Humor & Satire
Wilde Jagd - Parodie zum Erlkönig

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"Wilde Jagd - Parodie zum Erlkönig"
Veröffentlicht am 21. September 2011, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich ...bin Österreicherin ...studiere Archäologie, Germanistik und Geschichte ...vertrage Kritik, solange sie begründet und ehrlich ist ...lese quer durch viele Genres ...glaube anders als Max Frisch und ähnlich wie Bert Brecht dass Literatur sehr wohl (wenn auch nur in geringem Maße) dazu beitragen kann, gesellschaftiche Veränderungen zu erwirken
Wilde Jagd - Parodie zum Erlkönig

Wilde Jagd - Parodie zum Erlkönig

Beschreibung

Parodie auf eine meiner Lieblingsballaden von Johann Wolfgang von Goethe, die ich vor etwa drei Jahren geschrieben habe.

Parodie zum Erlkönig

Wer läuft so schnell durch Nacht und Wind?

Es ist der Räuber mit seinem Gesind‘.

Er hält die Beute fest im Arm.

Die Jagd ist lang, ihm wird schon warm.

 

„Bleib stehen du hässliches Narbengesicht!“

„Was fällt mir denn ein; so dumm bin ich nicht.

So dumm wie du auf deiner Streif.“

„Pass besser auf, dort vorn liegt Reif.“

 

„Herr Räuber kommt und folget mir,

Eure Leute sind unruhig und fragen nach dir.

Ich bringe Euch sicher zum Waldesrand,

auf dass Ihr behaltet Eure kostbare Hand.“

 

„Ach was, die Schnecke verhaftet mich nicht.

Mich bringt keiner so schnell vor Gericht.“

„Ja, Räuber lauft nur, lauft geschwind,

am besten nach Hause zu Frau und Kind.“

 

„So hört mich doch an, Ihr müsst jetzt gehen.

Spürt ihr denn nicht den leichten Föhn?

Das Wetter wird bald ein Unwetter sein.

Es wird stürmen und hageln, wenn nicht sogar schneien.“

 

„Danke, Freund, doch sehet mal dort.

Da vorne ist schon mein sicherer Hort.“

„Jetzt bangt es Euch, ich weiß es genau.

Bald werdet ihr schreien wie ein Pfau.“

 

„So glaubt mir doch, es ist zwar billig und alt,

doch folgt Ihr mir nicht, hilft nur noch Gewalt.“

„Was fällt dir denn ein, so fass mich nicht an.

Der Hauptmann hängt mich doch gleich an den Strang.“

 

Da packt der Hauptmann das Räubergesind‘

und hält in den Händen nur Äpfel mit Zimt.

Der Räuber entkommt mit Müh und Not.

Dem Hauptmann bleibt nur noch das Apfelkompott.


© Fianna 2008 

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Fianna
Ich
...bin Österreicherin
...studiere Archäologie, Germanistik und Geschichte
...vertrage Kritik, solange sie begründet und ehrlich ist
...lese quer durch viele Genres
...glaube anders als Max Frisch und ähnlich wie Bert Brecht dass Literatur sehr wohl (wenn auch nur in geringem Maße) dazu beitragen kann, gesellschaftiche Veränderungen zu erwirken


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Chimera Irgendwie... - entziehen sich mir gerade die passenden Worte, um zu beschreiben was mir als Gedankenblitze durch den Kopf schießt.
Ich versuchs dennoch einmal.
Generell bin ich kein großer Freund von Parodien, die bekannte Werke als Vorbild haben, was aber nichts hiermit zu tun haben soll.

Mir gefällt wie du die ursprünglichen Textstellen ersetzt hast und die Stimmung des Ursprungstextes gewandelt hast.

Danke fürs Teilhaben lassen ;)

Liebe Grüße
Chimera
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose So macht Goethe Spaß :) - Echt toll geschrieben, aber das ist ja bei dir nix neues mehr.
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ich habe es sehr genossen, dieses Apfelkompott!

Parodien sind einfach herrlich!

LG
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: Re: Ich liebe Parodien. -
Zitat: (Original von Fianna am 06.01.2012 - 21:32 Uhr)
Zitat: (Original von Brubeckfan am 06.01.2012 - 21:29 Uhr) Jemand sollte mal sämtliche Erlkönige in einem dicken Papierbuch vereinen. Zuletzt las ich eine Version über die grauslig in Griechenland reitende Europa mit ihrem Geld im Arm.

An Deiner Version gefällt mir vor allem die Schlußidee, mal nichts und niemanden sterben zu lassen.

Schön!
Gerd


Danke für's Kommentieren.
Freut mich, dass es auch dir gefällt.

Ja, ich dachte bei Goethe wären schon genug gestorben, dann kann man auch mal etwas anders machen :-)


Na, genau.

Hab Dir einen Stern abgezogen, wegen so paar Rhythmusstörungen. Die Du aber mit 1x Durchlesen beheben könntest, glaub ich.

Was mir heut früh so einfiel:
Wer reitet heut noch?
Aber Goethes Gedicht
sitzt fest in den Köpfen,
vergessen wirds nicht.
Teils Drama, teils Küchenlied, voll Poesie,
verleitet es jeden mal zur Parodie.
Vielleicht wärs als Thema fürn Wettstreit mal toll?
O Schreck, ach du Schande: Was schreib ich da wohl?

Tschüs,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Gut - gefiel mir gern gelesen.

Viele Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Re: -
Zitat: (Original von GerLINDE am 06.01.2012 - 21:41 Uhr) Erlkönig mal ganz anders. Prima Fianna. Ich habe am Schluss Tränen gelacht. DANKE !

Liebe Grüße
Gerlinde


Es freut mich, wenn ich dich zum Lachen bringen konnte.
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Erlkönig mal ganz anders. Prima Fianna. Ich habe am Schluss Tränen gelacht. DANKE !

Liebe Grüße
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Re: Ich liebe Parodien. -
Zitat: (Original von Brubeckfan am 06.01.2012 - 21:29 Uhr) Jemand sollte mal sämtliche Erlkönige in einem dicken Papierbuch vereinen. Zuletzt las ich eine Version über die grauslig in Griechenland reitende Europa mit ihrem Geld im Arm.

An Deiner Version gefällt mir vor allem die Schlußidee, mal nichts und niemanden sterben zu lassen.

Schön!
Gerd


Danke für's Kommentieren.
Freut mich, dass es auch dir gefällt.

Ja, ich dachte bei Goethe wären schon genug gestorben, dann kann man auch mal etwas anders machen :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Ich liebe Parodien. - Jemand sollte mal sämtliche Erlkönige in einem dicken Papierbuch vereinen. Zuletzt las ich eine Version über die grauslig in Griechenland reitende Europa mit ihrem Geld im Arm.

An Deiner Version gefällt mir vor allem die Schlußidee, mal nichts und niemanden sterben zu lassen.

Schön!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Re: boah ,ist das coool!!! -
Zitat: (Original von caliope am 06.01.2012 - 21:10 Uhr) ich kenne eine Version,da geht es ums Internet..Aber dieses hier ist um einiges besser und laut Oscar Wilde ist Nachahmung ja die aufrichtigste Art der Anerkennung!!
lG
Cali


Vielen Dank!
Freut mich, dass es dir gefällt.
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