Misaki Re: Re: Re: Also - Ich glaube, du hast Recht, wenn du sagst, dass Gott beliebig weit zurückgesetzt werden kann. Letztendlich dann auch immer mit dem Argument, dass er allmächtig ist. Es stimmt auch, dass die meisten ihren Glauben damit begründen, dass sie einfach daran glauben. Natürlich ist das kein Argument, aber etwas anderes kann ja auch gar nicht gesagt werden, da es keine Beweise für einen Gott gibt. Deshalb kann man über diese Frage auch eigentlich keine richtige Diskussion führen. Etwas anders wäre es, wenn man über Jesus diskutiert (wenn man sich jetzt nur auf die christliche Religion bezieht). Immerhin konnte nachgewiesen werden, dass er wirklich exisiert hat. Aber am Ende würde auch hier keine lange Diskussion entstehen, denn nur weil er existiert hat, heißt das ja nicht, dass er auch Gottes Sohn war. Also die besseren Argumente liegen eindeutig nicht auf der Seite der Leute, die eine Religion vertreten, aber es gibt trotzdem immer noch sehr viele, die an einer Religion festhalten und da Glaube meisten mit dem Glauben selbst begründet wird, was ja eigentlich Tautelogie ist, wird sich daran wahrscheinlich auch nichts ändern. Letztendlich denke ich auch, egal ob man an einen Gott glaubt oder nicht, es gibt viel Positives was die Kirche(ich bezieh mich noch mal auf die christliche Religion) für die Menschen bewirkt hat und für viele Menschen bedeutet Glaube auch einfach Hoffnung darauf, dass nachdem Tod nicht alles vorbei ist. LG ~Mia |
Misanthro Re: Re: Also - Hm...ich weiß nicht recht. Denn ich glaube,eigentlich haben wir bereits ganz gute Vorstellungen davon, wie die Welt auf natürlichem Wege entstanden sein könnte (ich bin allerdings kein Naturwissenschaftler). Aber der Glaube an Gott ist denke ich etwas hartnäckiger: nehmen wir etwa die Evolutionstheorie: vorher waren die Gläubigen strikt dagegen, denn für sie war klar, dass Gott alle Lebewesen mehr oder weniger gleichzeitig und in finaler Form erschaffen hatte(steht schließlich so in der bibel!). Mittlerweile ist die Evolution bewiesen. und nun sagen sie: äh...ja...natürlich gibt es Evolution, aber das ist einfach Gottes Methode um Leben zu erschaffen (wobei der eigentliche Punkt an der Evolutionstheorie ja gerade der Umstand ist, dass sie ohne irgendwelche übernatürlichen Ursachen auskommt.) Und so zeigt sich, dass Gott eigentlich beliebig weit zurückgesetzt werden kann, je weiter die Naturwissenschaft ihm den Boden unter den Füssen wegzieht, immer weiter ins Transzendentale ausweicht. und weil er so an einen punkt außerhalb unseres zugriffs verschoben wird, wird er im Grunde mehr oder weniger per definition unnachweisbar. (was ihn als argument eigentlich völlig erledigt).deshalb stimme ich dir zu: es wird keinen beweis für gottes existenz oder nicht-existenz geben, ganz einfach weil er bereits per definition nicht beweisbar ist. Achso: ich glaube auch nicht, dass jede Religion nur Vorwand sein muss, aber sie wird doch gerne als ein solcher genommen. Und es kommt leider ziemlich oft vor, dass Gläubige in Diskussionen oder Debatten, sobald sie ihre Ansichten nicht mehr logisch begründen können, dichtmachen und sagen: 'ich verstehe, was sie meinen, aber das ist nun mal mein Glaube, und den hat man zu respektieren.' Das ist dann meistens das Ende jeder vernünftigen Diskussion. Misanthro |
Misaki Re: Das - Auch noch mal danke für deinen Kommentar ^^ Also, ich würde es auch sehr schön finden, wenn es einen richtigen Beweis geben würde. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es in absehbarer Zeit einen geben wird. Ich denke auch, das Menschen für schlechte Taten, die sie begangen haben, meistens eine Ausrede suchen und das das nicht unbedingt mit einer bestimmten Religion zu tun haben muss. LG ~Mia |
