Gedichte
Hilflosigkeit

Sie hatte das Gefühl, völlig hilflos zu sein.
Nie vorher fühlte sie sich so allein.
Sie fühlte, niemand hörte ihr Schreien.
Niemand würde jetzt an ihrer Seite sein.

Sie krallte ihre Hände in das Gras,
während sie die Welt um sich herum vergaß.
Sie dachte, das könnte, das dürfte nicht sein,
doch immer wieder drang er in sie ein.

Sie fühlte sich hilflos, fühlte sich allein.
Nie wieder dürfte ein Mann an ihrer Seite sein.
Gern würde sie ihre Not herausschreien,
doch sie hatte nur das Gefühl, hilflos allein zu sein.

Diese Tat kam tatsächlich vor ein Gericht.
Der Täter leugnete das Geschehen nicht.
Er sagte, seine Frau sei schwanger gewesen.
Er hätte die Lust in ihren Augen gelesen.

Und wieder spürte sie, wie hilflos sie ist.
Sie spürte, wie schnell jeder Mensch diese  Meldung vergisst.
Sie hasste es, in diesem Körper zu sein.
Sie fühlte sich hilflos und unendlich allein.

Der Richter sprach den Täter frei.
Er meinte, dass auch sie Schuld daran sei.
Sie fühlte sich hilflos, fühlte sich allein.
Sie hatte nicht die Kraft, länger am Leben zu sein.