Sie sagte: „Von außen ist mein Körper sehr schön.
Was in ihm passiert, muss ich nicht verstehen.“
Jemand pflanzte ihr Silikonkissen ein.
Sie glaubte, dadurch glücklicher zu sein.
Sie hat sich gepflegt. Sie hat sich gestylt.
Man sah, dass sie in ihrer Äußerlichkeit verweilt.
Sie hat sich tagtäglich die Haare gemacht.
Über ihren Körper hat sie niemals nachgedacht.
Sie war jung und sie war schön,
das konnte wirklich jeder sehn.
Dann aber ganz langsam hat sie gespürt,
dass irgendetwas in ihrem Körper passiert.
Irgendwann morgens beim Duschen ertastete sie ihn.
Ein Knubbel in der Brust, der gehörte dort nicht hin.
Am Anfang war sie sehr erschreckt.
Sie hat eine neue Seite an sich entdeckt.
Brustkrebs, haben die Ärzte gesagt.
Jetzt hat sie ihr Leben hinterfragt.
Jetzt endlich wurde ihr schmerzlich klar,
dass Leben mehr als Äußerlichkeit war.
Die Brust wurde ihr amputiert.
Sie hinterfragte, was in ihrem Körper passiert.
Sie hat die schmerzliche Diagnose bekommen,
aber sie hat auch den Kampf aufgenommen.
Heute weiß sie, was in ihrem Körper passiert.
Jetzt hat sie endlich für sich kapiert,
wie unwichtig Äußerlichkeit sein kann,
wenn man am Leben bleiben kann.
Sie hat sich ihrem Leben gestellt,
gemerkt, dass sie sich auch ohne Brust gefällt,
weil sie so am Leben bleiben kann.
Sie nahm deshalb gern die Erkenntnis an,
dass Leben viel mehr als Schönheit ist.
Es wird eine Zeit geben, die sie niemals vergisst.
Jetzt wünschte sie sich, anderen Menschen zu sagen,
dass alle ihre Körperfunktionen hinterfragen,
dass sie weniger auf Äußerlichkeiten sehen,
aber mehr versuchen, ihren Körper zu verstehen.