Misaki Re: Also - Danke erst mal für den Kommentar. Es stimmt schon was du sagst, man kann an so ziemlich alles glauben. Letztendlich kann man auch nur zeigen, dass Glaube berechtigt ist, wenn man ihn beweisen kann. Allerdings wird man in absehbarer Zeit wohl keine Beweise dafür finden, dass es Gott gibt (was natürlich damit zusammenhängen kann, dass es gar keinen Gott gibt) [Ich glaube, wenn man einen Beweis dafür finden würde, wie die Welt entstanden ist, der auschließt, dass ein Gott an der Entsteheung beteilitg war, würden die meisten Menschen aufhören an einen Gott zu glauben. Denn viele Menschen glauben ja an einen Gott, weil sie so die Entstehung der Welt erklären konnten und früher noch andere Dinge, die man aber heute durch Naturgesetze klären kann. Ich glaube aber nicht, dass jede Religion nur eine Ausrede ist, um "hanebüchige" Anischten zu vertreten.) LG ~Mia |
Luzifer Das - ist wirklich sehr gut geschrieben. Glaube ist ein schweres Thema. In Verbindung mit Religion dreifach so schwer. Der Glaube kann etwas schönes und reines, doch gleichzeitig auch die schmutzigste Entschuldigung für Taten sein. Ehrlich gesagt wünsche ich mir, dass mal der Beweis erbracht wird. In gewisser Weise ist dies schon geschähen, aber das würde nun zu philosophisch werden. ^^ Denn mit einem Beweis würden viele Ausflüchte sterben und viele Menschen würden ihr wahres Gesicht zeigen. LG Luzifer |
Misanthro Also - der letzte Vers ist wirklich sehr pointiert formuliert; den könnte man leicht abgeändert auch als Aphorismus verwenden. Aber zu der Frage, ob Glaube noch Glaube wäre, wenn man Gott beweisen könnte: nö... das wäre dann Gewissheit und kein Glaube mehr - nur wäre das so schlimm? Ich meine: Glaube entsteht ja erstmal durch einen Mangel; einen Mangel an Beweisen und damit an letzter Gewissheit. Und gesetzt, es gäbe tatsächlich eine 'gottgegebene' Ordnung, wäre es da nicht vorzuziehen, dass jeder Mensch in sie eingeweiht ist? Vor allem, wenn - und das ist ja bei den meisten religiösen Weltbildern der Fall - das Seelenheil eines Menschen davon abhängt, die Ordnung zu kennen und ihr zu folgen. Andererseits habe ich die Hochschätzung des Glaubens eh nie nachvollziehen können: erscheint mir manchmal nur als Ausrede, die hanebüchensten Ansichten zu vertreten. Denn glauben kann man ja nun mal an so ziemlich alles... ex animo Misanthro |
MagicMarlene Oha, das ist toll! =D - Das Gedicht ist dir super gelungen, Mia! =) Hast du das neu geschrieben oder hattest du das schon vorher? Mich stört nur, dass das Fragezeichen so einzeln auf der nächsten Seite ist, aber das ist bestimmt Absicht. So wird die Frage ansich nochmal hervorgehoben. Auf alle Fälle große Klasse!^^ ~ Malli XXX P.S. War klar, dass irgendwann Faust oder Shakespeare bei dir kommen musste!^^ |
Misaki Re: Guten Abend, - Hey, ich freue mich über deinen Kommentar. Ja, dass Gedicht kann sich auf alle Religionen beziehen, aber es passte am Ende besser, wenn ich Gott schreibe. Die Frage, die du am Ende gestellt hast, ob Glaube noch Glaube wäre, wenn man ihn beweisen könnte, wollte ich mit diesem Gedicht auch aufwerfen. Ich denke nicht, dass man dann noch von einem Glauben sprechen könnte, aber dass ist natürlich Ansichtssache. Danke noch mal für deinen Kommentar, hab das t bei Faust eingefügt. LG ~Mia |
LadyLy Guten Abend, - wow, dein Gedicht hat es in sich. Bei "Faust" fehlt das t - Das nur als Anmerkung dabei. Ansonsten fand ich die aufgeworfene Frage sehr gut. Religion in der heutigen Zeit... mehr als Gott? Ich hoffe ich darf so frei sein es auf jedwede Religion zu interpretieren hat für mich auch heute noch ihren Stellenwert. Als moralischer Kompass und vielleicht auch als Empfinden für das Unbegreifliche. Manche Dinge brauchen keinen Grund. Und Glaube ist doch eigentlich die Akzeptanz von Vertrauen in Dinge, die man nicht beweisen kann. Und würde jemand Gott beweisen, wäre es dann noch Glaube? Liebe Grüße Ly |