person meine Handynummer? Ich wusste es nicht, doch ich befasste mich auch nicht weiter damit. Eine Weile hatte ich wieder Ruhe, glaubte, dass es nun endlich vorbei sein würde. Wochen vergingen. Dann waren es drei Monate. Und dann kam auch schon die nächste SMS. Ich weiß jetzt, wo dein Zimmer ist. Das macht mich sehr glücklich. Dich auch? Hör auf, dachte ich damals. Hör einfach auf damit. Lass mich in Ruhe, ich habe dir nichts getan! Ich fragte Ashley, Brenna, Samantha und Vanessa, ob es vielleicht doch eine von ihnen gewesen sein könnte. Wieder verneinten sie alle. Dann fragte ich sie, ob sie irgend jemandem meine Handynummer gegeben hätten. Nein, keine von ihnen war es. Ich gab auf. Der ewige Prüfungsstress und der ständige Druck, brachten anscheinend mein Hirn zum Überlasten. Entspannung hätte ich damals gut gebrauchen können. Eine Woche später kam die nächste SMS. Ich komme dich bald besuchen. Zwei Tage später noch eine weitere. Ich werde dir auch ein Geschenk mitbringen. Ich schaltete mein Handy aus.Ich schaffte es nicht mehr. Das war eindeutig zu viel! Es war Samstag Abend und ich war gerade von der Arbeit zurückgekommen. Ich war todmüde und legte mich einfach mit meinen Klamotten ins Bett. Ich konnte mich kaum bewegen, geschweige denn, sprechen. In genau dieser Nacht kam zum ersten Mal ein Anruf von ihm. Ashley und Samantha waren noch arbeiten, in einer Boutique. Dort verdienten sie recht viel. Brenna besuchte ihren Freund und Vanessa schlief tief und fest. Das Telefon klingelte ununterbrochen weiter, ich konnte aber leider nicht ran gehen, aufgrund meiner eben genannten Beschwerden.Unglaublich, dass Vanessa so einen tiefen Schlaf hatte. Endlich! Das Klingeln hörte auf. Jemand sprach offenbar auf den Anrufbeantworter. Er blinkte rot. Eine Nachricht. Ich blieb liegen und spitzte die Ohren. Dann hörte ich eine männliche Stimme sprechen.

„ Ich stehe vor deiner Tür, wieso machst du mir nicht auf? Ich habe auch ein Geschenk für dich. Jetzt trau dich schon, ich beiße schließlich nicht.“ Dann hörte man noch ein leises Lachen und kurz darauf war wieder alles still. Ich blickte rüber, zu Vanessas Bett. Sie schlief seelenruhig weiter. Gut, dass sie es nicht gehört hatte. Moment, nein! Das war schlecht! Jetzt war ich hier praktisch allein. War er weg? Ich spürte, wie sich meine Gelenke wieder bewegen ließen. So leise wie nur möglich kroch ich aus meinem Bett. Auf allen Vieren. Den Kopf senkte ich, fast bis auf den Fußboden. Dort, unmittelbar hinter der Tür sah ich einen Schatten. Dort stand eine Person! Unmöglich würde ich ihm jetzt öffnen! Ich verkroch mich augenblicklich wieder in mein Bett und hoffte, dass er so schnell wie möglich verschwinden würde. Am nächsten Tag weckte mich Brenna.

„ Hey, bist du endlich wach. Vor der Tür stand ein Paket mit deinem Namen. Hier.“ Sie überreichte es mir. Es war von ihm. In einer fein säuberlichen Handschrift stand dort ein Name. Angelica. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Das Paket selbst, war in ein violettes Geschenkpapier eingehüllt. Meine Lieblingsfarbe. Drum herum hatte es eine rote Schleife. Rot, meine zweite Lieblingsfarbe. Woher wusste er das bloß? Ich riss es auf und erkannte ein Kleid. Ein schwarzes Kleid und darauf lag eine perlenbesetzte Kette, an der ein kleiner Zettel befestigt war. Wenn wir uns das nächste mal sehen, will ich, dass du das trägst. Du siehst darin sicher hinreißend aus, verlorenes Kätzchen. Wie nannte er mich da? Ein verlorenes Kätzchen? Aber was sollte das bedeuten? Und so ging es weiter, Tag für Tag. Und ich sollte keine Antwort auf meine Fragen erhalten. Das nächste Geschenk enthielt eine silberne Handtasche. Edel. Aber wieso schenkte er mir das? Was hatte er für einen Grund? Eine Woche und einen Tag später das nächste. Maden. Ja, genau. Dieses widerliche, ekelhafte Ungeziefer. Ich flippte völlig aus. Wurde aus der Vorlesung herausgeschickt. Sie sollten sich am besten einen Tag erholen, hatte der Professor gesagt. Ja, wäre das nur möglich. Denn am selben Abend erhielt ich das nächste Geschenk. Es waren Augen. Daran war ebenfalls ein Zettel befestigt. Diesen las ich allerdings nicht. Zu ekelhaft. Ich beschloss, es den anderen zu erzählen. Wessen Augen waren das bloß? Samantha lachte mich aus. Vanessa tat es ebenfalls. Brenna wollte einen Beweis sehen und als ich ihr die Augen zeigte, wurde sie ohnmächtig. Ashley erbrach sich und lief aus dem Zimmer. Sie fiel die Treppen hinunter und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Am nächsten Tag kam ein Anruf. Diesmal ging ich ran.

