Beschreibung
Und noch ein sentimentales Sonett von vor über einem Jahr: für die obligatorische Herbst-Depression.
Es lag auf ihm zu lange schon die Schwere,
ganz so, als ob für ihn nur diese bliebe
in Tagen schwer von unerwünschter Liebe,
darin ein Lächeln kaum zu denken wäre.
Doch eines Abends dann (wer sah es kommen),
da weinten sie und schwiegen und es schien
dem Sehnen das Ersehnte fortgenommen:
Sie war gegangen. Heimlich. Ohne ihn.
Und als er nun so stand, am Grab, allein
nach Fassung ringend, dieser Müde, Kranke -
da fand sich ein Erinnern tröstend ein:
Was hab ich denn, sie war doch ein Gedanke.
Sie ist es noch. So klag ich nicht und werde
sie heiß bewahren vor der kalten Erde.