I. Man
Biegung: und auf einmal ist man wach
und draussen: feucht und biegsam wie der aal
des flusses legt das kleine, schwarze tal
sich um die welt aus altem, dunklem dach.
Plötzlich sind sie da und reichen weit
ins land wie reihen hoher beter.
Und plötzlich: fort, sekunden später;
nur ahnt man, dass die kalte jahreszeit
die gläubigen wohl prüfen wird mit güssen,
die reissen werden durch die schmale spalte;
dass nur das immer gültige und alte
bestehen bleibt. und jeder rest von wein
und alles flüchtige wird weichen müssen;
und fliesst und gleitet weiter mit dem Rhein.
II. Er
Und fliesst und gleitet weiter mit dem Rhein
der wein, das wasser und der zug
und alles was nicht dicht genug,
nicht schwer von leben ist - da fällts ihm ein:
er selber gleitet nur und findet keinen
halt: der reise zwischen jenen polen
fehlt der antrieb, unter seinen sohlen
fehlt der boden; seine pläne meinen
anderes: sie kennen keinen regen.
Und wenn der winter auf den wegen
wütet fällt der plan aus seiner hand;
denn seine züge sind noch ungestaltet,
und aus fragmenten ist sein weg gefaltet,
und auch die bahnhöfe sind zwischenland.
III. Ich
Und auch die bahnhöfe sind zwischenland
auf all den reisen zwischen A und B;
wie wäre denn zur abwechslung ein C?
ein C , mein lieber, ist uns nicht bekannt;
ein lautsprecher geht über weisse splitter
am boden, denn sein englisch ist gebrochen
ladys und gentelmann ein bettler kommt gekrochen
und aus dem ferner drohenden gewitter
baut sich der zug auf wie ein spiegel: sich
selbst erkennend in der reflexion
beginnt er zu sich selbst zu sprechen: ach?
denn dieser, der gemeint ist, bin ja ich.
Ich steig also drauf ein, doch da folgt schon:
BIEGUNG: und auf einmal ist man wach.