„ Hallo?“ Fragte ich leise, denn es war schon 0.54 Uhr und alle anderen schliefen. Ich hörte jemanden atmen.

„ Hallo, was wollen Sie denn?“ Wollte ich nun wissen. Doch ich hatte da schon eine Vermutung.

„ Wieso hast du ihn nicht gelesen, verlorenes Kätzchen? Er war wichtig.“ Sagte jemand, aber die Stimme war seltsam verzerrt.

„ Was gelesen?“ Ich wusste es. Die Augen! Der Zettel daran!

„ Das hübsche kleine Briefchen an den Augen. Bitte lies es doch. Tu`s für mich, verlorenes Kätzchen.“

„ Nennen Sie mich nicht so, Sie perverser!“ Woher nahm ich plötzlich diesen Mut? Ich legte auf. Ich hatte es geschafft.

 

Diesen Brief habe ich bis heute nicht gelesen. Ashley und Brenna hatten ihr Studium beendet. Die Glücklichen. Es war stockdunkel draußen, schon sehr spät. Damals hatte ich mich leider gewaltig geirrt. Dieser Typ belästigte mich nun jeden Tag mit Anrufen. Ich war schon mehrmals zu Professoren gegangen, doch die hatten mir jedes Mal gesagt, dass ich mich beruhigen solle. Ich saß in einer Ecke des Zimmers und wartete. Ich hatte Angst. Ja, sogar gewaltige Angst. Nun war es wieder soweit. ER würde gleich wider anrufen. Ich ging schon seit Monaten nicht mehr ran wenn jemand anrief. Zu groß war die Sorge. Es klingelte bis er auflegte. Unglaublich, dass er immer noch dachte, ich würde jemals mit ihm sprechen. Der Anrufbeantworter blinkte rot. Dann wieder diese ätzende Stimme. Schon wenn ich sie hörte, wurde mir schlecht.

„ Hallo, mein verlorenes Kätzchen. Ich bin gleich bei dir. Keine Angst, ich werde dir nichts tun. Du solltest jetzt am besten dein hübsches Kleid anziehen wenn du nicht willst, dass ich wieder böse werde. Kleines, verlorenes Kätzchen, finde deinen Weg. Deinen Weg zu mir. Komm her kleines, verlorenes Kätzchen, ich weiß ein lustiges Spiel. Komm, ich werde es dir zeigen. Du musst nur das Licht ausmachen. Kleines, verlorenes Kätzchen, es wird dir Spaß machen. Ich werde deinem hübschen Gesicht auch nicht wehtun.“ Mittlerweile sang er vor sich hin. Das war eindeutig genug! Ich hielt es nicht mehr aus!

„ Hören Sie endlich auf!“ Schrie ich, doch dann klopfte es leise an der Tür und das Singen wurde lauter. Und immer lauter und lauter.

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Über den Autor

gloomyMango
Ich liebe es Geschichten zu schreiben und Bilder zu malen. Das war schon immer so ^^
Und ich liebe Horrorfilme. Ich weiß zwar nicht wieso, aber das inspiriert mich einfach. Wenn ich mal eine Idee habe, dann mache ich auch etwas daraus. Meine Geschichten sind hauptsächlich für mich geschrieben. Wenn sie jemandem nicht gefallen, stört es mich nicht. Aber trotzdem freue ich mich immer wenn sie jemandem gefallen. :)

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Montag Toll geschriebene Stalking-Situation.
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Deine Kurzgeschichte ist wirklich packend. Vom Anfang bis zum Ende wird die Spannung gehalten und sie wird auch am Schluss nicht wirklich gelöst.
Außerdem klingt alles ziemlich realistisch, obwohl ich mich frage, weshalb deine Protagonistin nicht zur Polizei gegangen ist (auch, wenn die ihr vermutlich ebenso nicht geglaubt hätte).

Liebe Grüße,
Fianna
Vor langer Zeit - Antworten
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